Er braucht Zeit. Der Umgang damit und die Suche nach Geduld...

Dabei
29 Mai 2010
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#1
Hallo, liebes Forum.

Mein Freund/ Exfreund und ich wohnen zusammen, wir sind beide 29 J. alt.
Momentan führen wir keine Beziehung, ob die Beziehung wieder aufgenommen wird,
hängt von der Entwicklung seiner Gefühle ab.

Seit Ende Dezember haben wir eine Beziehungspause. Erst stellte die Pause nichts anderes dar
als die Weiterführung der Beziehung in getrennten Schlafzimmern ohne Zärtlichkeiten. Sprich gleiche Muster spielen sich ab
was Kommunikation/Streit anbelangt.

Was wir nun endlich seit einer Weile schaffen, ist, respektvoll miteinander umzugehen,
Probleme "nachhaltig" zu klären und beide haben viele Einsichten über sich selbst. Jeder macht wieder
mehr sein eigenes Ding (Freunde, Hobbies) und das Zusammensein mit ihm ist wieder schön. Beispielsweise wenn
wir "tiefer gehend" über unsere Beziehung sprechen oder wenn wir uns mal in der Küche zum Essen treffen.

Da wir regelmäßig und offen reden, weiß er, dass ich mir eine Beziehung mit ihm sofort wieder vorstellen könnte, andererseits
ist klar, dass er es nicht weiß. Er hat keine Gefühle für mich. Er weiß nicht, ob sie wiederkommen.
Auf die Nachfrage hin, was er brauchen würde, um zu gucken, ob die Gefühle wieder kommen, hieß es Ruhe und Frieden und Pause
von dem Stress (was wir eben erst später während der "Pause" erst hinbekommen haben)

Ich kann das objektiv wertlos erfassen. Aber innerlich fühle ich mich ungerecht behandelt. Ich fühle
mich wie bestellt aber nicht abgeholt. Die Sache kann so oder so ausgehen.
Was ich aber nicht aus den Augen verlieren will, ist, dass Ruhe, Frieden und Pause tatsächlich endlich stattfinden.
Wir haben es tatsächlich irgendwie geschafft, eine Ebene zu finden. Ich bin total Baff und erstaunt. Es tut
uns beiden sehr gut. Das geht jetzt seit ein paar Wochen so! Immerhin ist es das, was er braucht um evtl
wieder zu mir zu finden. Ich möchte das nicht aufs Spiel setzen. Manchmal kocht es aber in mir hoch und
ich möchte zu ihm rennen und sagen "Jetzt entscheide dich endlich!" . Das tue ich aber dann nie.

Jetzt mal zwei Fragen an euch, vielleicht fällt euch ja was ein oder ihr habt Ähnliches erlebt:

1. Wie schaffe ich es bloß, mich nicht so wie bestellt und nicht abgeholt zu fühlen? Ich habe Zugang zu meinen
Gefühlen, aber das ist eigentlich auch schon der einzige Unterschied. Denn den Abstand, den habe ich auch
UNBEDINGT gebraucht und im Nachhinein ist es das einzige, was hätte helfen können. Ich kann es kaum
erwarten, unsere gewonnenen Erkenntnisse und Abmachungen in eine wieder auflebende Beziehung zu
integrieren. Er braucht aber noch Zeit und ich bin Feuer und Flamme. Ich möchte ihm aber die Zeit geben,
ich weiß, das das unsere Chance ist.

2. Wie soll ich mit dem ungewissen Ende umgehen? Ich habe mir selbst gesagt ich gebe dem Ganzen
so etwa bis Juni/Juli spätestens. Wenn er mich dann nicht will, dann muss ich auch wieder in die Welt hinaus,
frei sein, mich lösen, das hier nicht mehr mitmachen. Ich schiele einerseits auf eigene Wohnungen im Internet,
andererseits stelle ich mir eine harmonische Zukunft mit ihm in DIESER Wohnung vor. Das zerreißt mich manchmal.
Ich brauche Geduld. Herr, lass Geduld vom Himmel fallen.

Vielen Dank für's Durchlesen!

Eure guitar
 
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Dabei
5 Jun 2015
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#2
Hallo Guitar
Das ist ja eine sonderbare Situation.
Das du langsam ungeduldig wirst, kann ich sehr gut verstehen.
Ich kann mir so von außen berrachtend nicht vorstellen,
dass du so sein Interresse und die sexuelle Spannung
zwischen euch wiedererlangen kannst.
Daszu scheint mir sein Abstand schon viel zu groß.
Ich vermute, dass er das lockere unverbindliche Zusammensein
zur Zeit viel mehr schätzt, als große emotionale Nähe und die daraus entstehende Verantwortung.
Er hat es ja grad einfach.
Eine Frau, die abrufbereit auf ihn wartet.
Mein Vorschlag ist, dich stark zu distanzieren,
Fröhlich dein Ding zu machen
und nicht so präsent und verfügbar zu sein.
Es muss wiede spannend werden, lass ihn dich vermissen,
Wenn er noch Gefühle für dich hat, findet er sie wahrscheinlich erst dann wieder.
 
Dabei
29 Mai 2010
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#3
Hallo Cybele,

danke für deine Antwort!
Ich habe mir auch mal überlegt, den Abstand NOCH größer (es existiert ja schon ein größerer als vorher)
zu machen, und sozusagen fröhlich mein Ding zu machen. Aber ich kann ihm auch nicht vorgaukeln ach
so glücklich und frei zu sein, das ist mir zuviel. Das bin ich im Moment einfach nicht.
Ich bin zwar mehr unterwegs und konzentriere mich mehr auf mich selbst aber ich bin nicht
die absolut happy single Frau wie vorher. Die Situation nagt doch sehr an mir.

Ich überlege aber mal, wie ich es schaffe, noch mehr Abstand darein zu bringen ohne mich
verstellen zu müssen.

Bzgl. Abrufbarkeit: Er weiß, dass ich diese Situation nicht ewig mitmachen werde. Er
weiß außerdem um Dinge, die ich in der Beziehung nicht mehr mitmachen möchte, heißt, in Gesprächen
fiel meinerseits durchaus klipp und klar: "Das möchte ich nicht mehr" "Wenn das und das
so weitergeht kann ich keine Beziehung mit dir führen" oder so.

Meinst du, ich wirke trotzdem zu abrufbar?

Zwischen uns ist eigentlich alles geklärt, vielleicht sollten wir jetzt noch die netten Gespräche,
die manchmal am Abend stattfinden lassen.

Da hast du irgendwie Recht.

Danke und viele Grüße

guitar
 
P

Papatom

Gast
#4
Moin,
ich finde das ganze irgendwie sinnfrei, Ihr habt Euch getrennt. trotzdem wohn Ihr zusammen. Du hoffst, er hat aber keine Gefühle mehr.

Was soll das bringen? Wenn sie weg sind, sind sie weg. Das wäre was anderes, als Probleme zu haben, die bisher nicht gelöst werden konnten.

Was ist das Ziel? Deins ist klar, Du willst ihn wieder. Aber er? Bequemlichkeit? Faulheit? Was bringt das?

Mir ist das nicht klar

Grüße
 
Dabei
29 Mai 2010
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#5
Moin!

Bisher war die Antwort, dass er es schade finden würde, wenn die Beziehung endgültig ins aus geht.
Es ist quasi unklar, ob seine Gefühle verschwunden sind oder er keinen Zugang zu Ihnen hat.

Bequemlichkeit habe ich dahinter auch schon vermutet, aber der Typ ist er eigentlich nicht.
Auf Nachfrage erklärte er, dass es keine Bequemlichkeit sei.
Tatsächlich ist das EINE offene Frage, über die er im Moment nachdenken soll und von der er weiß, dass
ich eine Antwort will. Warum gerade ich? Warum uns eventuell nochmal eine Chance geben? Darauf will ich
auch bald eine Antwort.

Cybele hat mir heute morgen gezeigt, was jetzt wirklich dran ist. Das ist erleichternd.

Wenn dann nix kommt, geh ich gegen Sommer....

Grüße zurück!
 
P

Papatom

Gast
#6
Moin,
ok. Wobei ich davon nicht viel halte. Denn Gefühle sind kein paar verlegte Socken. Ich persönlich würde von meiner Partnerin ein wenig mehr Tiefgang und Reflektion erwarten. Denn sei doch mal ehrlich, mann kann schon grob sagen, obe es lediglich ungeklärte Differenzen sind und somit eher eine Kopfentscheidung, oder ob das gewisse "Etwas" halt einfach nicht mehr da ist.....

Grüße
 
Dabei
29 Mai 2010
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#7
Moin Papatom,

ich bewege mich da auf dünnem Eis...
Ich gebe dir Recht, ob das gewisse Etwas noch da ist sollte er irgendwann und
auch irgendwann bald wissen, sonst gehe ich und bleibe nicht ewig auf dem Abstellgleis stehen...

Ich möchte ihm jedoch auch die Chance geben, zu seinen Gefühlen zurück zu finden...
Ich hatte meine Gefühle zu ihm zwischendurch auch mal verloren durch viel Streit und Stress.

Findest du nicht, man sollte auch mal ne Weile abwarten? Schließlich haben wir es erst seit
ein paar Wochen geschafft, endlich Frieden ins Haus zu holen.

Ich will jetzt definitiv noch mehr auf Abstand gehen wie gesagt.
Und auf gar keinen Fall ewig diesen Zustand aushalten.
Wie gesagt...

Grüße!
 
P

Papatom

Gast
#8
Moin,
na ich streck ja nicht drin....daher schwer. Aber ich z.B. mache mir selber Gedanken und rede dann auch mit meiner Frau. Wir lassen den Anderen also auch bei Problemen an unseren Gedankengängen teilhaben. Das, weil ich finde, wenn man ein "Wir" retten will, muss es auch größtenteils zusammen passieren.

Deshalb wundere ich micht, dass Du da so aussen vor zu sien scheinst....

Wie will er zu Dir zurückfinden, wenn er Dich nicht einbezieht?

Aber jeder ist da anders, klar.....


Grüße
 
Dabei
29 Mai 2010
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#9
Moin,

er will zu mir zurück finden, kann mir aber nicht sagen, ob das passiert. Wir tauschen uns regelmäßig aus.
Das gestrige Gespräch zb ist typisch:

Ich meinte zu ihm, dass ich mich wieder vermehrt zurück ziehen möchte, dass wir uns zu oft festquatschen
beim Essen. Er war derselben Meinung und hatte das auch schon im Hinterkopf.

Ich meinte, ich möchte mich gerne STARK zurückziehen. Daraufhin meinte er, der Austausch mit mir
und das Zusammensein ohne Streit wären für ihn wichtige Anhaltspunkte, sozusagen erste Zeichen bei
ihm dass "die Mauer" bröckelt, Gefühle könne er aber leider noch nicht feststellen. Er könne aber verstehen, wenn ich mich zurückziehen möchte.
Ich bezog seine Aussage aber mit ein und sagte ok, nur noch Smalltalk aufm Flur musses dann wohl auch nicht gleich sein, aber wieder n bißchen
mehr Abstand (wir hatten das am Anfang unserer friedlichen Phase mehr durchgezogen, in der letzten Woche eben wieder häufiger festquatschen beim Essen etc.)

So oder so ähnlich läuft das ab, wenn wir uns austauschen.

Das Gefühl, auf dem Abstellgleis zu stehen rührt daher dass ich nicht weiß OB seine Gefühle sich entwickeln.
Der Austausch ist da.
Vielleicht kann ich nichts gegen das Gefühl tun...

Ihm jetzt künstlich das Gefühl zu geben, ich wäre total unerreichbar ist außerdem nicht mein Ding (ZB Partyvampmäßig aufdrehen, GAR KEINEN Kontakt außer ein "Hallo" am Tag)

Was ich ganz authentisch tun kann:
-Wieder weniger festquatschen

Was ich getan habe:
-Ihm klarmachen, dass ich in dieser Position nicht ewig bleiben möchte
-Ihm klarmachen, was ich nicht mehr erleben möchte in der Beziehung, was seine Fehler angeht (welche eingesehen wurden)
-Ihm klarmachen, dass auch ich es ernst meine damit, an meinen Fehlern zu arbeiten (welche eingesehen wurden)

Ich hoffe, das reicht, damit er sieht, dass ich nicht einfach so für immer dableibe.
 
P

Papatom

Gast
#10
Moin,
sorry, mal direkt so mit Holzhammer. Das ist doch totaler Quatsch. Ihr geht beide gekünstelt auf Abstand und Euch aus dem Weg. Versucht möglich Ditanz aufzubauen, damit er "vielleicht mal irgendwann irgendwas spürt".

Dazu 2 Ideen

Nähe schafft Beziehung. So ist das nun mal. Dinstanz schafft dagegen Distanz.

Wenn einem etwas fehlen muss, damit man merkt, dass man es doch "will" dann ist das entweder nur Ego und Gewohnheit, keine Liebe, oder man hat es nicht genug geschätzt, als man es noch "hatte" (was irgendwie auf das Elbe hinausläuft)

Grüße
 
Dabei
29 Mai 2010
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#11
Moin ...

ja... aber die ganze Zeit aufeinander hängen...?
Gesunder Abstand sollte doch schon sein.

Nur will ich mich dabei nicht verstellen, das stimmt...
Hätte doch auch sein können, dass er erst wenn er merkt, was er vermisst, zu mir zurück findet, oder?
Allerdings will ich diese Show auch garnicht abziehen, aus Gründen, die du nennst...

Vielleicht krieg' ich die Antwort auch bald ohne Show, denn er geht 2 Wochen wandern, kein Handy,
kein Zeug, nichts. Sich mit sich selbst verbinden, schweigen. Mal gucken, was dabei rum kommt...

Solange versuche ich hier das richtige Maß an Nähe und Abstand zu finden. Bzw. wir.

Kann es nicht trotzdem dummerweise ein unbewusster Effekt sein dass er mich nicht haben will, weil
ich ja sowieso da bin? Einfach, weil Menschen so sind? Kann das nicht unattraktiv wirken?
Jetzt mal theoretisch? So wie Cybele es schreibt?

Grüße
 
Dabei
5 Jun 2015
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#12
Nä, so habe ich das nicht gemeint.

ich halte eine Beziehung nur dann aufrecht,
wenn ich etwas geschenkt bekomme.
Freiwillig und aus Begeistetung.
Aufmerksamkeit, Zuwendung, Einsatzbereitschaft.
sonst gehe ich.
Wenn ich eine reiche Frau, an Liebe, Kreativität und Originalität bin,
bekomme ich das geschenkt.
das ist meine Erfahrung.

Wenn aber der andere mich nicht mehr wahrnehmen kann,
weil er grad zu sehr mit seinen Innenwelten beschäftigt ist,
und seine innere Quelle des Gebens ist versiegt,
dann nehme ich mich zurück, das kein Ungleichgewicht passiert und ich beginne
aus meinem Verlustgefühl zu geben und zu geben um das entstandene Loch zu stopfen.
das ist vertuschung der Tatsache, das es nicht mehr wirklich funktioniert im hin und her und miteinander.

dann muss ich einen Schritt zurücjkgehen, das der andere fühlt, das er nicht im WIR ist.
dann hat er die Chance zurückzukommen, sonst nicht,
ich kompensiere ja dauernd, das was von ihm fehlt.

das ist schnell ständige unterschwellige Nötigung.
da zieht sich das Gegenüber immer weiter zurück
 
Dabei
13 Jul 2015
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#13
Kann es nicht trotzdem dummerweise ein unbewusster Effekt sein dass er mich nicht haben will, weil
ich ja sowieso da bin? Einfach, weil Menschen so sind? Kann das nicht unattraktiv wirken?
Hi,
nein, das glaube ich nicht. Man lernt sich in einer guten Partnerschaft schätzen. Klar geht man sich auch mal auf die nerven, aber die Momente überwiegen, in denen man genau merkt was man an der Art des anderen liebt, dadurch was er sagt, wie er sich verhält, wie er mit dir umgeht, wie er mit sich und der Welt im reinen ist. Ich denke, idealerweise sieht man in diesen Momenten den anderen als Geschenk des Himmels, auch nach Jahren. Für mich ist das die Nahrung der Beziehung. Aber ohne Nähe gibt es sie nicht.

Wenn man künstlich durch Abstand eine Art "vermissen" erzeugen will, ist das ein ganz anderes paar Schuhe und das Ziehen in der Magengrube kann dir das Gefühl echter Verbundenheit höchstens vorgaukeln.
 
P

Papatom

Gast
#14
Moin ...

ja... aber die ganze Zeit aufeinander hängen...?
Gesunder Abstand sollte doch schon sein.
Moin,
natürlich. Jeder muss und soll in einer gesunden Beziehung Freiräume und Zeit für sich, Freunde und Hobbies haben. Aber das ist doch bei Euch nicht der Punkt. Ihm fehlt es an etwas. Er weiß nicht, wann und ob es zurück kommt. Damit Ihr zurück zueinander finden wollt, geht Ihr aus irgend einem Grund aber zwanghaft auf Distanz. Das ist ein deutlicher Unterschied, finde ich.

Wenn das Ziel Liebe und Partnerschaft sein soll, wäre für mich der weg nicht destruktives Meiden...klar kann man mal ne Woche Abstande nehmen, um die WOgen zu glätten, aber dann sollte schon konstruktive Paararbeit kommen.

Für mich klingt es so, als veranstalte er eben Trennung auf Raten. Dann hofft er weird es für Dich nciht ganz so schlimm.....er wirkt eben unglaubwürdig wenn er behauptet, da wäre nix, aber vielleicht käme ja mal wieder was, aber er wisse nicht ob überhaupt und wann und um das raus zu finden tut er mal eben nämlich gar nix und überhaupt nichts für Euch. Das ist widersprüchlich....

Grüße
 
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