Eltern 38 Jahre verheiratet.. vllt scheidung?

Dabei
16 Aug 2012
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#1
Hallo Liebe Community..
Mir fällt es schwer das alles nieder zu schreiben und darüber nachzudenken ..
Ich (bald 19) habe vor kurzer Zeit, einen Brief von meiner mutter (57) an ihren alten (verstorben an herzversagen mit 58 Jahren vor 2 jahren ca) Chef ..
Wo ich nur die ersten 3 Zeilen Lies..
darin stand um es kurz zu fassen "Ich danke dir dafür das wir 3 Jahre zusammen sind" ..

Ich weiß einfach nicht mit WEM oder OB ich mit jemand aus meinem privat kreis darüber reden soll..
bisher habe ich mich nur meiner Partnerin anvertraut.. sie kann mir bei dieser entscheidung leider nicht helfen..
Mit einem Meiner Brüder wollte ich heute reden.. doch ich konnte es einfach nicht ..
Ich weiß nicht was ich denken soll.. ich bin nicht traurig, aber auch nicht glücklich. Ein wenig Wütend vielleicht..
das kann ich momentan nicht sagen.

Ich hoffe, ihr könnt mir vorschläge machen damit um zu gehen .. ob ich es nun jemand sagen soll, oder nicht ..

Danke im Voraus..
 
Dabei
12 Dez 2010
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#2
Der Mann ist tot - ich würde dir raten mit deiner Mutter darüber zu sprechen. Alles andere wäre nicht so toll, bzw. mit jedem anderen. Um so weniger davon wissen, desto besser. NUR deine Mutter kann dir die Wahrheit sagen und dir auch erzählen WARUM das so war ...
 
Dabei
16 Aug 2012
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#3
ich kann ihr nicht mals mehr in die Augen schauen.. ich bin auf den gedanken gekommen , All die "Erinnerungs Stücke" weg zu werfen..
ich habe mich anfangs gefragt warum sie die ganzen sachen so wichtig fand..
klar hat man ein erinnerungs stück.. aber eine ganze vitriene voll davon?!
 
Dabei
12 Dez 2010
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#4
Ich bin der Meinung, dass es dich nichts angeht. Der Betrug deiner Mutter ihrem Ehemann, deinem Vater gegenüber, geht nur die beiden etwas an. Da du jedoch durch das Lesen des Briefes davon erfahren hast, kannst du deine Mutter damit konfrontieren. Aber ich würde es als unfair ansehen, das an die große Glocke zu hängen.

UND ihre Erinnerungsstücke sind IHRE Erinnerungsstücke, das mit dem wegwerfen, davon rate ich dir schlichtweg ab.
 
Dabei
16 Aug 2012
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#5
es geht mich nichts an? Es sind meine eltern.. wie kann mich sowas nichts angehen? sie haben mir gelernt gerecht zu sein, nicht zu lügen und die ganzen anderen sachen..
Wäre es keine Lüge meinem Vater in die augen zu schauen und so zu tun als ob nichts wäre?!
und ich meine.. ich habe nicht nach diesem brief gesucht, sondern er ist mir sozusagen in die hand gefallen ..
und es an die große glocke zu hängen .. hmm Mein Vater geht arbeiten, und ernährt sie mit.. aus Liebe ! Und sie macht sowas.. also da weiß ich nicht ob das unfair ist..
Ich danke dir für deine ratschläge.. aber mit so einer einstellung kann ich irgendwie nichts anfangen :'(
 
Dabei
12 Dez 2010
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#6
Dann öffne ich dir mal die Augen:
Was glaubst du wieviele Menschen 38 Jahre "treu" sind ?
Komm runter von deinen Ansichten. Ich kann dir sagen, dass viele sich nach etlichen Jahren etwas anderes suchen und die Beweggründe warum sie die Familie erhalten mit Vater, Mutter und Kinder, dem Wohl der Kinder dient. Es ist sicherlich nicht fair und es ist ungerecht.

Aber ich kann mir schlecht vorstellen, dass du alles weißt was deine Eltern anbelangt.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#7
es geht mich nichts an? Es sind meine eltern.. wie kann mich sowas nichts angehen?

Ganz einfach - Eltern sind nicht nur Eltern, sondern auch Menschen. Mit einem eigenen Privatleben, eigenen Beziehungen, eigenen Wünschen und Sehnsüchten. Genau wie Du irgendwann nicht mehr nur Kind, sondern eine eigenständige Person sein wirst - die es sich verbitten wird, dass ihre Mutter in ihre Vitrine schaut, ihre offensichtlich privaten Briefe liest und sie für irgendwelche Verfehlungen bestraft.

Davon mal abgesehen: was würde es bringen, wenn Du sie jetzt konfrontierst? Die Sache ist offenbar unwiderruflich vorbei ... was also willst Du erreichen? Deiner selbstgerechten moralischen Entrüstung Luft machen? Deine Mutter beschämen? Die Ehe Deiner Eltern zerstören? Denk bitte darüber nach, bevor Du handelst.
 
Dabei
11 Aug 2011
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#8
Sehr kontroverses Thema.

Das nennt man Normen-Konflikt.Eine Authoritäts Person (In diesem Fall die Eltern) vs Moralische Werte (Eigenes subjektives Empfinden)

Was macht man nun,um diese Situation zu verstehen muss man sich verinnerlichen was wäre wenn:Was wäre wenn Du es sagst.

Zum einen die Fakten:
Wo ich nur die ersten 3 Zeilen Lies..
Nur 3 Zeilen?Was schlußfolgerst Du daraus?Eine Affäre?Oder ist es doch nur eine Freundschaft?Hast Du beweise die Deine Vermutung unterstützen?

Und was würde passieren:Ich bezweifel das Deine Eltern sich scheiden lassen würden.38 Jahre sind eine verdammt lange Zeit.Aber der Schaden wäre trotzdem irreparabel, das Vertrauen ist zerstört zwischen zwei Menschen die sich so vertraut sind.Würde Dein Vater das erfahren, was würde er tun?Würde er es verzeihen oder würde er Deiner Mutter noch weitere Affären unterstellen.

Du würdest also eventuell mit zwei Menschen zusammenleben die sich selbst nicht mehr vertrauen können.Und es könnte auch auf Dich zurückfallen.Was ist wenn Dein Vater Dich verflucht dafür das Du es ihm gesagt hast.Vielleicht haben die beiden ja trotzdem eine glückliche Ehe und plötzlich reißt Du ihn nach 38Jahren aus seiner Illusion.Wäre er dankbar?

Natürlich bist Du wütend, Du siehst Deine Familie irgendwie entweiht.


Fazit:
In diesem Fall musst Du weise abwägen was besser ist.Das Verhältnis Deiner Eltern , und womöglich auch zu Dir, aufs spiel zu setzen.Und das halte ich für wahrscheinlich.Oder eben gegenheiten so hinzunehmen.Deine Eltern sind Deine Eltern, sie sind eben nicht perfekt und sind ironischerweise bestrebt (meistens) einen besseren Menschen zu machen aus ihren Kindern, die sie vielleicht selbst nicht sind.Wenn es ihnen aber gelingt, und Dich moralisch gefestigt haben solltest Du sie nicht für ihre Fehler bestrafen.Immerhin haben sie 38Jahre an sich festgehalten und Dich großgezogen und sie tun es immer noch.Moral hin Moral her.Warte ab wenn Du in einer Ehe bist.Wenn es Dir nicht passiert, dann richte, aber nicht vorher.
 
Dabei
29 Okt 2008
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#9
Zu später Stunde,

Avocado hat gesagt.:
Aber ich würde es als unfair ansehen, das an die große Glocke zu hängen.
Wie fair ist es hingegen, 3 Jahre lang jemand anderen dummdreist anzulügen?

Avocado hat gesagt.:
Was glaubst du wieviele Menschen 38 Jahre "treu" sind ?
Weil es alle anderen machen, macht man es nach? In einer Welt, wo dem - wie du recht hast - definitiv nicht so ist, gebührt Ehre dem, der Prinzipien zu wahren versucht.

Hallo Nixe,

Nixe hat gesagt.:
Davon mal abgesehen: was würde es bringen, wenn Du sie jetzt konfrontierst? Die Sache ist offenbar unwiderruflich vorbei ...
Um diese Frage vernünftig zu beantworten, sofern es möglich ist, ein kleiner Vergleich für dich: Wenn die Lüge kein Vergehen ist, solange sie niemals aufgedeckt wird, so ist auch der Mord an einem Menschen kein Vergehen, wenn niemand um ihn trauert oder ihn vermisst. Hältst du an deinem gedanklichen Konstrukt fest, so stimmst du dieser Gleichung zu.

Nixe hat gesagt.:
was also willst Du erreichen? Deiner selbstgerechten moralischen Entrüstung Luft machen? Deine Mutter beschämen? Die Ehe Deiner Eltern zerstören? Denk bitte darüber nach, bevor Du handelst.
Diese Ehe ist zerstört, wenn sie eine Partei nicht mehr erfüllt. Das, was ohne Geständnis und ohne Vergebung besteht, ist eine Farce.
 
Dabei
4 Mai 2011
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#11
Wie hier gerichtet wird aufgrund von ein paar Zeilen....die Beziehung deiner Eltern geht dich überhaupt nichts an und du hast schon gar nicht das Recht, in ihren privaten Sachen zu schnüffeln...man stolpert nicht so einfach über Schriftstücke....

Rühr hier nichts auf, du könntest es bitter bereuen und sogar dafür sorgen, dass die ganze Familie zerbricht. Was wissen wir hier über die Beziehung der beiden? Vielleicht hatten sie ein Abkommen. Vielleicht hatte auch er eine andere Beziehung nebenher. Vielleicht hatten sie eine einvernehmliche Dreiecksbeziehung. Vielleicht kann man die gefundenen Zeilen fehlinterpretieren...ich würde die Sache ruhen lassen und allenfalls mit der Mutter drüber sprechen, die garantiert zu Recht sauer sein wird, dass jemand in ihren Sachen rumgewühlt hatte.

Übrigens: Ich bin seit 28 Jahren verheiratet und seit über 30 Jahren mit meinem Mann zusammen und wir waren uns immer treu! Das gibt es, auch wenn jetzt einige schreiben werden, wer weiß, ob das stimmt und er was weiß ich was heimlich macht. Man kann für niemanden die Hand ins Feuer legen, aber ich kann das von meinem Mann zu 99,9999 % sagen.
 
Dabei
16 Aug 2012
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#12
Nun , um das ganze noch mal aufzuklären..
ich habe NICHT danach gesucht! es war Zufall..
und so etwas merken? Meine mutter hat eine MS Kranke frau gepflegt und mit ihrem Chef hatte sie das Verhältnis..
Weiterhin ein paar gegenfragen.. WARUM sollte die Beziehung meiner Eltern mich als Sohn nichts angehen?!
Und ich denke "Meine kleine Drecksau ich danke dir für die 3Jahre wo wir zusammen sind" kann man NICHT falsch interpretieren !!

Das Problem an der ganzen Sache ist..
Ich habe auf einer Seite Hass auf meine Mutter
auf der anderen Seite , schäme ich mich meinem Vater in die Avugen zu schauen..
ich weiß nicht wie ich damit klar kommen soll.. Soll ich es mir etwa reinfressen und so tun als ob nichts wäre?! Das kann ich irgendwie nicht..
 
Dabei
31 Jul 2011
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#13
Wilkommen im Leben!
Natürlich ist es nicht schön das Deine heile Welt Dir jetzt abhanden gekommen aber auch ich sehe es so, das Deine Eltern trotz all dem noch ein eigenes Leben führen.
Sie haben trotz das Sie Eltern sind, Eine Sexualität,Probleme,Stress,Ängste Sie sind halt auch nur Menschen.
Du bist keine 5 mehr sondern 18 deshalb benimm Dich auch so.Wenn Dich das alles so an gurkt dann sprich mit Deiner Mutter darüber.
Es macht jedoch keinen Sinn sich über all das Gedanken zu machen wenn Du die Tatsachen bzw. Umstände garnicht kennst.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#14
Hallo Nixe,

... Wenn die Lüge kein Vergehen ist, solange sie niemals aufgedeckt wird, so ist auch der Mord an einem Menschen kein Vergehen, wenn niemand um ihn trauert oder ihn vermisst. Hältst du an deinem gedanklichen Konstrukt fest, so stimmst du dieser Gleichung zu.
Dass das Verhalten der Mutter in Ordnung ist, hat hier wohl niemand behauptet - auch ich nicht. Es mit einem Mord zu vergleichen, halte ich hingegen für so übertrieben, als wenn Du den Einsatz einer Fliegenklatsche gegen die nächtliche Schlafzimmermücke als Holocaust bezeichnen würdest. Wenn bei jeder Affäre ein Toter zurückbleiben würde, wäre die Weltbevölkerung vermutlich nur noch halb so groß.

Davon mal abgesehen: bei einem Mord gibt es in jedem Fall ein Opfer - wer hingegen ist das Opfer bei einem Fall unentdeckten Seitensprunges? Mal vom Gewissen der Seitenspringerin abgesehen ...

Diese Ehe ist zerstört, wenn sie eine Partei nicht mehr erfüllt. Das, was ohne Geständnis und ohne Vergebung besteht, ist eine Farce.
Mag sein ... aber ich lebe, wenn ich schon in einer Scheinwelt leben muss, dann doch lieber in einer Farce als in einer Tragödie. Und die Frage, ob es vielleicht doch besser ist, unwissend in einer perfekten Scheinwelt als in einer unerträglichen Realität zu leben, haben sich sicher schon einige Menschen (sogar vor Ausstrahlung der Matrix-Trilogie) gestellt. Das muss jeder für sich beantworten. Und es steht meiner Meinung nach dem TE nicht zu, an der heilen Fassade, die seine Eltern aus nur ihnen bekannten Gründen so lange aufrecht erhalten haben, zu kratzen. Genauso wenig wie Dir oder mir. Wenn ein Ehemann sich entscheidet, eine dreijährige Affäre seiner Frau nicht zu bemerken, dann hat der Sohn das zu respektieren.
 
Dabei
29 Okt 2008
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#15
Guten Abend,

Hallo Avocado,

und ein liebender Ehemann hätte doch bemerkt, wenn die Frau eine 3-jährige Affäre hatte, oder ?
Wer liebt, ist nicht automatisch ein scharfsinniger Menschenkenner und Analyst. Liebe verleiht keine Superkräfte.

Hallo Nixe,

Dass das Verhalten der Mutter in Ordnung ist, hat hier wohl niemand behauptet
"In Ordnung" ist das Mittelmaß, weder prächtig, noch verächtlich. Du übersiehst gerne und Übersehen entspricht Gleichgültigkeit, die wiederum der Normalität in diesem Fall nicht fern ist. Mit anderen, dir leichter verständlichen Worten: Doch, du findest es "in Ordnung".

Es mit einem Mord zu vergleichen, halte ich hingegen für so übertrieben[...]
Wäre es möglich gewesen, hätte ich einmal mehr um Geld wetten sollen, dass du es natürlich nicht verstehst. Es geht nicht um den Vergleich Lüge - Mord, sondern um die Gemeinsamkeit der Gleichgültigkeit beim Fehlen von Konsequenzen.

Davon mal abgesehen: bei einem Mord gibt es in jedem Fall ein Opfer - wer hingegen ist das Opfer bei einem Fall unentdeckten Seitensprunges?
Wer von der Lüge nichts weiss, genießt die Seinwelt, in der er lebt, wer tot ist, hat keine Sorgen, weil er den Umstand selbst nicht fühlt. Mein Vergleich bezieht sich - noch einmal für dich - auf den Umstand der Gleichgültigkeit.

Mag sein ... aber ich lebe, wenn ich schon in einer Scheinwelt leben muss, dann doch lieber in einer Farce als in einer Tragödie. Und die Frage, ob es vielleicht doch besser ist, unwissend in einer perfekten Scheinwelt als in einer unerträglichen Realität zu leben, haben sich sicher schon einige Menschen (sogar vor Ausstrahlung der Matrix-Trilogie) gestellt.
Ich akzeptiere das Streben nach Glück und den Dummen muss ich zugestehen, mit weniger zufrieden zu sein. Ich jedoch empfinde Genuss an Vertrauen. Sich mir anvertrauen, anderen vertrauen zu können. Wäre hingegen nie etwas hinterfragt geworden, säßen wir nach wie vor am Gegenüber Läuse pflückend im Wald.

Wenn ein Ehemann sich entscheidet, eine dreijährige Affäre seiner Frau nicht zu bemerken, dann hat der Sohn das zu respektieren.
Diese Bemerkung strotzt von solcher Dummheit, dass ich eher vermute, dass das ein sprachliches Mittel ist (Ironie, Sarkasmus), als dass hier Ernsthaftigkeit dahinter steckt. Falls ersteres der Fall ist, bin ich so frei, dich darüber zu belehren, dass Unwissen nicht ausschließlich auf freier Entscheidung basiert, sondern dadurch gegeben sein kann, dass niemand sein Wissen verbreitet, in dem Fall die Ehefrau.
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#16
Ich beziehe mich direkt auf den ersten Beitrag des TEs.

Allerdings ein sehr kontroverses Thema. Tja.. Wissen kann echt belasten.
Und ich gebe beiden Seiten Recht. Es sind eine moralische & emotionale und eine logische Seite vorhanden.

Die logische Seite gibt den meisten Kommentaren hier Recht.
Auch Eltern sind normale Menschen wie jeder andere auf der Straße. Nur ist das eben etwas völlig Neues für Kinder. Und ein solcher Verdacht zerstört die heile Welt wie sie immer war: die Eltern sind verheiratet und glücklich etc etc.
Von der Seite ausgehend sollte der TE es für sich behalten und sich des Lebens bewusst werden: Dass eben nicht immer alles so geht, wie man sich das wünscht und dachte. Letztendlich sind es deren Leben.

Die andere Seite aber, die moralische & emotionale, stellt Limitierungen dar, wie vom TE beschrieben. Nur diese verhindern, dass er einfach weiterlebet, als sei nie etwas gewesen.
Ich denke als objektiver Betrachter ist es leicht mit Logik begründen. Aber dennoch hat der TE die Moral inne, und ironischerweise sogar von seinen Eltern selbst gelernt, wie er sagte. Die Moral und Emotionen lassen sich also nicht einfach Mal so abschalten.
Fakt ist also, dass er ein Dilemma hat. Und dass er unter etwas belastet wird, was er durch irgendwelche Umstände gelesen hat. Er ist erst 18.
Das spricht dafür, dass er sich das von der Seele schaffen sollte, wenn er jetzt bereits so leidet.

=> Meiner Meinung nach: Deine Eltern wollen sicher nicht, dass du unter etwas leidet. Normalerweise sollte es kein Problem sein, alles in der Familie anzusprechen. Extra publik sollte das aber auch nicht gemacht werden. Sinnvoll fände ich also normal mit der Mutter zu reden und ihr zu sagen, wie du fühlst. Die Wahrheit zu sagen. Ehrlich zu sein. Den Hass ablegen und versuchen gemeinsam ins Reine zu kommen.
 
Dabei
16 Jul 2011
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#17
Hallo

Die Aussage, man könne nicht "durch Zufall" auf Schriftstücke stoßen ist lachhaft - was derartige Unterstellungen bringen sollen und welche Hilfestellung dem TE dadurch vermittelt werden sollte kann ich beim besten Willen nicht erkennen.

Auch sehe ich es keineswegs so, dass die Affäre der Mutter das Kind nichts angeht. Schließlich ist man als Sohn/Tochter Teil der Familie und somit auch von den Konsequenzen direkt betroffen. Zwar ist der konkrete Betrogene zweifelsfrei der Ehepartner, doch wird das Kind durch Lügen, Ausflüchte und ähnliches ebenso in die Sache mithineingezogen.
Es ist eine immense psychische Belastung, der Mutter in die Augen zu blicken und exakt zu wissen, dass sie dir im selben Moment direkt ins Gesicht lügt – ich war vor einem Jahr in der gleichen Situation und konnte die Frage, ob ich nun meinen Vater einweihen oder meine Mutter konfrontieren soll, ebensowenig entscheiden wie Ishima. Ein ganzes Jahr lang lebte ich mit dem Wissen um die Affäre meiner Mutter und behielt es schließlich für mich. Ich fürchtete einerseits das Gespräch mit meiner Mutter und zum anderen auch die Folgen für meine mühsam aufgerichtete „Scheinwelt“. Die Beziehung zu beiden Elternteilen, natürlich am allermeisten zur Mutter, hat dadurch jedoch sehr stark gelitten! Dazu zu sagen ist noch, dass die Ehe meiner Eltern bereits davor nicht das Gelbe vom Ei war – das Verhältnis der Eltern zueinander ist für die Frage nach „Schweigen oder Reden“ sicherlich von Belangen, weswegen einschlägige Ratschläge wie „Behalte es für dich“ bei dem begrenzten Kenntnis um die Familiensituation sinnlos sind. Ishima, hast du das Gefühl, die Ehe deiner Eltern besteht sowieso nur mehr auf dem Papier? Oder führen die beiden etwa eine freundschaftliche Beziehung zueinander? Möglicherweise gibt es ein stilles, unausgesprochenes Abkommen zwischen den beiden, welches beiden mehr Freiheiten einräumt, um die Familie nach außen hin aufrecht zu erhalten?
In meinem Fall war es ersteres – nach einem Jahr platzte die „Bombe“ dann von alleine, ganz ohne mein Zutun. Meine Eltern leben nun gerade in Scheidung – ich habe den Kontakt zu meiner Mutter abgebrochen, sie hat sich für eine andere Familie entschieden.

Die Entscheidung, die du zu treffen hast, ist sehr schwer. Sie verlangt die ab, über dein zukünftiges Familienleben bedingt mitzuentscheiden. Aber bitte halte dir unbedingt vor Augen: DU bist nicht daran schuld, wenn es zur Trennung kommen sollte – egal für welchen Weg du dich entscheidest!!! Ich - als Einzelkind - habe mir damals Geschwister gewunschen. Jemanden zu haben, der in der selben Situation steckt, ähnlich fühlt und mit dem man sich austauschen kann ist von unschätzbarem Wert...insofern würde ich mich an deiner Stelle wohl mit deinem Bruder beraten...

Liebe Grüße und alles Gute!
 
Dabei
16 Jul 2011
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#18
Deine Mutter beschämen? Die Ehe Deiner Eltern zerstören? Denk bitte darüber nach, bevor Du handelst.
Ich glaube mir wird schlecht...! Also ist jetzt der Sohn an der Affäre der Mutter schuld?
Wenn jemand diese Ehe zerstört hat, dann sind es schon die Eltern selbst! Den Sohn hier zu attackieren finde ich lachhaft und zeugt nicht von Reife und Intelligenz - ebenso wie der Aufruf, er möge nachdenken bevor er handle: Täte er dies nicht, existierte dieser Thread hier nicht!
 
Dabei
27 Mrz 2012
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#19
Ahh mir ist wieder eingefallen, was ich noch sagen wollte:

Das ganze geht den TE etwas an.
Denn seine Eltern sind seine Familie. Das letzte was einem im Leben bleibt und gewissermaßen immer hinter einem steht, ist die Familie. Dazu gehört vll noch mehr als in einer Beziehung mit einem Partner Vertrauen, Wahrheit und Kommunikation. Das mag sich auf den ersten Blick sehr naiv und weltfremd anhören, aber ein Vater bleibt ein Vater und eine Mutter bleibt eine Mutter, egal wie sehr diese sich dagegen wehren würden.
Der TE wird (hoffentlich) noch sehr lange eng mit seiner Familie zusammen leben. Dafür ist es irrelevant, ob die Eltern geschieden sind oder eine Ehe führen. Wichtig ist aber, dass er reinen Gewissens ihnen nah sein kann, was zur Zeit nicht gegeben ist. Würden Eltern wirklich von ihrem Kind verlangen, eine Scheinwelt, die in dem Moment, in dem der TE die Zeilen las, entstanden ist, für sich zu behalten? Um einen Schein zu wahren? Ich glaube nicht.

Nein, der TE hat nichts mit der Beziehung zu tun. Eltern bleiben Personen, die für sich über deren Beziehung - unabhängig der Kinder - entscheiden können. Doch der TE hat etwas mit der jetzigen Situation zu tun. Jetzt geht es ihn etwas an, da er in dieser unglücklich involviert wurde.
Krass gesagt: Eltern wollen für das Überleben der Kinder sorgen. Die Kinder stehen an erster Stelle. Der TE sein Leben noch vor sich. Er müsste länger mit den Folgen leben. Also sollte er egoistisch genug sein, auf sein Wohl zuerst zu schauen.

Es mag auffallen, dass ich nicht direkt sage, was der TE als "sein Wohl" betrachtet. Schließlich liegt die ultimative Entscheidung an ihm. Ich argumentierte lediglich aus subjektiver Sichtweise beim Hineinversetzen in seine Position bzw das Argumentieren entgegen der mehrheitlichen Meinung, damit dem TE keine einseitig lastende Diskussion geboten wird.


Des weiteren reden wir hier nur über einen Verdacht. Der Verdacht besagt lediglich Folgendes: "Meine kleine Drecksau ich danke dir für die 3 Jahre wo wir zusammen sind".
"Zusammen sind" hat mehr Bedeutungen als "eine Beziehung führen". Und es ist nicht geklärt, ob "Drecksau" ein liebevoller Kosename ist.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#20
Accident, in Anbetracht der Menge an Steinen, die Du hier wirfst, bist Du vermutlich noch ohne Sünde. Ich gehe daher mal davon aus, dass in Deinen Zeilen eher leicht naiver Idealismus als herablassende Aggressivität mitschwingt und greife noch einmal eine Deiner Thesen auf:

Accident hat gesagt.:
Falls ersteres der Fall ist, bin ich so frei, dich darüber zu belehren, dass Unwissen nicht ausschließlich auf freier Entscheidung basiert, sondern dadurch gegeben sein kann, dass niemand sein Wissen verbreitet, in dem Fall die Ehefrau.
Bei einer über 30jährigen Ehe ist - wenn es denn eine gute Ehe ist - anzunehmen, dass man den Partner kennt, Veränderungen an ihm bemerkt und hinterfragt. Und eine 3jährige Affäre geht an keiner Frau (und keinem Mann) völlig spurlos vorbei. Wenn der Ehemann da nicht Verdacht schöpft und nachhakt, will er entweder nicht seine heile Scheinwelt zerstören, oder aber er macht sich genau der Gleichgültigkeit schuldig, die Du so leidenschaftlich anprangerst. Und wenn eine Frau, die neben einem gleichgültigen Partner lebt, fremd geht, ist das zwar in Hinblick auf die damit verbundenen Lügen und Vertrauensbrüche mies, in Hinblick auf ihr eigenes Recht auf Glück und Liebe aber verständlich. Trotzdem, es ist allein Sache der Eltern ... der Sohn sollte sich da nicht einmischen. Es sei denn, er wird explizit um Rat gebeten.

Und falls Du glaubst, es gäbe keine Ehemänner, die so gleichgültig sind ... ich kannte da mal einen, der sowohl Zeichen extremen Unglücks (Folge einer persönlichen Katastrophe) als auch plötzliche Stimmungsaufhellung (Folge eines Liebhabers), nächtelanges Wegbleiben, komische Handyanrufe, dauernde Überstunden und die klare Aussage "Du, ich habe einen Liebhaber" ignoriert hat. Hauptsache, die Wäsche war sauber und gebügelt, das Essen stand pünktlich auf dem Herd, die Wohnung war geputzt und es gab Mittwochs und Sonntags Sex ....
 
Dabei
29 Okt 2008
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#21
Guten Morgen Nixe,

Accident, in Anbetracht der Menge an Steinen, die Du hier wirfst, bist Du vermutlich noch ohne Sünde.
Ich bin nicht frei von Fehlern, heisse die Fehler anderer deswegen jedoch nicht gut. Die meinen Fehltritte entschuldigen nicht die der anderen. Darüber hinaus bin ich was das vorsätzliche Anlügen anbelangt, in allen menschlich wertvollen Beziehungsangelegenheiten tatsächlich ohne Sünde.

Ich gehe daher mal davon aus, dass in Deinen Zeilen eher leicht naiver Idealismus als herablassende Aggressivität mitschwingt und greife noch einmal eine Deiner Thesen auf:
In Anbetracht dessen, dass heutzutage so gut wie jeder sich scheinheilig durch das Leben lügt, mögen meine Worte tatsächlich naiv klingen. Trotzdem beruhen sie auf meinen Überzeugungen und Prinzipien. Ich spreche in der Hoffnung auf einen gewissen Rest Verantwortungsbewusstsein in den Köpfen der Teilnehmenden.

Bei einer über 30jährigen Ehe ist - wenn es denn eine gute Ehe ist - anzunehmen, dass man den Partner kennt, Veränderungen an ihm bemerkt und hinterfragt.
Zugegeben, bei 3 Jahren ist es schon seltsam, wenn niemand etwas merkt. Wenn die gute Frau aber frauentypisch auf Verdächtigungen hin abermals gelogen hat und sie dieses Instrument gut beherrscht, dann halte ich nichts für unmöglich, zumal wir nicht wissen, wie gutgläubig der Mann ist.

Und wenn eine Frau, die neben einem gleichgültigen Partner lebt, fremd geht, ist das zwar in Hinblick auf die damit verbundenen Lügen und Vertrauensbrüche mies, in Hinblick auf ihr eigenes Recht auf Glück und Liebe aber verständlich.
Verständnis hab ich für jeden, der sich mit offenen Karten verabschiedet. Wenn die Liebe erloschen ist, dann ist dem eben so. Dann jedoch zu lügen und ein zweites Verhältnis beginnen ist verurteilenswert.

nd falls Du glaubst, es gäbe keine Ehemänner, die so gleichgültig sind
Doch, ich glaube, dass es naive, gleichgültige und dumme Männer, wie Frauen gibt, daher ist der Rest deiner Ausführung dahingehend überflüssig.
 
Dabei
4 Mai 2011
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#22
Die Aussage, man könne nicht "durch Zufall" auf Schriftstücke stoßen ist lachhaft - was derartige Unterstellungen bringen sollen und welche Hilfestellung dem TE dadurch vermittelt werden sollte kann ich beim besten Willen nicht erkennen.
Das Schriftstück wird schon nicht so offen rumgelegen haben, sondern sowas ist in Schubladen/Schränken verwahrt. Ergo wurde höchstwahrscheinlich darin rumgewühlt. Ich sage meiner Tochter auch immer, sie hat in den Wohnzimmerschränken nicht rumzuwühlen, sie hat ihr eigenes Zimmer. Zumal die Gefahr, dass der Ehemann es fände, schon sehr groß ist! Wird also nicht offen rumgelegen haben. Und Sinn der Aussage ist, dem jungen Mann klarzumachen, dass er an den Schränken/Schubladen seiner Eltern nichts verloren hat.
 

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