Hallo Idkat,
Ich hab mir wirklich vorgenommen den gesamten Thread zu lesen, aber ab Seite 3. hab ich nur noch deine Beiträge gelesen.
Erstmal tut es mir ist es natürlich schade das es mit dir und "A" nicht geklappt hat wie ihr euch das vorgestellt habt. Aber es ist schön das du mittlerweile da einen versöhnlichen Abschluss finden konntest.
Und ja das wurde ja auf den ersten Seiten auch schon geschrieben glaube ich...vielleicht war es einfach der falsche Zeitpunkt für euch beide.
"We met at the wrong time. That’s what I keep telling myself anyway. Maybe one day years from now, we’ll meet in a coffee shop in a far away city somewhere and we could give it another shot."
Das ist aus dem Film
Eternal Sunshine of the Spotless Mind? Vergiss mein nicht! Heißt der auf deutsch.
Passt irgendwie zu deiner Stimmung auf der Ersten Seite vor allem.
Und B...den würde ich erstmal weiter daten.
"Be agressive and take some chances."
Das ist von mir.
Oder wie meine Freundin sagen würde "Live a life of little regret"
Klar hänge ich eindeutig noch an A, aber ich denke (und hoffe), dass das mit der Zeit auch zurückgehen wird. Wenn das Gehirn verstanden hat, dass es wirklich nichts mehr ist, dann folgt vielleicht auch das Herz. Wir werden aber glaube ich auch keine Freundschaft führen, in der man sich jetzt ständig sieht und ständig schreibt. Ich glaube von dem wie wir gesprochen haben eher, dass es so ein "man kann sich ja aber auch noch mal irgendwann sehen" war.
Naja alles andere wäre ja auch mehr als komisch, es wird dir sicher noch eine Weile so gehen aber Trauer ist eben auch immer ein Prozess.
One of the hardest things to do in life, is to let go of what you thought was real. Let it hurt then let it go.
Zu deiner Ausgangsfrage...
Vielleicht sollte man wirklich mehr weinen.
Wie ist Liebeskummer bei euch sonst?
So richtig klassischen Liebeskummer kann ich nicht wirklich beantworten fürchte ich. Denn ich habe in dem Sinne noch nie unerfüllte Liebe erlebt oder wurde auch noch nie auf so eine Art verlassen. Ich hatte in meinem Leben 5 oder 6 "Beziehungen" meine erste war in der High School naja wie es halt so ist mit 16-17-18. Sie war blond, intelligent, sehr fleißig und strebsam, ich fand sie nett aber ich weiß nicht mal ob ich sie wirklich geliebt habe. Ich hab sie glaub vor allem gedated weil sie eben an mir interessiert war und ich ihre beste Freundin cool fand (also so Kumpel mäßig) und wenn ich ihr nen Korb gegeben hätte dann hätte ich mit ihrer besten Freundin wohl nicht mehr abhängen können. Naja ne Woche oder zwei nach Graduation habe ich schluss gemacht. hab zu ihr keinen Kontakt mehr aber die beste Freundin und ich schreiben 3-4 mal im Jahr.
Dann die große Liebe meines Lebens die am College kennen gelernt habe und ich hätte sie wohl für immer geliebt aber ein gemeinsam Alt zu werden war uns nicht vergönnt. Ich habe danach natürlich extreme Trauer erlebt und deshalb kann ich dass schon nachvollziehen wie sehr eine Trennung schmerzen kann.
Dann die erste Beziehung danach...die war so genau mein Beuteschema, Blond, groß, sportlich, Medizinerin...mit anfang 30 kurz vor der Fachärztin. Naja die Beziehung war ein Desaster und das war ganz allein Meine Schuld. Nach ein paar Monaten sagte sie "Ich finde dich ziemlich toll aber ich habe das Gefühl ich bin dir ist das Komplett gleichgültig, ich hoffe du findest was du suchst." So oder so ähnlich...hat sie mit mir Schluss gemacht und...ja ich war erleichtert.
Dann die Frau wegen der ich hier den Weg ins Forum gefunden habe...und da das eine ziemliche Odyssee war bis wir zusammen gekommen sind hatte ich in dieser Phase habe ich schon so etwas ähnliches wie Liebeskummer erlebt...vielleicht auch unerfüllte Liebe denn ich war ja Single und sie mit ihrem Freund zusammen...Dynamik kam in die Sache als ich dann ne Freundschaft + am Laufen hatte und dann waren wir ein paar. Ging erstaunlich lange gut...4 Jahre glaube ich. Naja dann hab ich es beendet und war abermals erleichtert.
Dann hatte ich was mit einer am laufen...ich denke das kann man nicht wirklich als Beziehung zählen.
Und dann meine jetzige...
Jedenfalls mal ein paar hacks von mir die Imho Helfen mit Trauer wenn eine "Beziehung" endet umzugehen (ich glaube dabei ist es nicht mal unbedingt so wichtig ob es jetzt eine Trennung war oder der Partner verstorben ist).
1. Die Beziehung bzw. das Ende "Anerkennen" das ganze mit der nötigen Aufmerksamkeit versehen und das hast du ja schon gemacht mit dem Brief. Das muss natürlich nicht unbedingt ein Brief sein. Da gibt es viele Wege und Arten. Man kan den Brief dann dieser Person zukommen lassen (wie du es ja gemacht hast) oder eben auch nicht.
2. Wenn du weinen musst weine. Wann immer das Bedürfnis in dir Hochkommt lass es raus. Was andere davon Denken? Ob die sich dann dabei unwohl fühlen? Scheiß doch drauf...Manchmal muss man sich um sich selbst kümmern.
3. Wichtig ist was du brauchst, nicht was andere denken was du brauchst...das ist bei weitem der wichtigste Punkt. Wenn du mit Freunden feiern gehen willst weil es doch ablenkt tu das. Aber geh nicht mit ihnen Feiern nur weil sie dir sagen "Du musst mit uns feiern gehen das lenkt dich ab!" wenn du lieber zuhause traurige Star Wars Musik hören und dabei heulen willst dann tu das. Und es ist OK anderen zu sagen "Ich weiß du willst mir Helfen aber dass kann ich jetzt nicht gebrauchen."
4. Konzentrier dich auf das Positive wir lernen aus Jeder Erfahrung und so auch aus jeder Trennung und so nimmst du auch aus jeder Trennung was positives mit man muss sich nur darüber klar werden was es ist und die richtigen Schlüsse daraus ziehen.
Und genau darum bekommt eine hohe Zahl der Jugendlichen heute nichts mehr auf die Reihe.
Ich studiere dort mal ein bisschen, wohne da mal ne Zeit und mache eigentlich nur das, worauf ich heute und morgen mal Bock habe.
Eine Art Verantwortung wird ihnen vom Jugendalter her schon abgenommen und das merkt man dann leider auch zwischenmenschlich oder in Beziehungen.
Wird es zu stressig oder es gibt Probleme. Hey, ich bin ein freie Mensch, da habe ich keinen Bock mehr drauf, also weg damit. Anstatt sich mit der Situation mal auseinander zu setzen und anzupacken. Was weiß einfach nicht mehr zu schätzen was man hat oder bekommt.
Das war früher, egal wann auf jeden Fall besser!
Da wollte ich auch noch kurz drauf eingehen.
Also zuerst mal.
Ich hab ja mehr als genug mit jugendlichen Gearbeitet bzw. Berührungspunkte gehabt. Ich kenne ne Menge jugendliche die einiges auf die Reihe kriegen. Auch statistisch gesehen bin ich da eher auf der richtigen Seite. Die Anzahl an Uni und Hochschul Absolventen ist so hoch wie nie. Start Ups ist zwar in Deutschland seit 2000 ziemlich gesunken aber in anderen Ländern zum Beispiel höher als vor 18 Jahren.
Unterm strich bin ich der Meinung das es auch in unseren Jahrgängen (du bist 84/85 geboren ich bin 80 geboren ich werf uns jetzt mal zusammen obwohl ja Streng soziologisch gesehen ich ja noch ein Gen Xer bin und du ein Millennial) mehr als genug jugendliche Gab die nichts auf die Reihe bekommen haben. Das man man nur damals noch nicht so mitbekommen weil die damals noch kein youtube, twitter, facebook, instagramm hatten wo sie ihre dämlichen Pläne die sie in ihrer Überschüssigen Freizeit geschmiedet haben zur Schau stellen konnten und da leider immer die Dummen Menschen in der Gesellschafft die Angewohnheit haben sich unbedingt in den Vordergrund drängen zu wollen sind die auf diesen Plattformen übermäßig hoch vertreten. Aber das heißt nicht dass es die damals nicht gab...damals haben die halt bei ihren Eltern im Keller gehockt.
Du hast schon Sachen wo du Gute Punkte hast. Ich mag zum Beispiel die imho fehlinterpretierte Form von "Freiheit" nicht die viele Millennials haben.
Was ist überhaupt Freiheit? Wenn ich es so wie manche Millennials definiere...das ich alles tun und lassen kann was ich will ist das ein völlig überschätztes Konzept. Da es nur bedingt existiert. 0-18 haben Mama und Papa das sagen, dazu noch Erzieher und Lehrer...dann studiert man 4-6 Jahre dann hat man 2-5 Jahre lang Schulden und dann hat man (zumindest als Mann) noch 20-30 Jahre bis die Prostata das Kommando übernimmt. Better make em count.
Freiheit insgesamt wird also etwas überbewertet. Allerdings gibt es dass doch...zumindest für mich...für mich ist Freiheit in der Tat das zu tun was ich tun will in meinem Leben, die Dinge zu tun in meinem Leben die ich tun will, das Leben leben das ich Leben will der Mensch zu sein der ich sein will. Aber auch mich von den Dingen abzuwenden die ich nicht will. Was viele aber nicht verstehen und da verstehe ich deinen Punkt...das alles funktioniert nur wenn man vor allem anderen Bereit ist die Konsequenzen seines Handelns zu akzeptieren. Ich hab mit Freunden mit Anfang 20 eine eigene Firma gegründet hab die zwei 1/2 Jahre geführt hab beschlossen dass ich das nicht mein Leben lang machen will und überlebt was ich machen will...ich will Menschen Helfen...zuerst hab ich überlebt Medizin zu studieren hab mit ein paar Ärzten geredet und hab beschlossen das es schwer ist zu Helfen wenn man in der Woche nur 10 Minuten Zeit für jeden Patient hat. Also Therapeut...Physio Therapeut war irgendwie die Naheliegende Idee da ich sehr Sportlich bin aber das schien mir zu eindimensional, dann dachte ich Logopädie weil ich halt auch so ein Schreihals bin aber das fühlte sich komisch als ich mich damit beschäftigt habe was die so machen und als ich mich dann mit Ergotherapie beschäftigt habe dachte ich ja das will ich machen, also hab ich den Großteil der Anteile an meiner Firma verkauft und hab jede Minute die ich zur Verfügung hatte genutzt um der beste Ergotherapeut zu werden der ich sein kann. Das ist Freiheit für mich und zum Glück habe ich den Charakter und das Geld dazu so zu leben und meine Träume so weit umzusetzen.
Es gibt auch andere Freiheiten für mich materielle Dinge spielen auch eine Rolle...die Freiheit das ich mir Dinge leisten kann ohne drüber nachdenken zu können. Zum Beispiel 40-mal im Jahr ins Kino zu gehen, oder 300€ im Monat für Comics auszugeben, irgendwelche Unverschämt teuren super limitierten Variants inklusive. Aber im Endeffekt muss jeder Freiheit für sich definieren...das fängt imho vor allem im Kopf an.
Was die Sache aber ist um die es hier geht, die oft mit Freiheit verwechselt wird, ist Mobilität.
Und da beneide ich fast die Millennials etwas. Aber eben nur fast denn ich finde das super cool und es freut mich dass die so drauf sind. Die gönnen sich gegenseitig den Erfolg, die Arbeiten zusammen und nicht gegeneinander.
Von denen bleibt keiner mehr 40 Jahre lang in derselben Firma bei nem bescheidenen Boss, mit mäßigen Kollegen und Arbeitsbedingungen nur um nach 40 Jahren ne Goldene Uhr zu kriegen. Wenn bei denen der Boss bescheiden ist, wenn die keine Anreize und Aufstiegs Möglichkeiten bekommen sind die Weg. Hatte wie oben kurz erwähnt letztes Jahr kurz was mit einer...24-25 Jahre alt die hat social media marketing studiert. Firma hier meinte "Öhhhh ne Stelle? Ja ne ist schlecht aber wir können ihnen ein unbezahltes Praktikum anbieten. Sie "Ne lass mal...ich hab ne Bewerbung zur ner Organisation in Süd Afrika geschickt die haben mich genommen" jetzt nach knapp nem Jahr ist sie wieder hier und 10 Firmen rutschen auf den Knien damit sie sich für sie entscheidet. Aber früher hätte man das unbezahlte Praktikum gemacht und dann nach einem Jahr ne Ausbildung angefangen wo man 37,50 im Monat verdient hätte...DMark natürlich.
Und so sehe ich das auch mit Beziehungen...wieso soll mit jemandem eine Beziehung führen mit dem ich gar keine Beziehung führen will nur weil sie irgendwann mal wo die eine war die noch keinen Tanzpartner hatte sollen wir jetzt heiraten, Kinder kriegen und uns dann in 30 Jahren vielleicht hassen weil keiner den Mut hatte diese Beziehung zu beenden. Nicht dass es keine Beziehungen gibt die ewig halten...wie gesagt meine 2. ich bin bis heute der Meinung die wär‘s gewesen wenn sie nicht gestorben wären. Aber es gibt auch viele da ist trennt euch der bessere rat...natürlich nicht gleich bei jedem Streit.
Das ist auch leider das Kern Problem der Menschheit...das Pendel schwingt immer zu weit.
Du hast sicher auch recht das es auch Beziehungen gibt die beendet wären die es wert wären das man sich hinsetzt und versucht die Probleme die da sind zu lösen. Nichts ist perfekt...aber...ich mag eigentlich keine Totschlag Argumente daher sorry für dieses jetzt...ne Kollegin von mir kommt aus nem Dorf in der Pfalz. Da lebt eine Frau die ist heute Mitte 50 die wurde vor ~30 Jahren mit 16 dazu gezwungen ihren Vergewaltiger der sie geschwängert hatte zu heiraten und das Kind zu bekommen. Da ist mir wie es Heute ist deutlich lieber.