Bei den Schulfreunden und die Clique nach der Schule sind die meisten ihren Weg gegangen, viele sogar weggezogen. Aus den Augen aus dem Sinn, da kann man sich bemühen wie man will, der Kontakt besteht bei manchen leider gar nicht mehr, bei einigen eher sporatisch. Danach war ich in einer festen Beziehung, die meine große Liebe und mein bester Freund war. Wir hatten vier wunderbare Jahre, in dem wir sehr viel unternommen haben und ich keine neuen Freundschaften aufgebaut habe. Danach hat er sich getrennt, der Grund war ihm selber nicht klar und später hat er sich in einer depressiven Phase das Leben genommen. An sich die Trennung schon, die ich akzeptiert hatte, hat mich in ein sehr tiefes Loch gestürzt, in Folge dessen ich meinen jetzigen Freund kennengelernt habe. Einen richtigen Freundeskreis hatte meine jetziger Partner auch nicht und die paar Leute die wir kannten, haben sich mit der Zeit auch abgewandt. Tja, Freundschaften zu schließen ist nicht so leicht.
Mein Freund hat ein vorsichtig ausgedrückt sehr altes Haus, welches er nicht abgerissen hat, sondern sanieren wollte. Seinen Kredit hatte er verplempert und ich trat in sein Leben. Großkotzig erzählte er mir, was man daraus machen könnte, realistisch wäre es auch machbar gewesen, seitdem habe ich sehr viel Geld und sehr viel Muskelkraft in diese Schimmelbude gesteckt, aber das meiste hier ist nach zehn Jahren schon wieder völlig defekt oder war es schon immer. Zeitweilig keine Heizung, Warmwasser sind nur zwei Stichworte. Und er müsste was machen, macht aber nichts. Als Dank für alles darf ich mir jeden Tag Beleidigungen und krankhafte Einbildungen anhören. Das wäre das Gröbste umrissen.
Meine Beziehung bzw. mein Leben habe ich inzwischen mit zwei verschiedenen Psychotherapeuten analysiert. Wenn ich den Grund je die Lösung dafür kennen würde, warum ich es nicht schaffe, wäre ich aus der Situation schon längst raus. Sei es das er mir "leid" tut, sei es Bequemlichkeit oder das ich so viel investiert habe und lange an eine gemeinsame Zukunft geglaubt habe, vielleicht aber auch weil er es immer wieder schafft mir glauben zu machen, "das bessert sich".
Ich müsste mir zum dritten Mal alles erneut wieder aufbauen, denn ich müsste mir eine Wohnung suchen inklusive Möbel und allem drum, da ich nicht viel mitnehmen kann. Es ist ein komisches Haus und die meisten Möbel Maßanfertigungen. Stalking oder Repressalien bräuchte ich nicht zu befürchten.
Ich habe das meiste Geld in den zehn Jahren in ihn reingesteckt, habe auf Urlaube verzichtet und würde ohne etwas rausgehen. Ich habe es bereits anwaltlich prüfen lassen. Da er hochverschuldet ist, würde ich mit Null anfangen. Und davor hadere ich, da mein Lebensziel eigentlich ist, was zu erreichen, zu schaffen, gern auch zu zweit, womit man sich wohl fühlt. Klingt pauschal, ist für mich aber extrem wichtig.