Tolle Frau! Hat sie Angst sich zu binden?
Hallo,
ich habe vor einiger Zeit eine wirklich (für mich) tolle Frau kennengelernt und wir beide merkten sehr schnell, dass wir auf einer Wellenlänge sind.
Die Beziehung entwickelte sich sehr rasant und äußerst harmonisch. Keiner fühlte sich bedrängt. Wir beide sprachen auch von Liebe.
Wir haben uns sehr oft gesehen, weil wir beide uns immer sehr schnell auch wieder sehen wollten.
Nach 6 Wochen - von einem Tag auf den anderen - sagte Sie mir, dass sie Zeit für sich benötigt. Denkt, dass sich alles sehr schnell entwickelt hat und dass sie meine Art sehr schätzt, dass ich sehr aufmerksam sei und eine sehr liebe Person. Ich gebe ihr auch die Zeit und Ruhe, welche sie benötigt und ich kann es auch verstehen. Klar, zu Beginn möchte man sich so oft sehen, wie nur irgendwie möglich, aber dennoch bleibt ja jeder ein Individuum und soll auch seine Freiheiten haben. Damit gehe ich völlig d´accord. Ich bin nur überrascht, dass dies bereits nach rund 6 Wochen passierte.
Fühlt sie sich vlt. doch bedrängt?
Ich denke nichts Falsches von ihr, aber ich würde dennoch gerne wissen, ob jmd. von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
3 Tage später haben wir dann telefoniert.
Ich möchte das Telefonat kurz anreißen.
Sie sagte mir, dass sie, nach einem schönen Wochenende, am Montag dann froh war, dass ich gefahren bin. Am Sonntagabend war noch alles ok, dies sagte sie ebenfalls. Sie kann es nicht genau erklären, aber irgendwie war es ihr dann zu viel und sie ist erschrocken, dass sie dieses Gefühl heute, Donnerstag, noch immer hat. Ich persönlich finde dies gar nicht außergewöhnlich. Sie hatte am Montag wieder ihren ersten Arbeitstag nach dem Urlaub und - so kenne ich dies - da gehen einem immer viele Themen bereits durch den Kopf. Des Weiteren hatten wir die vergangenen Wochen einen äußerst intensiven Kontakt, damit meine ich, dass wir uns oft gesehen haben, insbesondere in der Zeit, als sie Urlaub hatte. Aber dies war unser beider Wunsch und sie sagte auch noch vergangene Woche, dass sie es sehr schön fände, wenn ich - nach 3 Tagen Unterbrechung - bereits ab Donnerstag wieder bei ihr sein würde. Gerne - natürlich. Es wäre für mich aber auch völlig ok gewesen, wenn sie gesagt hätte, dass sie Sonntag lieber alleine gewesen wäre. Aber dies hat sie nicht, da sie mich nicht verletzen wollte. Ich habe ihr deutlich gemacht, dass ich dies nicht so empfunden hätte, denn - meiner Meinung nach - brauch jeder Mal eine Erholungspause, Zeit um Luft zu holen. Sie fühlt sich irgendwie bedrängt, jetzt im Nachhinein, sie kann es aber auch an keinem Ereignis/Vorkommnis festmachen.
Ich fragte sie auch, ob jetzt Schluss sei, dies verneinte sie und sie sagte auch, dass sie Gefühle für mich hat. Sie bräuchte noch 2 bis 3 Tage zum Nachdenken. Zum Abschluss des Gespräches sagte sie noch, das ich mich melden könnte zwischendurch, wenn ich Lust dazu hätte. Ich erwiderte, dass ich mich nicht melden werde, da ich Ihr Zeit und Freiraum geben möchte, sie keineswegs, jetzt und auch zukünftig nicht, bedrängen möchte.
Vlt. schreibe ich ihr am Wochenende aber eine unverfängliche Mail, wünsche ihr eine ruhige Wochenendarbeit und schreibe, dass sie sich melden kann/soll, wenn sie mag.
Ich möchte nicht, dass sie denkt, dass sie mir gleichgültig ist, gleichzeitig möchte ich sie nicht unter Druck setzen, aber dennoch aufzeigen, dass ich ihr empfinden, den Wunsch alleine zu sein, gar nicht außergewöhnlich finde.
Sollte ich ihr dies vlt. in einem Brief schreiben/einer Mail? Ich möchte das Thema nicht herunterspielen, mich nicht über ihr "Problem" hinwegsetzen. Mir ist das Thema sehr ernst. Wann sollte ich ihr eine entsprechende Nachricht zukommen lassen?
Die Tasache, dass die Beziehung nicht beendet wrde, lässt mich sehr hoffen.
Ich möchte ihr die Sicherheit geben, dass sie nicht denken muss, dass sie eingeengt wird. Ich sehe es so, dass jeder auch – als Individuum – ausreichend Zeit für sich selbst benötigt. Macht dies nicht gerade eine Partnerschaft aus – dem anderen auch Freiraum und Zeit zu lassen. Unsere Möglichkeiten des Treffens werden sich – auf Grund des beendeten Urlaubs – eh wieder „normalisieren“. Haben wir uns vlt. „zu viel in zu kurzer Zeit in einer zu frühen Phase“ getroffen?
Während unseres heutigen Telefonates war ich schon gerührt, sie auch - dies konnte man heraushören, aber als ich fragte, ob sie noch Gefühle für mich hat und sie dies mit einem "Ja" beantwortete, war ich deutlich erleichtert. Ich möchte nur gerne verstehen, warum sie zurzeit so denkt.
Ich denke, dass es sich um eine negative Momentaufnahme bei ihr handelt. Die vielen schönen Momente hat sie auch nicht vergessen.
Es hat sich alles sehr sehr schnell entwickelt. So war es z.B. auch ihre Idee, dass wir in einem Monat ein schönes Wochenende an der See verbringen. Kataloge hat sie auch bereits besorgt.
Was ist passiert, dass sie zu Beginn der Woche so umgeschwenkt ist.
Ich kann nur betonen, dass es keinen Grund - von meiner Sicht aus - für ihre Zweifel gibt.
Ich fühle mich wohl, da ich sehr viel für sie empfinde und sie auch für mich und nochmal, es ist auch normal, dass man sich einige Tage nicht sieht. Zu Bedenken gibt mir aber ihre Aussage bzw. mehr ihre Beunruhigung, dass sie am Donnerstag auch noch nicht das Bedürfnis hatte mich wiederzusehen. Ich selber bin diesbzgl. - wegen der Tatsache - nicht beunruhigt (wie gesagt, jeder benötigt seine Freiheit) - was mich aber nachdenklich macht, ist die Tatsache, dass sie dies beunruhigt.
Wie verhält es sich mit der Angst sich zu binden? Gibt es ähnliche Beispiele (Themen hier im Forum, oder interessante Links im Internet)? Beispiele, welche sich zum Guten gewendet haben? Wie soll man sich am besten verhalten, was geht in den Personen genau vor? Was sind ihre Beweggründe?