Schluss gemacht und total verzweifelt

Dabei
12 Dez 2016
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#1
Hallo liebe Community!

Ich brauche dringend mal eine neutrale Meinung und Hilfe. Die Sache ist mir wirklich sehr wichtig, ich würde mich sehr über ernsthafte Antworten freuen. Danke im Voraus :)

Also ich bin 19 Jahre alt und habe bis gestern eine Freundin gehabt. Bevor wir vor 9 Monaten zusammen gekommen sind, kannten wir uns schon jahrelang aus der Schule aber irgendwie war nie etwas zwischen uns. Dann haben wir Ende 2015 angefangen uns zu treffen - erst mit Freunden, dann oft alleine - wie die Dinge dann so ihren Lauf nahmen verliebte ich mich in sie und habe sie gefragt, ob wir zusammen wollen sein. Sie sagte ja, obwohl sie mich, wie sie später erzählte noch nicht liebte. Im Laufe der Beziehung hat sie sich aber wir SEHR in mich verliebt und diese Gefühle wurden auch ehrlich von mir erwidert. Unsere Beziehung war wirklich toll, wir konnten super miteinander reden, wir konnten zusammen lachen und haben uns sehr vertraut. Wir konnten uns alles erzählen und wenn sie abends in meinem Arm lag, konnte ich mir garnichts besseres vorstellen. Ich weiß das klingt vielleicht alles etwas schnulzig aber ich möchte euch so gut es geht alles erzählen, damit Ihr Bescheid wisst.
Trotz der vielen tollen Sachen gab es für mich auch einige Probleme, das erkannte ich vor ca. 4 Wochen und habe dann sehr viel darüber nachgedacht. Diese Probleme möchte ich euch gerne erklären:
Obwohl meine Freundin wirklich viel für mich getan hat, war sie manchmal EXTREM zickig und hat - besonders am Anfang der Beziehung - oft versucht, wie soll ich sagen...mich sehr zu ändern ("Leg dich nicht mit Klamotten aufs Bett!; Trink nicht so viel!"). Das wäre ja alles kein Problem, aber sie war dabei wirklich nicht sehr nett, aber das wurde irgendwann, bis auf einige Ausraster besser und sie hat mich verstanden.

Ein weiteres Problem waren unsere Freundeskreise. Unsere Freunde hatten nichts miteinander zu tun, besser: unsere Freunde mochten sich nicht. Meine Freunde mochten auch meine Freundin nichts und so ist es gekommen, dass ich tatsächlich kaum noch etwas mit meinen Freunden unternommen habe, weil sie mir wichtiger war. Zu Treffen mit ihren Freunden bin ich immer widerwillig mitgekommen, um sie nicht zu verletzen. Dazu muss ich wahrscheinlich sagen, dass in meinem Freundeskreis ein Mädchen ist, mit dem ich mal Sex hatte und das meine Freundin - verständlicherweise - gestört hat. Mit diesem Mädchen, meiner besten Freundin, habe ich dann auch den Kontakt abgebrochen, was am Anfang echt befreiend war aber nach und nach habe ich sie vermisst, aus freundschaftlichen Gründen.

Außerdem habe ich im September mein duales Studium begonnen und ich hatte Angst mich nicht genug auf das Lernen etc. konzentrieren zu können, weil meine Freundin ein bisschen geklammert hat, sie hat mir dadurch aber auch gezeigt, wie sehr sie mich liebt, und ich liebe sie auch sehr. Sie wollte aber auch schon Zusammenziehen etc., und das hat mich irgendwie abgeschreckt, aber damit kam sie anscheinend super klar, sie hat eingesehen, dass ich das noch nicht möchte.

Außerdem hatte sie große Probleme mit meiner Mutter, die allerdings besser geworden sind.

Ich konnte mir keine Zukunft mehr mit ihr vorstellen.

Nun ja, das waren so die Hauptgründe, die mich dann gestern nach wochenlangem Überlegen dazu gebracht haben, trotz meiner Liebe, mit ihr Schluss zu machen. Das war das Schrecklichste, was mir jemals passiert ist. Wir beide haben geweint, und sie hat mich angefleht, ihr noch eine Woche zu geben, um mit mir eine Lösung zu finden, aber ich war so überzeugt davon, dass es für die o.g. Probleme keine Lösung gibt, dass ich "endgültig" Schluss gemacht habe und gefahren bin.

Liebe Community,

seitdem geht es mir so unglaublich schlecht. Ich habe kaum noch Appetit, ich weine oft und kann eigentlich kaum noch an etwas anderes denken. Mir gehen Gedanken durch den Kopf, wie z.B. "Ich habe mein Mädchen so sehr verletzt, wie konnte ich das nur tun?", "Ich will, dass sie wieder in meinen Armen liegt und wir blödes Zeug labern" und ich will sie einfach wieder glücklich machen, denn das habe ich immer so sehr genossen. Es gibt noch tausend andere Gedanken, aber die kann ich nicht alle aufschreiben. Wenn ich daran denke, wie sie vielleicht in einem Jahr mit einem anderen Kerl glücklich ist, dann weiß ich einfach nicht mehr weiter.

Und jetzt denke ich die ganze Zeit, dass ich wieder mit ihr zusammen kommen will, obwohl ich weiß, dass ich eigentlich gute Gründe habe, Schluss gemacht zu haben. Hätte ein Gespräch, überhaupt etwas geändert?

Ich vermisse sie SO SEHR!

Gehen diese Gedanken vorbei? Ist das vielleicht "nur" der erste Schock?
Ich plane, ihr morgen einen Brief in den Briefkasten zu werfen, indem ich nochmal um ein Treffen im Winterurlaub bitte, um mit ihr zu reden.

Ich weiß wirklich nicht weiter und meine Freunde sagen entweder "kompletter Kontaktabbruch" oder "Lenk dich ab, das wird schon wieder". Aber ich kann mir das beides überhaupt nicht vorstellen und plötzlich sind die o.g. Probleme nur noch halb so groß für mich.
Sie ist gestern sogar noch mit ihren Freundinnen bei mir vorbeigekommen und wollte reden, aber ich war nicht zuhause, meine Mutter hat die drei empfangen.

Wenn sich jemand, diesen ewig langen Text durchgelesen hat, bitte ich wirklich um neutrale Hilfe.

Und entschuldigt bitte, etwaige Rechtschreibfehler, aber ich sitze hier zitternd und kurz vor den Tränen :(.

Danke!
 
Dabei
27 Feb 2013
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#2
aber ich sitze hier zitternd und kurz vor den Tränen :(
Oooh... Lass dich mal in den Arm nehmen ;)

Ja, man fällt nach einer Trennung in so ein Loch. Das ist doch erst gestern alles passiert. Du wärst kein Mensch, wenn du nicht irgendeine Reaktion zeigen würdest.

Dir fehlt halt etwas Schönes, an das du dich gerne gewöhnt hast. Wer hat das nicht gern, Arm in Arm zu liegen und all das - eben was so schön sein kann zu zweit.

Du warst bei der Trennung überzeugt und wusstest, was du wolltest. Und hast dich danach vermutlich erleichtert gefühlt, dass es raus ist.

Sie tut dir halt Leid, aber Mitleid ist kein Grund, wieder zurückzugehen.

Du kannst ja einen Brief schreiben - den du aber nicht abschickst. Schreib alles rein, was dir in den Kopf kommt.

Überstürze jetzt nichts.
 
Dabei
12 Dez 2016
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#3
Danke für die schöne Antwort Peachy! :)

Du hast geschrieben, dass ich mich danach wahrscheinlich erleichtert gefühlt habe.
Davon wäre ich auch fest ausgegangen, aber ich habe überhaupt keine Erleichterung, keine Freude empfunden.

Und ja, sie tut mir leid, aber ich liebe sie. Ist es nicht eigentlich ziemlich blöd von mir das wegen den Problemen aufzugeben?

Meinst du/ihr, dass es noch eine Chance für uns gibt?

Danke!
 
Dabei
27 Feb 2013
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#4
Joka, Trennungen sind immer schrecklich.

Verdau das erst ein paar Tage.

Gesetzt den Fall, sie hätte anders reagiert. Sie hätte gesagt, ja ok, hast Recht, das mit uns ist wirklich nicht das Gelbe vom Ei und sie hätte nicht geweint.

Was wär dann?
 
Dabei
12 Dez 2016
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#5
Danke Peachy!

Du hast Recht, ich warte jetzt ein paar Tage ab und sehe dann, was ich wirklich will.

LG
 
Dabei
20 Jun 2015
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#6
Joka, Trennungen geschehen selten aus dem Affekt heraus, sondern zumeist "weil man es nicht mehr aushält". So war es bei dir auch. Du hast dich sozial abkapseln müssen und warst unglücklich. Das ist ein definitiv guter Grund, dass du diesen Schritt gegangen bist.

Man kann auch in einer Beziehung vereinsamen.

Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft, das durchzustehen. Du warst stark, das auszusprechen, jetzt sei noch einmal stark, das durchzuziehen.

Du schaffst das!

Und übrigens: Trauern ist genau das richtige, um damit abzuschließen. Lass die Gefühle zu, heul in dein Kissen rein, bestell dir Pizza zum Frustfressen. Nach ein paar Tagen hast du diese Phase überstanden. Dann geht es langsam aber sicher wieder aufwärts. Du wirst eine ungeahnte Lust auf ein unbeschwertes Leben ohne Verpflichtungen einem Partner gegenüber haben und glücklich sein damit!
 
Dabei
30 Nov 2014
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#8
Hallo.

Das es dir nicht gut geht ist normal, schliesslich war das eine Kopfentscheidung, keine Entscheidung des Herzens.

Aus meiner Sicht sind bzw. waren eure Probleme zwar nicht so schwerwiegend, aber wenn man noch so jung und unerfahren ist ist man natürlich schnell überfordert und weiss nicht, wie man damit umgehen soll. Insofern ist das eine wichtige und lehrreiche Lebenserfahrung für dich, sowohl die Beziehung als auch die Trennung.

Um mal konkret einige Dinge aufzuzählen:

- Du hattest mit einer anderen Frau in der Vergangenheit Sex? Tja, SIE muss damit klar kommen, nicht du. Zu Liebe gehört auch Vertrauen.
- Freundschaften wollen gepflegt werden, auch während einer Beziehung. Verliert man zu Freunden deswegen den Kontakt läuft etwas schief, denn abkapseln ist nie gesund.
- Ständiges Rumgezicke und Ausraster? Darauf hat niemand Lust, insbesondere nicht wenn es um solche Banalitäten geht.

Gehen diese Gedanken vorbei? Ist das vielleicht "nur" der erste Schock?
Ja, das wird der erste Schock sein.

Sie ist gestern sogar noch mit ihren Freundinnen bei mir vorbeigekommen und wollte reden, aber ich war nicht zuhause, meine Mutter hat die drei empfangen.
Sie kommt mit zwei Freundinnen zu dir um über so ein wichtiges und persönliches Thema zu reden? Also das ist aus meiner Sicht kompletter Kindergarten. Wie alt ist die denn, 16? Spricht auf jeden Fall klar dafür wie unreif und unselbständig sie ist. Und dann auch noch unangekündigt :roll:

Du hast dich ganz bewusst für die Trennung entschieden. Also bleibe jetzt dabei und stehe zu der Entscheidung. Mit ihr reden (alleine!) kannst du natürlich trotzdem, das kann nur hilfreich sein um die gescheiterte Beziehung aufzuarbeiten. Aber bitte nicht wegen Gefühlsduselei wieder einknicken. Deswegen wäre es wahrscheinlich besser, so ein Gespräch im Moment noch nicht zu führen - warte lieber erst mal ab, bis es dir besser geht und du einen klaren Kopf hast.
 

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