U
Liebes Forum,
ich (31)bin seit drei Jahren mit meinem Freund (34) zusammen. Wir hängen eigentlich ziemlich aneinander. Unser Problem ist, er ist schnell auf 180. Also er lässt sich leicht aus der Ruhe bringen, auch Kleinigkeiten bringen ihn hoch, bei denen es völlig unnötig wäre. Zum Beispiel hat er die Lichterkette für den Weihnachtsbaum nicht gleich entwirrt bekommt und dann fliegt sie halt mit lautem Geschimpfe durch den Raum. Nun haben wir letztens gestritten. Das kommt nicht oft vor, denn ich bin das ganze Gegenteil von ihm. Ich bleibe ruhig und setze auf gewaltfreie wertschätzende Kommunikation. In den meisten Fällen beruhigt er sich dann auch wieder und wir reden und er sieht ein, der Aufreger war nicht nötig. Dieser erwähnte Streit war anders. Er hat mich persönlich sehr verletzt. Ich habe mein erstes Studium aus gesundheitlichen Gründen abbrechen müssen. Habe danach aber ein zweites Studium absolviert und arbeite in einem Job, der mich zufrieden macht. Ich bin stolz, dass ich dann doch etwas geschafft habe und er sagte mir, dass er es das allerletzte findet, dass ich mein erstes Studium nicht fertig gemacht habe, dass ich eine Aufgeberin bin und ob ich vor habe unsere Kinder auch zu solchen Aufgebern zu erziehen. Ich wusste, dass er gerade Stress bei der Arbeit hat und dann ist er immer gereizt, aber diesmal konnte ich nicht darüber hinwegsehen. Ich war sehr verletzt und begann zu weinen. Das hat ihn dermaßen provoziert, dass ich richtig Angst bekam. Er ging auf mich los, schrie : Jetzt heult sie auch noch! Und schubste mich. Ich fiel und mein Bein wurde auch blau. Ich bin dann erstmal zu einer Freundin und machte mein Handy aus. Am nächsten Tag ließ ich mich in einem Café auf ein Gespräch ein. Er entschuldigte sich, schob es auf den Stress (was sicher zum Teil auch stimmt) und sagte klar, dass er keine Beziehung führen möchte, in der ich Angst vor ihm habe, er wollte mir nichts tun und Handgreiflichkeiten findet er falsch. Er ist sonst ein sehr bemühter liebevoller Mann, der mir gern auch mal was Gutes tut. Wenn halt diese Wut nicht wäre... In dem Gespräch sagte ich, dass ich mir wünsche, dass er mit jemandem über seine Aggressionen spricht, was er ablehnte. Ich weiß, so etwas muss aus einem selbst kommen, aber ich wünsche mir, dass er erkennt, dass ihm und auch mir das nicht gut tut. Das ist nun zwei Wochen her. Er ist wieder unheimlich lieb und bemüht. Kümmert sich um mich, ist zärtlich und aufmerksam, aber ich merke zunehmend, dass ich mich verschließe. Manche Berührungen fühlen sich nicht mehr schön an und ich grübele viel. Ich bin plötzlich manchmal genervt, wenn er mich bei der Arbeit anruft und fragt, ob alles gut ist obwohl ich das sonst sehr geschätzt habe... Gibt sich mein Gefühl vielleicht wieder? Steckt der Schubser mir doch tiefer in den Gliedern, als ich mir eingestehen möchte? Wie seht ihr denn die Situation?!
ich (31)bin seit drei Jahren mit meinem Freund (34) zusammen. Wir hängen eigentlich ziemlich aneinander. Unser Problem ist, er ist schnell auf 180. Also er lässt sich leicht aus der Ruhe bringen, auch Kleinigkeiten bringen ihn hoch, bei denen es völlig unnötig wäre. Zum Beispiel hat er die Lichterkette für den Weihnachtsbaum nicht gleich entwirrt bekommt und dann fliegt sie halt mit lautem Geschimpfe durch den Raum. Nun haben wir letztens gestritten. Das kommt nicht oft vor, denn ich bin das ganze Gegenteil von ihm. Ich bleibe ruhig und setze auf gewaltfreie wertschätzende Kommunikation. In den meisten Fällen beruhigt er sich dann auch wieder und wir reden und er sieht ein, der Aufreger war nicht nötig. Dieser erwähnte Streit war anders. Er hat mich persönlich sehr verletzt. Ich habe mein erstes Studium aus gesundheitlichen Gründen abbrechen müssen. Habe danach aber ein zweites Studium absolviert und arbeite in einem Job, der mich zufrieden macht. Ich bin stolz, dass ich dann doch etwas geschafft habe und er sagte mir, dass er es das allerletzte findet, dass ich mein erstes Studium nicht fertig gemacht habe, dass ich eine Aufgeberin bin und ob ich vor habe unsere Kinder auch zu solchen Aufgebern zu erziehen. Ich wusste, dass er gerade Stress bei der Arbeit hat und dann ist er immer gereizt, aber diesmal konnte ich nicht darüber hinwegsehen. Ich war sehr verletzt und begann zu weinen. Das hat ihn dermaßen provoziert, dass ich richtig Angst bekam. Er ging auf mich los, schrie : Jetzt heult sie auch noch! Und schubste mich. Ich fiel und mein Bein wurde auch blau. Ich bin dann erstmal zu einer Freundin und machte mein Handy aus. Am nächsten Tag ließ ich mich in einem Café auf ein Gespräch ein. Er entschuldigte sich, schob es auf den Stress (was sicher zum Teil auch stimmt) und sagte klar, dass er keine Beziehung führen möchte, in der ich Angst vor ihm habe, er wollte mir nichts tun und Handgreiflichkeiten findet er falsch. Er ist sonst ein sehr bemühter liebevoller Mann, der mir gern auch mal was Gutes tut. Wenn halt diese Wut nicht wäre... In dem Gespräch sagte ich, dass ich mir wünsche, dass er mit jemandem über seine Aggressionen spricht, was er ablehnte. Ich weiß, so etwas muss aus einem selbst kommen, aber ich wünsche mir, dass er erkennt, dass ihm und auch mir das nicht gut tut. Das ist nun zwei Wochen her. Er ist wieder unheimlich lieb und bemüht. Kümmert sich um mich, ist zärtlich und aufmerksam, aber ich merke zunehmend, dass ich mich verschließe. Manche Berührungen fühlen sich nicht mehr schön an und ich grübele viel. Ich bin plötzlich manchmal genervt, wenn er mich bei der Arbeit anruft und fragt, ob alles gut ist obwohl ich das sonst sehr geschätzt habe... Gibt sich mein Gefühl vielleicht wieder? Steckt der Schubser mir doch tiefer in den Gliedern, als ich mir eingestehen möchte? Wie seht ihr denn die Situation?!