Umgang mit der Angst

Dabei
6 Mrz 2013
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#31
Weil das Thema "Wie geht ihr um mit Corona" leider wieder sehr aktuell ist und weil ich in einem anderen Thread einige sehr schöne Ideen von idkat gelesen habe, hole ich diesen Thread mal wieder hoch :002:
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#32
Das sind die Tips von idkat aus dem anderen Thread:

Ein Freund von mir war vorhin auch recht depri, als er die Eil-Nachricht des Lockdowns aufs Handy bekam.

Ich kann dir ja den Sportplan schicken, den ich habe. ;) Oder du stellst dir selbst einen Wochenplan mit Workouts (auf Youtube gibt's tausende, für die man kein Equipment braucht) zusammen. Ich kann aber empfehlen einen Freund zu suchen, der den gleichen Plan macht, damit man sich jeden Tag schreibt, ob man das workout durchgezogen hat.

Ich kann dich schon verstehen. Mein Leben vor Corona war wirklich komplett anders. Ich war ständig unterwegs und in Bars und Clubs und Restaurants. Ich hatte an einem Wochenende teilweise 7 verschiedene Verabredungen. Ich bin zum Yoga gegangen, zum Fitness, zum schwimmen.. Alles jede Woche. Und seit März habe ich Sport nur noch alleine zu Hause gemacht, außer zweimal als ich außerhalb der Stadt in einem nicht besuchten See mit Freundinnen schwimmen war (das waren die beiden schönsten Tage seit März).
Ich war auch ständig im Kino und Theater früher. Und hatte für das ganze Jahr bereits verschiedene Konzertkarten.
Ich denke halt einfach nicht allzu oft daran, was mir gerade fehlt. Es ist eine Belastbarkeitsprobe und die will ich unbedingt bestehen, also ändere ich mein Leben eben komplett.
Ich hab jetzt zB seit paar Monaten einen sprachlehrer, der mich online privat über Skype unterrichtet (in seinem Land ist auch lockdown und er nutzt seine temporäre Arbeitslosigkeit so).
Ich hab eine Liste mit Projekten an meiner Küchentür hängen und wenn ich nicht weiß was ich machen soll, guck ich da drauf und überlege auf was davon ich lust hab. (also da stehen auch spaßige dinge drauf, wie kingdom hearts durchspielen und fast&furious-reihe durchgucken. Das zählt bei mir auch als Projekt. Stehen aber auch andere sachen, wie Keller ausmisten und so drauf).
Ich denke mir immer, ich muss einfach nur durchkommen, dann habe ich schon alles geschafft.

Das schlimmste für mich ist allerdings meine Nachbarin. Die hat beim letzten lockdown jeden Tag von morgens bis tief in die Nacht geschrien und geweint. (sie wohnt alleine, also keine Gewalt, sondern einfach Kummer). Es kam mehrmals die Polizei, sie wurde auch mit in die Psychiatrie genommen, aber hat sich wieder selbst entlassen.
Damit zu lernen und zu studieren hat mich schon sehr belastet, weil ich ja auch nicht in eine Bibliothek fliehen konnte oder so. Ich musste dann den ganzen Tag Kopfhörer tragen, bis ich Kopfweh bekommen hab.
Ich hoffe sehr, dass sie diesmal gefasster bleibt und ich das nicht wieder jeden Tag den ganzen Tag hören muss.
 
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