Liebeskummer & traurig sein

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Dabei
6 Feb 2017
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#32
Jetzt geht es ja eh nicht mehr zurück, selbst wenn er schwach werden sollte. An der selben Stelle würde man ja jedes Mal wieder landen.
Es gibt zwei Möglichkeiten:
1) Er kann sich einfach mit meiner Person nichts vorstellen, dann ist sowieso alles egal.
2) Es ist so wie er sagt und er glaubt, dass er vorher erstmal alleine klar kommen muss, dann muss er das zumindest ausprobieren bevor er umdenken könnte.

Aber es würde mir schon helfen, wenn es ihm wenigstens ein bisschen schwer fallen würde, denke ich...
 
Dabei
18 Dez 2011
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#33
Die Hoffnung auf die Verliebtheit. Es hat halt emotional total intensiv angefangen. Da war ich total verliebt und er (angeblich) auch. Und dann wurde es irgendwie komplizierter und dann haben auch die Gefühle nachgelassen, aber ich hab eben noch gehofft, dass es wieder einfacher wird mit der Zeit und ich dann auch wieder so verliebt bin wie am Anfang.
Dazu kam es aber nicht.
genau diese hoffnung, die du hattest, zeigt ja schon, dass du an ihm hängst und das eine verliebtheit vorhanden ist. die ist manchmal (meist zu beginn) intensiver ausgeprägt als in anderen phasen. dadurch dass ihr einen recht schwebenden zustand hattet, hast du deine gefühle etwas zurückgeschraubt und deine "verliebtheit" beiseite geschoben.

Er ist wirklich toll, keine Frage. Aber eine Sache finde ich von ihm nicht gut: Er hat als Erklärung angegeben, dass er sich nicht bereit für eine Beziehung fühlt und dass, obwohl das gar nicht zur Debatte stand und ich nie gesagt habe eine Beziehung zu wollen, er registriert, dass es auf lange Sicht auf eine hinauslaufen würde und er mir lieber jetzt sagt, dass er keine Beziehung möchte als erst in ein paar Monaten. Die Sache ist, er hat mir das vor einem Monat auch schon gesagt und da meinte ich "ja ok, sag mir halt bitte wenn du was mit einer anderen machst."
auch hier lese ich nachvollziehbare enttäuschung und ein kleines bisschen wut/frustration heraus. ich denke, du hast dir unterbewusst, was auch völlig normal ist, schon eine entwicklung in richtung einer konstanten beziehung gewünscht. und wenn du dann diesen schwebenden zustand eingehst, dann ist das ende natürlich schmerzhaft, da dieses kleine fünkchen hoffnung dann auch noch zerstört wird. (du weißt, ich kenne diese hoffnung und dieses fünkchen gerade selber und rede mir immer wieder ein, dass ich da drüber stehe, wenn es wieder in die andere richtung pendelt. manchmal tue ich es auch und es ist mir egal. aber manchmal kann ich diese zurückgeschobenen gefühle und hoffnungen auch nicht mehr verdrängen und dann ist zumindest kurzzeitig schmerzhaft.)

Und was mich aber daran so besonders stört, ist dass ER eben in diese Richtung geführt hat. Also ich hatte wirklich bei einigen Dingen Schwierigkeiten ihn "reinzulassen" und er hat immer wieder gesagt er möchte, dass ich ihm vertraue und mich ihm öffne usw usw. Und dann mache ich das nach und nach und öffne mich immer mehr und dann merkt er, dass es dadurch ja intimer wird und in Richtung Beziehung geht und er das gar nicht will ?!
Da hätte er doch wirklich weiter denken können... oder nicht?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#34
Ich hab auch mal was vielleicht Vergleichbares erlebt. Ich habe einen Mann kennen gelernt, der aus einer ewig langen Beziehung kam, in der meiner Meinung nach er der Gebende war, wobei sie sich dann aber getrennt hatte; dass diese Beziehung weiterhin über ihm schwebte war mir vollkommen klar. Wir haben uns super verstanden, er hatte aber richtig Schiss, sich wieder zu binden, zumal das nur eine Fernbeziehung sein konnte und er sich so einschätzte, dass er dafür nicht gemacht ist. Ich habe es so gesehen, dass wir halt zusammen leben was für beide möglich ist und dann schauen was ist. Das haben wir gemacht, und dieses Problem FB/ seine Ex waberte immer da herum. Damit konnte ich nach und nach relativ gut umgehen; mit FB habe ich sowieso keine Probleme. Für ihn wurde es aber immer schlimmer, dass wir nur eine FB führen konnten. Er hat sich dann schließlich von mir getrennt, weil er das nicht mehr ausgehalten hat, obwohl er mich nach wie vor geliebt hat (wie er sagte, und was ich ihm auch glaubte).

Das war, obwohl ich auch eine gewisse Liebeskummerroutine habe, und obwohl ich es ja immer hatte kommen sehen, sehr schlimm für mich. (Klar hab ich da auch geheult, auch im Gespräch mit ihm.) Wir hatten wirklich eine sehr intensive Bindung zueinander. Er war, was Kommunikation anging, ein absoluter Ausnahmemann im positiven Sinne. Er war ein interessanter Typ, wir hatten ähnliche Interessen. Nur meinen Humor hatte er absolut nicht, das war wohl eine Mentalitätssache :002: Er fehlte mir dann ganz klar als Mensch/ Typ, und nicht weil ich nicht allein sein könnte, weil ich dadurch Probleme mit meinem Ego gekriegt hätte odgl.

Ich hab dann den totalen cut gemacht. Das war auch schlimm. Aber künftig so die Kumpelfreundin in der Hinterhand zu sein, kam für mich nicht in Frage.

Obwohl ich einen tollen Freund habe - der zB 100% denselben Humor hat wie ich - denke ich hin und wieder an diesen Ex, und es macht mich immer wieder traurig. (Wenn ich mir dann die Umstände/ Gründe der Trennung vergegenwärtige kommt allerdings Ärger auf) Aber ich konnte damals nichts ändern und jetzt sowieso nicht mehr. Vielleicht ergibt sich irgendwann mal wieder ein Kontakt, vielleicht auch nicht. Das ist jetzt schon viele Jahre her und ich rühre bisher lieber nicht daran ...
 
Dabei
27 Feb 2013
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#35
Hach Twin, wenn du dich so von deiner weichen Seite zeigst, bin ich total gerührt.

Irritiert aber, wieso du hier auch 3000 Beiträge hast... - wurscht, ich geh mal rüber und bestell uns was zu trinken^^ (bezieht sich auf Missys Thread, falls du jetzt irritiert bist).
 
Dabei
27 Feb 2013
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#36
Apropos trinken....

Ich hab mich gerade an eine Cousine erinnert, bei der ich grad war, als ich mal furchtbaren Liebeskummer hatte - in jungen Jahren (so in etwa in deinem Alter idkat).

Die hatte so eine Art Kräuterlikör daheim und wie wir uns an dem Abend gegenseitig unsere Leiden erzählten, sagte sie immer: "Aber das ist kein Grund, dass wir nicht anstoßen". Ich war damals so angsoffn, dass ich irgendwann in der Nacht auf allen Vieren zum Klo ging... Und den Rest der Nacht darin wohnte^^

Aber... Alkohol ist auch keine Lösung, glaub mir^^

Aber es war trotzdem ur-lustig.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#37
Alkohol ist vielleicht keine Lösung, aber immerhin der ist ein treuer Begleiter.

@Die liebe Twin.
Ganz schöne Ehre für "meinen" Mister, dass die Geschichte dich an diese Geschichte von dir erinnert. Die war ja wirklich was ganz besonderes für dich. Ich hoffe ich hab mal so etwas worauf ich zurückblicke und denke "das war Liebe."
Ich kann mir gut vorstellen, dass es mir reichen würde es einmal zu erleben. Auch wenn es dann nicht für immer hält. Aber dieses Gefühl man hätte mal etwas ganz besonderes erfahren, was vielen Leuten, die nicht genug gucken, verwehrt bleibt.. Das wär schon schön :)

Deine Geschichte erinnert mich an den Film La La Land. Gesehen? :)

Denkst du, das kann sein? Dass man verliebt ist und sich trotzdem gegen das Zusammensein entscheidet?
In meinem konkreten Fall denke ich nicht, dass er verliebt war. Ich denke, dass er zu beschäftigt mit sich selbst war, um sich verlieben zu können. Aber ich würde gerne glauben, dass er sich in mich hätte verlieben können. Ich weiß nicht warum, weil, wie meine Freunde auch alle sagen, es mir eigentlich egal sein kann.
Trotzdem hab ich das Bedürfnis für ihn ähnlich besonders sein zu wollen, wie er es für mich war.

@pete
:) ... Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo genau Verliebtheit anfängt. Und ich denke es ist auch individuell verschieden. Ich war zu einem Teil bestimmt verliebt, aber zum anderen habe ich ja auch gespürt, dass er nicht genau das gibt was ich brauchen würde - und in meinem Fall wirkte das gegen die anfängliche Verliebtheit. Sie ging auf jeden Fall zurück.

Und das mit der Beziehung weiß ich auch gar nicht so genau...

Ich war letztens auf einer Feier und habe mich da mit einer etwas älteren Frau unterhalten (so 60 Jahre alt). Ihr Freund war vor wenigen Jahren ganz plötzlich und unerwartet gestorben. Sie hat mir davon erzählt, mir von der Trauerarbeit erzählt und mir auch erzählt, dass sie nun nicht mehr traurig sein möchte. "Wenn es ihn zurückbringen würde", meinte sie, "würde ich so traurig sein, wie ich nur kann. Aber das wird es ja leider nicht. Es bringt einfach nichts."
Dann fragte sie irgendwann, ob es denn jemanden gebe den ich in meinem Herzen trage und nach etwas überlegen und Stille meinte ich "vielleicht."
Und sie antwortete "Warum ist das bei euch jungen Leuten so? Warum gibt es immer nur vielleicht? Warum gibt es das nicht mehr, dass man sich sieht und zusammen sein will und dann zusammen ist?"
Und ich konnte es ihr auch nicht beantworten.
 
Dabei
18 Okt 2012
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#38
Dann fragte sie irgendwann, ob es denn jemanden gebe den ich in meinem Herzen trage und nach etwas überlegen und Stille meinte ich "vielleicht."
Und sie antwortete "Warum ist das bei euch jungen Leuten so? Warum gibt es immer nur vielleicht? Warum gibt es das nicht mehr, dass man sich sieht und zusammen sein will und dann zusammen ist?"
Und ich konnte es ihr auch nicht beantworten.
Sehr gute Frage, dieser älteren Frau.

Das ist der Wandel der Zeit und vor allem der Jugend und der heranwachsenden Erwachsenen.

Die Prioritäten und Ansichten haben sich einfach geändert.

Wer früher glücklich war einfach jemanden zu haben, mit dem er sich versteht, Nähe/Wärem spürt und der für einen da ist, so hat sich das heute geändert.

Die Auswahl ist viel kritischer und das Angebot an Partnern auch größer (nicht die Anzahl, sondern die Möglichkeiten - FB, WA, Insta, Festivalls, Urlaube, Partys, etc.). Dann hat sich glaube ich auch das Verhalten allgemein geändert.

Heute wird erstmal abgeklopft und jede Menge getextet. Man lässt sich beeinflussen. Da könnte man jetzt noch viel weiter machen aber ich denke, früher hat man es einfach mehr zu schätzen gewusst: zu lieben und geliebt zu werden.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#39
Ach, ich weiß nicht, ob es früher so viel besser war... Da schwirren uns zu viele Hollywood-Filme im Kopf herum und wir stellen es uns so romantisch und echt vor.

Die meisten Ehen wurden nicht aus Liebe geschlossen, sondern um versorgt zu sein, um dem gesellschaftlichen Bild zu entsprechen. Wenn eine Frau nicht früh heiratete, galt sie als alte Jungfer. Alleinerziehend sein war gesellschaftlich verpönt, da gings den Frauen nicht gut dabei. Usw.

Es mag sein, dass es nicht den fliegenden Partnerwechsel gab, dafür aber wurde (viel zu) früh geheiratet und erst später kam man darauf, dass es doch nicht passt. Blieb aber bis zum bitteren Ende zusammen.

Natürlich gab es auch Liebesbeziehungen - aber ich würde das jetzt nicht als Regel sehen.

Ich persönlich finde es heute besser. Vielleicht habe ich den Vorteil in meinem Alter, dass ich noch mitbekommen habe, wie es früher war und die Entwicklung beobachten konnte bis heute und die Vorteile sehe.

Dass man verliebt ist und sich trotzdem gegen das Zusammensein entscheidet?
Natürlich kann man das.

Passt zu dem oben Geschriebenen, früher mischten sich die Familien viel stärker ein und wenn jemand nicht würdig empfunden wurde, den durfte man nicht heiraten.

Mir ist das auch mal passiert. Ich war jung und meine Familie extrem religiös und ich sehr von ihr beeinflusst. Der junge Mann hatte eine andere Religion - ihm gings aber ähnlich wie mir.
Er bot sich sogar an, alles aus meiner Religion zu lernen, damit es meiner Familie nicht auffällt - aber umgekehrt wäre es ja nicht anders und einfach zu kompliziert.

Beim Weggehen wusste ich mich von ihm beschützt, er hatte immer ein Auge auf mich, dass mir nichts passiert und wir spürten eine tiefe Zuneigung zueinander. Eine unerfüllte Liebe. Später trennten sich unsere Wege, aber wann auch immer wir uns begegneten, es war immer mit Zuneigung und Respekt. Ich werde ganz traurig, wenn ich daran denke. Als ich älter wurde, verwarf ich alle Prinzipien meiner Familie und löste mich davon. Ich war mit einem Mann zusammen, der absolut nicht in das Bild meiner Familie passte und begegnete dieser unerfüllten Liebe. Kannte er meinen damaligen Freund! Es muss ihm einen Stich versetzt haben, weil er ja wusste, dass dieser Mann eigentlich gegen meine damalige Einstellung war. Irgendwann erzählte mir mein damaliger Freund, dass er meinem Freund sagte, "weißt du, dass du eine ganz besondere Frau zur Freundin hast?" - da fragte ihn mein Freund, woher er mich kenne und wieso er sich an mich erinnern kann (es waren immerhin an die 15 Jahre vergangen). Da antwortete er: "Weil sie ganz anders ist als die anderen".

Irgendwie werd ich jetzt sentimental... :022:

Aber so wars halt. Kann ich nicht mehr rückgängig machen. Natürlich hab ich mir oft überlegt, wie es gewesen wäre, wenn...
 
Dabei
18 Okt 2012
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#40
Peachy, projizierst du da evtl. ein wenig auf dich selbst?

Also ich schaue nicht mal auf viel früher zurück. Da gebe ich dir nämlich mit deinen gesellschaftlichen Gesichtspunkten recht.

Betrachte ICH aber die Zeit von ca. 1995 - 2010 fand ich diese wesentlich entspannter, was Beziehungen angeht.

Kein Geschreibe, ständiges Beaobachten, halt zu viel Nebenschauplätze. Man konnte das Leben iwi einfacher genießen und somit auch die Partnerschaft.

Mir geht das so dermaßen auf den Kecks. Man sieht Paare im Restaurant. Beide am Handy. Im Bus/Bahn, jeder am Handy oder Stöpsel im Ohr.

Nach einer Party kursieren am nächsten Tag sofort die Partypics im Netz, ganz zu schweigen von den Fotos und Videos, die man so noch macht.

Die Music auf Feiern wechselt ständig, da jeder YouTube oder Spoty in der Hosentasche hat.

Irgendwann geht man wahrscheinlich auf eine Party und bleibt dabei am Sofa mit ner 3D-Brille liegen.

Und somit leiden auch Beziehungen und die Liebe. Es ist zu viel und man genießt oftmals den Moment nicht mehr.

Einfach nur anstrengend.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#41
:D Jeder schreibt/schimpft über das, was ihn selbst am meisten stört, unabhängig davon was die Frau in meiner Geschichte genau gesagt hat ... Finde ich schön :)
Ich glaube die Frau letztens hat eher darauf angespielt, dass man sich eben nicht mehr festlegen möchte. Früher hat es vielleicht auch nicht immer gepasst und man ist auch da vielleicht nicht lange zusammen geblieben, aber man war zumindest mal zusammen so lange man die Zeit gerne zusammen verbracht hat. Und jetzt...
Dieser Mensch und ich haben uns ja wirklich komplett wie ein Paar verhalten. In der Öffentlichkeit, wie auch zu Hause. Haben uns viel anvertraut, viel erzählt, viel die gegenseitige Nähe gesucht - aber wir waren halt nicht zusammen.
Und ich weiß es ist nur ein Label, aber woher kommt inzwischen die Angst sich zu Labeln?

Und ich bin da nicht mal unbetroffen, dass ich darauf hinab urteilen könnte. Ich bin ja genauso. Ich hab einen Tag, bevor er das erste Gespräch gesucht hat noch einer Freundin erzählt, dass ich so froh bin dass er noch nicht die Beziehungs-Richtung angesteuert hat. Endlich jemand, der einfach Zeit verstreichen lässt und man sieht dann was es wird.
Und am nächsten Tag hat er halt die Anti-Beziehungs-Richtung angestrebt, was mir dann wiederum auch nicht richtig gefallen hat.
Und ich hab auch vorher schon selbst mal genau die gleiche Ausrede verwendet wie er jetzt bei mir. Und da hatte ich schon ernste Gefühle für diese Person und ich hab es mir im Nachgang dann auch vorgeworfen.

@Peachy:
Schöne und traurige Geschichte :)
Aber bei euch war es ja quasi Romeo und Julia, dass die Familien euch so stark beeinflusst haben. Da stand sich niemand selbst im Weg.

@goodbrother:
Finde dein Schimpfen sehr witzig :) Aber man kann die Technik auch schwer aufhalten.. Mich erschreckt das mobile payment, das in Supermärkte kommen soll, jetzt zB auch. Ich bin gespannt, ob das für mich dann auch irgendwann normal ist. Aber momentan denke ich noch "Warum denn, meine EC-Karte funktioniert super! Und ich hab auch gar keine Lust ohne Geld zu sein, nur weil mein Handy auf einmal ausgeht."
Ich denke aber du meintest eher so etwas wie eine VR-Brille, weil 3D würde ja zu Hause recht wenig bringen ;)
 
Dabei
27 Feb 2013
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#42
Peachy, projizierst du da evtl. ein wenig auf dich selbst?

Wie meinst du das?

Ich bezog es auf das, was die ältere Dame sagte:

Warum gibt es das nicht mehr, dass man sich sieht und zusammen sein will und dann zusammen ist?"
Die etwa 60 ist nach idkats Einschätzung. Also war sie vor 40 Jahren 20.

Also spreche ich von den 70ern und etwas früher, weil diese Frau ja auch durch den Einfluss der Elterngeneration erzogen und aufgewachsen ist. Ich wurde übrigens in den 70ern erst geboren - also wie soll ich das jetzt auf mich projizieren?

Aber wenn du von den 90ern redest - geb ich dir völlig Recht. Das war noch was ganz anderes. Diese Zeit war schon sehr super.

Allerdings bin ich ein Mensch, der eher das Positive sieht und sich nicht nur aufs Negative konzentriert - die von dir aufgezählten Dinge stimmen und ich geb dir Recht.

Aber das neue Zeitalter hat auch so unglaublich viele positive Aspekte. Man erweitert seinen Horizont, lernt unglaublich interessante Menschen kennen, die man ohne Internet nie getroffen hätte - und damit meine ich keine Singlebörsen. Es gibt ja andere Communities, wo man viel lernen kann.

Ist man Single, fühlt man sich auch nicht so alleine mit seinem Schmerz - man hat zb. dieses Forum hier, wo man sich austauschen kann. Zu meiner Jugendzeit war man mit seinem Liebeskummer sehr alleine.

Man kann halt alles gewinnend oder verlierend leben. Was du mit der Musik meinst: im Vergleich zu früher ist es heute super praktisch, jederzeit und immer Musik dabei zu haben und seine Lieblingslieder zu hören. Früher hat man mühselig auf Kassette aufgenommen und wenn die kaputt wurde, hatte man keine Musik, wenn man keine anderen Kassetten dabei hatte. So lange ist das nicht her, ich habs noch erlebt. Oder wenn der Radiosprecher dazwischensprach oder man nicht rechtzeitig auf Aufnehmen drückte, war die Arbeit auch umsonst. Das war schon eine mühsame Angelegenheit, eine Kassette aufzunehmen.

Irgendwann geht man wahrscheinlich auf eine Party und bleibt dabei am Sofa mit ner 3D-Brille liegen.
Das glaube ich nicht.

Einfach nur anstrengend.
Hat man wohl immer empfunden, wenn es nicht so lief, wie man es wollte.

Wenn man es anstrengend empfindet, sollte man etwas ändern... die Gesellschaftskreise, seine Gewohnheiten... es sind nicht alle gleich.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#43
Aber bei euch war es ja quasi Romeo und Julia, dass die Familien euch so stark beeinflusst haben. Da stand sich niemand selbst im Weg.
Naja zumindest ist keiner von beiden gestorben dabei ;)

Aber wir hätten ja im Geheimen unsere Liebe ausleben können - wie Romeo und Julia.

Ach ich kann mich noch erinnern, wie schön ich es empfand, ihn bei mir stehen zu haben und einmal war ein Mann so aufdringlich, dass wir dann so getan haben, als wären wir ein Paar - das war richtig schön. Ich denke heute, dass er wohl der einzige Mann gewesen wäre, der mich richtig gut behandelt hätte.

Aber ja... war so und lässt sich wie gesagt nicht ändern.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#44
Früher hat man mühselig auf Kassette aufgenommen und wenn die kaputt wurde, hatte man keine Musik, wenn man keine anderen Kassetten dabei hatte.
Wenn die Kassette hing, hat man "I'm Gonna Be (500 Miles)" in Schleife gehört :)

Naja zumindest ist keiner von beiden gestorben dabei
Das hatte ich sogar erst in meinen Beitrag geschrieben!! Dann dachte ich "too dark" und hab es wieder rausgelöscht ;)
 
Dabei
18 Dez 2011
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#46
(...)
Dann fragte sie irgendwann, ob es denn jemanden gebe den ich in meinem Herzen trage und nach etwas überlegen und Stille meinte ich "vielleicht."
Und sie antwortete "Warum ist das bei euch jungen Leuten so? Warum gibt es immer nur vielleicht? Warum gibt es das nicht mehr, dass man sich sieht und zusammen sein will und dann zusammen ist?"
(...)
genau das frage ich mich auch!
aber es ist ja eine gesamtgesellschaftliche marotte geworden sich nicht festzulegen. man bekommt es beruflich vorgelebt, dass es kaum noch lebensjobs gibt. das wird dann als freiheit definiert. kann man so sehen. gleichzeitig trennt man sich mittlerweile früh von seiner familie um unabhängig zu sein.
und genau diese unabhängigkeitsgefühle überträgt man auch auf seine zwischenmenschlichen beziehungen. man will sich immer einen weg offen halten, ja nicht festlegen, denn das ist falsch, man gibt sich in eine "abhängigkeit" ich für mich, finde das fatal. aber ich gehöre auch der "älteren generation" an...
 
Dabei
27 Feb 2013
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#47
genau das frage ich mich auch!
aber es ist ja eine gesamtgesellschaftliche marotte geworden sich nicht festzulegen. man bekommt es beruflich vorgelebt, dass es kaum noch lebensjobs gibt. das wird dann als freiheit definiert. kann man so sehen. gleichzeitig trennt man sich mittlerweile früh von seiner familie um unabhängig zu sein.
und genau diese unabhängigkeitsgefühle überträgt man auch auf seine zwischenmenschlichen beziehungen. man will sich immer einen weg offen halten, ja nicht festlegen, denn das ist falsch, man gibt sich in eine "abhängigkeit" ich für mich, finde das fatal. aber ich gehöre auch der "älteren generation" an...
Genau das, was du fatal findest, finde ich gut.

Aber ich mache mein Glück halt auch nicht von einer Liebesbeziehung abhängig.

Ich finde es toll, dass man nicht eingeschränkt ist, sondern frei entscheiden kann. Jeden Tag aufs Neue.
 
Dabei
18 Okt 2012
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#48
Ich finde es toll, dass man nicht eingeschränkt ist, sondern frei entscheiden kann. Jeden Tag aufs Neue.
Und genau darum bekommt eine hohe Zahl der Jugendlichen heute nichts mehr auf die Reihe.

Ich studiere dort mal ein bisschen, wohne da mal ne Zeit und mache eigentlich nur das, worauf ich heute und morgen mal Bock habe.

Eine Art Verantwortung wird ihnen vom Jugendalter her schon abgenommen und das merkt man dann leider auch zwischenmenschlich oder in Beziehungen.

Wird es zu stressig oder es gibt Probleme. Hey, ich bin ein freie Mensch, da habe ich keinen Bock mehr drauf, also weg damit. Anstatt sich mit der Situation mal auseinander zu setzen und anzupacken. Was weiß einfach nicht mehr zu schätzen was man hat oder bekommt.

Das war früher, egal wann auf jeden Fall besser!
 
Dabei
27 Feb 2013
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5.263
#49
Ich sehe das etwas differenzierter.

Ja, es gab eine Welle - besonders durch die sich extrem schnell entwickelnde Technik - der Freiheiten.... damit muss der Mensch erst umzugehen lernen und es dauert seine Zeit.

Ich finde, die jüngere Generation denkt schon wieder anders - zb. mein Neffe, jetzt 21, ist der absolute Beziehungsmensch, war es eigentlich immer schon, suchte immer etwas Beständiges.

Immer öfter beobachte ich es auch, dass der Trend wieder zurückgeht. Ich beobachtete die letzten Tagen einen äußerst hübschen jungen Mann an meinem Badesee. Der hat sich einen total lieben Hund zugelegt und durch ihn kommt er in echte Gespräche mit Menschen - ich glaube den ganzen Tag über hat er genau zwei Mal auf sein Handy geschaut.

Die Menschen - vor allem auch die jungen - treffen sich wieder, sitzen zusammen - die meisten wirken auf mich so, als dass sie gar keine Handys mehr besitzen. Mich erinnert jetzt häufig vieles wieder an meine Jugend und ich finde das total schön.

Solche Neuerungen sind wie ein Pendel - es schlägt mal in eine Seite stark aus, dann in die nächste - und irgendwann kommt es in die Nähe der Mitte, bis es sich einpendelt (und dann was Neues kommt^^).

Ich sehe abends, wenn ich dann schon am Heimweg bin, Jugendliche, die erst zum See gehen, mit Picknick, Decken und Co... so wie wir früher.

Ich kenne viele Jugendliche bzw. junge Erwachsene, die gar nicht mehr so viel im Netz, wie Facebook und Co, hängen.

Es nimmt wieder ab.

Und wie man hier liest, sind die meisten auf der Suche nach einer festen Beziehung. Also so wie ihr das beschreibt, sehe ich es nicht.
 
Dabei
6 Feb 2017
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1.884
#50
@goodbrother
Nee, nicht auf jeden Fall. Auch da sind die Ansichten einfach verschieden, was wirklich besser ist. Im Endeffekt denke ich auch, dass alles Vor- und Nachteile hat und sich im Endeffekt vermutlich nicht viel nimmt.

Mir sagen ständig Leute, dass ich die Jahre jetzt voll zur Orientierung ausnutzen soll, weil es nie wieder so einfach sein wird. Viele, die sagen, sie beneiden die heutige Jugend um ihre Freiheiten und hätten damals gerne auch diese Möglichkeiten des sich-Zeit-Lassens gehabt.

Und auch auf das Beziehungsleben bezogen: Dass man durchkämpfen sollte - so denkt man doch immer nur so lange man sich in einer Beziehung befindet. Dann denkt man, man kann sich jetzt nicht einfach trennen, man kann das doch nicht einfach beenden, man muss es mindestens versuchen. Und im Rückblick nach der Beziehung sagen dir dann 98%, dass sie sich schon viel früher hätten trennen können/sollen oder die Beziehung gar nicht erst hätten eingehen sollen.
Das macht es eben schwierig. Man weiß ja, dass man in einer Beziehung genau wie alle anderen Vergebenen auch, ein Pflichtgefühl entwickelt sich durchzukämpfen wenn es hart wird. Aber nach der Beziehung denkt man dann "hätte nicht sein müssen".
 
Dabei
27 Feb 2013
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5.263
#51
Ich finde eben diese Freiheit, eine Beziehung beenden zu können, wenn sie nicht passt, sehr bereichernd. Und dass mein keinem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt ist - zumindest nicht mehr so wie früher.

Und natürlich gibt es einen Teil, die eine Beziehung nicht ernst nehmen und Partner häufig wechseln. Die gabs aber immer schon. Die waren dann zwar verheiratet, gingen aber ständig fremd.

Allein hier im Forum sieht man doch, wie ernst es die meisten mit einer Beziehung nehmen - sonst gäbe es dieses Forum doch gar nicht.
 
Dabei
18 Okt 2012
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1.125
#52
Ich sehe das etwas differenzierter.

Ja, es gab eine Welle - besonders durch die sich extrem schnell entwickelnde Technik - der Freiheiten.... damit muss der Mensch erst umzugehen lernen und es dauert seine Zeit.

Ich finde, die jüngere Generation denkt schon wieder anders - zb. mein Neffe, jetzt 21, ist der absolute Beziehungsmensch, war es eigentlich immer schon, suchte immer etwas Beständiges.

Immer öfter beobachte ich es auch, dass der Trend wieder zurückgeht. Ich beobachtete die letzten Tagen einen äußerst hübschen jungen Mann an meinem Badesee. Der hat sich einen total lieben Hund zugelegt und durch ihn kommt er in echte Gespräche mit Menschen - ich glaube den ganzen Tag über hat er genau zwei Mal auf sein Handy geschaut.

Die Menschen - vor allem auch die jungen - treffen sich wieder, sitzen zusammen - die meisten wirken auf mich so, als dass sie gar keine Handys mehr besitzen. Mich erinnert jetzt häufig vieles wieder an meine Jugend und ich finde das total schön.

Solche Neuerungen sind wie ein Pendel - es schlägt mal in eine Seite stark aus, dann in die nächste - und irgendwann kommt es in die Nähe der Mitte, bis es sich einpendelt (und dann was Neues kommt^^).

Ich sehe abends, wenn ich dann schon am Heimweg bin, Jugendliche, die erst zum See gehen, mit Picknick, Decken und Co... so wie wir früher.

Ich kenne viele Jugendliche bzw. junge Erwachsene, die gar nicht mehr so viel im Netz, wie Facebook und Co, hängen.

Es nimmt wieder ab.

Und wie man hier liest, sind die meisten auf der Suche nach einer festen Beziehung. Also so wie ihr das beschreibt, sehe ich es nicht.
Ich will zu dir :) :) :)

Entweder du wohnst auf einer Insel oder die Menschen bei euch sind wirklich anders. Also ich komme echt viel rum aber das kann ich LEIDER nicht bestätigen.
 
Dabei
18 Okt 2012
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1.125
#53
Ich finde eben diese Freiheit, eine Beziehung beenden zu können, wenn sie nicht passt, sehr bereichernd. Und dass mein keinem gesellschaftlichen Druck ausgesetzt ist - zumindest nicht mehr so wie früher.
Da hast du doch auch Recht. Das ist gut so aber das geht mir heute einfach zu schnell, genau wegen dieser Einstellung - es wackelt etwas -> kein Bock mehr -> Abschuss
 
Dabei
27 Feb 2013
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#54
Ich will zu dir :) :) :)

Entweder du wohnst auf einer Insel oder die Menschen bei euch sind wirklich anders. Also ich komme echt viel rum aber das kann ich LEIDER nicht bestätigen.
:109: ja bitte komm - gerne!

Ich lebe in einer Großstadt.

Ich denke, man sieht das, worauf man den Focus setzt.

Beschäftigt man sich zb. mit Schwangerschaft, sieht man plötzlich viele schwangere.

Oder beschäftigt man sich mit speziellen Hunderassen, fallen die einem auf der Straße auch viel mehr auf als anderen und plötzlich sieht man viele.

Ich bin eine Beobachterin, die einfach auf sich wirken lässt ohne zu fokussieren. Zumindest gelingt mir das meistens.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#55
Da hast du doch auch Recht. Das ist gut so aber das geht mir heute einfach zu schnell, genau wegen dieser Einstellung - es wackelt etwas -> kein Bock mehr -> Abschuss
Also ich beobachte es wie gesagt nicht so häufig.

Vielleicht scheint es einfach nur so. Vor allem, weil man darf. Man darf die Beziehung beenden, ohne von der Gesellschaft geächtet zu werden. Dass das jetzt mehr vorkommt als früher, ja - aber dass das unbedingt schlecht ist: nein.

Und ich glaube die wenigsten kämpfen nicht. Dieses Forum ist voll von Kämpfern.
 
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