nach 1 Jahr Luft raus?

Dabei
31 Mai 2012
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#1
Ich führe seit einem Jahr eine Beziehung, aus der irgendwie völlig die Luft raus ist.
Wir haben natürlich auch schon darüber geredet, aber vor allem mein Freund fühlt sich mit der Situation total überfragt.


Es fing so an, dass wir uns auf einem Wald-und Wiesenfest kennen lernten. Gleich am nächsten Tag fingen wir an uns Nachrichten zu schreiben und gingen 1 Woche später zusammen ins Kino. Von da an verbrachten wir jeden Tag zusammen-immer nach Arbeit ein paar Stunden. Er wohnte noch bei seinen Eltern, ins einem alten Kinderzimmer, stand kurz vorm Studienabschluss.
Nach 2 Wochen waren wir ein Paar und verbrachten auch jede Nacht zusammen in einem Bett, mal bei mir, manchmal bei seinen Eltern im Gästezimmer- aber das auch wirklich nur am Anfang.
Er ging morgens jobben und mittags nach Hause zum Essen, kam nachmittags zu mir und schlief bei mir. Und so weiter und so fort.
Irgendwann hatte er dann alle seine Klamotten bei mir, fuhr immer seltener nach Hause- kurzum er wohnte sehr schnell bei mir, ohne dass wir darüber gesprochen hatten. Einen Schlüssel hatte er, denn er ging meistens später als ich aus dem Haus. Für mich sind aber Schlüssel haben und einziehen 2 paar Schuhe.
Er ist hier auch immer willkommen gewesen. Meine Familie leibt ihn wie einen eigenen Sohn. Er ist Gentleman durch und durch. Er macht alles, worum man ihn bittet und macht auch Dinge, um die man ihn nicht bittet. Er behandelt mich sehr gut, bringt öfter Blumen mit, sorgt sich um meine Tiere. Kurzum, er ist das, was ich schon immer gesucht habe. Er hat so viele positive Eigenschaften die ich immer in anderen Beziehungen vermisst habe.
Leider ist er auch sehr unselbstständig. Das ist teilweise auch meine Schuld, da ich mich manchmal echt wie eine Schwester oder gar Mutter verhalten habe. Das habe ich aber abgestellt und seit dem ist es auch wirklich besser geworden.
Durch einen Wasserschaden an meiner Wohnung kam es dazu, dass wir renovieren mussten. Da er auch seit 6 Monaten fest arbeitet haben wir uns die Kosten geteilt, er zahlt auch die Hälfte der Miete.


Das Problem ist, dass wir uns fühlen ja, wir beide, wie ein altes Ehepaar.
Wir werden auch ständig gefragt wann wir nun endlich heiraten, wann wir Kinder wollen usw.
Und wir 2 selbst, leben oft nur nebeneinander her.
Es gab die die Situation, dass wir uns vermissen konnten. Die letzten Monate waren überschattet von Verpflichtungen und Aufgaben, die erledigt werden wollten.
Wir waren zwar ein paar Tage im Urlaub, aber das hat die Situation nicht wirklich gerettet.
Wir haben absolute Alltagssituation gegen die im Grunde auch nichts einzuwenden ist, wären wir schon 5 Jahre zusammen.
Speziell mir fehlt es, dass ich z.B. nie von ihm abends abgeholt wurde zum Essen - mich den ganzen Tag darauf freuen und aufgeregt sein, eine Nacht davor nicht schlafen können usw. Eben so was, was in die Phase des Verliebtseins gehört. Das gab es alles nicht.
Wir sind uns einig, dass wir es viel zu schnell haben angehen lassen und beide dafür verantwortlich sind. Wir hätten nicht so schnell zusammen ziehen dürfen- wir hätten darüber reden müssen.


Wir lieben uns noch, aber wir fühlen uns beide unwohl in der Beziehung. Wir reden oft nur darüber was wir am WE essen wollen. Zu erzählen und entdecken gibt es kaum noch was. Man erzählt mal von seinem Tag, okay. Das Sexleben ist auch unter eine markante Grenze gerutscht. Wir haben darüber geredet, es ist seither auch ein wenig besser, aber um ehrlich zu sein bin ich nie scharf auf ihn.


Normalerweise würde ich mir selbst wohl raten, die Beziehung zu beenden.
Ich glaube nur, dass ich es sehr bald bereuen werde.
Ich war davor mit anderen Männern zusammen, von denen ich immer enttäuscht wurde (oder mich habe enttäuschen lassen). Keine von denen wollte sich fest binden, keiner von denen hat mich unterstützt oder war für mich da.
Mein jetziger Freund unterstützt mich immer, ist immer für mich da und ich weiß, er würde alles für mich tun.
Ich kann ihn mir z.B. auch als Vater meiner Kinder vorstellen- irgendwann.
Aber jetzt, vom jetzigen Standpunkt aus, weiß ich nicht ob wir das als Paar überhaupt soweit schaffen.


Ich würde gerne mal sagen: Komm geh doch mal zu dir.
Aber es gibt kein „bei ihm“ Er hat nur sein altes Kinderzimmer- und dass er dahin nicht zurück will, kann ich verstehen.


Verschärft hat sich die Situation nun noch, dass mir wider jemand über den Weg gelaufen ist, in den ich vor 2 Jahren mal sehr, sehr verliebt war- aber nie was draus geworden ist. Das hat mich aber an all das erinnert, was mir in unserer Beziehung (also der von mir und meinem Freund) fehlt.

Danke für eure Meinungen
 
Dabei
21 Okt 2011
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#2
Das Problem ist, dass wir uns fühlen ja, wir beide, wie ein altes Ehepaar.
Auch wenn ich es nicht genauso hatte, war es ähnlich. Wir haben uns respektiert, vertraut, gegenseitig hinter uns gestanden...aber sowas macht man wenn man 60 oder 70 ist, wo andere Dinge wichtig sind als diese extrem Verliebthait wie zu Beginn. Ich habe mich auch unwohl gefühlt....es wird zu Routine? Ist Routine eine Art von Liebe? Aber ich habe nicht den Mut aufgebracht es zu beenden...sie hat mir es dann abgenommen....ich war zwar trautig aber irgendwie auch erleichtert....wir haben auch viel geredet....ich glaube, dass es bei uns am Ende nur noch der Sex, der bis zum Schluss ziemlich gut war, zusammengehalten hat......Sex ist wichtig aber eine Beziehung ist nocht mehr....spätestens jetzt wirst Du es gemerkt haben...ich kann Dir da absolut keinen Rat geben, weil ich mir die Entscheidung habe abnehmen lassen.....sorry...... alles Gute!
 
Dabei
15 Mai 2011
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#3
Wichtig ist, dass ihr mal rauskommt. Unternehmt mehr miteinander, erlebt etwas. Geht reisen. Oder ins Freizeitpark oder ins Erlebnisbad. Oder macht eine Fahrradtour oder geht wandern, zelten, etc. Wenn man aus dem Alltag wirklich ausbrechen will, dann schafft man es auch.

Die andere Sache ist die gemeinsame Wohnung. Falls obige Vorschläge nicht zum Erfolg führen sollten, muss er sich wohl oder übel eine eigene Wohnung/WG/wasauchimmer suchen. Dann habt ihr beide die nötigen freiräume und könnt euch wieder vermissen.
 
Dabei
31 Mai 2012
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#4
naja, wir unternehmen ja sehr viel zusammen.
fahren Rad, gehen Essen, shoppen, Kino- mittlerweile sind wir fast jede Woche im Kino. Kommt mir auch nur noch wie eine "Flucht" vor ....:(
 
Dabei
21 Okt 2011
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#5
Kommt mir auch nur noch wie eine "Flucht" vor ....:(
Liegt es vielleicht daran, dass man dann auch mal Zeit für sich hat...im Kino, weil man sich nicht unterhalten darf....2 Wohnungen wäre wirkluch besser, dass man wirklich auch mal Zeit hat für sich, auch mal Abstand gewinnt um sich dann auch mal wieder auf den Partner zu freuen!
 
Dabei
21 Okt 2011
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#6
gitb es nicht diesen Film....Poisin Yvi....? Mit Jamie Presley in der Hauptrolle? oder woher hast Du Deinen Nick.....
 
Dabei
21 Okt 2011
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#8
Wenn sie so aussieht und so schmeckt verstehe ich ihren freund nicht :) dann soll ich sich mal reinknien und sich ne eigen Wohung suchen....es macht es sich zu einfach! ist ja auch schön bequem so! :)
 
Dabei
11 Aug 2011
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#9
Seht Euch doch einfach mal nur am WE.Wenn die Sehnsucht sich in grenzen hält ist das Problem schon offensichtlich.Das Intresse ist nicht mehr da...
 
Dabei
31 Jul 2011
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#10
Hast wohl auch schon ein Cocktail zu viel getrunken;)
Aber ansonsten gebe ich Dir recht.
Ich glaube nur eher das diese verliebtheit nicht wirklich in liebe übergegangen ist.Und Sie sollte sich mal überlegen ob Sie so weiter leben möchte.
Ich meine man kann sich schnell an jemanden klammern und meinen ER ist der Richtige.Aber man sollte Gewohnheit nicht mit liebe verwechseln.
 
Dabei
31 Mai 2012
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#11
ähm, mir war PoisenYvi nur aus Batman bekannt ;) Jedenfalls aus irgendeinem Comic, den ich als Kind mal Klasse fand :)
Aber ich habs mir nicht nehmen lassen, das zu googeln. Mensch, ich hatte echt mal solche Haare :)

Tja- und wie sollen wir uns nur am WE sehen? Ich meine er wohnt hier. Er hat seinen gesamten Hausrat hier, seine Ordner von der Arbeit, seine Kontoauszüge etc.
Wenn er sich jetzt eine Wohnung sucht, wäre das nicht sowieso wie der Totschuss? Ich meine, das würde ja alles verändern (was ja durchaus erwünscht ist) aber eben auch diesen faden Beigeschmack alá "wir habens nicht gepackt" haben bzw. "das ist sowieso das Ende"
Oder nicht?
Das kann uns zwar erst mal egal sein, so lange es uns hilft...seltsam ist es trotzdem irgendwie.

Ich weiß eben nicht genau, ob es mehr Gewohnheit als Liebe ist.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#12
Wenn er sich jetzt eine Wohnung sucht, wäre das nicht sowieso wie der Totschuss? Ich meine, das würde ja alles verändern (was ja durchaus erwünscht ist) aber eben auch diesen faden Beigeschmack alá "wir habens nicht gepackt" haben
Habt ihr ja auch nicht. Man muss sich ja der Wahrheit stellen, wenn man etwas bewegen will. Wenn Du merkst, dass der Auszug auch nichts bessert, dann hast Du ja den Beweis, dass es nur noch Gewohnheit ist.
 

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