Immer wieder die gleichen Krisen.

Dabei
24 Sep 2012
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#1
Hi Leute,

kurz zu uns bzw. zu mir.

Wir sind seit 5,5 Jahren ein paar. Zu Beginn waren wir meistens an den Wochenenden bei mir in der kleinen, aber vollständigen Wohnung im Haus meiner Eltern und ab und zu in ihrem Obergeschoss, das sie im Haus ihrer bewohnte. Im Laufe der Beziehung war sie dann aber immer mehr bei mir und wir führten ein gemeinsames Leben in hauptsächlich meiner kleinen Wohnung, bis vor ca 1,5 Jahren das Haus meiner Eltern in der ja die Wohnung war verkauft wurde, weil meinen Eltern das Haus bzw. das Grundstück zu groß geworden ist.
Der Verkauf war in Absprache mit mir, weil das Haus vom Gedanken her natürlich an mich übergehen hätte sollen. Da ich dieses alte Haus aber nicht wollte, wurde es verkauft und meine Eltern konnten sich bzgl. der Wohnsituation "verkleinern".

Ca. ein Jahr bevor das Elternhaus verkauft wurde, kam die Idee eines eigenen Hauses von meiner Freundin und mir auf. Das Jahr bevor das Haus meiner Eltern verkauft wurde, haben wir dann ein Grundstück gekauft, Gewerke gesucht usw. usf. Das eine Jahr Bauzeit haben wir dann gemeinsam in der Obergeschoss-Wohnung im Haus der Eltern meiner Freundin verbracht, weil ja mein Elternhaus verkauft wurde.
Mittlerweile wohnen wir seit ca. 3 Monaten im Haus.

Das Problem ist nun:
Seit dem Jahr Bauzeit und seit unserem Umzug ins Haus haben wir immer wiederkehrende Krisen.
Es ist so, dass ich mit Bauarbeiten und allgemein körperlichen Arbeiten nichts am Hut habe, meine Freundin aber aus einem Elternhaus mit einer sehr großen, hauptsächlich körperlich Arbeitender Familie kommt und in dieser Familie so vom Schreiner bis zum Mauerer quasi fast alles vertreten ist.
Da ich solchen Arbeiten einfach immer fern war, konnte ich und ich gebe es zu, wollte ich auch nicht viel mit den Arbeiten am Haus zu tun haben.
Sie hingegen, war es anscheinend aus dem Elternhaus so gewohnt auch mitzuarbeiten und das war während der Bauphase schon immer das Streitthema an sich. Meine Freundin hat sich während der Bauphase mehr oder weniger von meiner Geliebten in einen Bauarbeiter entwickelt, das bis heute mehr oder weniger anhält.

Es ist auch so, dass sie mich immer wieder an mich Schwäche und Mängel erinnert, dass sich bei mir mittlerweile darin äußert, dass ich nie etwas richtig mache oder gut genug sei. Ich fühle mich unsicher. Da sie mir da oft ihre Sichtweise aufdrängt, wundere ich mich dann mittlerweile oft über mein eigenes Urteilsvermögen. Wenn ich sie mal kritisiere verhält sie sich dann wie das "Opfer", dem immer Unrecht getan wurde.

Nun könnt ihr euch wahrscheinlich auch vorstellen, dass Sex-mäßig auch nichts mehr läuft. Sex war auch schon immer ein etwas schwierigeres Thema. Ich bin mehr der experementierfreudigere sie der Blümchensex-Typ. Ein paar Dinge hat sie aber über die Zeit der Dinge dann doch von mir angenommen. Sie selbst sagt dazu, dass sie diese Dinge gerne mache, insgeheim meint sie damit aber wahrscheinlich: Ich mache es dir zu liebe; aus eigenen Antrieb würde ich es aber nie machen. Auf direkte Nachfrage nach entgegnet sie mir aber, dass sie es will. Ok, vielleicht interpretere ich hier nun zu viel.

Auch das Kinderthema wird immer mehr präsent, weil sie sich aktuell schon selbst den Druck macht, dass sie die nächsten Jahre "Kinder bekommen müsse", weil es das Alter vorschreibt. Verstehe ich zu einem Teil auch - bei Frauen geht das halt nicht unendlich. Ich für meinen Teil möchte auch Kinder. Ich bin mir die letzten Monate und Jahre nur nicht mehr sicher, ob meine Freundin dafür die Richtige ist.

Ich fühle mich aktuell nicht mehr wohl in der Beziehung. Ich fühle mich falsch geliebt. Aktuell mehren sich bei mir im Kopf immer mehr die Gedanken, wie ich aus dem Leben ausbrechen könnte. Das Problem ist aktuell nur die finanzielle Lage bzgl. unserem Haus. Ich alleine kann es trotz meines Gehalts nicht halten. Die Finanzierung (ohne Fixkosten und Lebenshaltungskosten!) des Hauses war von allen Anfang an auf ca. 50% meines Gehalts ausgelegt. Sie alleine kann es definitiv auch nicht halten, schon gleich nicht, wenn mal Kinder im Spiel sind.

Da ihr das Haus enorm wichtig ist, (manchmal habe ich das Gefühl, dass es ihr mehr wichtiger war als mir!), würde sie das in enormen Ausmaß mitnehmen, wenn ich die Beziehung beende. Ein Beziehungsende kommt seit einigen Wochen immer mehr in Frage, weil ich das Gefühl, mein ständiges "unglücklich sein" (das sie auch schon erkannt hat!), kommt von der Beziehung bzw. wie die Beziehung gerade läuft. Manchmal habe ich das Gefühl, ich bin mit einem Bauarbeiter zusammen anstatt mit einer Frau bzw. der Frau, die ich irgendwann mal toll gefunden habe.

Was mittlerweile auch nicht mehr wirklich funktioniert ist mein bisher heiß geliebtes Hobby. Ich bin Hobby-Musiker in einer Band und auch Auftritten und so. Aktuell sind wir mehr oder weniger in der Winterpause haben aber überraschend jetzt für den Ende des Jahres noch zwei Auftritte reinbekommen. Dafür haben wir nun auch zwei Proben angesetzt, wo ich ehrlicherweise schon wieder froh bin, wenn diese rum sind bzw. auch die Auftritte rum sind, wo ich normalerweise die letzten zig-Jahre nichts lieber als Auftritte gespielt hatte. Seit unserem Umzug hab ich vermutlich keine 3h mein Instrument daheim geübt. Es bleibt irgendwie alles auf der Strecke.

Ich bin wirklich deprimiert.
 
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Dabei
22 Dez 2019
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#2
Hast du mit deiner Freundin gesprochen wie es dir geht?
Wie du dich fühlst?
Es muss ja nicht gleich ein Beziehungsaus Geben redet erstmal miteinander in Ruhe.
Ohne Vorwürfe und mit viel Gefühl.
 
Dabei
24 Sep 2012
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#3
Zu erst, mir ist klar, dass dieser Thread schon etwas älter ist, das Thema ist nach wie vor aber in der Art präsent, weil seit September 2019 zwar das Haus soweit fertig ist, nun seit Ende April aber der Garten gemacht werden muss und alles fängt von vorne an.

In der Zwischenzeit kam Corona und das lieben stagnierte zu einem großen Teil; ich hatte dann zwei größere medizinische Probleme die sich etwas in die Länge zogen aber keine weiteren Probleme aktuell mache und ich im Endeffekt nun auch wieder gesund bin.

Die Problem von oben bleiben. Ich versuche immer wieder mit ihr zu reden; sie reagiert gereizt, weil der Garten viel Arbeit macht, den wir nun (leider) aus Ermangelung an guten Handwerken und auch aus finanzieller Sicht selber machen müssen. Da ich wie oben erwähnt einfach kein großes handwerkliches Geschick habe (und dies auch nicht wirklich möchte), erschwert dies nun an vielen Stellen die Kommunikation immens.

Wir haben seit Monaten quasi oft nur noch 2 Mal Sex im Monat, das dann mehr so Pflicht-Erfüllungssex ist. Sie erhöht nach wie vor den Druck bzgl. Kinder und wir haben auch ungeschützten Sex.

Ich weiß, dass das alles so nicht laufen darf, insbesondere wenn Kinder ins Spiel kommen. Ich selbst komme nicht aus dem Teufelskreis heraus...
 
Dabei
3 Feb 2013
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#4
Also seit bald 1 1/2 Jahren ist die Situation so wie oben beschrieben?
Was hält dich in der Beziehung?
Und Antworte jetzt bitte nicht "Wenn ich Schluss mache würde sie das hart treffen." was ist denn mit DIR? Was hält DICH in der Beziehung, was fürchtest DU nicht mehr zu haben wenn du diese Beziehung beendest.
Du sagst du hast die Probleme Ihre kritische Vorwurfsvolle Art, angesprochen und sie reagiert darauf gereizt und stellt sich dann als Opfer da?
Wie deutlich bist du gewesen? Was du ihr klar gemacht dass du ihr Verhalten zutiefst verletzend und respektlos findest und die Beziehung auf dem Spiel steht?
 
Dabei
24 Sep 2017
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#5
Hiho,
Verstehe ich zu einem Teil auch - bei Frauen geht das halt nicht unendlich. Ich für meinen Teil möchte auch Kinder.
Darüber wird zwar nicht so oft gesprochen, aber das gilt für Menschen ohne Uterus auch. Nur falls du denkst, du habest ewig Zeit, könntest noch lange in dieser Beziehung ausharren und dann irgendwann anfangen. Anders als Hummer.
Du hast jetzt gesehen, dass es nach dem Haus ewig weitergehen wird; jetzt kommt der Garten. Dann eventuell das Kind. Dann wieder das Haus, der Garten, immerzu der Garten - und das Geld! Du wirst ihr niemals genug sein. Wie denn auch? Wenn es selbst in der Zeit, in der ihr baut, in der es viel Stress gibt, eine Zerreissprobe für jede Beziehung - und aber auch Vorfreude und Träumerei gibt, so gar nicht schön ist, was soll sich da noch ändern?
Selbst wenn da ein Kind käme, dann könnte sie nicht mehr so viel am Haus machen... und wer weiß, vielleicht ist eine Weile dann alles gut und schön, aber das wird schnell vorbei gehen. Come on. Du weißt, was du willst und was du nicht willst, es ist nur so bequem - unangenehm bequem.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#6
Die Problem von oben bleiben. Ich versuche immer wieder mit ihr zu reden; sie reagiert gereizt, weil der Garten viel Arbeit macht, den wir nun (leider) aus Ermangelung an guten Handwerken und auch aus finanzieller Sicht selber machen müssen. Da ich wie oben erwähnt einfach kein großes handwerkliches Geschick habe (und dies auch nicht wirklich möchte), erschwert dies nun an vielen Stellen die Kommunikation immens.
Die Kommunikation ist erschwert? Komisch, ich hätte vermutet, dass da noch andere Dinge erschwert sind. Ihr Arbeitspensum vielleicht. Ihr Gefühl, den ganzen Tag weitgehend allein am gemeinsamen Nest zu bauen. Ihr Wissen, dass Du mit einem Fingerschnipsen alles, wofür sie in den letzten Jahren gearbeitet hat, zerstören könntest.

Klar, Du kannst all das ignorieren und Dich auf Dein bequemes "Kann ich nicht, mag ich auch nicht" zurückziehen. Aber dann lass bitte auch das Gejammer. Natürlich. nervt es Dich, wenn sie mehr Bauarbeiter als heiße Frau ist. Aber die Lösung wäre so einfach .... entlaste sie auf der Baustelle bzw. im Garten, dann kann sie auch mal wieder daran denken, sich paar Stunden in die Wanne zu legen und sich für Dich hübsch zu machen.

Gleiches gilt für den Sex. Ein Quickie im Geräteschuppen, um den gemeinsam angelegten Rasen zu feiern, ist nichts Ungewöhnliches. Eine erotische Verführung durch eine Frau, die gerade völlig kaputt aus dem Garten kommt, weil Du beispielsweise nach 2 Stunden widerwilliger "Hilfe" dann "mal kurz Pause" gemacht hast, und nach 3 Stunden noch nicht wieder da warst, ist äußerst unwahrscheinlich.

Sinn und Zweck einer Beziehung ist nun mal, sich gegenseitig bei der Erfüllung der jeweiligen Lebensträume zu unterstützen. Das ist leicht, wenn beide denselben Lebenstraum haben, aber auch möglich, wenn beide verschiedene Träume haben. Sie träumt nun mal von Haus und Kinder. Wenn Du sie darin nicht unterstützen kannst (und dies auch nicht wirklich möchtest), dann solltest Du Dich auch nicht beklagen, wenn sie irgendwann keine Kraft (oder Lust) mehr hat, Dich in Deinen Träumen zu unterstützen - z B. eine sexy und experimentierfreudige Geliebte zu sein.

Du könntest z.B. aufhören zu fordern und anfangen zu handeln und sie bereitwillig zu unterstützen. Du könntest auch sagen "ich will das nicht, ich sehe mich wirklich außerstande, sie in ihren Träumen zu unterstützen", und die Beziehung beenden. Aber dann denk bitte drüber nach, ob es vielleicht irgendeinen Weg geben könnte, das Haus für sie zu retten. Ihr vielleicht Zeit geben, aus einer zwei Wohnungen zu machen, und dann über die Miete Deinen Teil der Finanzierung übernehmen. Oder eine WG gründen. Davon würdest letztlich auch Du profitieren - ein Notverkauf oder gar eine Teilungsversteigerung ist immer der verlustreichste Weg.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#7
Oh. Und was ich als neue Hausbesitzerin mit Eigenleistungen und mit wenig Vorerfahrung sagen kann: Da kann man reinwachsen. Klar hat man anfangs Zweifel, ist langsam, macht Fehler - aber vor allem wenn man Leute um sich herum hat, die einem Dinge zeigen können und wenn man sieht, wie wenig Hexenwerk die meisten Sachen sind (für Hexenwerk holt man sich halt Hexen und Handwerker:innen), wird man eh besser und schneller, weil man sicherer wird.
Dazu braucht es halt ein gewisses Grundinteresse und wenn das nicht vorhanden ist (und das ist nicht schlimm, man muss nur ehrlich sein), dann lässt man es eben.
 
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