Umgang mit Depressionen

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12 Aug 2010
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#1
Hi,

Für alle die meine Geschichte kennen: Nach langem Spekulieren, vielen Fragezeichen und letztendlich meinem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung, bin ich wohl auf den Grund für die Persönlichkeitsveränderung meines Freundes/Verlobten gestoßen. Es sind Depressionen.

Mein Opa hat starke Depressionen (schon immer gehabt) und meine Oma dadurch regelrecht kaputt gemacht. Meine Ma hat ebenfalls depressive Phase, konnte damit aber immer gut umgehen, hat sich direkt Hilfe gesucht und in meinem Vater einen stabilen und stützenden Mann gefunden.

Ich glaube ich bin nicht für sowas geboren, es gab zwischen uns in letzter Zeit immer nur Streit weil ihm alles egal geworden zu sein schien, er sich streckenweise mit Arbeit überschüttet hat und keine Minute mehr für mich hatte. Zudem ist er auch unglaublich aggressiv geworden und jetzt die Weihnachtstage (er ist zuhause bei seiner Familie, die Mutter: hochgradig depressiv, war aufgrund ihrer Depressionen lange Zeit Alkohol-und Tablettensüchtig) hat er sich nicht einmal bei mir gemeldet...wenn ich ihn anrufe blockt er mich ab, vermute er hängt jetzt wieder in nem Loch und will mit niemanden was zu tun haben.

Es wird immer schlimmer, dieser Mann hat langsam nichts mehr mit dem Mann zu tun den ich vor 5 Jahren kennen und lieben gelernt habe. Ich will mich auch nicht selbst kaputtmachen, der Auszug war schonmal eine riesen Erleichterung.

Hat jmd Erfahrung mit einem depressiven Partner? Seine Persönlichkeitsveränderung in ähnlicher Weise miterlebt? Wie kann man damit umgehen/helfen, ohne zum Sündenbock (der überaus egozentrischen Depressiven) zu werden? Gibt es überhaupt Hoffnung (bei einer evtl genetischen Veranlagung), dass der Mensch wieder wird wie früher? Wie schafft man es diese Ablehnung und Gleichgültigkeit nicht persönlich zu nehmen?

Im Übrigen verweigert er jegliche Hilfe und schiebt seine Probleme immer anderen in die Schuhe. Zum Therapeuten gehen, ggf. Tabletten nehmen wäre für ihn ein derartiges Zeichen der Schwäche, das macht er nicht.

Ich hab schon so viel Zeit und Kraft verloren weil ich es so lange nicht verstanden habe. In seinen "lichten" Phasen immer dachte, es wäre jetzt wieder alles wie früher, aber es ging jedesmal aus unerfindlichen Gründen wieder bergab: ein seltsamer Rückzug den ich nícht verstanden habe, Gleichgültigkeit...auf mein Drängen und Fragen hin (im Nachhinein gesehen natürlich ein Fehler) dann sogar noch Aggressionen. Ich bin inzwischen fast der Meinung er muss jetzt selber sehen wie er das auf die Reihe bekommt, versuche ich ihm zu helfen bin ich nur immer alles Schuld.

Vielen Dank für alle Antworten!
 

Mork

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11 Dez 2010
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#3
Hi,

Für alle die meine Geschichte kennen: Nach langem Spekulieren, vielen Fragezeichen und letztendlich meinem Auszug aus der gemeinsamen Wohnung, bin ich wohl auf den Grund für die Persönlichkeitsveränderung meines Freundes/Verlobten gestoßen. Es sind Depressionen.

Mein Opa hat starke Depressionen (schon immer gehabt) und meine Oma dadurch regelrecht kaputt gemacht. Meine Ma hat ebenfalls depressive Phase, konnte damit aber immer gut umgehen, hat sich direkt Hilfe gesucht und in meinem Vater einen stabilen und stützenden Mann gefunden.

Ich glaube ich bin nicht für sowas geboren, es gab zwischen uns in letzter Zeit immer nur Streit weil ihm alles egal geworden zu sein schien, er sich streckenweise mit Arbeit überschüttet hat und keine Minute mehr für mich hatte. Zudem ist er auch unglaublich aggressiv geworden und jetzt die Weihnachtstage (er ist zuhause bei seiner Familie, die Mutter: hochgradig depressiv, war aufgrund ihrer Depressionen lange Zeit Alkohol-und Tablettensüchtig) hat er sich nicht einmal bei mir gemeldet...wenn ich ihn anrufe blockt er mich ab, vermute er hängt jetzt wieder in nem Loch und will mit niemanden was zu tun haben.

Es wird immer schlimmer, dieser Mann hat langsam nichts mehr mit dem Mann zu tun den ich vor 5 Jahren kennen und lieben gelernt habe. Ich will mich auch nicht selbst kaputtmachen, der Auszug war schonmal eine riesen Erleichterung.

Hat jmd Erfahrung mit einem depressiven Partner? Seine Persönlichkeitsveränderung in ähnlicher Weise miterlebt? Wie kann man damit umgehen/helfen, ohne zum Sündenbock (der überaus egozentrischen Depressiven) zu werden? Gibt es überhaupt Hoffnung (bei einer evtl genetischen Veranlagung), dass der Mensch wieder wird wie früher? Wie schafft man es diese Ablehnung und Gleichgültigkeit nicht persönlich zu nehmen?

Im Übrigen verweigert er jegliche Hilfe und schiebt seine Probleme immer anderen in die Schuhe. Zum Therapeuten gehen, ggf. Tabletten nehmen wäre für ihn ein derartiges Zeichen der Schwäche, das macht er nicht.

Ich hab schon so viel Zeit und Kraft verloren weil ich es so lange nicht verstanden habe. In seinen "lichten" Phasen immer dachte, es wäre jetzt wieder alles wie früher, aber es ging jedesmal aus unerfindlichen Gründen wieder bergab: ein seltsamer Rückzug den ich nícht verstanden habe, Gleichgültigkeit...auf mein Drängen und Fragen hin (im Nachhinein gesehen natürlich ein Fehler) dann sogar noch Aggressionen. Ich bin inzwischen fast der Meinung er muss jetzt selber sehen wie er das auf die Reihe bekommt, versuche ich ihm zu helfen bin ich nur immer alles Schuld.

Vielen Dank für alle Antworten!
Deinem posting nach zu schließen hast du ja bereits versucht herauszufinden, warum du auf depressive Männer anziehend wirkst. Vieles liegt in der Kindheit begraben. Das zu ändern ist sehr schwierig, jahrelange Therapien mit zweifelhaftem Ausgang. Interessant finde ich auch deinen nick. Ist "Joy" dein Programm für die Zukunft? Meine Ex läuft dem Glück im wahrsten Sinne des Wortes hinterher, sie vögelt sich durch viele Betten und ist trotzdem meines erachten ziemlich einsam dabei. Einer meiner Lochschwäger ist derselben Ansicht. Ich finde Glück und Leid sollten sich im Leben die Waage halten. Reine Glückkinder wissen ihr Glück ja gar nicht zu schätzen. An deiner Stelle würde ich deinem Partner noch eine Chance geben und unverbrüchlich zu ihm halten. Wenn er in der Lage ist, deine Rückendeckung anzunehmen, ja überhaupt zu spüren, ist das schon der erste Schritt aus seiner Depression. Eine medikamentöse Behandlung hilft übrigens bestenfalls kurzfristig. Meine aktuelle Depression hat eine konkrete Ursache und ich bin guter Dinge diese Ursache früher oder später auszumerzen. Ichfreue mich sogar richtig darauf :)
 
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12 Aug 2010
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#4
Liebe minze,

Danke für den Link!


Lieber Mork,

Deinem posting nach zu schließen hast du ja bereits versucht herauszufinden, warum du auf depressive Männer anziehend wirkst
Nein, mein Freund war früher überhaupt nicht so, wir sind 5 Jahre zusammen, waren wahnsinnig glücklich und wollten heiraten. Irgendwann bekam er immer mehr Stress und ich hab mir die ganze Zeit eingeredet, dass die Phase ja vorbeigeht, aber wir hatten dann auch ständig wegen anderen Dingen Streit, er hat sich total verändert, die Beziehung war ihm nicht mehr wichtig, eher lästig, nen Beziehungsgespräch hätte ihn komplett überfordert. Teilweis ist er sehr aggressiv geworden. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden, er hatte mich unendlich geliebt und auf einmal schaute er mich nur noch unbeteiligt an....ich bin dann ausgezogen und dann lief es besser, er war kurz "wach geworden", hat sich wieder Mühe gegeben, aber er schafft es nicht das durchzuhalten und zieht sich dann manchmal wieder tagelang zurück, kein wort, kein anruf, keine sms, nichts...das hätte er früher nie gemacht!! Wenn ich ihn anrufe, ihm sms schreibe, dass ich mir Sorgen mache: Nichts....es ist ihm scheinbar sogar zu viel eben Bescheid zu geben, dass alles ok ist....

Ich hab lange zu ihm gestanden, das ganze geht schon über ein halbes Jahr. Wenn ich ihm sage, dass wir kämpfen müssen und er mir nicht so viel zumuten kann, dann wirkt er gleichgültig. Ich glaube, er würde die Beziehung zur Zeit einfach so aufgeben und das gibt mir nicht gerade Kraft für ihn da zu sein. Ich mach im Frühjahr mein Examen und leb auch ehrlichgesagt nicht im Schlaraffenland wo ich die Nerven dafür hätte. Zumal er meine Hilfe nicht will, er zieht sich komplett zurück, lässt mich kein Stück an sich ran.

Tabletten würde er nie nehmen (seine Ma ist tablettenabhängig), zur Therapie würde er auch nie gehen, würde bei ihm bestimmt auch nichts bringen da er sich nicht leicht öffnet. Bald ist Weihnachten vorbei, dann ist er wieder von morgends bis abends an der Uni oder arbeiten, wenn abends noch ne Stunde Zeit ist, rennt er zum Sport. Ich hab Angst, dass er irgendwann crashed.

P.S.: Ich hatte vorher nie einen depressiven Freund, sonst hätte ich die Symptome (Zorn, Rückzug, etc) sicherlich besser zuordnen können.
 
Dabei
24 Mrz 2010
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#5
Hallo Joy,

Im Übrigen verweigert er jegliche Hilfe und schiebt seine Probleme immer anderen in die Schuhe. Zum Therapeuten gehen, ggf. Tabletten nehmen wäre für ihn ein derartiges Zeichen der Schwäche, das macht er nicht.
Er wird das erst tun, wenn der empfundene Leidensdruck groß "genug" dafür ist. Das kann schlimmstenfalls bedeuten, dass er erst mal in der Klinik landet. Darauf solltest du dich einstellen. Das Blöde ist: du bist sozusagen "innen" und kannst eigentlich nicht viel tun, außer eingedenk der guten Zeiten zu warten, bis er sich von außen helfen lässt.

Da er momentan nicht ganz Herr seiner selbst ist, fände ich es angemessen, wenn du alles daran setzten würdest, einen harten Bruch zu vermeiden.
Dein Auszug war da schon mal ein guter Schritt.

Um die Chance zu erhöhen, aus der Sache heil raus zukommen und im Frühjahr erfolgreich das Examen zu schreiben, solltest du zudem ernsthaft erwägen, dich regelmäßig mit einem Therapeuten / Coach / whatever auszutauschen. Wie du weist, fand ich viele deiner Beiträge ungesund aggressiv. Jetzt im Nachhinein kann ich deinen Frust sehr viel besser nachvollziehen. Nur auf Dauer wird dich das eben zermürben.

Viel Glück,
db.
 

Mork

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11 Dez 2010
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#6
Liebe minze,

Danke für den Link!


Lieber Mork,



Nein, mein Freund war früher überhaupt nicht so, wir sind 5 Jahre zusammen, waren wahnsinnig glücklich und wollten heiraten. Irgendwann bekam er immer mehr Stress und ich hab mir die ganze Zeit eingeredet, dass die Phase ja vorbeigeht, aber wir hatten dann auch ständig wegen anderen Dingen Streit, er hat sich total verändert, die Beziehung war ihm nicht mehr wichtig, eher lästig, nen Beziehungsgespräch hätte ihn komplett überfordert. Teilweis ist er sehr aggressiv geworden. Ich hab die Welt nicht mehr verstanden, er hatte mich unendlich geliebt und auf einmal schaute er mich nur noch unbeteiligt an....ich bin dann ausgezogen und dann lief es besser, er war kurz "wach geworden", hat sich wieder Mühe gegeben, aber er schafft es nicht das durchzuhalten und zieht sich dann manchmal wieder tagelang zurück, kein wort, kein anruf, keine sms, nichts...das hätte er früher nie gemacht!! Wenn ich ihn anrufe, ihm sms schreibe, dass ich mir Sorgen mache: Nichts....es ist ihm scheinbar sogar zu viel eben Bescheid zu geben, dass alles ok ist....

Ich hab lange zu ihm gestanden, das ganze geht schon über ein halbes Jahr. Wenn ich ihm sage, dass wir kämpfen müssen und er mir nicht so viel zumuten kann, dann wirkt er gleichgültig. Ich glaube, er würde die Beziehung zur Zeit einfach so aufgeben und das gibt mir nicht gerade Kraft für ihn da zu sein. Ich mach im Frühjahr mein Examen und leb auch ehrlichgesagt nicht im Schlaraffenland wo ich die Nerven dafür hätte. Zumal er meine Hilfe nicht will, er zieht sich komplett zurück, lässt mich kein Stück an sich ran.

Tabletten würde er nie nehmen (seine Ma ist tablettenabhängig), zur Therapie würde er auch nie gehen, würde bei ihm bestimmt auch nichts bringen da er sich nicht leicht öffnet. Bald ist Weihnachten vorbei, dann ist er wieder von morgends bis abends an der Uni oder arbeiten, wenn abends noch ne Stunde Zeit ist, rennt er zum Sport. Ich hab Angst, dass er irgendwann crashed.

P.S.: Ich hatte vorher nie einen depressiven Freund, sonst hätte ich die Symptome (Zorn, Rückzug, etc) sicherlich besser zuordnen können.
Oh ja Zorn und Rückzug kenn ich auch. Man könnte es einen heiligen Zorn nennen. Nur meiner ist konkret begründet. Weiß er, warum er zornig ist? Wie sieht es da bei deinem Liebsten aus? Daß er Sport treibt finde ich gut. Vielleicht gelingt es dir, mit ihm gemeinsam Sport zu treiben? Dann noch eine intime Frage, die du selbstverständlich nicht beantworten mußt: wie sieht es mit euerem Sexualleben aus?
Mein Rat wäre mit ihm im Ozean der Depression Inseln der Glückseligkeit zu suchen, Momente schaffen, in der die Depression in den Hintergrund tritt. Damit er sieht, daß sich das Leben trotz aller Leiden lohnt. Ich wünsche dir viel Kraft und Ausdauer für eueren gemeinsamen Weg. Und wie gesagt: Man muß im Leben nicht immer glücklich sein. Das ist eine kindische Wunschvorstellung.

Lieben Gruß
Mork
 
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14 Sep 2009
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#7
Hallo Joy,

ich muss zugeben dass ich deine genaue Vorgeschichte jetzt nicht recherchiert hab, aber ich hoffe ich kann dir auf ein paar Fragen trotzdem eine helfende Antwort geben.

Also der Tipp mit dem Link ist ja schon ein guter Anfang. Da du ja wissen möchtest wie du es schaffen kannst mit allem umzugehen ohne dass du die Sachen persönlich nimmst, kann ich acuh nur soviel dazu sagen, dass es ungemein hilft wenn man sich darüber beliest.

Zu verstehen hilft innerlich Abstand zu gewinnen, den hast du auch schon mit deinem Auszug begonnen. Ich weiß aber nicht ob er sich durch eine Therapie endgültig "normalisieren" kann, aber er kann dort lernen wie er selbst am besten damit umgehen kann.
Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht dass es in so einer Depri-Phase helfen kann, wenn man über schöne gemeinsame Erlebnisse spricht, sich Fotos ansieht und an lustige Geschichten aus der gemeinsamen Vergangenheit erinnert.

Aber Fakt ist, es muss bei ihm "Klick" machen und er muss erkennen, dass er sich selbst nicht weiter hilft wenn er in Selbstmitleid versinkt. Da er gerade auch wieder jetzt bei seinen Eltern in die depressive Phase abgerutscht ist, hat dies sicher mit gewissen Umständen zu tun, die ihn an Dinge aus seiner Kindheit/an die Elterliche Beziehung denken und erinnern lassen, also muss er dies erkennen!
Um dies zu klären frag ihn nicht direkt "Warum....", sondern formuliere es in etwa so: "Was genau hat dich dazu bewegt mich jetzt völlig zu ignorieren, was ist passiert dass es dir mit einmal wieder so schlecht ging?"

Naja, und was ich eigentlich sagen möchte ist, jeder Mensch hat ein Potenzial an Selbstheilungskraft. Diese setzt den Selbsterhaltungstrieb voraus, den wiederum motiviert man selbt wenn man sich bewusst macht, dass man schon einige schlechte Erfahrungen im Leben gemeistert hat... Das muss einem klar werden, dann kann man sich immerwieder selbst "hochbringen", und läuft nicht so sehr die Gefahr sich gehen zu lassen.
 
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Dabei
12 Aug 2010
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#8
Hi Mork,

Weiß er, warum er zornig ist?
Da bin ich mir nicht so sicher, ich denke aber eher nein. Ich hab ihn zumindest hundertausendmal gefragt wieso er so ist (er wird ja auch mir gegenüber dann unglaublich wütend) und ich hab eigentlich nie ne Antwort bekommen, außer diffuse und unhaltbare Schuldzuweisungen gegen meine Person, obwohl ich alles getan habe um ihm zu helfen. Stand hundertmal heulend vor ihm und hab ihm angefleht mir zu´sagen was mit ihm los ist, wurde immer nur stehengelassen. Das ist auch mit ein Grund warum ich jetzt Grenzen setze.


wie sieht es mit euerem Sexualleben aus?
Anders. Wir hatten die ersten beiden Beziehungsjahre sehr viel Sex, eigentlich schon übertrieben viel, es wurde dann weniger. Seit er sich so verändert hat, haben wir zwar regelmäßig Sex, das geht aber IMMER von mir aus, er ist direkt erregt und hat auch Spaß dran, aber er scheint eben von sich aus nicht mehr das Bedürfnis zu entwickeln.


Hi sunrise82,
Danke für deine Antwort! Ich bin grad wieder echt aufgebracht, habe ihn eben wiedermal angerufen und oh Wunder er ist drangegangen...Kurzversion: Es ginge ihm nicht gut, ich soll Silvester ohne ihn planen (!!!!!), er wolle niemanden mit seiner Gesellschaft stören, er könnte jetzt nicht auf ein "fröhliches neues Jahr" anstoßen....Ich hab ihm dann gesagt er solle aufhören son Quatsch zu reden, dass ich natürlich nur mit ihm feiern will und dass er endlich nach Hause kommen soll (er hängt ja immernoch bei seinen Eltern..)...Neee, er würde es momentan "nicht schaffen" jetzt aufzubrechen.....Mir platzt bald der Kragen, wo ist mein ehemaliger Freund hin??!! Ich will, dass er endlich herkommt, das Umfeld da tut ihm ´scheinbar nicht gut, aber ich krieg ihn nicht dazu. Er meinte zum Schluß auch wieder, er bräuchte mehr Zeit für sich, ich solle ihn in Ruhe lassen!! Der hatte die ganze Woche Zeit für sich, bin echt wütend, das macht mich so wütend, ich würd mich nie so gehen lassen! Ich hab schon überlegt ihn da abzuholen, sind aber 4 std hin und 4 std zurück..ich bin wegen Weihnachten eh zu nix gekommen und hab einfach langsam so die Schnauze voll.
 
Dabei
12 Aug 2010
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#9
Hey db,

Auch dir wiedermal Danke für Rat und Tipps und einfach Beistand.

Ich hab mich eigentlich immer für sehr stark gehalten und meine zunehmende Frustration über die ganze Situation gar nicht richtig mitbekommen. Leider bin ich ein Mensch der bei Unverständnis und Unzufriedenheit nen ganz schön harten Ton anschlagen kann. Einer Situation machtlos gegenüber zu stehen, nichts tun zu können, das ist für mich etwas sehr Schlimmes, da ich ne Frau der Tat bin.

Ich denke zur Zeit, dass mir eine gemeinsame Zukunft vielleicht gar nicht mehr möglich ist. Das macht mich alles sehr tarurig, ich denke, ich war auch stärker als wahrgenommen in einer Art Co-Abhängigkeit drin. Ich würd ihn nie im Stich lassen, aber ich wünsch mir manchmal ich könnte es.
 

Mork

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11 Dez 2010
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#10
Nun wenn du ihn in Ruhe lassen sollst, mußt du diesen Wunsch akzeptieren, auch wenns schwer fällt. Daß er jetzt zu Hause bei Muttern hockt finde ich einerseits zwar verständlich, andererseits aber nicht gut für seinen Heilungsprozeß. Zu Hause bei seinen Eltern wird er immer Kind bleiben... Mir ist gerade spontan die Idee gekommen, daß eine Reise (ohne dich oder sonst jemand) gut für ihn wäre. Wäre das mit seinem Beruf zu vereinbaren?

Du schriebst du würdest dich "nie so gehen lassen". Vielleicht möchte er sich aber einfach mal gehen lassen - bei Mama - und fühlt sich von Dir unter Druck gesetzt? Ich fürchte im Moment bist du ihm eher Last als Lust. Das ist natürlich eine bittere Erkenntnis. Zieh dich zurück, wenn es ihm besser geht wird er wiederkommen. Für dich mußt du natürlich entscheiden, ob du mit einem so labilen Menschen eine gemeinsame Zukunft siehst.

Das ist ja witzig, wir hatten zeitgleich denselben Gedanken. Lach. Mein Beitrag bezieht sich auf den vorlezten...

LG
Mork
 
Dabei
14 Dez 2010
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#11
Ich hol den faden ncohmal raus, auch wenns vermutlich keinen sinn mehr macht.

das was du schreibst, Joy, hat imho nichts mit Depressionen zu tun. Dafür ist er zu agressiv usw.

Ich denke, er fährt eher die narzisstische Schine.

Denk mal drüber nach ;)
 
Dabei
14 Sep 2009
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#12
@ Schall&Rauch

Auch in Depressionen unterliegt man Stimmungsschwankungen, und kann daher auch teilweise gereizt und aggressiv wirken.
Dann müßte er aber auch Phasen von Euphorie erleben..
Wenn du aber sein Verhalten aufgrund seiner Schuldzuweisungen ihr gegenüber als narzisstisch betrachtes, dann könntest du tatasächlich Recht haben.
Auch was die von Joy zitierte Co-Abhängigkeit angeht, die sie nun erst langsam wahrgenommen hat, könnte darauf hindeuten.

@ Joy

Ich kann echt verstehen dass dich das so wütend macht, und du dich hilflos fühlst.
Im Grunde genommen lehnt er ja jede Hilfe deinerseits ab, und du stehst nur mit den Konsequenzen daraus da.
Wirst vor vollendete Tatsachen gestellt, und er meint er kann dir das alles zumuten..

Wie ist es denn jetzt zur Zeit bei euch?
 
Dabei
8 Mai 2009
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#13
Der Begriff Depressionen wird heutzutage sowieso viel zu oft gebraucht und hat oft gar nichts mehr mit dem wahren Krankheitsbild zu tun. Jeder der eine person verliert und trauert ist auf einmal "depressiv". So ein Quatsch..
Und mal zum Eingangspost: einen depressiven Menschen als egozentrisch zu bezeichnen finde ich schon fast makaber. Das ist ein Schicksal, was man sich nicht selbst aussucht und wo keine Motivation in Sicht ist, kann man auch nicht immer welche herzaubern und versinkt halt auch mal im Selbstmitleid.
Du solltest ihm echt klar machen, dass er sich professionelle Hilfe suchen soll. Ein Psychotherapeut (bitte mit ordentlich Ausbildung) wird dann entscheiden, ob er Medikamente zusätzlich nehmen sollte oder nicht. Antidepressiva machen übrigens nicht abhängig und haben kein Suchtpotenzial, also die Ausrede mit der süchtigen Mutter zählt nicht.
Heute geht doch echt jeder zweite Mensch in psychologische Behandlung, weswegen auch immer. Dafür muss man sich doch nicht schämen.
Du musst halt gucken wieviel Kraft du für ihn aufbringen kannst, aber hängen lassen würde ich ihn jetzt nicht. Wie gesagt mit professioneller Hilfe gibt es viele Möglichkeiten, wie die Geschichte ausgehen kann. Er wird nie wieder Probleme haben...er kriegt nur alle Jahre mal Probleme..usw.
 

Mork

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11 Dez 2010
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#14
Wer unter starkem Liebeskummer leidet, steht in Gefahr in eine sogenannte "reaktive Depression" zu verfallen, insbesondere, wenn er niedertächtig behandelt und über Jahre gedemütigt wurde, aus reiner Lust am Quälen. Solche minderwertigen Kreaturen haben dann natürlich selbst eine gewaltige Persönlichkeitsstörung. Hier liegt dann auch eine Körperverletzung vor, die man durchaus Anzeigen kann.

Aus www.info-depression.de

Reaktive Depression

Man nennt eine reaktive Depression auch als Anpassungsstörung. Eine solche Anpassungsstörung ist das Ergebnis eines Ereignisses, auf das sich der Betroffene nicht einstellen kann, mit dem er nicht zurecht kommt. Oft ist ein solches Ereignis eine Trennung, Tod, Kränkung oder ein sonstiges Trauma. Aber auch Arbeitslosigkeit, der Auszug der Kinder, ständige Kränkungen, Gewalt oder auch der Eintritt in die Rente kommen in Betracht.
Meist wird eine solche Anpassungsstörung wenige Wochen nach beendigung des auslösenden Faktors überwunden. Aber auch der Übergang in eine andere Depressionform ist möglich.
Besonders gefährdet sind Menschen, die ein gemindertes Selbstwertgefühl haben und wenig Selbstvertrauen, die eine übersteigerte Gewissenhaftigkeit oder einen gewissen Perfektionismus haben, Menschen, die Anerkennung wollen, Neigungen zu Schuldgefühlen haben, die keine Aggressionen ausleben können, nicht Nein sagen können, eine Neigung dazu haben, sich an andere Menschen zu klammern oder Angst haben, daß sie ihren Partner verlieren.

Jeder Mensch muß im Laufe seines Leben Schicksalsschläge ertragen.
Der Tod von Freunden, Verwandten oder Eltern, Arbeitslosigkeit, Trennung, aber auch kleiner Dinge wie der Tod eines Haustieres, müssen überwunden werden. Einige Menschen stecken dies einfacher weg als andere. Im ungünstigsten Fall entwickelt sich eine Depression als Reaktion auf solche Ereignisse. Man nennt eine solche Depression dann auch Belastungs-Depression, depressive Erlebnisreaktion, psychoreaktive Depression, abnorme depressive Belastungssituation oder depressive Reaktion.

Die Auslöser sind bei Männern und Frauen verschieden
Bei Männern entstehen solche Störungen oft durch Konkurrenzsituationen, Übergangenwerden bei Beförderungen, kaum Karrierechancen, finanzielle Sorgen oder Probleme in der Familie.
Bei Frauen sind die Auslöser z.B. eine enttäuschte Liebe bzw. Partnerschaft, bei Single-Frauen die Angst vor Vereinsammung und Isolierung.
Eigentlich fühlen sich die Betroffenen gar nicht krank, eher verzweifelt und hoffnungslos. Sie wirken aphatisch, niedergeschlagen, hilflosigkeit - wie ein Tiger im Käfig, der sich seiner Situation ergeben hat.
 

Mork

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11 Dez 2010
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#16
lieber karlauer
das ist ein blödsinn
antidepressiva haben sogar ein hohes suchtpotential!!!
irgendwo doch auch logisch oder findest du nicht??
denk mal nach bitte
Angelblich machen moderne Antidepressiva nicht süchtig. Das kann natürlich auch nur eine bewußte Fehlinformation der Pharmaindustrie sein, Zigaretten machen ja auch nicht süchtig - lach. Jedenfalls muß man mit dem Zeug aufpassen, es gibt ja auch psychische Abhängigkeiten. Ich kenne eine, die seit Jahren Antidepressiva schluckt, die hat trotzdem (oder wegen!?) ne Vollmeise. Allerdings ist sie zudem Alkoholikerin, was die Wirkung der Medikamente sicherlich negativ beeinflußt.
 
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8 Mai 2009
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#17
Ich kenne keinen der jemals von Antidepressiva abhängig geworden ist und ich hatte mit einigen dienstlich zu tun die welche einnehmen mussten, nicht zu erwähnen, dass ich selbst Erfahrung damit habe.
Ich weiß ja nicht, wie ihr euch die Wirkung von Antidepressiva vorstellt. Aber bevor hier weiter irgendwelche Seiten zitiert werden oder Halbwissen ausgesprochen wird, sollten Infos aus erster Hand rangezogen werden.

Psychisch abhängig kann man von allem werden.
Und deine Beispielpatienten kann man wohl als Alkoholikerin schlecht als Beispiel für irgendwelche Auswirkungen nehmen.
 
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12 Aug 2010
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#18
NATÜRLICH kann man von Antidepressiva abhängig werden.

Depressive Menschen sind äußerst egoistisch, ich stehe dazu was ich sage, sie vergessen andere Menschen und sehen nur ihr Leid, sie sehen nicht was sie anderen antun und sie verletzen weil sie phasenweise nichts fühlen und doch eh alles egal ist. Egal ob sie sich das nun ausgesucht haben oder nicht!

Ich hab den Kontakt zu ihm erstmal abgebrochen. Fällt mir verdammt schwer nach all den Jahren aber er muss selber auf den Trichter kommen, dass es so nicht weitergeht. Er meldet sich übrigens auch nicht, gab mir zuletzt die Schuld für seine "schlechte Verfassung". Abwarten.
 
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8 Mai 2009
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#19
NATÜRLICH kann man von Antidepressiva abhängig werden.
Körperlich nein, psychisch ja. (wie von allem anderen auf der Welt auch)
Davon abgesehen sind Antidepressiva für eine Dauereinnahme freigebeben und auf Dauer bei Verträglichkeit absolut Nebenwirkungsfrei, also wo ist das Problem? Ob du jetzt "süchtig" nach Kaffee bist oder "süchtig" nach AD macht unterm Strich auch nichts aus.
 

Mork

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11 Dez 2010
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#20
NATÜRLICH kann man von Antidepressiva abhängig werden.

Depressive Menschen sind äußerst egoistisch, ich stehe dazu was ich sage, sie vergessen andere Menschen und sehen nur ihr Leid, sie sehen nicht was sie anderen antun und sie verletzen weil sie phasenweise nichts fühlen und doch eh alles egal ist. Egal ob sie sich das nun ausgesucht haben oder nicht!

Ich hab den Kontakt zu ihm erstmal abgebrochen. Fällt mir verdammt schwer nach all den Jahren aber er muss selber auf den Trichter kommen, dass es so nicht weitergeht. Er meldet sich übrigens auch nicht, gab mir zuletzt die Schuld für seine "schlechte Verfassung". Abwarten.
Hast du dir eine Frist gesetzt, wie lange du warten willst? Grundsätzlich mußt du für dich entscheiden, ob du dir eine Zukunft (Famile gründen, usw.) mit einer derart labilen Persönlichkeit vorstellen kannst. Richtig ist, daß er selbst aus seiner Sackgasse herausfinden muß, zumal es nicht du warst, der ihn da reingeschubst hat. Die Schuld anderen zuzuschieben ist immer einfacher als sie bei sich selbst zu suchen.

LG
Mork
 

Mork

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11 Dez 2010
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#21
Körperlich nein, psychisch ja. (wie von allem anderen auf der Welt auch)
Davon abgesehen sind Antidepressiva für eine Dauereinnahme freigebeben und auf Dauer bei Verträglichkeit absolut Nebenwirkungsfrei, also wo ist das Problem? Ob du jetzt "süchtig" nach Kaffee bist oder "süchtig" nach AD macht unterm Strich auch nichts aus.
Du verharmlost die Gefahr maßlos. Ich kenne auch einen, der seit Jahren Antideprssiva einnimmt. einen glücklichen Eindruck macht der mir keinesfalls. Dem würde meiner Meinung nach zum Beispiel ein Berufswechsel guttun. Der sitzt nämlich im Knast, aber als Vollzugsbeamter.
 
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12 Aug 2010
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#22
Hast du dir eine Frist gesetzt, wie lange du warten willst? Grundsätzlich mußt du für dich entscheiden, ob du dir eine Zukunft (Famile gründen, usw.) mit einer derart labilen Persönlichkeit vorstellen kannst. Richtig ist, daß er selbst aus seiner Sackgasse herausfinden muß, zumal es nicht du warst, der ihn da reingeschubst hat. Die Schuld anderen zuzuschieben ist immer einfacher als sie bei sich selbst zu suchen.

LG
Mork
Ich hab mir ne Frist von 6 Monaten gesetzt, letztendlich denk ich aber, dass ich mein Leben lang auf ihn hoffen werde, ich war mir immer 100%ig sicher, dass er DER EINE ist. Angst habe ich davor, dass er gar nicht mehr so existiert wie ich ihn mal kannte, er hat sich im letzten dreiviertel Jahr nur zum Negativen verändert und wer weiß ob er jemals wieder anders wird.
Die Zukunft ist ein wichtiger Punkt, ich möchte UNBEDIGT Kinder!! und nicht ein Kind als Mann. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ihn der Gedanke an KInder wieder heilos überfordert und er wieder "durchdreht". Ehrlich gesagt weiß ich immernoch nicht genau was mit ihm los ist, aber ich weiß GENAU dieser Mann war NIE Aggressiv oder gar Gewalttätig und er fing in letzter Zeit an mich zu schubsen, Dinge kaputtzumachen, mich teilweise anzuschreien...und das alles so reuelos...er wirft mir Dinge an den Kopf die absolut haltlos sind, er hat nur noch Augen für sich. Hätte ich den Kontakt nicht abgebrochen, würde ich ihn irgendwann nur noch hassen.
 
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12 Aug 2010
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#23
@ Karlauer

Ich studiere Medizin und ICH würde mit Antidepressiva nicht anfangen wollen!! Nebenwirkungsfrei ist so gut wie nichts, und ALLE Tabletten haben irgendwelche Nebenwirkungen. Ehrlich gesagt ist das hier aber auch nicht die Diskussionsfrage.
 

Mork

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11 Dez 2010
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#24
Ich hab mir ne Frist von 6 Monaten gesetzt, letztendlich denk ich aber, dass ich mein Leben lang auf ihn hoffen werde, ich war mir immer 100%ig sicher, dass er DER EINE ist. Angst habe ich davor, dass er gar nicht mehr so existiert wie ich ihn mal kannte, er hat sich im letzten dreiviertel Jahr nur zum Negativen verändert und wer weiß ob er jemals wieder anders wird.
Die Zukunft ist ein wichtiger Punkt, ich möchte UNBEDIGT Kinder!! und nicht ein Kind als Mann. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ihn der Gedanke an KInder wieder heilos überfordert und er wieder "durchdreht". Ehrlich gesagt weiß ich immernoch nicht genau was mit ihm los ist, aber ich weiß GENAU dieser Mann war NIE Aggressiv oder gar Gewalttätig und er fing in letzter Zeit an mich zu schubsen, Dinge kaputtzumachen, mich teilweise anzuschreien...und das alles so reuelos...er wirft mir Dinge an den Kopf die absolut haltlos sind, er hat nur noch Augen für sich. Hätte ich den Kontakt nicht abgebrochen, würde ich ihn irgendwann nur noch hassen.
Es gibt mehr als eine große Liebe im Leben. Halte dich an deine Frist. Du mußt dabei aber bedenken, daß auch nach Ablauf dieser Frist dein Herz noch nicht für nen anderen frei sei wird, das dauert länger. Aber NICHT ewig. Denk daran.

LG
Mork
 
Dabei
8 Mai 2009
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#25
Also das was du hier an Veränderung beschreibst hat definitiv mehr als nur eine Depression als Ursache. Aber wenn er wirklich DER EINE für dich ist/war, dann würd ich mir echt nochmal den Arsch aufreißen ihm die Hilfe zu bieten, die er benötigt aber momentan wohl noch nicht annehmen will. Zeig mal dass du dafür voll im Leben stehst und kämpfe!

P.S.: halte den Thread hier am laufen, wäre echt interessant zu wissen, was bei euch passiert.
 
Dabei
14 Nov 2008
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#26
Ich möchte deinen Wunsch respektieren, dass hier nicht über das Thema AD diskutiert werden soll, muss dennoch was Abschließendes dazu sagen. Nebenwirkungen können immer auftreten, selbst bei homöopathischen Medikamenten. Suchtpotential bergen normale Antidepressiva nicht, dennoch ist es nötig, die Medikamente langsam abzusetzen, was aber daran liegt, dass ein gewisser Botenstoff nun nicht mehr produziert oder geblockt wird. Bei der Antibabypille ist es ähnlich. Dennoch dauert das Absetzen eines AD nur wenige Tage und ist in den meisten Fällen völlig unbedenklich. Anders ist es bei Benzodiazepinen, die ein hohes Suchtpotential bergen, diese dürfen demnach nur unter strenger ärztlicher Beobachtung genommen und abgesetzt werden, oft ist hierfür ein stationärer Aufenthalt nötig.
Im Übrigen wirken Medikamente nicht immer so offensichtlich, wie du das denkst. Ein AD kann auch nur helfen, dass man jede Nacht wenigstens 3 Stunden durchschlafen kann, was vorher nicht ging. Die Verhältnismäßigkeit muss gewahrt bleiben. Außerdem ist es kein Allheilmittel, sondern eine Unterstützung.

Was hast du deinem Freund gesagt, als du den Abstand nehmen wolltest? Hat er verstanden, was du damit erreichen willst? Stärke dich und überleg dir genau, ob du ihm helfen kannst und wie, denn alleine wird es nicht klappen. Meinst du, man kann ihn irgendwie zu therapeutischer Hilfe "überreden"? Was wäre dafür nötig? Was brauchst du, um dir mit ihm sicher zu sein?
 
Dabei
14 Sep 2009
Beiträge
446
#27
Depressive Menschen sind äußerst egoistisch, ich stehe dazu was ich sage, sie vergessen andere Menschen und sehen nur ihr Leid, sie sehen nicht was sie anderen antun und sie verletzen weil sie phasenweise nichts fühlen und doch eh alles egal ist. Egal ob sie sich das nun ausgesucht haben oder nicht!

Ich hab den Kontakt zu ihm erstmal abgebrochen. Fällt mir verdammt schwer nach all den Jahren aber er muss selber auf den Trichter kommen, dass es so nicht weitergeht. Er meldet sich übrigens auch nicht, gab mir zuletzt die Schuld für seine "schlechte Verfassung". Abwarten.
..ihr Leid, und ihre Probleme. Genau das machts ja so schwierig in so einer Situation als Betroffener das Richtige für sich zu tun, und dafür zu kämpfen dass es einem selbst wieder besser geht.
Leider ist es vielmehr so, dass man den Partner stattdessen mit runterzieht. Und ich bin der Meinung dass man doch gerade dann, wenn man sich selbst egal ist, wenigstens aus der Liebe zum leidenden Partner seinen A**** hochkriegen sollte. Aber da sind sie dann Kind wie du sagtest, und man muss sie an die Hand nehmen. Und das zerrt nunmal auf Dauer.

Und obwohl man selbst viel dafür tut dass alles wieder besser wird, kriegt man trotzdem den Buhmann zugeschoben.
Und deshalb find ich es gut, dass du erstmal weg bist von ihm. Ich meine trotz aller Sorge geht es dir sebst doch schon viel besser, oder?

dass ich mein Leben lang auf ihn hoffen werde, ich war mir immer 100%ig sicher, dass er DER EINE ist.
du wirst auf ihn hoffen, und du warst dir sicher...
Und deshalb wirst du bestimmt auch vorsichtiger bei ihm sein in Zukunft, egal was kommt.

Er meldet sich übrigens auch nicht, gab mir zuletzt die Schuld für seine "schlechte Verfassung". Abwarten.
Na und dieses Verantwortung von sich schieben indem immer der andere Schuld ist, allein das bringt einen doch zur Weißglut. :x

Man gut, dass du keine Schuld dran hast, das ist wohl auch nur sone Masche von ihm dich jetzt weiter in seinem Bann zu halten,
egal ob jetzt psychisch krank oder nicht, das ist kein Zustand für euch beide, und das hast du schon erkannt. Jetzt ist er dran.

Ich hoffe echt, dass für dich alles gut wird, du hast schon soviel dafür getan, wenn es nicht auf fruchtbaren Boden fällt, dann hat er eben Pech, so hart das klingt. Er hat die Probleme, also muss er auch was dagegen tun.
 
Dabei
12 Aug 2010
Beiträge
786
#28
Bin fix und fertig. Ich habe vor etwa einer guten Woche sämtlichen Kontakt abgebrochen, von seiner Seite kam ab da dann auch nicht mehr viel.
Heute zieht er um, raus aus unserer ehemals gemeinsamen Wohnung. Er hat mir gesagt wo seine neue Wohnung ist, ich hab aber nur die Gegend, nicht die Straße abgespeichert weil ich auch gar nicht dachte, dass wir uns so distanzieren würden. Ist aber auch nicht wichtig, dass ich nicht genau weiß wo er jetzt wohnt, wenn er will dass ich ihn besuchen komme, würde er sich ja schon melden. Jedenfalls ist die Gegend 10 Minuten Fußweg von meiner neuen Wohnung weg, alles also nicht so schrecklich wie es sich anhört.
Naja, ich leide sehr stark, lenke mich die ganze Zeit aber aber muss zugeben dass er chronisch in meinem Kopf herumschwirrt, vor allem auch die Gedanken daran wie es ist wenn wir uns wiedersehen, man entfernt sich ja doch recht schnell von jemanden.
Ich leide sehr weil er sich nicht meldet, er ist aber am Zug und ich glaube fast wenn er sich bald nicht meldet, dann ist so langsam die Ganze Beziehung vorbei. Jedenfalls ging ich davon aus, dass er mich zur Zeit nicht sehen will da er ja denkt es ginge ihm unter anderem wegen mir so schlecht, weil er Abstand/Ruhe will etc etc etc......
so, und gestern um 1 Uhr nachts kommt ne SMS von ihm ob er heute um 11 Uhr seine Bohrmaschine bei mir abholen könnte --!!!!!!!!!!! Ich dachte er meidet extra jegliches Aufeinandertreffen und für seine bescheuerte Bohrmaschine kommt er mal eben vorbei?????????? Frage mich jetzt ob der Mann nicht einfach schon mit mir abgeschlossen hat und seine "Depression" seine Art war die Trennung zu verarbeiten. Oder war das gar ein Versuch wieder Kontakt herzustellen?? Ich meine, ich warte auf seine emotionale Erkenntnis und er kommt und will nen Termin vereinbaren um ne Bohrmaschine abzuholen! :? :mad:
Bis jetzt hab ich immer an eine Zukunft geglaubt (so sagte er auch immer), halt erstmal was Abstand, beide unglücklich, viel Streit und ne viel zu intensive Beziehung gehabt, aber ich dachte immer es geht weiter irgendwann.
 
Dabei
8 Mai 2009
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#29
Ich kenne den Kerl zwar nicht. Aber ich würde es eher als eine Kontaktaufnahme sehen, ohne zugeben zu müssen, dass er hauptsächlich wegen dir kommt. So schnell wird man nicht emotionslos gegenüber jemand anderem.
Aber was bringt dir diese Aussage jetzt? Wärste denn glücklich darüber?
 
Dabei
12 Aug 2010
Beiträge
786
#30
Ich kenne den Kerl zwar nicht. Aber ich würde es eher als eine Kontaktaufnahme sehen, ohne zugeben zu müssen, dass er hauptsächlich wegen dir kommt. So schnell wird man nicht emotionslos gegenüber jemand anderem.
Aber was bringt dir diese Aussage jetzt? Wärste denn glücklich darüber?
Ach, keine Ahnung. Ich hoffe immer, dass er irgendwann aufwacht und merkt wie er sich verhält, was er die letzte Zeit für nen Scheiß gebracht hat, dass irgendwas mit ihm doch scheinbar nicht stimmt wenn er seine JAHRELANGE GROßE LIEBE auf einmal schubst und anschreit. Stattdessen meldet er sich wegen der Bohrmaschine (die er faktisch wirklich brauch beim Umzug denk ich)...ich hab mich jedenfalls nicht gemeldet, er hat dann auch nicht nochmal nachgefragt. Mich würde es emotional grad so aus der Bahn werfen ihn zu sehen und das wär mir keine Bohrmaschine der Welt Wert :(
 

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