Suchtphasen & Suchtverlauf
Kontrollverlust
Eine Abhängigkeit entwickelt sich meist schleichend.
Zwar meint der Betroffene zu Beginn, alles läge in seiner Hand und er könne jeder Zeit auf den Konsum des Suchtmittels verzichten, doch bereits nach kürzester Zeit hat der Kontrollverlust eingesetzt.
Abhängigkeit
Suchtmittel können sowohl stofflich (Alkohol, Medikamente, Drogen...) als auch nichtstofflich (Kaufen, Arbeiten, Internet ...) sein.
Es besteht immer eine psychische, manchmal zusätzlich eine körperliche Abhängigkeit, d.h. es treten beim Absetzen des Suchtmittels Entzugserscheinungen in Form somatischer Beschwerden auf.
Phasen der Sucht
Üblicherweise ist eine Suchterkrankung durch 3 Phasen gekennzeichnet:
- 1. Einleitungsphase: erster Kontakt mit dem Suchtmittel positives Erleben (entweder durch Herbeiführung angenehmer
oder Ausschalten unangenehmer Gefühle)
Aussteigen können, aber (noch) nicht wollen
- 2. Kritische Phase: Gewöhnung an das Suchtverhalten Ausweichendes Verhalten gegenüber der Umwelt.
Nicht aussteigen können und es auch nicht wollen
- 3. Chronische Phase: Abhängigkeit / Sucht = absoluter Kontrollverlust
Aussteigen wollen, aber nicht (mehr) können
- {4. Ausstieg erfordert den festen Willen und die Bereitschaft des Betroffenen oft durch Rückschläge gekennzeichnet}
Wenn von Abhängigkeit die Rede ist, bezieht man sich auf die 3. (chronische) Phase.
Wenn aus Konsum Zwang wird
Es ist die Phase, welche das wahre Leid dieser Erkrankung offenbart, denn der anfänglich als positiv empfundene Effekt des Suchtmittel-Konsums wird als Zwang erlebt.
Wirkungsverlust & Dosissteigerung
Gleichzeitig bildet er für den Betroffenen den einzig bewussten Lebensinhalt. Der allmähliche Wirkungsverlust der Droge führt oft zur Dosissteigerung und damit tiefer in die Abhängigkeit.
Teufelskreis
Da der süchtige Mensch in einem Teufelskreislauf gefangen ist, dem er allein nicht mehr entkommen kann, ist Hilfe von außen, zum Ausstieg unerlässlich.
Allerdings schlägt sie nur dann an, wenn sie von dem Betroffenen selbst gewollt ist und angenommen wird.
In Fällen körperlicher Abhängigkeit ist außerdem ein Entzug notwendig, welcher fachmännischer Unterstützung und Betreuung bedarf.
Mut zur Wahrheit
Genausowenig wie die Entwicklung der Abhängigkeit nicht von heute auf morgen erfolgt ist, so kann auch der Ausstieg nicht innerhalb kürzester Zeit geschafft werden.
Deshalb kann eine längerfristige (psychologische) Betreuung auf diesem Weg eine entscheidender Faktor zum Erfolg sein.
http://www.sonderglocke.de/sucht/phasen_verlauf_sucht.html