Heute mal in eigener Sache.
Ich bin grad nicht die coole und weise ältere Dame,
die ich gern wäre.
Steht mir doch ein bisschen bei.
Ich möchte ein wenig Klarheit in meine Gefühle bringen und brauche etwas Abstand und objektiven Beistand.
Natürlich geht es um die Beziehung zu meinem "Lieblingsmann"
Ich bin zur Zeit innerlich so unruhig und so unbefriedigt und fange an, mir einen Beschwerde-Katalog zurechtzubasteln.
Da ich den nun meinem Schatz nicht so unzensiert, vor die Füße schmeißen möchte, versuche ich, erst mal ein wenig Distanz zu bekommen.
Genug der Vorrede.
Wir sind nun zwei Jahre zusammen und mein Gefühl ist,
das er sich nicht mehr wirklich bemüht.
Er hat sich in unsere Situation bequem eingerichtet und kümmert sich um seine Belange.
Ich nutze die Zeitfenster, die er mir zur Verfügung stellt und versuche nicht zu anstrengend und zu anhänglich zu zu sein.
Ich bin sehr harmoniebedürftig und ehe ich störe, ziehe ich mich zurück.
Natürlich gibt es auch ab und zu mal einen Versuch von mir, meine mir gesteckten Grenzen zu erweitern, aber grad bin ich mit meinem Latein am Ende.
Unser alltägliches miteinander sieht mittlerweile so aus, das wir jedes zweite WE bei ihm verbringen, da die anderen WEs mit seiner fast 17 jährigen Tochter belegt sind.
Ich werde zwar ab und zu für zeitlich begrenzte Events dazu eingeladen, aber übernachten darf ich dann nicht dort.
Ok, kam ich bisslang einigermaßen klar mit.
Nun fahre ich im allgemeinen zwei mal die Woche in seinen Ort, um auf seinen Wunsch hin, ein Fitnessstudio mit ihm zu besuchen.
Danach ist es ihm lieber, wenn ich dann nach Hause fahre,
Da er um sechs morgens aufstehen muß und ich wohl im Rhythmus störe, wenn ich bei ihm schlafe.
Ok, da wären dann ja immer noch ein paar Tage übrig für Gemeinsamkeiten.
Ab und zu lade ich ihn in meine Idylle, ( großer Garten, usw) ein, doch da fühlt er sich unwohl, da meine Hütte auf dem Grundstück meines Exmannes steht.
Kann ich verstehen.
Natürlich kam das Thema zusammenziehen auf, das nun akut wurde, da sein Vermieter seinen Garten platt gemacht hat, und ein Wohnhaus vor sein Küchenfenster stellt.
Aber das ist alles sehr vage und nicht zu Ende gedacht, da ja seine Tochter ihren Raum haben müßte und nur etwas mit Garten und viel Platz in Frage käme.
( ich muß dazu sagen, das ich mich da bedeckt halte,
da ich nur eine kleine Rente habe und das Ambiente was ich jetzt habe, und was er sich auch wünscht,
nicht zu gleichen Teilen mittragen kann)
Nun sucht er für sich eine kleine Wohnung.
Unterschwellig herrscht zwischen uns eine deutliche Verstimmung.
Er zieht sich oft schweigend zurück und wir landen zur Zeit immer wieder auf einer smalltalk Ebene.
Ausgelöst war das vor ein paar Wochen, als ich krank im Bett lag und er sich ausgegrenzt gefühlt hatte.
Wenn wir uns dann wiedersehen, ist er sehr kühl und kann die Distanz von sich aus nicht überwinden.
Wir konnten dann klären, das es sein Problem war, mit meiner Wohnsituation und er sich uneingeladen fühlte.
Es fällt ihm leicht seine Grenzen zu ziehen,
doch wenn ich nicht präsent genug für ihn bin,
verschwindet er in der Schmollecke.
Er weiß darum und beteuert, daran zu arbeiten.
Doch er braucht lange um seine Zustände zu reflektieren.
Wenn ich unsere Dynamik genau begucke, sieht es so für mich aus, das ich seine volle Aufmerksamkeit und seine emotionale Nähe nur durch Sex bekomme.
Mhmm, denkt ihr jetzt vielleicht, das könnte doch Spaß machen,
ja aber.....
Damit er seine Lust auf Sex mit mir leben kann,
muß ich das nötige Ambiente schaffen.
Sonst funktioniert es nicht.
Und auch dann nicht klassisch gemeinsam..
Das ist nicht immer einfach für mich.
Ich habe mittlerweile einen ganzen Koffer voller Tingeltangel und Schnickschnack um den Schatz zu begeistern.
Macht mir meist Spaß, so lange das spielerisch und aus meinem Gefühl heraus passiert.
Aber ich habe keine Lust, mir die gemeinsam verbrachten Nächte und die emotionale Nähe mit Sex zu erkaufen.
Mein Gefühl ist, das ich mir für all den Einsatz, den ich emotional, sexuell und im Alltag leiste, zur Zeit wenig zurückbekomme.
Zudem habe ich das Gefühl, das oft er da auf meinen Impuls wartet und mich mit Distanziertheit 'bestraft' wenn das eine Weile nicht stattfindet.
Ich erlebe meinen Freund durchaus als lernfähig und wohlmeinend.
Aber zur Zeit zieht er irgendwie nur sein Ding durch,
auch wenn ich anwesend bin.
Hab mir zu Weihnachten eine gemeinsame Kurzreise gewünscht.
Ja, große Begeisterung.
Hab die Tage ein tolles Angebot für vier Tage Dresden mitgebracht.
Ja, passte zeitlich in seinen Terminkalkender.
Aber doch nicht wirklich interessiert.
Hat grad keinen Kopf darüber nachzudenken.
Klar hat er einen langen Arbeitstag.
Und ich bin Rentnerin. Mit Minijob und Ehrenämtern.
Da ist natürlich ein Ungleichgewicht.
Eigentlich machen wir aus unseren Kennenlern-Tagen eine große Sache.
Doch am Jahrestag war ich noch in Berlin zum Geburtstag meiner Ältesten.
Ich investiere viel und hätte mir zum Jahrestag eine Kleine Aufmerksamkeit gewünscht,
Ich habe ihm vor meiner Abreise eine sehr besondere Orchidee aufs Fensterbrett gestellt.
Bin dann am Tag nach Tag x auf der Rückreise abends zu ihm gefahren.
Hatte Koffer und Lebensmittel im Auto.
Wollte eigentlich nur kurz bleiben.
Dann lagen wir kuschelnd im Bett und ich habe gefragt, soll ich bleiben.
Er hat sich so lange Zeit mit der Antwort gelassen, das ich gesagt hab, ok, dann fahre ich besser gleich.
Ich bin in der letzen Zeit öfter Abends heulend nach Hause gefahren.
Am nächsten Tag weiß ich nicht, was richtig gewesen wäre.
Er ist jetzt (im Gegenzug?) ohne mich, das WE zu seinem Bruder gefahren.
Vor zwei Monaten zur Beerdigung seiner Schwägerin ging er ganz selbstverständlich davon aus, das ich ihn und seine Tochter über das WE dort hin begleite......
Hab mir zu Weihnachten eine gemeinsame Kurzreise gewünscht.
Ja, große Begeisterung.
Hab die Tage ein tolles Angebot für vier Tage Dresden mitgebracht.
Ja, passte zeitlich in seinen Terminkalkender.
Aber doch nicht wirklich interessiert.
Hat grad keinen Kopf darüber nachzudenken.
Klar hat er einen langen Arbeitstag.
Und ich bin Rentnerin. Mit Minijob und Ehrenämtern.
Da ist natürlich ein Ungleichgewicht.
Bin ich zu anspruchsvoll?
Bin ich zu anspruchslos?
Er bedankt sich immer für meine Geduld mit ihm
und für mein Vertrauen.
Hab ich grad beides nicht.
Vielleicht habe ich grad auch einfach eine depressive Verstimmung ......
Ideen?