@Lilia: Hast du wirklich deinen Mann betrogen?
Ja.
Ich finde für so etwas gibt es keine Entschuldigung.
Das muss es ja auch nicht. Unabhängig davon, ob es dafür nun eine Entschuldigung geben kann oder nicht, kann man es aber entschuldigen. Muss man aber nicht. Man kann es auch einfach so zur Kenntnis nehmen wie man zur Kenntnis nimmt, dass es im letzten Sommer viel kälter und regnerischer war als es jetzt ist.
Ich finde für so etwas gibt es keine Entschuldigung. Tut mir Leid.
Eben! Mir tut es auch leid.
ich will dir wirklich nciht auf den Schlips treten, ich empfinde dich eigentlich als sehr guten und hilfreichen User hier, dennoch hat mich das jetzt überascht
Es wundert mich nicht, dass Dich das überrascht hat. Und genau das ist der Grund, warum ich überhaupt noch diskutiere. Bei Dir ging es ja nun mal anders herum. Du hast mich erst als sehr guten hilfreichen User hier empfunden, was ich mal frei weiter interpretiere, dass ich, wenn ich das sein kann, womöglich kein schlechter Mensch bin. Vielleicht hast Du mich oder eben mindestens meine Beiträge sogar gemocht bisher. Bis Du nun gelesen hast, dass ich meinen Mann betrogen habe. Und das enttäuscht Dich nun. Wohl nicht zutiefst, denn Du bist ja nicht mit mir zusammen, aber wenn es Dich nicht überraschen und wohl auch ne Spur enttäuschen würde, hättest Du mir das, was Du geschrieben hast, wohl nicht so geschrieben.
In Zukunft wirst Du meine Beiträge dann wohl immer anders lesen müssen und gedanklich einschränken müssen, dass sie ja geschrieben sind von einer Schlampe, die ihren Mann betrogen hat, und daher kann man die Beiträge ja nicht für ganz ernst nehmen, denn die könne ja nicht wissen, wie das mit Beziehungen so läuft, schließlich hat sie ja keine anständigen Moralvorstellungen, wie soll die dann wissen können, was gut, richtig oder falsch ist und weiterhelfen können? So, oder so ähnlich ist doch Eure Denkweise, oder? Und spätestens bei der Frage, wo es darum geht, mit mir ne Beziehung zu führen, würde es ganz aufhören. Das geht doch nicht. Mann hat ja das Recht, eine Schlampe von vorn herein auszuschließen. Und wer einmal betrügt...
Meine Herangehensweise ist da eben ne andere. Ich versuch, einen Menschen nicht nur auf einen Aspekt zu reduzieren. Ich verurteile ihn nicht, weil er in der Vergangenheit mal irgendwas getan, oder auch öfter mal was getan, hat und nehme ihn nicht nur noch dem Urteil entsprechend wahr. Und sogar jetzt bin ich noch so bescheuert und sehe den gewalttätigen Mann, den ich betrogen hab, nicht nur als Arschloch an obwohl er so einiges, was auch zu solchen Verurteilungen und Schubladenabstemplungen führt üblicher Weise, sogar MIR persönlich angetan hat. Trotz aller Fehltritte und Falschentscheidungen sehe ich ihn immernoch als Mensch. Ist er ja auch. Und definitiv nicht der Schlechteste.

Er ist trotzdem bis heute immernoch manchmal arschig, aber er ist menschlich. Er ist menschlich in dem Sinne, dass er Fehler macht, aber er ist auch menschlich in dem Sinne, dass er keine grundsätzlich menschenverachtende Art und Weise hat, auch wenn er doch immer wieder menschenverachtendes Verhalten an den Tag legt. Aber er denkt auch mal und lernt und entwickelt sich weiter. Und umso mehr er erkennt, dass er das braucht (und ja, er braucht es), gesteht er es auch anderen zu.
Klingel, Du kannst Dir sicher vorstellen, dass es für ihn verletzend und schmerzlich war, als er "erfuhr", dass ich ihm fremd gegangen sei. War ich ja zunächst nicht, aber für ihn war es bare Münze. Dementsprechend war er ähnlich verletzt wie andere hier, die einen Betrug erleiden mussten. Mein Mann kann, was ich kann und was eben doch so einige hier nicht können: vergeben, "wofür es eigentlich keine Entschuldigung gibt", und mal so stehen lassen, dass es was gab, "wofür es eigentlich keine Entschuldigung gibt", eben so wie "letzten Sommer war es kälter und regnerischer als diesen". Damit ist mein Mann mir vom Menschlichen her gesehen letztlich näher und lieber als Männer, die so denken und handeln wie manche hier aus diesem Thread. Wenn wir uns lieben würden, könnten wir glatt verheiratet bleiben. Leider lieben wir uns nicht. Aber schätzen... schätzen immer noch, trotz allem, was war. Und auch trotzdem er immernoch gelegentlich arschig zu mir ist und ich mich drüber ärgere und aufrege. Ich bin ja auch manchmal zickig und reg ihn auf.
Als "Schlampe" bin ich ja nun für manche automatisch disqualifiziert. Damit beschneidet ihr aber nicht nur mich, sondern letztlich auch Euch selbst. Ich bin definitiv nämlich ne gute Partnerin. Sicher, nicht die beste, die es wohl überhaupt gibt, aber im Grunde dennoch ne ziemlich großartige. Vor allem, wenn ich liebe. Wenn ich nun aufgrund meiner vergangenen Erfahrungen für wie Banquet ja meint die Mehrheit der Männer grundsätzlich als Partnerin nicht in Frage komme. Bitte. Ok. Ich weiß, es gibt wunderbare Menschen, auch Männer, die mit dem Herzen sehen und den Verstand nicht benutzen, um rational das Beste aus einer Beziehung zu holen, sondern dass es Menschen gibt, die Beziehungen tatsächlich auch führen, und so das Meiste auch aus diesen gewinnen.