@Hades: Verstehe ich deinen Standpunkt richtig? Zusammenfassend Kommentar #77 und #80 von dir:
"Es ist nicht so schlimm den Partner zu betrügen, da Ehrlichkeit/Moral in dem Fall nur "illusorische, kosmische Gerechtigkeitsgedanken" sind.
Illusorische Gerechtigkeitsgedanken sind, zu glauben, man sage immer und überall die Wahrheit. Fakt ist, dass wir tagtäglich überall lügen, um Dinge im Gleichgewicht zu halten. Sei es, dass wir uns verkneifen, der Apothekerin, die 10 Minuten braucht, um ein Medikament zu suchen, sagen, dass sie eine inkompetente, zeitraubende Trulla ist, als auch dem miesen Chef zu sagen, dass er ein kolossales Ar****** ist. Stattdessen lächeln wir, stimmen zu und drücken uns allenfalls verblümt aus oder schweigen. Weil wir wissen, dass die Wahrheit uns nur Nachteile bringt. Der Punkt ist: Ohne Lügen würde unsere Welt brennen, und wir lügen tagtäglich bei allen möglichen Dingen. Aber kaum geht es um eine Beziehung, verwandeln sich viele in eine Disney-Figur, der es pauschal verboten ist, zu lügen oder zu verheimlichen. Und selbst Du kommst vom Gedanken des Betrugs nicht runter - ein Begriff, der so inflationär wie nichts in der Menschheit benutzt wird. Man schnappt es auf, man gibt es weiter. Vollkommen egal, was der Fremdgeher für Motive hätte - für Dich ist es Betrug und Verschweigen hat weder etwas mit Loiebe noch mit Partnerschaft zu tun. Und bei so einer festgesetzten, vorgefassten Meinung wunderst Du Dich tatsächlich, weswegen man das lieber verheimlicht?
Zählt die Meinung des Lebenspartners hier nicht? Seine Moralvorstellungen und Wünsche?
Nein, die Meinung des Lebensgefährten zählt hier nicht. Zum einen deswegen, weil in aller Regel ein Seitensprung absolut nichts mit der Beziehung und dem Partner zu tun hat und zum anderen, weil das Gegenüber gar keine Meinung haben kann, wenn diese/r gar nichts davon weiß. Hätte, wäre, würde passiert nur im Kopf des Fremdgehers und hat somit wiederum nichts mit dem Partner zu tun.
Wenn der Threadersteller schlau/gerissen ist und hier kein moralisches Dilemma hat, dann kann er so wie Hades es vorschlägt, es natürlich verheimlichen. Das wäre schlau.
Mit Liebe und Partnerschaft hat das aber nichts zu tun.
Das ist eben ein Trugschluss. Fremdgehen tun die allerwenigsten wegen fehlender Liebe oder weil sie die Partnerschaft nicht schätzen. Die meisten tun das, weil sie einfach auf jemand Fremden neugierig sind oder Lust haben. Neu ist spannend. Das Natürlichste auf der Welt und hat nichts damit zu tun, ob man den Partner liebt oder nicht. Es ist einfach das gekränkte Ego des Partners, das dafür sorgt, ein riesen Fass deswegen aufzumachen und wegen einem popligen ONS die gesamte Beziehung infrage zu stellen.
Eventuell könnte er, wenn er finanziell gut aufgestellt ist, die Therapie selbst bezahlen
Nur weil er Drogen genommen hat, bedeutet das nicht unweigerlich, dass er eine Therapie braucht. Etliche Millionen von Menschen nehmen Drogen, und die meisten kommen damit klar, ihr Level akzeptabel zu halten. Oder zumindest aus einem einmaligen Fehler zu lernen. Man rät ja jemandem, der z.B. raucht, auch nicht automatisch, dass er deswegen in eine Suchtklinik gehen soll.