Trennung nun ein Monat her - Er ging wegen meiner postnatalen Depression!

Dabei
25 Okt 2013
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#1
Hallo ihr Lieben,

ich möchte mir einfach mal von der Seele schreiben, wie stark sich mein Leben seit einem Monat geändert hat.

Mein Partner hat unseren gemeinsamen Sohn und mich vor einem Monat verlassen, weil ich eine postnatale Depression habe und er mit meinem ambivalenten Verhalten nicht mehr fertig wurde. Ich verstehe seinen Schritt, auch wenn die Trennung letztlich dazu führte, dass der Boden unter meinen Füßen komplett einbrach. Aber sie hat auch dafür gesorgt, dass ich angefangen habe mich zu reparieren.

Zum Zeitpunkt der Trennung stand bereits fest, dass ich ab dem 06.02.2018 eine Therapie beginne. Die erste Sitzung war zur Einstufung und ich erhalte nun eine Langzeittherapie um die postnatale Depression zu überwinden. Meine Chancen stehen sehr gut und ich bin bereits auf einem guten Weg durch verschiedene Maßnahmen, die ich selbst eingeleitet habe.

Mein Partner und ich waren genau zwei Monate zusammen als ich ungeplant von ihm schwanger wurde. Er war sich direkt sicher, dass Baby zu bekommen. Ich zögerte erst, aber hätte einen Abbruch auch nie übers Herz gebracht. Im Laufe der Schwangerschaft entwickelte ich allerdings bereits eine Depression, zumindest vermute ich das mittlerweile stark und auch der Therapeut hat dies bestätigt. Ich hätte also schon sehr viel früher professionelle Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Ich weinte sehr viel und war geplagt von Zweifeln. Mein Partner stand zu mir und hat mich getröstet und mir Halt gegeben. Er sagte immer, dass die Zweifel nachlassen, wenn unser Sohn geboren ist. Ich machte mir immer wieder Vorwürfe und hatte enorme Angst, dass ich die Situation nicht meistere. Zudem war die Schwangerschaft sehr schwierig. Ständig vorzeitige Wehen, nur noch liegen. Kurzum: Ich bin mit der Veränderung die die Schwangerschaft auslöste einfach nicht fertig geworden und habe mich an die Vergangenheit geklammert und alles nur noch negativ gesehen. Es muss schlimm für ihn gewesen sein, mich da nicht rausholen zu können und das ist und war ja auch nie seine Aufgabe. Jeder ist ja schließlich für sich selbst verantwortlich.

Nun ja, nach der Geburt (im November 2017) wurde es nicht besser, im Gegenteil, ich hatte immer wieder Panik und habe geweint und war launisch. Die PND ist nicht so stark ausgeprägt, dass ich mich nicht um meinen Sohn kümmern kann. Ich sorge tagtäglich für ihn und ich liebe ihn. Bei mir prägt sich das alles auf die Veränderung in meinen anderen Lebensbereichen aus. Ich fühle mich eingeschränkt und gefangen. Nicht mehr so stark wie noch vor einem Monat, aber das Gefühl ist noch da. Ich sehe mich in meinen Möglichkeiten einfach eingeschränkt und zwar so stark, dass ich mein eigenes Leben lange als nicht mehr lebenswert betrachtet habe.

Vor einem Monat war es meinem Partner dann zuviel und er trennte sich. Anfangs hab ich ihn angefleht und anbettelt, dass er mich doch nun in dieser Situation nicht alleine lassen kann, dass ich mich ja bereits um eine Therapie bemüht habe und er mich nicht grade jetzt wo ich ihn am meisten brauche, verlassen soll.
Er zeigte sich unbeeindruckt und versicherte mir, dass er diese Entscheidung aus voller Überzeugung trifft und er keine gemeinsame Zukunft für uns mehr sieht. Ich stand unter enormen Schock und war wie in einem falschen Film.

Ich habe seine Entscheidung schnell akzeptiert, weil ich wusste, dass ich meine Kräfte gerade für meinen Sohn brauche. Ich wollte um meinen Ex kämpfen, aber ich hatte einfach nicht die Kraft und dadurch das ich plötzlich völlig alleine war, musste ich zu 100% für meinen Sohn da sein. Dadurch habe ich erkannt, dass mein Sohn mich weniger einschränkt als ich das bisher vermutet habe. Ich habe nach Wegen gesucht mein Leben wieder in die Hand zu nehmen und trotzdem eine Frau zu sein, Auszeiten zu haben und dennoch meinem Sohn alles zu geben was er braucht.

Ich versuchte das positive aus der Trennung ziehen und das versuche ich weiterhin an jedem einzelnen Tag mit meinem Sohn. Mein Ex meldet sich recht selten. Er hat den Kleinen seit der Trennung 5 mal gesehen. Mir macht das Sorge, denn ich will, dass mein Sohn seinen Vater in seinem Leben hat und ich weiß auch, dass mein Ex sich um seinen Sohn kümmern will. Derzeit besuche ich meine Familie für 14 Tage. Dem Besuch hat er zugestimmt. Aber fragen tut er nach dem Kleinen nicht. Manchmal überlege ich, ob die PND und mein daraus resultierendes Verhalten wirklich der einzige Grund für die Trennung waren. Wir hatten bis auf diese Probleme eine sehr harmonische Beziehung. Wir haben sehr gut zueinander gepasst und verstanden uns auch im Alltag super. Ich glaube auch nicht, dass er zum Zeitpunkt der Trennung nichts mehr empfunden hat.

Der Schmerz über die Trennung sitzt noch sehr tief. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht hoffe, dass es vielleicht noch eine Chance für ihn und mich gibt. Aber ich verstehe auch seinen Schritt. Irgendwo bin ich auch wütend, weil er mich nun alleine durch all das gehen lässt. Ich sage mir oft: "Wäre ich nur früher los um mir Hilfe zu holen."
Ich will stark sein und das durchstehen und überwinden und andererseits will ich kämpfen, um ihn und unsere kleine Familie. Aber ich weiß auch, dass ich mich gerade um mich selbst kümmern muss. Das ich wieder richtig gesund werden muss.

Eine Chance gibt es wohl nicht mehr - ich kann mir nicht vorstellen, dass er zurück kommen wöllte. Dennoch will ich hier einmal fragen, wie ihr mit solch einer Situation umgehen würdet? Ich melde mich wie gesagt gar nicht mehr bei ihm und habe ihm gesagt, dass er immer nach dem Kleinen fragen kann, wenn er das will.
Leider ignoriert er auch meine Anfragen bzgl. des Unterhalts. Wir haben hier bereits eine Regelung, die ich nun schriftlich fixiert habe. Aber da kommt einfach nichts. Auch meine Vorschläge zur Umgangsregelung scheinen ihn nicht zu kümmern. Hab ich ihn so verletzt? Ich meine, ich war nicht einfach und hab durch diese Krankheit vieles ausgeblendet. Aber kann es wirklich so sein, dass er nun diese Dinge nicht mehr mit mir regeln will?

Ich danke euch vielmals für eure Meinung.
 
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Dabei
20 Mrz 2010
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#2
Um über das Verhalten deines Ex urteilen zu können, interessiert mich zunächst, wie die Vergangenheit ausschaut, an die du dich immer noch so klammerst. Diese Passage während eurer Beziehung hast du viel zu wenig beschrieben. Wielange ward ihr eigentlich zusammen und wie alt ist dein Sohn jetzt? Euer Alter interessiert mich auch generell..

Was mir dennoch gleich auffällt ist, dass dein Ego sehr groß zu sein scheint und sich immer alles nur um dich dreht. (Wie du das selbst so geschrieben hast.) Auch zweifele ich, was du in deinem ex wirklich gesehen hast. Ich lese das wenig mit Liebe heraus. Klar hast du jetzt nachvollziehbare materielle Zukunftsängste, doch ich konnte da einfach wenige Aussagen von dir finden, die auf große Liebesgefühle für den Ex hindeuten.

Auf den ersten Blick ist das mit dem fehlenden Unterhalt vom Ex natürlich doof...doch ich möchte nicht zu schnell über den Ex urteilen.dazu weiss ich zu wenig über die Umstände. Habe im Laufe meines Lebens nicht wenige unterhaltsprellende Kerle getroffen, die immer in der Regel auch nachvollziehbare Gründe dafür hatten. Nicht jeder Unterhaltspreller ist einfach nur asi.

Und wegen Geld würde ich mir keine Sorgen machen. Es gibt schliesslich Unterhaltsvorschuss vom Jugendamt. Wende dich am besten gleich an dieses. ...damit du nicht auf dem Trockenen landest. .
 
Dabei
25 Okt 2013
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#3
Lieber Humanor,

erstmal vielen Dank für deine Einschätzung und deine Antwort.

Also mein Ex und ich waren etwas über ein Jahr zusammen. Er ist 26 und ich 28. Unser gemeinsamer Sohn ist jetzt 3 Monate alt. Es ging alles sehr schnell mit uns. Wir haben uns im Dezember 2016 kennen gelernt und sind innerhalb von 2 Wochen ein Paar (Zusammengekommen am 28.12.2016) geworden. Ich habe mich sofort in ihn verliebt und auch wenn alles eher unemotional klingt (ich verdränge leider gerade die Gefühle sehr), habe ich ihn sehr geliebt und tue das immer noch. Er hat mir auch sehr sehr früh gesagt, dass er mich liebt und ich war damals die glücklichste Frau der Welt. Die ersten zwei Monate der Beziehung waren wunderschön und dann kam die Schwangerschaft. Auch hier hatten wir immer wieder wunderschöne Zeiten. Waren gemeinsam im Urlaub und haben sehr viel Zeit zusammen verbracht. Allerdings habe ich in der Schwangerschaft angefangen mich zurück zu ziehen, da ich mit der Situation nicht fertig wurde. Aber ich habe das sehr lange nicht erkannt. Vielleicht haben wir es auch beide nicht erkannt. Die Zeit die wir hatten bis die Probleme anfingen, war vielleicht einfach zu kurz??? Er hat immer übers heiraten gesprochen und daher trägt unser Sohn auch seinen Nachnamen. Er hat eine Woche vor der Trennung noch übers Heiraten gesprochen. Daher ist vieles sehr verwirrend für mich.

Dieses Ego, von dem du sprichst, ich glaube meine Freunde und auch meine Familie haben mir in den letzten Wochen dieses Ego etwas angebaut. Denn vor einem Monat war keinerlei Ego vorhanden. Da habe ich dauerhaft darüber nachgedacht wie es meinem Ex wohl geht, wie sehr ich ihn verletzt habe und warum ich es nicht früher geschnallt habe und was ich nun tun kann, um das wieder gut zu machen und meine Familie und Freunde sagten mir ganz klar, dass ich gesund werden muss und daher erstmal an mich denken soll. Hinzukommt, dass ich durch die postnatale Depression einfach vieles ausgeblendet habe. Ich bin immer ein Mensch gewesen, der erst geschaut hat, dass es allen um ihn rum gut geht.
Die Depression rechtfertigt meine ständigen Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft und danach nicht, aber sie ist nun mal maßgeblich dafür verantwortlich. Mein Fehler war, dass ich viel zu spät nach professioneller Hilfe geschaut habe und ich damit unnötig das Leben meines Ex und auch meines erschwert habe. Es hätte soweit nicht kommen müssen und das lag maßgeblich an mir. Glaub mir, ich habe ihn sehr geliebt und tue es immer noch.

Ohh je, er ist sicherlich kein Unterhaltspreller. Er ist bereit zu zahlen. Ich finde es nur gerade sehr schwierig einzuschätzen wie ich ihn auf ihn zu gehen soll. Er sagt, dass er zahlen will und er sagt, dass er den Kleinen sehr oft sehen will und eine Umgangsregelung haben will und ich habe nun die ganzen Sachen schriftlich aufgesetzt, weil dies sein Wunsch war. Aber nun reagiert er auf keine Anfragen wegen der restlichen Klärung, aber wollte es so rasch wie möglich haben. Er meldet sich auch so nicht und fragt absolut gar nicht mehr nach seinem Sohn. Das tut mir wahnsinnig für den Kleinen leid. Seit ca. 2,5 Wochen macht er sich immer mehr und mehr rar und zieht sich vollkommen zurück. Ich möchte nun einfach richtig reagieren und den Keil zwischen uns nicht noch vergrößern. Auch im Sinne meines Kleinen nicht. Wenn ich aber jetzt eine falsche Reaktion zeige, zieht er sich vielleicht noch mehr zurück.

Es geht mir nicht ums Geld an sich. Meine Familie unterstützt mich bis er und ich alles in Ruhe klären konnten. Ich will nun auch keinen Druck auf ihn ausüben.

Ich habe nur etwas Angst, dass er nun auch kein Interesse mehr an seinem Sohn hat.

Lieben Dank.
 
Dabei
25 Okt 2013
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#4
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass ich seine erste feste Freundin war. Vor mir hatte er keine Beziehung. Daher war das für ihn wohl alles sowieso noch sehr viel extremer. Ich bin sicher, dass er sich das anders gewünscht und vorgestellt hat.

Und ja, ich klammere mich noch sehr an die Vergangenheit, aber ich sollte wohl loslassen. Vermutlich kann ich dann auch unbeschwert mit ihm umgehen. Ich denke, dass sich meine Unsicherheit auf ihn überträgt. :(
 
Dabei
20 Mrz 2010
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#5
Danke für deine weiteren Erläuterungen zu den Umständen.

Du machst eigentlich alles richtig, so wie du dich verhälst. Wenn er Interesse am Kind signalisiert hat und es keine Notlüge gewesen ist, findet ihr sicherlich einen gemeinsamen Weg. Und wer weiss, vielleicht findet ihr ja doch noch zusammen.

Wenn es seine erste richtige Beziehung war, kann man es fast nachvollziehen, wieso er sich so unreif verhält. Er scheint wohl mit dieser Situation überfordert zu sein.

Ich würde , so wie du es ja selbst schon vor hast, langsam auf ihn zugehen. Und so wie ich das einschätze aus der Ferne, wird er sich sicherlich bald melden, wenn er ein paar Nächte drüber geschlafen hat.


Dir schonmal alles Gute.. das wird schon wieder, keine Sorge.
 
P

Papatom

Gast
#6
Moin,
das tut mir leid zu hören. Ich denke wie Du, da kannst Du nichts retten. Er ist schlicht vor seiner Verantwortung davongelaufen. Das tun einige Männer ja eh, wenn die Freundin "ungewollt" schwankger wird. Zudem warst Du seine erste Freundin. Mit 27 die erste Beziehung? Da war er halt noch extrem unreif. Ihm fehlten diese 10 Jahre, die Andere schon hatten. Die denkbar schlechteste Partnerwahl für eine Familiengründung. Leider....denn es wird ja einen Grund gehabt haben, warum er so unüblich lange keine feste Freundin hatte. Welche das auch immer sind, halt eher ungünstig für Kinder.

Du hast ja nichts falsch gemacht. Ich habe jetzt 4 Schwangerschaften durch. 3 davon haben auch zu meinen jetzigen Kindern geführt. Die waren alle anders und ich hab mit meiner Frau auch so ziemlich alles durch, was schief laufen kann. Inklusive der Stimmungsschwankungen die ja eh mehr oder weniger stark vorkommen.

Darauf ist man als Mann eh nicht vorbereitet und dann noch mit seinem fehlenden Hintergrund?

Es wird schwer aber lass ihn. Entweder er kommt oder nicht. Unterhalt kümmert sich im Zweifelsfall das Jugendamt drum.

Wichtig, gib Dir keine Schuld. Was während der Schwangerschaft so alles passiert. Mann mann, aber das ist doch nicht Deine "Schuld". Da tut sich so viel....da sollte man als Mann mal drüber nachdenken. Kann man doch überall von lesen.....

wie sehr ich ihn verletzt habe und warum ich es nicht früher geschnallt habe und was ich nun tun kann, um das wieder gut zu machen
Die Depression rechtfertigt meine ständigen Stimmungsschwankungen während der Schwangerschaft und danach nicht
Mein Fehler war, dass ich viel zu spät nach professioneller Hilfe geschaut habe und ich damit unnötig das Leben meines Ex und auch meines erschwert habe
und das lag maßgeblich an mir.
Sorry, ich bin mal deutlich. Das ist totaler Blödsinn. Was hast Du denn für Mütter im Freundeskreis? Haben die Dir das erzählt? Das kommt ja gleich nach Frau soll an Heim und Herd bleiben und trotzdem abends den Mann im Negligee mit fertig geputzem Haus und Abendessen erwarten.

Klar gibt es so Bilderbuchschwangerschaften wo die Frau weder zunimmt noch irgendwelche Sorgen hat und die Entbindung in 45 min vorbei ist. Aber alle anderen haben schon mal heftige Stimmungsschwankungen, nehmen 30 kg zu, brauchen nachts irgendwelche abstrusen Gerichte, jagen denn Mann morgens um 3 zur Tankstelle, weil irgendwas SOFRT! da sein muss, sind extrem lustvoll und / oder abweisend innerhalb kürzester Zeit usw.

Das kann alles vorkommen und ist völlig normal.

Deine Depression hast Du Dir doch auch nicht ausgesucht, hallo? Meine Frau hatte das in leichter Form auch bei der 2 und natürlich war das für uns alle blöd. Aber man weiß ja, warum das so ist und so kommen kann.

Ich denke, wenn Du Dich ein wenig von Deinem Schuldgedanken löst, hilft Dir das, entspannter mit ihm umzugehen, sollte er sich denn melden. Zudem macht es Dir die Sache leichter gegenüber Dir selber. Das mit dem Ego ist ok.
Ich würde gerade sagen, es könnte sogar eher mehr sein. Nicht nach Aussen, aber nach Innen, für Dich selber.

Grüße ;)
 
Dabei
25 Okt 2013
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#7
Lieber Humanor,

ja, ich befürchte auch, dass er überfordert ist. Auch wenn er selbst seine Trennungsgründe anders darstellt. Er sagt halt, dass ich einfach furchtbar war und ich mache mir sehr viele Gedanken darüber und reflektiere mich ständig selbst. Ich arbeite gerade hart daran, nicht mehr ständig so negativ zu denken. Vor allem nicht mehr so negativ über mich selbst zu denken.

Dann lasse ich ihm noch ein wenig Ruhe und werde dann gegen Wochenende nochmal langsam und vorsichtig nachfragen, wie er sich das jetzt vorstellt.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#8
Was mir an deinem Text auffällt, ist, dass dein Ex offenbar immer sagt bzw. gesagt hat, dass er dies und jenes tun will, es aber letztlich nicht getan hat. Er wollte das Kind, er will das Kind sehen, er will zahlen. Aber er TUT es nicht.

Und er wird es auch in Zukunft nicht tun. Weil ihm das zu unbequem ist.

Solche Geschichten machen mich echt wütend. ER kann also einfach gehen, weil es ihm plötzlich alles zu viel wird. Na toll. Und du? Du kannst das nicht.

Hake den Typen ab, er ist es nicht wert. Du hast wirklich etwas Besseres verdient. Kümmere dich um dich und deinen Sohn. Fordere den Unterhalt ein, das ist dein Recht.

Es ist übrigens nicht deine Aufgabe, deinen Ex zu einem guten Vater zu machen. Das muss er schon selbst auf die Reihe bekommen. Es wäre natürlich schade für deinen Sohn, aber es ist NICHT deine Verantwortung! Und schon gar nicht deine Schuld! Verbanne diese Gedanken aus deinem Kopf.

Wünsche dir viel Kraft!
 
Dabei
25 Okt 2013
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#9
Lieber Papatom,

ja ich habe ihn mal gefragt, warum er noch keine Beziehung hatte und er sagte immer, dass ihm vorher keine Frau gut genug war. Diese Ausführung hat mich schon verwundert, aber auch irgendwie glücklich gemacht, weil ich ja nun endlich die war, die es geschafft hat mit ihm in einer Beziehung zu landen. Ich glaube, dass seine Vorstellung einer Beziehung eine dauernde Harmonie ist. Durch die Probleme der Schwangerschaft hatten wir eben nicht ständig Harmonie. Mich hat das seelisch so stark belastet, dass ich auch nicht mehr "Ich-Selbst" war. Ich bin auch oft am überlegen, ob ich mit ihm noch zusammen wäre, wenn die ungeplante Schwangerschaft nicht gewesen wäre. Aber alle Spekulationen bringen da nicht viel und ich sollte meine Kräfte nun langsam echt für andere Dinge aufsparen.

Wichtig, gib Dir keine Schuld. Was während der Schwangerschaft so alles passiert. Mann mann, aber das ist doch nicht Deine "Schuld". Da tut sich so viel....da sollte man als Mann mal drüber nachdenken. Kann man doch überall von lesen.....
Ja, das sagt mir wirklich jeder, dass er sich einfach mal hätte informieren müssen und sich einfach gar keine Gedanken gemacht hat. Er sagt ja zu mir, dass er das alles lang genug ertragen hat und nun keine Kraft mehr hat. Mir tat das furchtbar leid und ich hatte ein extrem schlechtes Gewissen. Irgendwann sagte meine Mom: "Wie lange hast du denn schon keine Kraft mehr und wann hat ihn das interessiert?". Nach der Frage wurde mir so einiges klar. Ich habe zwar vieles ausgeblendet, zumindest in Bezug auf mein Verhalten, aber ich habe mich schon noch um ihn gedreht.

Für mich ist einfach so vieles nicht nachvollziehbar. Am Tag der Trennung sagte er ja noch, dass er mich liebt. Silvester hat er mir erzählt, dass ich seine Traumfrau bin und er mich bald heiraten wird und wir alles zusammen schaffen und nicht mal 2 Wochen später bin ich plötzlich die schrecklichste Frau der Welt mit der er es nicht länger aushält...

Wie soll man mit einer Beziehung abschließen, wenn man das alles nicht nachvollziehen kann?

Sorry, ich bin mal deutlich. Das ist totaler Blödsinn. Was hast Du denn für Mütter im Freundeskreis? Haben die Dir das erzählt? Das kommt ja gleich nach Frau soll an Heim und Herd bleiben und trotzdem abends den Mann im Negligee mit fertig geputzem Haus und Abendessen erwarten.

Klar gibt es so Bilderbuchschwangerschaften wo die Frau weder zunimmt noch irgendwelche Sorgen hat und die Entbindung in 45 min vorbei ist. Aber alle anderen haben schon mal heftige Stimmungsschwankungen, nehmen 30 kg zu, brauchen nachts irgendwelche abstrusen Gerichte, jagen denn Mann morgens um 3 zur Tankstelle, weil irgendwas SOFRT! da sein muss, sind extrem lustvoll und / oder abweisend innerhalb kürzester Zeit usw.

Das kann alles vorkommen und ist völlig normal.

Deine Depression hast Du Dir doch auch nicht ausgesucht, hallo? Meine Frau hatte das in leichter Form auch bei der 2 und natürlich war das für uns alle blöd. Aber man weiß ja, warum das so ist und so kommen kann.
Naja im Grunde hat mir das keiner erzählt. Zumindest nicht in meinem Freundeskreis. Dort wird mir gesagt, dass die Trennung nicht meine Schuld sei, da ich das alles ja nicht mit Absicht getan habe. Mein Expartner sagt es halt so und seine Worte haben/hatten unglaubliches Gewicht für mich. Er sagte deutlich, dass es soweit nicht gekommen wäre, wenn ich mich nicht so verhalten hätte. Er hat allerdings nie (in seinem Verhalten vor der Trennung) einen unglücklichen Eindruck gemacht. Jetzt nach der Trennung sagt er, dass er die ganze Beziehung schon nicht glücklich gewesen sei. Für mich ist das alles sehr verwirrend, denn wenn ich unglücklich gewesen wäre, hätte ich mich anders verhalten. Er war stets fröhlich und gut gelaunt.

Die Depression habe ich mir tatsächlich nicht ausgesucht und die Therapie tut mir so unendlich gut. Ich habe ja den Therapieplatz schon sicher gehabt als ich noch nicht von ihm getrennt war.

Umso mehr ich darüber nachdenke umso mehr glaube ich, dass meine PND ein vorgeschobener Grund ist, zumindest manchmal.

Vieles passt für mich nicht zusammen und ich muss es schaffen meine Kräft dafür aufzusparen an mich zu denken und nicht mehr über ihn nachzudenken. Aber wie kann ich loslassen? Es ist so unglaublich schwer...

Viele Grüße
Honey
 
Dabei
25 Okt 2013
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#10
Liebe Badesalz,

danke für deine Meinung.

Ja, dass ist es ja. Er hat sich getrennt wegen meinem ambivalenten Verhalten. Ich verstehe das ja sogar irgendwie.

Aber naja, bei ihm passen Worte und Taten nicht mehr überein. Bis zum Schluss hat er sich mir gegenüber verhalten als wäre alles gut und dann plötzlich ist alles vorbei. Ich denke auch oft darüber nach, ob ich es wirklich einfach ausgeblendet habe und nicht erkennen wollte, dass er unglücklich ist.

Was mir auch oft durch den Kopf geht ist, dass er sich genau an dem letzten Tag seiner Elternzeit getrennt hat. Ob das jetzt was zu bedeuten hat oder in meinem Trennungshirn nur zu weiteren wilden Spekulationen führt weiß ich nicht. Leider macht man sich aber wirklich über jede Kleinigkeit Gedanken in solch einer Situation.

Ja, du hast Recht. Es ist nicht meine Schuld und es wird Zeit, dass ich das erkenne und mich von diesem Gedanken nicht mehr weiter einnehmen lasse.

Ich muss loslassen. Denn ja, er ist es nicht wert. Ich sollte nach vorne schauen. Das Leben ist schön und ich habe einen ganz wunderbaren kleinen Sohn. Das ist tatsächlich der größte Gewinn aus dieser Beziehung und mit meiner Therapie kann ich das bald auch in vollen Zügen genießen. Noch mehr als jetzt schon.

Vielen lieben Dank.
 
P

Papatom

Gast
#11
Moin,
wenn man das so liest, dann verhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass er wegen des Kindes schlicht kalte Füße bekommen hat. Er hat ja selber gesagt

dass ihm vorher keine Frau gut genug war.
Das klingt nach einer Kombination aus Arroganz und vor allem Kompromisslosigkeit. Beides ungünstig für eine Beziehung.

Er hat keine Lust drauf gehabt und es halt beendet.

Es tut mir sehr leid für Dich, aber es ist besser, denn Du kannst nun einen Partner finden, der zu Dir steht und auch Dich als Mensch wirklich will. Einfach, weil Du Du bist mit allem drum und dran

Liebe Grüße
 
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