Eine hollywoodreife Story mit grauenvollem Ende? Bitte nicht... Brauche ganz dringend Hilfe!!!

Dabei
26 Jun 2015
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#1
Liebe Community,

ich hätte niemals gedacht, dass ich solch eine Seite benötigen würde, um herauszufinden, was ich tun soll. Aber nun schreibe ich Euch und bitte von ganzem Herzen um hilfreiche Tipps, Anregungen, Meinungen usw., alles, was mir irgendwie helfen könnte!
Es wird eine laaaaange Geschichte, ich bitte dennoch darum, dass ihr euch die Zeit nimmt, um einer Seele zu helfen, die kurz vor dem Abgrund steht, jedoch mit aller Macht versucht, ganz viele Schritte zurückzugehen, zurück zum Leben.
Ich muss jedoch von Beginn an erzählen, da man die ganze Situation nicht nachvollziehen könnte! Es geht los.

Phase 1: Wir kennen uns vom Sehen
Wir schreiben das Jahr 2010. Ich studiere Geschichte, genauso wie ein Mädel, das mir zwar auffiel, weil sie hübsch war, jedoch zunächst nicht mehr geschehen ist, als das wir nur ein paar Worte gewechselt haben. Wie der Zufall es wollte, saßen wir uns gegenüber in 2 Uni-Kursen.

Phase 2: Wir kommen uns näher
Irgendwann erhielt ich eine Freundschaftsanfrage bei Studi VZ und anschließend bei ICQ - ja, damals gabs sowas noch. Sie schrieb mich an, weil sie mich nett fand, wollte einfach mal mit irgendwem schnacken, dachte sich (angeblich) nichts dabei. Sie hatte wohlgemerkt zu diesem Zeitpunkt einen Freund, mit dem Sie zusammengewohnt hat. Schnell haben wir festgestellt, dass wir einiges gemeinsam haben, wir hörten zum Beispiel exakt die gleiche Musik. Ohne, dass wir irgendwelche Hintergedanken hatten, haben wir uns irgendwann auf einem Stadtfest (ich sage extra nicht welches!) verabredet . Das war das erste Mal, dass wir zusammen etwas unternommen haben, haben uns super verstanden, haben eine Buddel Vodka zusammen geleert und stellten nur fest, dass wir uns wiedersehen sollten. Und schwupps, paar Tage später sind wir spontan zu einem Rock-Festival gefahren, zusammen mit meinem besten Kumpel. Das Festival an sich war super, wir haben uns zu dritt super amüsiert. Bis ich merkte, dass mein Kumpel immer mehr ins Gespräch mit Ihr kam. Da merkte ich zum ersten Mal, dass ich sie gern habe, sehr sogar. Naja, während des Festivals passierte sonst nicht mehr viel, sind dann in ihre Heimatstadt gefahren worden und haben auf meinen Zug gewartet, da ich noch'n Stück weiter musste. Zum ersten Mal kam sie mir näher. Plötzlich wollte sie kuscheln, da ihr kalt war. Ich war Single, ich wollte keine Gelegenheit ungenutzt lassen. Sie hatte jedoch einen Freund und ich wusste nicht, ob das so okay ist. Nunja, diese Frage stellte ich mir auch bei den nächsten Treffen, denn diese waren zahlreich, wir waren im Hansa-Park, im Schwimmbad, in der Disco, zusammen essen, bei ihr zu Hause usw. Ihr könnt euch denken, was das zur Folge hate. Es war die schönste Zeit meines Lebens, wir waren wie füreinander geschaffen, hatten ungefähr alles gemeinsam, es war pure Liebe, eine Intensität, die ich kaum für real gehalten hätte. Und es beruhte alles auf Gegenseitigkeit. Mit ihrem eigentlichen Freund war sie aber noch ein paar Wochen zusammen, während wir schon rumgemacht haben. Irgendwann hat sie mit diesem aber Schluss gemacht. Stattdessen waren nun wir zusammen, es schien alles perfekt. Bis ich von Ihrer Krankheit erfuhr.

Phase 3: Liebe mit Hindernissen.
Sie hatte unfassbare Depressionen. Sie hat sich in der Vergangenheit etliche Male selbst verletzt, die ganzen Arme aufgeschlitzt, Beine ebenso usw. Sie hatte ständig Selbstmordgedanken. Dazu muss man sagen, dass sie eine schwierige Kindheit hatte, die Mutter war genauso ein Psycho-Wrack, die den Vater kurz nach der Geburt des Mädels abgeschossen hat, Stiefvater war Säufer usw. In mir sah sie die helfende Hand, einen starken Mann, an dem sie sich festhalten konnte. Bis sie mich mit ihren Psycho-Spielchen halbwegs in den Wahnsinn getrieben hat. Das blöde dabei war, dass ich ein paar Jahre zuvor ebenfalls ganz krasse Depressionen hatte, weil mich meine Exfreundin damals ein halbes Jahr betrogen hat.
Ich habe mein Leben jedoch in den Griff bekommen und konnte meine Vergangenheit hinter mir lassen, noch bevor ich DAS Mädel kennengelernt habe. Daher konnte ich ihr helfen: in den ersten Monaten der Beziehung war es ein Wechselspiel zwischen unendlicher Liebe und Angst. Angst, weil sie sich immer noch häufig geritzt hat, mir ständig sms geschickt hat, dass sie nicht weiß, ob ich es mit ihr ehrlich meine und dass sie sich das Leben nehmen wird, weil sie mit ihren Gedanken nicht mehr klar kommt. So war es tagtäglich ungefähr. Ich war für sie da, immer, habe alles liegen gelassen, bin zu ihr gefahren, habe sie aufgemuntert, habe ihr versichtert, dass sie keine Angst zu haben braucht. Und ich meinte es ehrlich. Sie war meine Traumfrau, die Frau für's Leben, denn wenn wir irgendwas unternommen haben und sie keine depressiven Phasen hatte, war es perfekt. Mehr als perfekt, wenn das irgendwie geht. Das war der Grund, warum ich sie nicht im Stich lassen wollte, ich wollte für sie da sein, ihr helfen, sie aus der Bredoullie holen. Sie und ich, es fühlte sich richtig an. Sie sagste schon nach kurzer zeit, es fühle sich an "wie für immer".

Phase 4: Ansteckungsgefahr
So machten wir 2-3 Jahre weiter, sie hatte heftigste psychische Probleme, ich habe versucht ihr zu helfen, so gut es ging. Irgendwann hörte gar das Ritzen auf (nach ca. 2 Jahren), doch Ängste und Depressionen hatte sie weiterhin. Nach knapp einem Jahr Beziehung sind wir sogar zusammengezogen,weil wir dachten, dass es besser bei ihr wird, wenn wir so viel Zeit zusammen verbringen. Ich habe auch das mitgemacht, weil es wirklich, wenn diese Depressionen nicht wären, alles perfekt gewesen wäre! Wir waren wie füreinander geschaffen, hatten gleiche Hobbies, gleiche Interessen, gleiche Wertvorstellungen, gleiche Zukunftspläne. Wir wollten immer zueinander halten, egal was passiert. Blöderweise haben sich Ihre Psycho-Sachen nun auch bei mir bemerkbar gemacht. Ich war schnell gereizt, ich war psychisch einfach labiler, ich habe zu viel mitgemacht; ich wurde gezwungen sie zu besuchen, weil sie mit selbstmord drohte, ich musste die ganze Nacht auf bleiben, um ihr zu schreiben, dass ich sie liebe, ich durfte nicht wirklich was mit freunden unternehmen, ich durfte nichmal mit frauen chatten, da sie gleich Angst hatte. Ich war übrigens mein Leben lang treu und habe auch nie mit solch einem Gedanken gespielt, sie zu betrügen. Sie sagte zwar selbst, dass es eig. nicht ihre Art ist, mir alles zu verbieten, aber die Angst fresse sie auf...
Irgendwann kamen die Depressionen auch bei mir wieder. Ich war nicht mehr in der Lage ihr zu helfen, ohne mich selbst zu verlieren.

Phase 5: Der Anfang vom Ende?
Mit den ersten Anzeichen meinerseits, dass ich plötzlich nicht mehr alles mitmachen konnte, was ihre Psychoseite
wollte, fingen die Probleme erst richtig an. Versteht mich nicht falsch, ich war auch immer noch für sie da, sie konnte immer noch zu mir kommen, egal was war, aber ich war halt schnell genervt, wir haben uns dann auch immer häufiger angepöbelt, dass sie das so nicht mehr weitermachen kann, weil sie mich kaputt macht usw. Irgendwann krachte es. Sie saß in der Küche mit dem Messer, wollte sich was antun, damit auf mich losgehen, ich weiß es nicht. Nur bin ich viel stärker als sie, habe ihr das Messer irgendwie abgenommen; dann saß sie auf dem Boden und ich sagte u. a., dass ich das nicht mehr kann, dass sie Hilfe von außen braucht, dass ich jemanden anrufen werde (waa ich nicht gemacht habe). Dann hat sie mich geschlagen. Ich schlug zurück. Eines von zwei Malen, das andere Mal ging ich ihr an die Gurgel (nein, ich habe nicht zugedrückt oder sonstwas), weil mir die Sicherungen durchgfebrannt sind, in einer Nacht, als sie sich wieder ritzen wollte, mich nicht schlafen ließ (die ganze Nacht). Ich weiß, dass sowas nicht geht, ich hasse mich dafür auch, nur muss ich wirklich alles erzählen und möchte nichts beschönigen.
Und dennoch haben wir es geschafft, auch dieses Mal, dass wir uns beide wieder eingekriegt haben, dann lagen wir uns wieder in den Armen. Bis wieder einer von Beiden mit dem Druck nicht klar kam und wir uns engpöbelt haben. In dem Zeitraum fing sie an zu arbeiten (hat das Studium abgebrochen, kurz nachdem wir zusammen waren), war jedoch jedes mal, wenn sie nach Hause kam so fertig mit den Nerven, dass sie immer traurig war und auf nichts lust hatte. Sie war einfach schon immer labil, benutzte mich aber als Boxsack; statt sich mir anzuvertrauen, mit mir zu reden, fing sie an mich anzumaulen, an mir alles auszulassen. Solche und andere Situationen gab es fortan immer häufiger, dass wir uns gestritten haben, wegen irgendeinem Blödsinn. Trotzdem wollten wir zueinander halten. Trotz allem, weil die Liebe über allem stehen sollte.

Phase 6: Wir entfernen uns.
In der Zeit, als ich nicht mehr in dem Maße alles für sie tun konnte, da ich Probleme mit mir selbst hatte, fing sie an, sich innerlich abzukapseln. Schritt für Schritt wurde sie kälter, gleichgültiger. Nach etwas 3,5 bis 4 Jahren Beziehung war sie völlig verändert. Sie war nicht mehr so herzlich, liebevoll, hatte plötzlich z. T. andere Interessen, wurde sehr von ihrer Arbeit geprägt. Sie hat sich innerlich abgekapselt, um normal leben zu können. Das war ihr Vorhaben. Darunter zu leiden hatte unsere Liebe. Und ich. Ich hatte immer mehr eigene Probleme, mit meiner Psyche, weil mich die Anfangszeit einfach so sehr mitgenommen hat, ich habe eine Stelle and der Uni nicht bekommen, die ich eig. kriegen sollte, hatte z. T. auch gesundheitliche Probleme. Und die Beziehung fing an, keine Beziehung zu sein.

Phase 7: Das Leben in einer WG
Das Ganze ging so weit, dass sich alles nicht mehr wie eine Beziehung anfühlte. Wir gingen miteinander kaum noch ins Bett, haben zusammen Fernsehen geguckt, ja, aber von einer Beziehung erwarte ich mehr, auch mehr Herzliches. Sie hat sich quasi komplett entfernt. Dennoch wollten wir weitermachen, auch wenn wir beide skeptisch waren und nie wirklich wussten, was die Lösung für all die Probleme war. Wir zogen in eine andere Wohnung, in der Hoffnung, dass ein Tapetenwechsel uns gut tun wird. Es hat sich nicht gebessert, im Gegenteil. Ihre emotionale Gleichgültigkeit hat mir schnell zu schaffen gemacht, da ich lediglich sie als Anker hatte. Ich hatte wirklich, abgesehen von Freunden, nichts, an dem ich mich festhalten konnte. Ich bekam Geldsorgen, weil ich arbeitslos wurde, da ich die geplante Promotion nicht angehen konnte.
Ich brauchte sie. Sie hingegen war voll in ihrem Job, wollte immer mehr Geld haben, hat plötzlich nur noch Zeit für Freundinnen gehabt, war auch gerne mit anderen Kerlen unterwegs (nein, kein Fremdgehen, nur was unternehmen - hoffe ich zumindest^^). Ich war an etwa 24. Stelle. Sie hingegen hat ihre psychischen Probleme eingedämmt, dadurch, dass sie sich hinter einem Schleier versteckte und Emotionen scheibar ausblendete, um zu funktionieren. Aber ich habe sie doch so sehr gebraucht, ich brauchte Aufmerksamkeit, Nähe. Irgendwann fing sie sogar an, mir das Küssen zu verweigern, wollte nichtmal, dass ich ihre Hand halte. Dementsprächend schlechter ging es mir. Von Tag zu Tag.
Auch hier muss ich sagen, dass es trotz allem zwischendurch immer noch schöne Momente und Ereignisse gab, die uns kurz näher brachten, jedoch immer nur für ganz kurze Zeit. Wir hatten auch weiterhin ganz viel gemeinsam, nur hatte es irgendwie keine Bedeutung mehr. Es war plötzlich mehr Freundschaft als Beziehung und dabei wollten wir eig. glücklich sein.

Phase 8: Das Ende?
Bis sie die Reißleine zog. Letzten Sonntag. Sie wollte mit mir ein Gespräch führen und fing an mir klar zu machen, dass sie nicht glücklich ist und das alles beenden möchte. Ich glaube, so beschissen habe ich mich noch nie gefühlt. Und ich tat all die Dinge, die einen Menschen NICHT davon überzeugen, die Meinung doch noch zu ändern. Ich nahm ein Messer und sagte ihr, dass ich mich verletzen werde (zum ersten Mal tat ich sowas!), so wie sie es immer getan hat. Das ich das alles nicht aushalte ohne sie, dass ich sie GENAU JETZT so sehr brauche. Habe ihr alles an den Kopf geworfen, was falsch lief in der Beziehung, wie schlimm sie in der ersten Zeit zu mir war. Ich habe mir einen kleinen Schnitt zugefügt um ihre Reaktion abzuwarten. Ich hatte den Eindruck, dass sie das eher nervt, ja sie sagte, dass ich das lassen soll usw. Aber mehr auch nicht. Ich schrie sie an, dass ich ohne sie nicht leben will, dass ich mich umbringe. Dass ich sie umbringe, wenn ich rausfinde, dass sie mich wegen eines anderen Kerls verlässt. Ich war am Ende. Irgendwann ist sie aus der Küche gelaufen, hat ihrer Mutter eine Sms geschickt "ich habe Angst". Daraufhin wurde die Polizei gerufen. Am gleichen Abend packte sie ihre Sachen, während ich zum Psychologen von der Polizei gefahren wurde. Ich wurde auch ne Stunde später rausgelassen, allerdings hat es mir mit Sicherheit nicht gut getan, so eine Erfahrung. Ich machte mit ihr am gleichen Abend Schluss, auch wenn ich im Grunde genommen wusste, dass einige Stunden zuvor schon alles zu Ende war.

Phase 9: Die Trennung
Am nächsten Tag, diesen Montag, wollte ich mir das Leben nehmen. Ich habe es nicht ausgehalten, in der gemeinsamen Wohnung alles zu sehen, was mich an sie erinnerte. Die ganzen Gefühle haben mich zermürbt. Plötzlich schien alles verloren und ich hatte keinen Anker mehr, nichts und niemanden, an dem ich mich festhalten konnte. An dem besagten Montag haben wir uns sogar noch kurz morgens zum Reden getroffen. Nur hab ich schon wieder all die Dinge getan, die eine Frau nicht hören will: ich war ein Stück Elend, das bettelte, auf Knien, die Frau seines Lebens möge doch bei ihm bleiben. Sie hatte ihren Entschluss gefasst, sie zieht so schnell wie's geht aus, weil sie Angst hat, mit mir in einer Wohnung zu sein. Verständlich irgendwo.
Einen Tag später, am Dienstag, habe ich meinen Entschluss gefasst, wollte mich zu Tode hungern. Habe sie um ein letztes Treffen gebeten, sie wollte nicht. Sie rief aber u. a. meine Eltern an, die plötzlich vor der Tür standen. Dieses Ereignis hat mich davon abgebracht, nicht leben zu wollen. Dieser Besuch hat mich wieder ins Leben geholt. Den Abend verbrachte ich mit einem Freund, der mich auch noch aufmunterte. Irgendwie kam ich wieder zu mir. Dann war es so weit, der Kumpel fuhr nach Hause und ich lag da wieder im Bett, alleine.
Und dann hatte ich die Erleuchtung. So dämlich das klingt.
Was für ein Idiot ich eigentlich war.

Was soll ich tun? Ich brauche euren Rat! Hilfe!
Ich habe erst in dieser Nacht realisiert, was eig. alles passiert ist. Dass ich mit meinem Verhalten in den letzten Tagen nichts Gutes bewirkt habe. Ich habe realisiert, dass sie eine Frau ist. Und wieder: so dämmlich das auch klingt.
Sie wollte doch beschützt werden, fand mich großartigig, solange ich mich um sie kümmern konnte, solange ich stark genug für uns beide war. Doch sie selbst konnte nie die Schulter sein, an die ich mich anlehnen konnte. Sie wollte es nicht, denn sie ist eine Frau, die umgarnt, begehrt und beschützt werden will. Ich habe es in der letzten Zeit aber nicht geschafft, der Mann zu sein, der ich anfangs war. Plötzlich brauchte ich sie, nicht andersherum.
Was soll ich nun tun? Soll ich sie verteufeln, weil sie ein schlechter Mensch ist, da sie für mich nicht da war, als ich sie am meisten brauchte? Oder soll ich alles auf's "Frausein" schieben? Ich möchte wirklich niemanden beleidigen, ich bin einfach nur verzweifelt! Ich denke aber einfach, dass das ausschlaggebend dafür war, dass die Beziehung immer weiter Richtung Untergang ging. Ich war nicht mehr der Mensch, der Mann, der ich zu Beginn war und sie wollte, dass ich derjenige bin, der stets die Initiative ergreift, sich um sie kümmert und ihr Hilfe, nicht andersherum. Das konnte ich aber aufgrund meiner Probleme nicht. Ich fürchte, ich wurde ihr langweilig, uninteressant - da nicht grade selbstsicher - und überflüssig/nervig. (Blöderweise hat ihre beste Freundin vor einem Monat mit ihrem Freund nach 9 Jahren Beziehung Schluss gemacht und hat schon davor mit einem anderen rumgemacht; und war plötzlich glücklich. Sie gab selbst zu, dass sie das beeinflusst hat in ihrer Entscheidung, mich zu verlassen.)

Nun sitze ich hier und brauche einfach euren Rat. Was soll ich tun? Wir treffen uns am Dienstag zu einem abschließenden Gespräch, dem hat sie zugestimmt, wenngleich sie Forderungen stellte, wo und wann es stattfinden soll. Und ich bin wieder auf dem Boden der Tatsachen, teilweise geht es mir super, da ich plötzlich nicht mehr eingesperrt bin: Sie war wie eine krankhafte Lähmung für mich, die mich unterdrückte, festhielt, manipulierte und aus mir einen anderen Menschen machte - auch wenn sie das so natürlich nicht wollte. Und dennoch liebe ich sie. Und habe nun den Salat. Was soll ich während dieses Treffens machen? Soll ich ihr zeigen, dass ich wirklich alles eingesehen habe, dass ich mich geändert habe, soll ich ihr zeigen, dass ich wieder der Mann sein kann und bin, der ich anfangs war? Oder soll ich sie aufgeben, weil sie mir nicht gut getan hat und mich sogesehen im Stich gelassen hat? Soll ich um sie kämpfen, soll ich auf mein Herz hören?
Sie selbst hat ja sogar nicht ausgeschlossen, dass wir irgendwann wieder zusammenkommen, wenn "Gras über diese ganze Sache gewachsen" ist, weil irgendwas an Gefühlen auch bei ihr noch ist. Aber sie hat Angst vor mir. Und glaubt mir, ich fühle mich beschissen damit, dass ich ihr weh getan habe, mit Worten und Taten. Es tut mir unendlich doll Leid.
Soll ich am Dienstag um sie kämpfen, indem ich all die Fehler nicht mache (flennen, betteln, Mitleid erregen, Vorwürfe machen usw.) oder nicht? Ich bin mir nämlich nach den paar Tagen seit der Trennung gar nicht sicher, was ich will! Ich weiß, dass sie mir nicht gut tat, doch die ganzen gemeinsamen, schönen Erinnerungen (und davon gibt es wirklich viele!) stimmen mich immer wieder so traurig, dass ich bereit bin, alles zu tun, um sie zurückzugewinnen.

Bitte helft mir! Aber bitte unterlasst solche Ratschläge wie "Schieß sie ab, sie ist doch Kacke" oder " Du bist doch selbst Schuld, hol dir Hilfe". Ich weiß nach diesen paar Tagen Bedenkzeit vor Dienstag, was alles schief gelaufen ist, was ich für Fehler gemacht habe. Ich hoffe inständig, dass ihr mir Tipps geben könnt, ob es Sinn macht zu kämpfen, wenn ja wie ich es angehen soll usw.!

Danke!
 
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Dabei
5 Jun 2015
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2.220
#2
Hallo the Tespian
das ist eine sehr traurige und bestürzende Geschichte die du erzählst.
du bist ein sehr sensibler Mann und bist auf eine Frau getroffen, die psychisch sehr krank ist.
Sei dir klar, das keine Liebe der Welt, solch eine Krankheit heilen kann.
was in der Kindheit an Verletzung passiert kann nur auf einem langen mühsamen Weg therapeutisch behandelt werden.
und somit gelindert und gebessert.
heil werden solche Wunden selten.
du bist selbst nicht stabil und in deiner Mitte und kannst das bei allem Verständnis und Mitgefühl nicht leisten.

ihr habt nur eine Chance, an eurer Beziehung zu arbeiten und das ist wirklich eine Therapie.
Sowohl eine Paartherapie, wie auch Einzeltherapie zur Traumabewältigung deiner Freundin.
Das ist nichts schlimmes oder ehrenrühriges, wenn man sich in professionelle Hände begibt.

Mach das zusammenbleiben von der Bedingung der Behandlung abhängig!!
Sonst richtet ihr aneinander mehr Schaden an, als das es euch nütz.

Ich kenne sehr schwierige Beziehungen und ich habe erlebt, das BEIDE daran gewachsen sind und zusammengeblieben.
Das ist echt die Ausnahme.
aber es geht wirklich nur mit Hilfe von Außen.

Sonst zieht ihr Euch gegenseitig immer tiefer in den Strudel eurer negativen Emotionen.

Ich wünsche dir mehr Gelassenheit und viel Kraft die richtigen Schritte zu tun.
 
Dabei
3 Jun 2013
Beiträge
241
#3
Hi,

oh, je, da hast du dich aber auf was eingelassen. Was ich dir dringend empfehlen würde: Geh zum Psychologen (oder Psychiater, wenn es gar nicht mehr geht) und beginne eine Therapie. Eins solltest du auf keinen Fall tun, nämlich dich wieder auf diese Frau einlassen. Auch wenn deine Welt momentan untergegangen scheint, denk daran, wie es vorher war. Diese Person hat dich mit ihren psychischen Problemen beinahe komplett ruiniert. Du hast es selbst erkannt: nach einer gewissen Zeit habt ihr die Rollen getauscht.

Sie hat dich manipuliert, unbewusst. Und wahrscheinlich bist du nicht die stabilste Person, denn aus ihrer Abhängigkeit zu dir wurde deine. Du hast letztlich ihre Rolle eingenommen, sie hat aus ihren Problemen deine gemacht. An deiner Stelle würde ich ganz schnell die Notbremse ziehen und ein neues Leben beginnen. Du bist nicht der erste Mensch, dem so etwas passiert. Hast du dich mal mit dem Thema Borderline und Co-Abhängigkeit auseinander gesetzt? Vielleicht solltest du das mal tun. Eventuell hilft es dir, das, was da zwischen euch war und ist, zu verstehen. Aber bitte verwirf den Gedanken, ihr helfen zu wollen, das wird nicht klappen. Schließ mit ihr, so hart das auch ist, ab. Für DICH ist es das Beste.

Sie wird damit klarkommen, denn sie hat im Laufe ihres Lebens gegen diesen Schmerz Strategien entwickelt, die sie vermutlich leider immer wieder in genau diese Situation bringen werden.
 
Dabei
1 Jun 2015
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15
#4
Habe mir alles durchgelesen und muss sagen, dass ich es ziemlich bewegend fand. Ich kann dir keinen Rat oder einen Tipp geben, aber ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!
 
Dabei
27 Mrz 2012
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5.570
#5
Eine schöne geschriebener Text, den du gut strukturiert hast und sehr nachvollziehbar geschrieben. Hier braucht der Leser sich kaum Gedanken um Empathie zu machen, du zwingst sie ihm quasi selber auf.

---

Du hast dich selber vergessen. Du hast dich selber aufgegeben. Für sie und die "glückliche Beziehung". Die aber nicht sonderlich glücklich war. Waren die schönen Momente all das Leid wert? Vielleicht.

Aber dein Fehler war es, dass du dich selber vernachlässigtest und nicht die Reißleine gezogen hast, als du es hättest machen müssen. Du solltest dir wieder verinnerlichen, dass du bei dir immer an erster Stelle stehen solltest. Entwickle einen gesunden Egoismus.

Weiterhin musst du dir wieder über Glückseligkeit und Partnerschaften Gedanken machen. Du hast keine Beziehung mit ihr auf Augenhöhe geführt. Du warst der Grund, wieso es zwischen euch überhaupt funktionierte.
Erst, weil du ihr Felsen in der Brandung warst, dann weil du dich für sie klein gemacht hast um ihr die Angst und Eifersucht zu nehmen. Das hat ihr nicht gereicht und sie hat sich emotional isoliert, wie du richtig erkanntest. Nur du warst eben noch in der Rolle es "Kleinen" und hast nicht so schnell wieder die Rollen (für sie) getauscht — falls es in ihrer emotionslosen Phase überhaupt eine entsprechende Rolle gibt. Denn ohne Trauer und Leid, gibt es natürlich auch keine Liebe — entweder beide Emotionen, oder keine.


=> Was du machen sollst? Du solltest weiter reflektieren. Willst du dich wirklich andauernd den Launen dieser Frau unterwerfen? Das ist doch keine Zukunft. Ein Partner kann nicht die Partnerin selbst therapieren, sie hätte sich schon seit Langem selbst in Therapie begeben sollen. Der Fakt, dass sie das nicht gemacht hat und du es ihr nicht empfohlen hast, ist höchst besorgniserregend.

Am Dienstag triffst du sie, steigst ein letztes Mal in die Träume und melodramatische Vergangenheit zwischen euch ein. Rede mit ihr, lache mit ihr. Nutze die Zeit effizient uneffizient — am Ende bleibt es immer ein unverbindliches Gespräch, bei dem du nicht halb das sagen kannst, was du gerne getan hättest. Aber das ist okay so.
Leg dir ein paar Worte für den Abschied zurecht, empfehle ihr eine Therapie und drücke deine Hoffnung aus, dass sie damit ihr Glück finden wird. Vielleicht seht ihr euch noch einmal irgendwann, vielleicht nicht. Aber ich gebe Ef90 Recht, dass ein Neustart (zumindest jetzt und in der nahen Zukunft) keine Option ist.
 
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