Er hat starke psychologische Probleme - ich weiß langsam keinen Rat mehr :(

Dabei
29 Mrz 2008
Beiträge
42
#1
Hallo zusammen,

ich benötige mal euren Rat:

Seit nun gut 3 Monaten habe ich jemanden.
Aus einem anfänglichen ONS mit einem Bekannten hat sich das inzwischen so eingespielt, dass wir uns täglich hören, so oft wies geht sehen, miteinander kochen, fernsehen, schlafen...etc.

Er sagt mir häufig, dass er mich lieb hat, dass ich in den letzten Monaten ein wichtiger Mensch für ihn geworden bin. Eigentlich seine einzige Bezugsperson...er erzählt mir alles, seine Sorgen, seinen Kummer....

Inzwischen sind wir gute Freunde, eigentlich ist er auch mein bester Freund.
Ich weiß dass die Grundvoraussetzungen für ne Beziehung nicht die besten sind: Ich bin gute 4 Jahre älter als er, hatte lange Zeit etwas mit einem Freund von ihn. Seine Eltern würde mich aus einigen Gründen nicht akzeptieren (Religion, Herkunft), meine Eltern ihn auch nicht.
Es hätte Sex werden sollen, ist jetzt halt mehr als das. Viel mehr. Alles nur keine offizielle Beziehung. Ich brauche aber keine Beziehung, um zu wissen dass er mich sehr lieb hat, attraktiv und toll findet. Ich spüre es.

Das Problem neben den ganzen anderen Problemen ist eigentlich, dass er depressiv ist. Er nimmt Antidepressiva, hat enorme Stimmungsschwankungen. Er befindet sich auch seit Jahren in psychologischer Betreuung. Familiäre Probleme, eine starke Vaterfigur zuhause die wohl auch der Grund oder ein Grund für seine Probleme ist.
Er hat ein ganzes Repetoire an Nervenerkrankungen, stationäre Aufenthalte in mehreren Kliniken...
Wenn er lichte Momente hat, dann ist er der tollste Mensch auf Erden. Er ist fürsorglich, liebevoll, zärtlich. Aber er hat mehr schlechte Tage als gute. Eigentlich hat er nur normale Tage und schlechte...nie richtig gute.
Hinzu kommen seine Komplexe...woraus die resultieren?! Keine Ahnung, aber es gibt auch 45 kg-Frauen die sich zu dick fühlen...

Ich bin anders als er. Klar mache ich mir auch Sorgen um einiges, ich habe auch miese Tage. Aber ich falle nie in ein richtiges Loch. Ich kann mich aufraffen...das kann er nicht. Und eben damit komme ich nicht klar.

Es ist oft so, dass er Tage durchschläft. Selbst wenn wir verabredet sind, dann verschläft er komplett, meldet sich viel zu spät, als dass es sich zu Treffen lohnt. Er entschuldigt sich zwar fleißig, aber ich bin schon angepisst dann...es kommt zu Reibungen. Und da ich nicht auf den Mund gefallen bin, werde ich oft schnippisch, stelle ihn und das Ganze in Frage.
Andersrum versuche ich Verständnis aufzubringen, da ich weiß wie es ist. Ich habe ne Beziehung hinter mir in der mein Freund genauso war. Psychisch erkrankt. Auch wenn es damals nen medizinischen Hintergrund hatte. Naja, es ist daran zerbrochen, dass ich einen "normalen" Freund haben wollte und dementsprechend wenig Verständnis aufgebracht habe...
Als ich damals dachte ich sei schwanger, wollte er sich umbringen...zuviel Verantwortung...

Bei meinem jetzigen Kerl, verhält es sich anders. Er ist im Allgemeinen lieber zu mir, lieber mit mir zusammen. Ich weiß dass ich ihm viel bedeute und ich weiß dass er Angst hat mich zu verlieren als Freund und Menschen...

Diese Angst möchte ich ihm nehmen, andersrum habe ich noch nicht raus wie ich mit ihm umgehen soll...

Bsp. heute: wir waren für abends verabredet. Haben nachmittags telefoniert. Er hat nen miesen Tag, nur miese Nachrichten...alles beschissen. Naja, ich rief an. Er kurz angebunden, hat rumgemault wie beschissen doch alles sein, er könnte kotzen...er wäre lieber tot...etc. Irgendwann wurde ich maulig, meinte er solle sich zusammenreissen. Mich würde auch keiner fragen ob ich aufstehen will morgens, ob ich arbeiten will, mich nerven lassen von meinem Chef...aber es gibt Dinge die sind so wie sie sind. Er könne etwas dagegen tun, oder es sein lassen.

Ich weiß nicht ob das zuviel war...ich finde nicht die goldene Mitte:
lass ich ihn in Ruhe, gebe ich ihm Halt oder versuche ich ihm ein wenig in den Hintern zu treten, damit er aufwacht. Es belastet mich ja auch irgendwo...

Gebt mir bitte Tipps wie ich künftig in solchen Situationen umgehe...ich möchte nicht, dass er sich von mir abwendet und ich möchte ihm ja auch helfen. Im Rahmen meiner Möglichkeiten...

Eure Leja...
 
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Dabei
27 Jul 2008
Beiträge
111
#2
du soltest ihm schon halt geben aber ihm auch hin und wieder in den hintern treten. nur solltest du ihn auch nicht immer mit samthandschuhen anfassen. also such dir einen mittel weg. ich hoffe ich konte dir etwas helfen.
 
Dabei
24 Apr 2008
Beiträge
2.485
#3
Du bist nicht sein Therapeut! Und Du sollst das auch niemals sein....
Deswegen gibt es nur eines - sei wie Du bist und verhalte Dich so. Wenn Du anfangen musst dich zu verbiegen hat das alles eh keinen Sinn.
Dein Wille ihm zu helfen in allen Ehren - aber Du willst die Pertnerin und nicht die Seelenklemptnerin sein, also behandle ihn so wie Du behandlet werden möchtest ... Wenn er im Loch hängt und Dich kotzt das an, dass er sich nicht aufraffen will, dann tritt ihm in den hintern ... wenn er Dir leid tut und Du ihn dann lieber in Ruhe lassen willst, dann geh einfach Deinen Weg und lass ihn in seinem Loch hängen-

Aber vielleicht solltest du auch mal mit seinem Therapeuten reden - weil es sein kann, dann man ihm nicht wirklich helfen kann und ER einfach mnicht in der lage ist eine vernünftige Beziehung zu führen - denn bei aller Liebe solltest Du Dir selber immernoch am wichtigsten sein und Dich zur Not trennen, wenn die Situation Dich unglücklich macht, aber nicht absehbar ist, dass sich das in Zukunft ändern wird.

Denn deine Gefühle für ihn verpfichten dich nicht, selber unglücklich sein zu müssen, nur weil ER wegen seiner Krankheit nicht anders kann als Dich unglücklich zu machen!
 
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