Was ist nur los mit mir? Bin mir selbst Fremd.

Dabei
8 Sep 2016
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1
#1
Hallo liebe Community,
ich wende mich heute mit einem eher nervigen Problem an euch, denn ich selbst weiß nicht mehr weiter.
Erstmal zu mir. Ich bin 19 Jahre alt undhabe gerade meinen Realschulabschluss erfolgreich abgeschlossen. Ich bin seit 4 Monaten in einer Beziehung und bin eigentlich nie diejenige gewesen die sich mit Probleme an andere wendet.

Eigentlichsollte ich total glücklich sein aber das bin ich nicht


Nun, meine Vergangenheit war eher beschi**en. Mein Vater war Alkoholiker und drogenabhängig , verließ uns für eine andere Frau und lies meine Mutter und mich ( zu dem Zeitpunkt 3 Jahre) komplett alleine zurück. Als ich dann nach der Grundschule auf eine andere Schule ging um dort meinen Realschulabschluss zu machen wurde ich auf das übelste gemobbt. Ich war jede Pause allein und wurde von all meinen eigentlichen freunden-Sogar meiner Besten Freundin enttäuscht und zurück gelassen. Ich ging knapp 1 Jahr nicht zur Schule und wenn nur um mit der Psychologin zu reden und bin somit auf die Hauptschule abgerutscht und selbst dieser Abschluss war in Gefahr. Gott sei Dank habe ich es dann doch noch gepackt und kam auf eine weiterführende Schule ummeinen Realschulabschluss nachzuholen. Dann der Schock: ich kam mit dem Mädchen das der Grund für die Mobbingattacken war wieder in dieselbe Klasse. Und auch diese hasste mich bis zum Schulende wegen Ihr.Zu der Zeit war ich mit meinem Ex knapp 6 Jahre zusammen. Er war mir gegenüber aggressiv, schlug und beleidigte mich jeden Tag und hat mich mehrere Male betrogen bis ich mich dann letztes Jahr endgültig trennte. Er schrieb ständig mit anderen Mädchen machte ihnen die schönsten Komplimente und bei mir ? Konnte ich vergessen. Ich lernte danach einen neuen Kerl kennen. Er war super lieb hat mich behandelt wie eine Königin- jedoch führten wir eine Fernbeziehung (ich kurz vor der Dänischen Grenze er Schweiz) die dann an meiner Eifersucht(welche sich durch die ganzen Weiber meines Ex's und dessen häufigen Fremdgehen entwickelt hatte) und eben der Entfernung gescheitert ist. :?: :eusa_think:
Wir haben uns im gesamten Jahr nur alle 3-5 Monate für 2 Wochen gesehen. Vor 4 Monaten hab ich dann meinen jetzigen Freund kennengelernt. Er selbst ist eigentlich der Traum für mich, aber das sagt man ja immer am Anfang. Wir haben genau die selben Interessen,hören die selbe Musik. Ich bin praktisch er in weiblich (so beschrieb er es). Anfangs war alles super und ich wurde mit Komplimenten überhäuft. Er schenkte mir auch beim 2. Treffen einen Strauß Rosen und überraschte mich ein anderes mal nach einer kleinen Auseinandersetzung mit einem riesen Star wars Ballon ( Weil ich so ein Riesen Fan davon bin) und meiner Lieblings Schokolade.Traum könnte man denken-Ja. Leider ist es im Moment sehr kompliziert denn er ist auch nicht ganz gesund da er an einer Posttraumatische Belastungsstörung leidet. Durch den Tod seiner Mutter letzten Jahres hat er ab und zu Tage an denen er komisch ist. Er spricht dann meist einen Tag nicht mit mir und dreht mir wenn wir im Bett liegen den Rücken zu. Er selber meinte,dass es davon kommt, das er Alpträume hat die ihn in einen Angstzustand versetzen bzw. ihn regelrecht einschüchtern, so dass niemand ihn auch nur berühren darf. Wenn ich ihn dann anspreche ist er eher abweisend und aggressiv. Anfangs war es nur ein mal im Monat,doch seit Juni fast 2x wöchentlich.Ich selber weine in der Zeit oft da mich dieses Abweisende sehr verletzt. Außerdem hat er eine sehr aggressive einschüchternde Körpersprache. Nun ist er seit heute in einer Klinik für 8 Wochen um sich professionell behandeln zu lassen damit diese Streitigkeiten endlich gemindert werden oder ganz verschwinden . Da ich selber auch daran zerbreche:eusa_doh:
Klar dieSituation ist nicht gerade leicht da ich seit einiger Zeit jemand binder sehr viel Zuneigung und Geborgenheit braucht aber ich liebe ihnund bin mir sicher das wir das packen.
Außerdem habe ich 2 krankeGroßeltern ( 1x halbseitig gelähmt durch Schlaganfall) und 1xMultiple Sklerose) um die ich mich täglich kümmere.

Nun wieder zu mir. Ich habe immer wieder so ein unwohles Gefühl. Warum weiß ich nicht. Es gibt tatsächlich Momente- so wie jetzt- an denen ich innerhalb von Sekunden ganze Flüsse weinen könnte. Meist reichtes wenn ich alleine bin, ein Lied oder auch nur ein falscher Satz und ich breche in Tränen aus.
Ich mahle mir immer die schlimmsten Horrorszenarien aus wie z.B gestern als er mir erzählte das er in die Klinik geht (eig. war ich froh denn es bedeutete endlich Heilung für ihn und wir hatten lange auf einen Termin gewartet) schaltete mein Kopf sofort um. Es kamen Fragen auf wie „ Was ist wenn er dort eine neue kennen lernt“ „ was ist wenn er dich gar nicht liebt“oder „was ist wenn er sich neu verliebt“. Es ist total bescheuert denn genau die selben Gedanken hatte ich bei meinem Ex auch. Ich bzw.mein Kopf macht mir das Glück selbst kaputt.
Auch Abends wenn ich versuche einzuschlafen brauche ich fast 2 Stunden. Ich fühle mich dann einsam, komme gar nicht klar und bin den Tränen immer nahe.Wenn er bei mir ist geht es mir nicht so. Da schlafe ich innerhalb von Minuten ein.

Auch wenn ich dann bei Facebook abends Bilder sehe von „ Like wenn du den perfekten Partner hast“ oder so ein Liebeszeug und dann sehe wie viele Jungs ihre Freundinnen da markieren kommen wieder Gedanken „ Bin ich zu fett“ „warum kann ich nicht perfekt sein“ warum markiert er mich nie bei so etwas und seine ex damals schon“ oder „was mache ich falsch“usw.

Es ist totaler Bullshit und normalerweise bin ich jemand völlig anderes aber im Moment machen mich die kleinsten Sachen unglaublich Traurig.
Das bin nicht Ich. Ich war immer ein starkes Mädchen das zielstrebig und ehrgeizig um das gekämpft hat was sie wollte, habe immer gelacht und auch vom Kopf her war ich sehr Schlau. Nun fühl ich mich nur noch unwohl, lache selten und krieg nichts auf die Reihe kann mir nicht mal die einfachsten Sache merken. Bin nur noch Müde und habe in den letzten 4 Monaten über 20Kilo abgenommen. Außerdem bin ich oft Abwesend und verträumt was mir einmal fast zum Verhängnis wurde aber das erzähle ich gleich.Auch meine Familie zieht mich runter. Ok eigentlich eher meine Oma:mad::086:
Ich versuche seit meinem 17 Lebensjahr den Führerschein zu machen aber hab es immer noch nicht gepackt. Meine Oma spricht jedes mal wenn ich sie besuche( und ich kann noch so gute lauen haben ) drauf an das das sowieso nie was wird und das ich nichts schaffe. Wenn ich sage sie soll aufhören so zu reden findet sie rasch ein neues Thema worüber sie sich beklagt. Meist geht es um eine Ausbildung denn der mir eigentlich zugesicherte Ausbildungsplatz wurde kurz vor Antritt abgesagt. Meine Mutter steht vollkommen hinter mir und sagt auch gerne ihr Meinung zu den Kommentaren meiner Oma aber das bringt nicht viel. Am nächsten Tag geht es wieder los
Ich will so gerne meinen Führerschein machen aber in meiner letzten Fahrstunde bin ich fast in den Graben gefahren weil ich mal wieder vom Kopf her abwesend war. Seit dem habe ich mich dort nicht mehr blicken lassen da es mir echt unangenehm ist. Ich hatte nach der Fahrstunde noch ein Gespräch mit meinem Fahrlehrer und er selbst wunderte sich auch weil ich eigentlich immer super fahre als hätte ich den Lappen bereits. Er riet mir mich erstmals auf mich zu konzentrieren und meinen Kopf frei zu bekommen:eusa_hand::oops:
Ich war vor 2 Jahren schon mal bei einem Psychologen weil ich verdacht auf Depression hatte doch dieser verneinte es. Er meinte ich sähe nicht mal ansatzweise so aus und würde mich auch nicht so benehmen. Auch als ich ihm erzählt habe das ich zu Suizidgedanken neige und ihn meine Narben an den armen zeigte (ich hab mich in der zeit mit dem Schläger EX ab und zu geritzt) fing er unprofessionell an zu Lachen und schob es auf die Pubertät.Leider hab ich meine Trauer immer runter gespielt und konnte mich gut hinter meiner Fassade verstecken.Ich ging zu einer neuen Psychologin jedoch konnte ich mich ihr gegenüber nicht einmal ansatzweise öffnen seit dem Vorfall mit demanderen „Facharzt“
:108: :013:
Wie gesagt.Ich war immer ein offenes Mädchen konnte viel Lachen. Jetzt fühle ich kaum etwas. Mir ist alles gleichgültig-fast egal. Auch das Gefühl zu Lieben oder glücklich zu sein kann ich nicht mehr erkennen
Ich bin einfach Eiskalt geworden.Sehr kalt. Ich weiß auch nicht mehr wann ich das letzte mal ein Gefühl von Glücklichkeit gespürt habe. Es fühlt sich an als wäre ich innerlich tot.

Ich weiß auch nicht warum ich in diesem Forum schreibe. Irgendwie tut es gut sich einfach mal auszusprechen. Vielleicht habt ihr ja auch eine Ahnung was mit mir los sein könnte. Bin jedenfalls über jede Antwort sehr Dankbar

Liebe Grüße
 
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Dabei
10 Jun 2015
Beiträge
1.310
#2
Heho Kleeblättchen, was ich von Dir lese - macht mich sehr traurig.

Ich werde Dir nicht wirklich helfen können, aber ich möchte Anteilnahme signalisieren
und Dir dringend raten, intensiv nach kompetenter, professioneller Hilfe zu suchen.

Kleeblättchen, wenn wir abschalten, nichts mehr fühlen können, ist unser Fassungsvermögen
erschöpft, dann sagt Dir Deine Seele, kümmer Dich um mich, beachte mich - ich kann so nicht
weiter.
Du aber flüchtest Dich in Beziehungen zu sehr instabilen Persönlichkeiten, willst den Männern
noch helfen und das, obwohl Du keine Reserven mehr hast.

Der Führerschein, die Ausbildung, Deine Beziehung, all das kann Dich nur überfordern und muß in
die Hose gehen, denn Du versuchst Deine Oberfäche zu putzen, ohne eine stabile Substanz zu haben.

Du mußt verarbeiten was Dir passiert ist. In der Schule, in Deinen Beziehungen.
Du mußt lernen "nein" zu sagen, Menschen die Dich kränken zu meiden - weil Du ihnen nichts schuldest,
weil sie Dich krank machen.

Kleine ehrlich, vertrau Dich Deiner Mutter an, bitte sie um aktive Hilfe.
Und nö Du, fahre jetzt kein Auto - das ist einfach zu gefährlich.

Lieber Gruss, Rapante
 
Dabei
30 Nov 2014
Beiträge
1.537
#3
Moin moin,

erst mal Glückwunsch zur mittleren Reife.

Was mit dir los ist scheint mir relativ klar zu sein, das sind immernoch Depressionen. Ist bei der Menge an Scheisse die du erlebt hast aber auch nachvollziehbar. Ich denke mal gerade die vielen Jahre mit diesem Unmenschen haben dir ordentlich zugesetzt. Wie du es so lange mit dem ausgehalten hast verstehe ich leider nicht.

Wichtig ist, dass du dich auf positive Dinge konzentrierst, wie z.B. den bestandenen Realschlussabschluss, die Tatsache dass dein Freund sich professionelle Hilfe sucht, Star Wars Rogue One im Dezember
:D

Die Entscheidung zum Psychologen zu gehen war zweifellos richtig, aber dass du an so einen Quacksalber gerätst war natürlich Pech. Es ist aber nicht ungewöhnlich, dass man mehrere Docs aufsuchen muss bis man den Richtigen gefunden hat. Also bleibe am Ball und versuche es mit dem nächsten - vielleicht sind Bewertungen aus dem Netz (jameda) dabei hilfreich.

Was deinen Freund angeht drücke ich die Daumen, dass er seine Probleme in den Griff bekommt, denn sowas kannst du in dem Zustand wirklich nicht gebrauchen. Du brauchst jemanden, der dir Halt gibt und dich unterstützt und nicht durch sein bewusstes oder unbewusstes Verhalten verletzt. Wenn es nicht besser wird wäre es wahrscheinlich gesünder für dich die Beziehung zu beenden, auch wenn es schwer fällt.

Was die Oma angeht: Wenn sie grundlos so garstig zu dir ist würde ich sie gar nicht erst besuchen.

Mache dir bewusst, dass du zwar einiges an Mist erlebt hast aber das keinen Weltuntergang bedeutet - auch wenn es sich manchmal so anfühlt. Ich kann das gut nachempfinden weil es mir derzeit ähnlich geht und weiss auch, wie schwer es ist sich dazu zu zwingen, positiveren Gedanken den Vorzug zu geben. Man ist da halt ziemlich in seinen Gedankenwelt gefangen. Deswegen versuche es noch mal mit einem Psychologen und wenn du schon beim Erstgespräch merkst, dass die Chemie nicht stimmt direkt zum nächsten. Hauptsache nicht aufgeben :)

Denk an die zwei Wölfe in uns :)

Nordische Grüsse
Gruber
 
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