Ich weiß nicht mehr weiter, was ist das Richtige? Bitte um Rat!

Dabei
9 Mrz 2016
Beiträge
8
#1
Hallo Ihr Lieben,

zunächst einmal möchte ich darum bitten, dass ihr mir keine Vorwürfe macht, ich habe mich selbst schon genug leiden lassen und viel geweint.
Vor ca zwei Wochen hat sich mein Freund von mir getrennt mit dem ich ein Jahr lang meinen Alltag bestritten habe und den ich auch jetzt noch sehr liebe. An dem Abend bevor wir uns getrennt haben, waren wir auf einer Feier an dem ich übermäßig viel getrunken habe, ich kann mich nicht mehr daran erinnern was an diesem Abend passiert bzw irgendwelche bewussten Entscheidungen getroffen zu haben. Ich habe meinen Freund wohl, nachdem er mit einer etwas älteren Frau getanzt hat, beleidigt, wir haben uns gestritten und auf dem nach Hause weg, soll ich ihm ins Gesicht geschlagen haben, ihn bespuckt haben usw usw.. Ich habe soetwas noch nie getan, ich war auch noch nie zu irgendwem gewaltätig geschweige denn würde ich ihm jemals weh tun wollen,außerdem halte ich auch nichts von Beleidigungen oder sonst etwas, er velor an dem Abend auch sein neues Handy unter dem Stress und ich 450 Euro für den Schlüsseldienst, da wir uns ausschlossen und er kein Geld hatte..Daraufhin ging ich am nächsten Tag zu ihm und entschuldigte mich mehrfach, er sagte er bräuchte jetzt Ruhe und wollte Abstand zum Nachdenken. Fünf Tage später machte er Schluss "vorrübergehend", was er da wohl meinte... Ich glaube nicht daran, er sagte, vielleicht könnten wir nach einer Zeit der Trennung und nach einer Therapie neu anfangen, wenn wir für uns richtig herausgefunden haben, was wir wollen und was nicht. Er wolle aber egal was passiert befreundet bleiben. Dazu möchte ich euch noch ein paar Hintergrundinformationen über unsere Beziehung geben, wir haben uns das Jahr über indem wir zusammen waren, fast nur gestritten. Entweder wollten wir den anderen von unserer Meinung überzeugen oder der andere tat Dinge, die nicht unserer Vorstellung entsprach und wir waren oft genervt, stritten, diskutierten ewig usw. Dazu kam, dass ich ein sehr sensibler Mensch bin und er auch, wir nehmen uns Dinge sehr zu Herzen und sind schnell verletzt. Er kann kaum seine Gefühle ausdrücken und braucht nicht viel körperliche Nähe, die ich aber dringend benötige, dass er mich auch mal küsst oder mit mir kuschelt. Das ging nur zu bestimmten, seltenen Zeiten und wenn auch nur von mir iniziiert. Wir haben während dieses gesamten Jahres kein einziges Mal miteinander geschlafen, Petting ging zu ausgemachten Zeiten, nie aber spontan und auch meist nicht gegenseitig. Er hat kaum Lust und wenn ich das Bedürfnis hatte, musste ich darum beten bzw Termine ausmachen. Er ist ein sehr lieber, kluger Kerl mit dem man wunderbar sprechen kann, meist aber hing er lieber den ganzen Tag vor seinem Computer und blieb dort auf. Ich fühlte mich nie begehrt und geliebt auch nur zu seltenen Zeiten. Meine Eifersucht wurde sehr empfindlich, dadurch dass wir auch nie miteinander schliefen, litt mein Selbstwertgefühl stark auch machte ich mich verantwortlich für die Streits, in denen ich sehr viel weinte und er immer sehr kühl wirkte, auch wenn es ihn bestimmt auch immer verletzte. Irgendwann machten wir aus jeder Mücke einen Elefanten, sprachen und sprachen, nahmen uns vor uns zu ändern, aber es tat sich nichts. Egal wie oft ich ihm sagte, ich bräuchte mehr Zuneigung es brachte nichts. Wir waren bei zwei Urologen, die uns auch bei unserem Sexproblem, dass er immer wieder erschlafft nicht helfen konnte. In mir baute sich immer mehr Verletztheit auf, die ich ihm immer wieder verzieh, weil ich ihn sehr liebte und bestimmt auch immer viele Fehler machte.. Auch der Alkohol, ich nahm mir eigentlich vor nichts mehr zu trinken.. An dem Abend war ich sehr depressiv, mein Papa leidet seit 25 Jahren an Multiple Sklerose und er wird es auch nicht mehr unendlich lange machen.. außerdem war ich so unzufrieden mit uns.. Versteht mich nicht falsch, ich glaube schon, dass wir was ändern wollten, aber schafften es einfach nicht, bis es an dem Abend eskalierte und ich nicht einmal Einfluss darauf hatte, weil ich mich wie gesagt an nichts erinnern kann. Jetzt sind wir getrennt, wir schrieben vor ein paar Tagen miteinander, er sagte wir sollen uns Zeit geben , irgendwann Freunde werden.. er ist sehr abweisend und scheint nicht sehr unter der Trennung zu leiden, obwohl er sonst auch sehr nähebedüftig war und ich wusste das er mich liebte. Und obwohl ich denke, dass die Trennung sicher sinnvoll war, hab ich durch die Trennung verstanden, wie sehr ich ihn liebe und brauche.. Aber irgendwie bin ich trotzdem sehr verletzt und er scheint auch das meiste an Schuld mir zu geben, obwohl er sagt dass er auch Fehler gemacht hat. Ich fühle mich im Moment sehr einsam und alleine, ich kann mich schwer anderen öffnen und habe nicht viele Freunde , am meisten fehlen mir die Gespräche mit ihm .. Ich sehne mich danach, aber im Moment gibt es kein zurück. Ich hätte mir auch keine Beziehung vorstellen könnten, in der ich nie Sex haben könnte, aber ich denke, dass man an sotetwas arbeiten kann?

Nun was meint Ihr? Sollten er und ich irgendwann nochmal versuchen, eine Beziehung anzufangen? Ist es sinnvoll darauf zu hoffen, dass sich etwas ändert? Meint Ihr ich habe zu viel verlangt? Ich war zu empfindlich..? Ich brauche Rat.. ich weiß echt nicht weiter.

Schon mal Danke an alle die sich die Mühe machen und auf meinen ewig langen Text antworten :)
Ganz liebe Grüße!
 
Anzeige:
Dabei
5 Jun 2015
Beiträge
2.220
#2
Hallo Mika
die Frage, ob es irgendwann eine neue Beziehung gibt,
ist jetzt gar nicht drann.
dein Freund hat sich von dir getrennt und das war das beste für euch.
es geht hier nicht um Schuld oder Fehler, es geht darum,
dass ihr nicht in der Lage wart eine glückliche und befriedigende Beziehung zu führen.
Und wie es zur Zeit aussieht, wird das auch in nächster Zukunft nicht besser werden.
wovon auch?
Er ist introvertiert und braucht keine körperliche Nähe und du sehnst dich nach Körperkontakt.
ihr habt nicht miteinander, sondern gegeneinander gelebt.
es hat keinen Sinn einen Menschen mit Heulerei zu mehr Zuwendung zwingen zu wollen.
Das funktioniert auch in hundert Jahren nicht.
Wie kam es dazu, das du so viel getrunken hast, das du einen Filmriss hattest?
das zeigt doch, das du dich und deine Emotionen nicht im Griff hast.
ich vermute, das du wirklich therapeutische Hilfe brauchst, um zu dir zu finden und eine gesunde und liebevolle Beziehung führen zu können.
das heißt nicht, das ich das deinem Ex nicht auch empfehlen würde.
aber macht es erst mal jeder für sich.
ich glaube es ist kein reines Paarproblem, sondern bei euch beiden
eine tiefer liegende Störung.
 
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#3
Wie Cybele sehr richtig sagte, geht es darum, dass ihr keine erfüllende Beziehung führen konntet. Warum nicht? Ganz einfach, weil ihr nicht zusammen passt. Freundschaftlich vielleicht, aber sicher keine sexuelle Beziehung, in die ihr euch zwängen wolltet.

Ich denke aber nicht, dass du eine Therapie nötig hast. Dir fehlt es nur an Selbstwertgefühl. Aber bei der Störung, die dein Ex mit körperlicher und menschlicher Nähe und allgemein Emotionen hat, ist es auch kein Wunder, dass du unglücklich warst und ihn um Reaktion gebeten hast.

Die Frage ist nur, wieso du nicht selbst reflektieren und für dein Wohlsein entsprechend handeln kannst. Und die Antwort ist das von mir genannte schlechte Selbstwertgefühl und dein Charakter, der vielleicht Drama und hoffnungslose Romantik mag, und Entschlussfreudigkeit sowie Konsequenz vermisst.

Du liebst dich nicht selber genug. Deswegen bist du nicht anspruchsvoll genug und handeltest nicht. Dabei gab dir die Beziehung keinen realen Mehrwert. Du hast es dir nur schöngeredet... aber der Alkohol hat dann gezeigt, was wirklich los war.


=> Also hör auf doch zu geißel und fang lieber an nachzudenken. Die Trennung ist das beste und überfällig. Such dir jemanden, der besser zu dir passt. Gehe deinen Hobbys und Leidenschaften nach, lerne wieder neue Leute kennen. Erzwinge nicht, was nicht sein soll..
 
Dabei
9 Mrz 2016
Beiträge
8
#4
Danke für eure Antworten. Ich werde sie mir zu Herzen nehmen, ich weiß dass ich leichte Selbstwertprobleme habe und werde versuchen daran zu arbeiten. Ich habe an dem Abend so viel getrunken, weil ich dachte dadurch irgendwie vergessen zu können. Mein Papa liegt wie gesagt im Krankenhaus, ich hatte mich wieder mit meinem Ex gestritten und er kümmert sich nicht so viel um mich, wenn wir unter anderen Leuten sind. Er hat da leichte Zwänge und will immer anderen alles Recht machen und dabei bleibe ich meist auf der Strecke, an dem Abend war es wieder so.. Und ist eskaliert..
 
Dabei
30 Nov 2014
Beiträge
1.537
#6
Sollten er und ich irgendwann nochmal versuchen, eine Beziehung anzufangen? Ist es sinnvoll darauf zu hoffen, dass sich etwas ändert?
Nein und nein. Für mich als Außenstehenden klingt das nach einer Horrorbeziehung: 1 Jahr lang kein Sex, Petting zu ausgemachten Zeiten (wie bitte?!), er hängt nur am PC, ist ein Gefühlskrüppel und zu allem Übel seid ihr auch noch ständig am streiten.

Sicherlich war es dein Fehler, dass du dich so dermassen abgeschossen hat und wenn man weiss, dass man unter Alkoholeinfluss die Kontrolle total verliert dann sollte man sowas lassen. Aber letztendlich war es doch insbesondere für dich ein Alarmsignal.

Deswegen kann ich mich nur anschliessen: Für eine Partnerschaft passt ihr einfach nicht zusammen. Vielleicht für eine Freundschaft, aber ob das jetzt noch funktionieren kann ist zumindest fraglich.

Eine Beziehung würde ich nach der Story keineswegs mehr anstreben, selbst wenn du weiterhin das Gefühl hast ihn zu lieben (was womöglich eher der Einsamkeit entspringt). Eine klare Kopfentscheidung ist hier gefragt.
 
Dabei
17 Jan 2016
Beiträge
624
#7
Hallo Mika,

ich hab mir alles gründlich durchgelesen, weiß aber nicht so recht was ich von deinem Aufsatz halten soll. Du stellst deinen Ex ja ziemlich schlecht da - wie er so war und ist... Ich frage mich nur wie objektiv deine Aussagen sind und was davon aus deiner Verletztheit rührt...

...wir haben uns gestritten und auf dem nach Hause weg, soll ich ihm ins Gesicht geschlagen haben, ihn bespuckt haben usw usw..
Ich weiß zwar nicht ob das stimmt und von wem du das weißt, aber wenn das wahr ist bist du diejenige die nicht ganz normal tickt...

Auch deine Widersprüche lassen mich an deiner Objektivität zweifeln und machen mich glauben, dass du vieles dramatisierst.

...Er kann kaum seine Gefühle ausdrücken und braucht nicht viel körperliche Nähe...
...Ich fühlte mich nie begehrt und geliebt auch nur zu seltenen Zeiten.
Aha... Er ist also intovertiert und (laut Gruber) ein Gefühlskrüppel...

...obwohl er sonst auch sehr nähebedüftig war und ich wusste das er mich liebte...
Was denn nun?

...hing er lieber den ganzen Tag vor seinem Computer und blieb dort auf...
OK. Dann gab es in eurer Beziehung nur selten Gespräche und jeder lebte nur für sich...

...am meisten fehlen mir die Gespräche mit ihm ..
Wie kann dir etwas fehlen, das du nie hattest?

...ich kann mich schwer anderen öffnen und habe nicht viele Freunde...
Das spricht eigentlich dafür, dass DU introvertiert bist. Du sagst außerdem, ihm scheint die Trennung weniger auszumachen; das spricht dafür, dass er Freunde hat bei denen er Trost und Ablenkung findet - vielleicht ist er ja doch nicht so introvertiert wie viele hier glauben...

Ich kann deinem Text also wenig glaubhaft objektives entnehmen, als dass ich dir einen wirklich hilfreichen Ratschlag geben könnte. Ich kann nur herauslesen, dass du dir aus deiner Verzweiflung heraus oft widersprichst...
 
Dabei
9 Mrz 2016
Beiträge
8
#8
Hallo Sepp,
ich hab mich in diesem Forum angemeldet um Trost und Zuspruch zu finden, weil mir selber schon klar ist, dass mein Verhalten unter allerster Sau war. Danke für den Hinweis.

Ja richtig, mit "nähebedürftig" meine ich dass er mich einfach bei sich haben wollte, wir also viel beieinander waren. Und natürlich gab es Gespräche, nur weil ich sage dass er die meiste Zeit , lieber an seinem Pc war heißt dies ja nicht, dass wir niemals schöne und ausführliche Gespräche miteinander hatten. Naja, aber ich habe mich nicht hier angemeldet, um mich zu rechtfertigen. Du kannst daraus ziehen was du möchtest und mein Verhalten kritisieren. Aber ich werde mir davon, so leid es mir tut, nicht viel annehmen. Ich weiß selbst, dass ich introvetiert bin und Fehler habe. Danke für deinen Beitrag.
 
Dabei
27 Mrz 2012
Beiträge
5.570
#9
Während ich bei dem "sonst auch sehr nähebedüftig" selbst stutzig wurde, drehst du die Worte um, damit es dir passt.

Zum Beispiel:
– "wunderbar sprechen kann, meist aber hing er lieber den ganzen Tag" -> Gespräche waren viele da, wenn er mal nicht am PC hing
– "nähebedüftig" -> es ist wahr, was die TE jetzt in #8 schreibt, denn wie würde sie sonst wissen, dass er oft am PC war?
– "ihm scheint die Trennung weniger auszumachen" -> das sagt nichts über die Anzahl der Freunde aus, sondern eher über seine "Gefühlsstörung" und und wie sehr er in der Beziehung emotional involviert war, wie sehr er sich emotional fallen ließ

=> Besonders der letzte Punkt ist missinterpretiert, Sepp. Seine fehlende Trauer um die beendete Beziehung würde viel eher für einen "introvertierten Gefühlskrüppel" sprechen. Die Anzahl der Freunde ist doch unabhängig.

----

@TE
In einem Forum wirst du schwerlich Trost und Zuspruch finden. Dafür sind Freunde und Familie besser geeignet. Denn hier können dir nur Worte gegeben werden anhand der Informationen, die du gibst. Nein, suche lieber objektive Meinungen und Rat (siehe Titel), die dich zur Selbstreflexion animieren.

Also stelle dich nicht bockig, sondern nehme alles an, was du an feedback bekommst — auch Sepp — und filtere das Nützliche raus.

Nimmt das Leben nicht allzu ernst. Shit happens. Du weißt ja nicht einmal, ob das wahr ist, was dir dein Freund erzählt. Ergo wäre es nicht logisch und sinnvoll, dich dafür jetzt selbst zu geißeln. Im Gegenteil solltest du das möglicherweise Vorgefallene als Anlass sehen, dich weiterzuentwickeln:
a) Die Beziehung beendet lassen,
b) in einer neuen Beziehung darauf zu achten, immer einen Mehrwert zu haben und für dich zu sorgen,
c) anspruchsvoller zu werden, Konsequenz zu zeigen
d) auf dein Bauchgefühl zu hören um nichts mehr zu unterdrücken, was dann durch Alkohol explodieren können und
e) extrovertierter zu werden.
 
Dabei
17 Jan 2016
Beiträge
624
#10
@Insomnius: Nee nee, ich interpretieren nichts falsch - ich interpretiere nämlich gar nicht, sondern führte der TE mögliche Widersprüche vor Augen... Und das mache ich nicht um jemanden zu kritisieren sondern damit sie sich alles noch mal vor Augen führt und durch den Kopf gehen lässt. Übrigens, ich könnte dir die Möglichkeit der Widersprüche erklären, aber das würde hier den Rahmen sprengen und geht teilweise zu sehr in die Tiefe...

Fakt ist aber, dass wir nur EINE Version der Beziehung hören, und dann noch in einem Augenblick der Verzweiflung. In solchen Situationen dramatisiert man nunmal die Sachen und die Widersprüche sind ein Indiz - nicht mehr, nicht weniger.

@Mika1: Sorry, ich wollte dir nicht zu nahe treten weil ich ja sehe dass es dir nicht gut geht - wenn du das als Angriff auf dich verstanden hast, tut es mir leid. Ich weiß einfach aus eigener Erfahrung dass viele Leute nach einer Trennung schlecht über ihren Ex reden, ihn aber gleichzeitig zurück wollen - so schlecht scheint er dann doch nicht gewesen zu sein, oder? Ich kenne solche Aussagen sehr gut, denn ich spreche nicht nur im Forum über solche Dinge, sondern noch viel öfter mit Freunden und Bekannten im realen Leben. Da kannst du auch viel besser Trost finden - wenn es nur das ist, was du sucht...
 
Anzeige:

Ähnliche Themen


Oben