An euch arbeitende Mütter...

K

Kitz

Gast
#1
... wo nehmt ihr nur die Kraft her? Mein Freund (35) und ich(33) arbeiten beide Vollzeit.

Wenn ich nach Hause komme, steht dasselbe an, was wahrscheinlich in jeder Familie ansteht. Man erzählt den Tag, räumt nebenbei auf, macht essen, sauber, Geschirrspüler, Waschmaschine usw... Mein Freund unterstützt mich schon sehr, aber er arbeitet mehr und ist viel unterwegs, also versuche ich ihm andere Dinge abzunehmen. Ich bin dann nur noch kaputt, an Abende mit Freunden ist dann nicht mehr zu denken, geschweige denn groß ausgehen. Ich bin einfach immer nur noch müde...

Nun haben wir lange darüber gesprochen und eigentlich wünschen wir uns ein Kind. Wir sind mehrere Jahre zusammen und wir lieben Kinder. Ich arbeite mit Kindern und mein Freund mit Jugendlichen. Aber seitdem wir das entschieden haben, geht mir die Düse... Ich bin doch jetzt schon so kaputt und fertig, manchmal fallen mir zwischendrin die Augen zu und mein Freund ist auch oft überarbeitet, eigentlich fehlt uns die Kraft. Aber wir wünschen uns Kinder!! Ich verstehe nicht, wie andere Menschen das schaffen?

Wo nehmen sie die Kraft her für Arbeit, Haushalt, Kinder und sich selbst? Bei vielen sieht das so einfach aus! Seine Schwester ist die tadellose Arbeiterin und Hausfrau, die Kinder sind für meinen Geschmack gänzlich unerzogen, aber sie hat sich eben für diesen Erziehungsstil entschieden, bei dem die Kinder alles dürfen. Das möchte ich nicht. Alle loben sie immer, wie tadellos es bei ihr aussieht und das sie so strahlt. Ich möchte dann am liebsten im Sofa versinken, weil ich es vor dem Familienessen nicht geschafft habe, die Bluse zu bügeln und bald werden Vögel in meinem verstrubbelten Haar nisten, ich sags euch! Ich möchte so gern eine Frau sein, der das leichter fällt, die spielend den Haushalt macht, immer dem Kind gerecht wird, bei der Arbeit gute Leistungen abgibt und dennoch völlig gelassen dabei bleibt.

Wer hat Tipps wie das alles zusammen funktioniert? Wie sind eure Erfahrungen? Was schafft ihr oder auch nicht?
 
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Dabei
6 Okt 2019
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#2
Ich hoffe, dass ich Vater und Mann meine Meinung zu dem Thema abgeben darf.
Deine Sorgen sind absolut berechtigt mit den Kindern wird das Leben nicht einfacher und der Tag dann immer noch 24 Stunden.
Meine Frau war richtig kaputt, für mich war das keine grosse Umstellung, aber ich habe auch etwas grösseren Energielevel.

Ich versuche die Sachen (Rechnungen, Aufräumen, Kochen, Putzen....) sehr effizient und nur einmal zu machen. Auf dem Weg vom Briefkasten wird die Post vorsortiert, ein Teil kommt gleich in das Altpapier, Rechnungen werden gleich aufgemacht und kommen in die entsprechende Mappe, Briefe die zum Ablegen sind, werden sofort gelocht und abgeheftet. Da spare ich mir SEHR viel Zeit.

Meine Frau legt die Briefe auf den Schuhschrank, dann kommen sie mal auf den Tisch, jedes Papierchen wird sehr genau durchgelesen (ich habe da eine andere Flughöhe). Die Werbeprospekte bleiben liegen, weil vielleicht möchte sie da doch noch mal reinschauen. Da sie in diesem Moment keine Zeit zum Zahlen von Rechnungen und zum Ablegen hat, kommen die Briefe auf ein To-Do-Stapel. Irgendwann mal werden die Rechnungen gezahlt, die Briefe zum Ablegen noch mal angeschaut damit man sie richtig ablegt....

Beim Kochen habe ich mir einen Plan gemacht. Mo - Pasta, Di - Reis, Mi - Kartoffeln.... etc. Ohne diesen Plan stand ich sicher 1/2 bis 3/4 Stunde länger in der Küche und wusste nicht WO beginnen. Auch beim Kochen bin ich sehr effizient, ich brate nichts vor... etc.
Wenn ich aufräume, dann räume ich auf. Ich zahle keine Rechnungen, ich schaue keine Prospekte an, ich räume keine Schubladen um.... es wird einfach aufgeräumt. Es wird Staub gewischt, Sachen die am falschen Ort sind werden verräumt.... so bin in kurzer Zeit mit allem fertig.

Was deine Müdigkeit betrifft. Kläre bitte ab ob deine Eisenwerte i.O. sind!!!!!!!!! Bei Frauen hängt die Müdigkeit sehr oft mit dem Eisen zusammen.
Denk dran, dass die Kinder am Anfang SEHR viel Schlafen, sorge dafür dass du diese Zeit auch sinnvoll nutzst. Besorgt euch ein Balkonbettchen, so musst du nachts wegen dem Stillen weniger aufstehen und hast deutlich mehr von der Nacht. Und man darf mit den Kindern auch manches unerledigt lassen bzw. manches vernachlässigen.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#3
Wenn ich nach Hause komme, steht dasselbe an, was wahrscheinlich in jeder Familie ansteht. Man erzählt den Tag, räumt nebenbei auf, macht essen, sauber, Geschirrspüler, Waschmaschine usw... Mein Freund unterstützt mich schon sehr, aber er arbeitet mehr und ist viel unterwegs, also versuche ich ihm andere Dinge abzunehmen. Ich bin dann nur noch kaputt, an Abende mit Freunden ist dann nicht mehr zu denken, geschweige denn groß ausgehen. Ich bin einfach immer nur noch müde...
Ich habe keine Kinder, aber einen sehr stressigen Job.
Meine Abende verbringe ich weder mit Kochen noch mit Saubermachen oder Aufräumen o.dgl. Waschen und Geschirrspülen tut man doch auch nicht jeden tag. Papierkram mach ich gezielt und effizient möglichst an verregneten Wochenendtagen. Wenn das Wetter schön ist geh ich lieber raus als Putzen. Wenn ich draussen bin seh ich den Staub ja nicht :002:

Wenn ihr Kinder habt wird das ja sowieso nicht gehen ohne dass wenigstens einer seine Arbeitszeit reduziert oder pausiert. Das entstresst das Ganze doch. Habt ihr darüber noch nicht gesprochen?
 
Dabei
25 Okt 2019
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#4
Hallo,
Ich hab mich mal eben schnell angemeldet!
Ich hab da schon testen lassen und hab einen Vitamin B12 Mangel, den ich derzeit behandle. Aber auch einen sehr stressigen Job. Ich bin Sozialpädagogin in einer Inklusionskita. Das heißt autistische Kinder, überaktive Kinder, Kinder, die gar nicht sprechen oder unsere Sprache noch nicht ganz oder gar nicht können. Natürlich wie überall mit zu wenig Personal.

Liebe Twin-n-light da geht jeden Tag die Waschmaschine, nach einem anstrengenden Tag auch mehrere, weil ich mich öfter umziehen musste. Kochen ist bei uns Pflichtprogramm, es ist günstiger als Essen gehen und eben auch gesünder. Und wer jeden Tag kocht, hat auch jeden Tag Geschirr, dass in den Spüler geht. Ist ja auch egal, welche Fitzelchen es sind, die unsere Zeit generell komplett einnehmen, ich bin abends einfach kaputt und wenn ich mir vorstelle nach einem Tag voller Spielen und Lernen und auf die Schule und das Leben vorbereiten, macht man damit zu Hause gleich weiter. Was ich ja auch will. Ich finde es wichtig, mit seinem Kind viel zu spielen und zu lernen! Ich hab nur Angst, es nicht zu schaffen. Ich habe auch einen recht weiten Arbeitsweg und mein Partner ist beruflich öfter unterwegs. Das sind halt auch Mankos, die man mit einplanen muss.

Zeit- und Essenspläne finde ich eine gute Idee :) Sib1975!! Und auch ein Essensplan ist dann sicher sinnvoll. Vielleicht mach ich mir auch zu viele Gedanken, aber wenn man alles richtig machen möchte, warum dann nicht nach Tipps fragen, bei Leuten, die schon wissen, wie es geht, habt objektiv sind und vielleicht auch mehr Erfahrungen mitbringen!!

Wir haben schon darüber gesprochen, wie es dann laufen könnte. Aber das ist hypothetisch und am Ende kommt ja doch alles anders... Er möchte genauso in Elternzeit gehen wie ich, damit wir als Familie eine Bindung aufbauen können, aber dann ist das Geld viel weniger und wir müssen sowieso umziehen und leben jetzt schon in einer Einraumwohnung zusammen, weil das Geld eben nicht auf Bäumen wächst, wenn beide im sozialen Bereich arbeiten...
 
Dabei
6 Okt 2019
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#5
Wir haben schon darüber gesprochen, wie es dann laufen könnte. Aber das ist hypothetisch und am Ende kommt ja doch alles anders... Er möchte genauso in Elternzeit gehen wie ich, damit wir als Familie eine Bindung aufbauen können, aber dann ist das Geld viel weniger und wir müssen sowieso umziehen und leben jetzt schon in einer Einraumwohnung zusammen, weil das Geld eben nicht auf Bäumen wächst, wenn beide im sozialen Bereich arbeiten...
Ja, es kommt ganz anders als man sich das Familienleben vorstellt. Es wäre sinnvoll die Elternzeit zu teilen, so hätten beide was davon.
Und Geld..... ja davon hat man nie genug, aber Kinder sind mit sehr wenig zufrieden. In den ersten 3 Jahren entdecken sie die Welt und lernen wie die Dinge funktionieren, das gibt es umsonst. Ich denke wenn einer arbeitet vollzeit arbeitet, dann sollte es finanziell zu verkraften sein...
 
Dabei
27 Feb 2013
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#6
Hallo Kitz,

wenn das so ein großer Wunsch von euch beiden ist, wird das auch gut gehen. Alle jungen Eltern schauen fertig aus und sind es, am Anfang bekommen sie einfach zu wenig Schlaf und es ist auch körperlich anstrengend, später wird es aber leichter, was das betrifft.

Hab Vertrauen ins Leben, du könntest dich ja auch beruflich (teil-)verändern, indem du dir zb. ein Onlinebusiness in Form eines Blogs oder so aufbaust, wo du Ratgeber für Eltern mit autistischen oder überaktiven Kindern bist zum Beispiel. Da kannst du ein kleines Nebeneinkommen aufbauen, indem du irgendeinen Mehrwert bietest. Es gibt da sehr viele Möglichkeiten, wie das aufzubauen ist und wie man Geld damit verdienen kann. So könntest du von überall aus arbeiten, es dir selber einteilen, wann du arbeiten willst und wärst zuhause für das Kind.

Oder halt sonst irgendwas in die Richtung, das ist mir jetzt so eingefallen.

Ich denke auch, dass du durch die Schwangerschaft eine Veränderung durchlebst und dann einfach die Kraft dafür hast.

Aber du wirst natürlich etwas verändern müssen, vor allem eben deine Arbeitszeiten reduzieren, weil du ja Zeit für dein Kind haben willst. So wie du klingst, möchtest du es ja nicht schon in jungen Jahren in einen Kindergarten stecken, wo andere die Erziehung übernehmen, das kann ja auch nicht Sinn der Sache sein.

Und... du wirst so viel Liebe von deinem Kind erfahren, dass dir das auch wieder Kraft gibt.

Mach dir nicht zu viele Sorgen. Alles wird gut :)
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#7
Liebe Twin-n-light da geht jeden Tag die Waschmaschine, nach einem anstrengenden Tag auch mehrere, weil ich mich öfter umziehen musste. Kochen ist bei uns Pflichtprogramm, es ist günstiger als Essen gehen und eben auch gesünder. Und wer jeden Tag kocht, hat auch jeden Tag Geschirr, dass in den Spüler geht.
Sorry, aber das kann ich nicht nachvollziehen. Mehrere Trommeln waschen pro Tag?! Wenn das so ist, dann läuft da was schief, aber ganz gewaltig. Kochen von mir aus, da gibt es aber auch effiziente Methoden, das muss einen nicht stressen. Und ja, das Geschirr geht in den Spüler, aber bis der voll ist, dauert es schon länger als ein paar Tage, und es ist ja wohl kein Act, pro Person einen Teller und Besteck in den Spüler zu räumen. Was einen da stressen soll kapier ich nach wie vor nicht.

Ist ja auch egal, welche Fitzelchen es sind, die unsere Zeit generell komplett einnehmen,
Nee, das ist überhaupt nicht egal. Das was du beschreibst, nimmt meine Zeit überhaupt nicht "generell komplett" ein. Und du störst dich ja dran, also musst du was dran ändern, zB Prioritäten setzen, mehr Effizienz walten lassen usw.

Wir haben schon darüber gesprochen, wie es dann laufen könnte. Aber das ist hypothetisch und am Ende kommt ja doch alles anders...
Und das spricht für dich gegen einen Plan? Aber einfach so Kinder kriegen so nach dem Motto "Das schaffen wir schon" willst du ja auch nicht. Also worum geht es dir eigentlich?

wenn das so ein großer Wunsch von euch beiden ist, wird das auch gut gehen.
Das sehe ich nicht so. Wer schon mit dem normalen Alltag ohne Kinder überfordert ist, bekommt dann wahrscheinlich eher mehr als weniger Probleme.
 
Dabei
26 Okt 2006
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#8
Ich versuch mal in aller Kürze aufzuschreiben wie wir das handhaben (wir sind beide berufstätig und haben 3 Kinder):
Mein Mann und ich haben die Arbeit aufgeteilt, d.h. nicht er hilft mir, sondern jeder hat seine Aufgaben. Bsp.: Er wäscht die Wäsche und hängt sie auf, ich hänge sie ab, lege sie zusammen, bügle das notwendigste und räume sie in den Schrank. Wenn die Aufgaben von vornherein so verteilt sind hast du nicht mehr den ganzen Berg gedanklich vor dir, sondern nur noch deinen Teilbereich. Das entlastet schon enorm.
Dann muss ich Sib1975 zustimmen: Speiseplan, Einkaufszettel und ToDo Listen sind wirklich das A und O. Ich mache immer den Speiseplan für die ganze Woche, frage dabei auch mal die Kinder was sie gerne essen wollen. Ich gehe nur einmal die Woche einkaufen. Das spart unheimlich Zeit. Ansonsten habe ich eine gute Vorratshaltung. Trockene Lebensmittel wie Nudeln, Reis etc. habe ich immer hier, Brot backe ich nach Bedarf selbst und froste es ein, so dass ich nciht ständig zum Bäcker rennen muss.
Am Küchenschrank hängt eine ToDo-Liste, in die alles eingetragen wird was im Alltag anfällt und wir arbeiten der Reihe nach ab.
Und zuguter Letzt binden wir die Kinder in die Arbeit mit ein. Ab dem Moment, wo sie das leisten konnten, haben sie ihre Aufgaben im Familienalltag bekommen. Tisch decken, helfen abräumen, mithelfen beim Unkraut zupfen, beim Wäsche zusammenlegen,...
Auch beim Putzen habe ich meine festen Termine: Einmal die Woche Bad putzen, täglich kurz durchsaugen,...
Sollte sich Besuch ankündigen, dann ziehe ich mal was vor oder putze was mit, das ich sonst nicht mache, z.B. die Fliesen im Bad ordentlich abwischen (so werden die auch regelmäßig geputzt ;) ). Also alles in allem ist mein Haushalt in einem annehmbaren Zustand und ich brauche keine Sorge zu haben, wenn mal spontan Besuch vorbeikommt. Aber es ist nicht zwanghaft sauber. Das ist denke ich auch alles ein bisschen Ansichtssache und hängt vom Wohlfühlfaktor ab, wie sauber man es haben muss.
Darüber hinaus finde ich immer noch Zeit, um mit den Kindern draußen unterwegs zu sein, ihnen vorzulesen, mit ihnen zu basteln, Plätzchen backen etc.
Und auch wenn das jetzt alles traumhaft klingen mag - es ist unheimlich anstrengend und kostet wahnsinnig viel Kraft. Und einen Feierabend habe ich quasi nicht. Wenn die Kinder Abends im Bett sind, setzte ich mich wieder an meine Arbeit. Das ist nicht zu unterschätzen.

Ich möchte dir jetzt keinen Rat geben bezüglich Kinder ja oder nein. Das könnt nur ihr selbst entscheiden. Aber vielleicht helfen meine Schilderungen bei der Entscheidungsfindung.

Liebe Grüße
Beka
 
Dabei
25 Okt 2019
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#9
Ich danke euch für all die vielen Vorschläge und Tipps! Das hilft ungemein beim Nachdenken und Dinge auch etwas strategischer anzugehen.
Außer Twin-n-light, du verurteilst nur jmd anonym in einem Forum, von dem du nicht weißt, wie sein Leben im Detail aussieht. Du schreibst nur, du hast auch einen stressigen Job, aber ja keine Kinder und somit auch keine Erfahrungen, die gerade nützlich und hilfreich sind. Ich danke dir trotzdem, dass du eine Meinung hast, denn verschiedene Meinungen machen Diskussionen aus und helfen beim reflektieren. Mich / Uns überfordert der normale Alltag nicht, ich mach mir nur Sorgen, nicht allem gerecht zu werden, wenn ich mal Mutter bin und halte diese Zweifel für normal.
Ansonsten werden wir einfach versuchen uns gut vorzubereiten. Aufgaben aufteilen finde ich fantastisch, danke Beka!
Und ein bisschen Geld per "Home Office" zu verdienen ist eine großartige Idee Peachy!
Ich habe auch mit befreundeten Müttern gesprochen und gehört, dass es nach und nach von selbst kommt, wie man sich an Besten organisiert, wenn man durchdenkt, wem welche Aufgabe am besten liegt.

Ich hab überlegt, für die Zeit dann einfach auf Tagesmutter umzusteigen. So verdiene ich Geld und kann mein Kind immer um mich haben.

Danke für eure Hilfe und Ratschläge!!
 
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