Hallo ihr Lieben,
ich möchte mir einfach mal von der Seele schreiben, wie stark sich mein Leben seit einem Monat geändert hat.
Mein Partner hat unseren gemeinsamen Sohn und mich vor einem Monat verlassen, weil ich eine postnatale Depression habe und er mit meinem ambivalenten Verhalten nicht mehr fertig wurde. Ich verstehe seinen Schritt, auch wenn die Trennung letztlich dazu führte, dass der Boden unter meinen Füßen komplett einbrach. Aber sie hat auch dafür gesorgt, dass ich angefangen habe mich zu reparieren.
Zum Zeitpunkt der Trennung stand bereits fest, dass ich ab dem 06.02.2018 eine Therapie beginne. Die erste Sitzung war zur Einstufung und ich erhalte nun eine Langzeittherapie um die postnatale Depression zu überwinden. Meine Chancen stehen sehr gut und ich bin bereits auf einem guten Weg durch verschiedene Maßnahmen, die ich selbst eingeleitet habe.
Mein Partner und ich waren genau zwei Monate zusammen als ich ungeplant von ihm schwanger wurde. Er war sich direkt sicher, dass Baby zu bekommen. Ich zögerte erst, aber hätte einen Abbruch auch nie übers Herz gebracht. Im Laufe der Schwangerschaft entwickelte ich allerdings bereits eine Depression, zumindest vermute ich das mittlerweile stark und auch der Therapeut hat dies bestätigt. Ich hätte also schon sehr viel früher professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Ich weinte sehr viel und war geplagt von Zweifeln. Mein Partner stand zu mir und hat mich getröstet und mir Halt gegeben. Er sagte immer, dass die Zweifel nachlassen, wenn unser Sohn geboren ist. Ich machte mir immer wieder Vorwürfe und hatte enorme Angst, dass ich die Situation nicht meistere. Zudem war die Schwangerschaft sehr schwierig. Ständig vorzeitige Wehen, nur noch liegen. Kurzum: Ich bin mit der Veränderung die die Schwangerschaft auslöste einfach nicht fertig geworden und habe mich an die Vergangenheit geklammert und alles nur noch negativ gesehen. Es muss schlimm für ihn gewesen sein, mich da nicht rausholen zu können und das ist und war ja auch nie seine Aufgabe. Jeder ist ja schließlich für sich selbst verantwortlich.
Nun ja, nach der Geburt (im November 2017) wurde es nicht besser, im Gegenteil, ich hatte immer wieder Panik und habe geweint und war launisch. Die PND ist nicht so stark ausgeprägt, dass ich mich nicht um meinen Sohn kümmern kann. Ich sorge tagtäglich für ihn und ich liebe ihn. Bei mir prägt sich das alles auf die Veränderung in meinen anderen Lebensbereichen aus. Ich fühle mich eingeschränkt und gefangen. Nicht mehr so stark wie noch vor einem Monat, aber das Gefühl ist noch da. Ich sehe mich in meinen Möglichkeiten einfach eingeschränkt und zwar so stark, dass ich mein eigenes Leben lange als nicht mehr lebenswert betrachtet habe.
Vor einem Monat war es meinem Partner dann zuviel und er trennte sich. Anfangs hab ich ihn angefleht und anbettelt, dass er mich doch nun in dieser Situation nicht alleine lassen kann, dass ich mich ja bereits um eine Therapie bemüht habe und er mich nicht grade jetzt wo ich ihn am meisten brauche, verlassen soll.
Er zeigte sich unbeeindruckt und versicherte mir, dass er diese Entscheidung aus voller Überzeugung trifft und er keine gemeinsame Zukunft für uns mehr sieht. Ich stand unter enormen Schock und war wie in einem falschen Film.
Ich habe seine Entscheidung schnell akzeptiert, weil ich wusste, dass ich meine Kräfte gerade für meinen Sohn brauche. Ich wollte um meinen Ex kämpfen, aber ich hatte einfach nicht die Kraft und dadurch das ich plötzlich völlig alleine war, musste ich zu 100% für meinen Sohn da sein. Dadurch habe ich erkannt, dass mein Sohn mich weniger einschränkt als ich das bisher vermutet habe. Ich habe nach Wegen gesucht mein Leben wieder in die Hand zu nehmen und trotzdem eine Frau zu sein, Auszeiten zu haben und dennoch meinem Sohn alles zu geben was er braucht.
Ich versuchte das positive aus der Trennung ziehen und das versuche ich weiterhin an jedem einzelnen Tag mit meinem Sohn. Mein Ex meldet sich recht selten. Er hat den Kleinen seit der Trennung 5 mal gesehen. Mir macht das Sorge, denn ich will, dass mein Sohn seinen Vater in seinem Leben hat und ich weiß auch, dass mein Ex sich um seinen Sohn kümmern will. Derzeit besuche ich meine Familie für 14 Tage. Dem Besuch hat er zugestimmt. Aber fragen tut er nach dem Kleinen nicht. Manchmal überlege ich, ob die PND und mein daraus resultierendes Verhalten wirklich der einzige Grund für die Trennung waren. Wir hatten bis auf diese Probleme eine sehr harmonische Beziehung. Wir haben sehr gut zueinander gepasst und verstanden uns auch im Alltag super. Ich glaube auch nicht, dass er zum Zeitpunkt der Trennung nichts mehr empfunden hat.
Der Schmerz über die Trennung sitzt noch sehr tief. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht hoffe, dass es vielleicht noch eine Chance für ihn und mich gibt. Aber ich verstehe auch seinen Schritt. Irgendwo bin ich auch wütend, weil er mich nun alleine durch all das gehen lässt. Ich sage mir oft: "Wäre ich nur früher los um mir Hilfe zu holen."
Ich will stark sein und das durchstehen und überwinden und andererseits will ich kämpfen, um ihn und unsere kleine Familie. Aber ich weiß auch, dass ich mich gerade um mich selbst kümmern muss. Das ich wieder richtig gesund werden muss.
Eine Chance gibt es wohl nicht mehr - ich kann mir nicht vorstellen, dass er zurück kommen wöllte. Dennoch will ich hier einmal fragen, wie ihr mit solch einer Situation umgehen würdet? Ich melde mich wie gesagt gar nicht mehr bei ihm und habe ihm gesagt, dass er immer nach dem Kleinen fragen kann, wenn er das will.
Leider ignoriert er auch meine Anfragen bzgl. des Unterhalts. Wir haben hier bereits eine Regelung, die ich nun schriftlich fixiert habe. Aber da kommt einfach nichts. Auch meine Vorschläge zur Umgangsregelung scheinen ihn nicht zu kümmern. Hab ich ihn so verletzt? Ich meine, ich war nicht einfach und hab durch diese Krankheit vieles ausgeblendet. Aber kann es wirklich so sein, dass er nun diese Dinge nicht mehr mit mir regeln will?
Ich danke euch vielmals für eure Meinung.
ich möchte mir einfach mal von der Seele schreiben, wie stark sich mein Leben seit einem Monat geändert hat.
Mein Partner hat unseren gemeinsamen Sohn und mich vor einem Monat verlassen, weil ich eine postnatale Depression habe und er mit meinem ambivalenten Verhalten nicht mehr fertig wurde. Ich verstehe seinen Schritt, auch wenn die Trennung letztlich dazu führte, dass der Boden unter meinen Füßen komplett einbrach. Aber sie hat auch dafür gesorgt, dass ich angefangen habe mich zu reparieren.
Zum Zeitpunkt der Trennung stand bereits fest, dass ich ab dem 06.02.2018 eine Therapie beginne. Die erste Sitzung war zur Einstufung und ich erhalte nun eine Langzeittherapie um die postnatale Depression zu überwinden. Meine Chancen stehen sehr gut und ich bin bereits auf einem guten Weg durch verschiedene Maßnahmen, die ich selbst eingeleitet habe.
Mein Partner und ich waren genau zwei Monate zusammen als ich ungeplant von ihm schwanger wurde. Er war sich direkt sicher, dass Baby zu bekommen. Ich zögerte erst, aber hätte einen Abbruch auch nie übers Herz gebracht. Im Laufe der Schwangerschaft entwickelte ich allerdings bereits eine Depression, zumindest vermute ich das mittlerweile stark und auch der Therapeut hat dies bestätigt. Ich hätte also schon sehr viel früher professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Ich weinte sehr viel und war geplagt von Zweifeln. Mein Partner stand zu mir und hat mich getröstet und mir Halt gegeben. Er sagte immer, dass die Zweifel nachlassen, wenn unser Sohn geboren ist. Ich machte mir immer wieder Vorwürfe und hatte enorme Angst, dass ich die Situation nicht meistere. Zudem war die Schwangerschaft sehr schwierig. Ständig vorzeitige Wehen, nur noch liegen. Kurzum: Ich bin mit der Veränderung die die Schwangerschaft auslöste einfach nicht fertig geworden und habe mich an die Vergangenheit geklammert und alles nur noch negativ gesehen. Es muss schlimm für ihn gewesen sein, mich da nicht rausholen zu können und das ist und war ja auch nie seine Aufgabe. Jeder ist ja schließlich für sich selbst verantwortlich.
Nun ja, nach der Geburt (im November 2017) wurde es nicht besser, im Gegenteil, ich hatte immer wieder Panik und habe geweint und war launisch. Die PND ist nicht so stark ausgeprägt, dass ich mich nicht um meinen Sohn kümmern kann. Ich sorge tagtäglich für ihn und ich liebe ihn. Bei mir prägt sich das alles auf die Veränderung in meinen anderen Lebensbereichen aus. Ich fühle mich eingeschränkt und gefangen. Nicht mehr so stark wie noch vor einem Monat, aber das Gefühl ist noch da. Ich sehe mich in meinen Möglichkeiten einfach eingeschränkt und zwar so stark, dass ich mein eigenes Leben lange als nicht mehr lebenswert betrachtet habe.
Vor einem Monat war es meinem Partner dann zuviel und er trennte sich. Anfangs hab ich ihn angefleht und anbettelt, dass er mich doch nun in dieser Situation nicht alleine lassen kann, dass ich mich ja bereits um eine Therapie bemüht habe und er mich nicht grade jetzt wo ich ihn am meisten brauche, verlassen soll.
Er zeigte sich unbeeindruckt und versicherte mir, dass er diese Entscheidung aus voller Überzeugung trifft und er keine gemeinsame Zukunft für uns mehr sieht. Ich stand unter enormen Schock und war wie in einem falschen Film.
Ich habe seine Entscheidung schnell akzeptiert, weil ich wusste, dass ich meine Kräfte gerade für meinen Sohn brauche. Ich wollte um meinen Ex kämpfen, aber ich hatte einfach nicht die Kraft und dadurch das ich plötzlich völlig alleine war, musste ich zu 100% für meinen Sohn da sein. Dadurch habe ich erkannt, dass mein Sohn mich weniger einschränkt als ich das bisher vermutet habe. Ich habe nach Wegen gesucht mein Leben wieder in die Hand zu nehmen und trotzdem eine Frau zu sein, Auszeiten zu haben und dennoch meinem Sohn alles zu geben was er braucht.
Ich versuchte das positive aus der Trennung ziehen und das versuche ich weiterhin an jedem einzelnen Tag mit meinem Sohn. Mein Ex meldet sich recht selten. Er hat den Kleinen seit der Trennung 5 mal gesehen. Mir macht das Sorge, denn ich will, dass mein Sohn seinen Vater in seinem Leben hat und ich weiß auch, dass mein Ex sich um seinen Sohn kümmern will. Derzeit besuche ich meine Familie für 14 Tage. Dem Besuch hat er zugestimmt. Aber fragen tut er nach dem Kleinen nicht. Manchmal überlege ich, ob die PND und mein daraus resultierendes Verhalten wirklich der einzige Grund für die Trennung waren. Wir hatten bis auf diese Probleme eine sehr harmonische Beziehung. Wir haben sehr gut zueinander gepasst und verstanden uns auch im Alltag super. Ich glaube auch nicht, dass er zum Zeitpunkt der Trennung nichts mehr empfunden hat.
Der Schmerz über die Trennung sitzt noch sehr tief. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht hoffe, dass es vielleicht noch eine Chance für ihn und mich gibt. Aber ich verstehe auch seinen Schritt. Irgendwo bin ich auch wütend, weil er mich nun alleine durch all das gehen lässt. Ich sage mir oft: "Wäre ich nur früher los um mir Hilfe zu holen."
Ich will stark sein und das durchstehen und überwinden und andererseits will ich kämpfen, um ihn und unsere kleine Familie. Aber ich weiß auch, dass ich mich gerade um mich selbst kümmern muss. Das ich wieder richtig gesund werden muss.
Eine Chance gibt es wohl nicht mehr - ich kann mir nicht vorstellen, dass er zurück kommen wöllte. Dennoch will ich hier einmal fragen, wie ihr mit solch einer Situation umgehen würdet? Ich melde mich wie gesagt gar nicht mehr bei ihm und habe ihm gesagt, dass er immer nach dem Kleinen fragen kann, wenn er das will.
Leider ignoriert er auch meine Anfragen bzgl. des Unterhalts. Wir haben hier bereits eine Regelung, die ich nun schriftlich fixiert habe. Aber da kommt einfach nichts. Auch meine Vorschläge zur Umgangsregelung scheinen ihn nicht zu kümmern. Hab ich ihn so verletzt? Ich meine, ich war nicht einfach und hab durch diese Krankheit vieles ausgeblendet. Aber kann es wirklich so sein, dass er nun diese Dinge nicht mehr mit mir regeln will?
Ich danke euch vielmals für eure Meinung.