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- 3 Jan 2011
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Ein paar Gedanken zur Monogamie [langer Text]
[FONT="]Die Scheidungsrate in Deutschland beträgt kontinuierlich ca. 50%. Wie ist das zu erklären?[/FONT]
[FONT="]Eine Erklärung ist laut Guy Bodenmann vom Institut für Familienforschung und -beratung[/FONT]
[FONT="]Universität Fribourg: „Beziehungen, die als Einschränkung des eigenen Erlebens- und Handlungsspielraums gewertet werden, oder welche die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, enden heute schneller und selbstverständlicher vor dem Scheidungsrichter“ [/FONT]
[FONT="]Weitere Gründe: „Befragt man Geschiedene direkt nach subjektiven Gründen für die[/FONT]
[FONT="]Auflösung der Ehe werden hauptsächlich Unzufriedenheit mit dem Partner, sexuelle Probleme, Untreue und außereheliche Beziehungen, eine Abnahme der emotionalen Bindung an den Partner (erloschene Liebe), Gewalt in der Ehe (physischer und psychischer Missbrauch, Vernachlässigung des Partners)……angegeben.“ [/FONT]
[FONT="]Wenn man in einer Beziehung (sexuell) frustriert ist, ist man unausgeglichen und das kann in Stress und das wiederum in eine erhöhte Gewaltbereitschaft umschlagen. Und dass in so einer Atmosphäre Kinderseelen anknacksen, dürfte jedem klar sein. Ganz zu schweigen von einer Scheidung.[/FONT]
[FONT="]Eine offene Beziehung/Ehe würde viele dieser Probleme lösen. Man hat einen festen Partner fürs Leben aber gleichzeitig auch die von den Befragten in einer klassischen Ehe als nicht vorhanden empfundenen „Erlebens- und Handlungsspielraume.“ Ein erfülltes Sexualleben bedeutet ein glücklicheres Leben. Es ist ein Stück Lebensqualität. [/FONT]
[FONT="]Glück wird in unserer Gesellschaft als ein erstrebenswerter Zustand angesehen, gleichzeitig wird das nicht Einhalten der Monogamie (was sehr viele Leuten glücklicher machen würde) von allen Seiten ohne stichhaltige Argumente verteufelt. Eine Doppelmoral.[/FONT]
[FONT="]
Das größte Hindernis für die Akzeptanz der offenen Beziehung/Ehe und Polyamory ist meiner Meinung nach die von der Gesellschaft tradierten Werte. Bezüglich der Themen Liebe/Beziehung/Ehe wurden diese wiederum zu einem erheblichen Maße von der Kirche übernommen („Bis dass der Tod uns scheidet“). Man sollte sich jedoch bewusst werden, dass die Kirche so ziemlich genau das Gegenteil der Vernunft ist. Man vergleiche das Mittelalter, in dem ja die Kirche (also der Glaube) in allen Bereichen das Sagen hatte, und Europa während und nach der Aufklärung, wo die Vorherrschaft der Vernunft als Maß aller Dinge galt bzw. gilt. Welche Epoche war bzw. ist wohl zivilisierter und fortschrittlicher? [/FONT]
[FONT="]Außerdem zeigt die Kirche doch auch, dass nicht einmal ihre geistlichen Autoritäten imstande sind ihre selbstverfassten Regeln zu befolgen. Anstatt das Zölibat abzuschaffen, vergreift man sich lieber an Kindern. Siehe die zahlreichen Missbrauchsfälle. Der menschliche Sexualtrieb lässt sich nicht unterdrücken. Das scheint sie bis heute wohl nicht wahrhaben zu wollen. Noch schlimmer ist es, wenn der Papst in einer der AIDS verseuchtesten Gegenden Afrikas behauptet „Kondome verschlimmern das AIDS-Problem“. Zum Glück treten immer mehr Menschen aus der Kirche aus. Wahrscheinlich erkennen sie, dass der Wertefundus der Kirche nicht für die moderne Gesellschaft geeignet und wider jeglicher Vernunft ist.[/FONT]
[FONT="]
Gesellschaftliche Normen werden all zu selten hinterfragt und einfach gedankenlos übernommen. Noch während der ersten beiden Jahrzehnte nach Gründung der BRD waren homosexuelle Handlungen strafbar und wurden verfolgt. Homosexualität wurde als schädlich für die Gesellschaft angesehen. Seit 2001 ist es für gleichgeschlechtliche Paare möglich, eine Lebenspartnerschaft zu gründen. Diese werden heute weitestgehend akzeptiert. Es hat sich sogar herausgestellt, dass eine Homo-Beziehung keinerlei negative Auswirkungen auf das Kind des Paares hat. Die Aversion gegenüber Homosexuellen beruhte anscheinend ausschließlich auf Vorurteilen, Intoleranz und Unverständnis. Mir scheint es, als ob es mit der offenen Beziehung und Polyamory ähnlich steht.[/FONT]
[FONT="]Ein anderer Aspekt ist, dass es in vielen Bereichen noch immer einen verklemmten Umgang mit Sexualität, Gefühlen und Beziehungen gibt, z. B. in der Familie oder der Schule, Bereiche also, die einem das Leben lang prägen.[/FONT]
[FONT="] „Ewige Treue“ bedeutet für die meisten Menschen, dass man den Rest des Lebens ausschließlich eine einzige Person zu lieben hat. Allein dieses Diktat ist mir zu wider. Ich kann es nicht bestimmen wen ich liebe und wen nicht.[/FONT]
[FONT="]Wenn die Liebeshormone im Körper weniger werden und der Alltagstrott eintritt, sehnt man sich nach einer Abwechslung. Wird diese von beiden Seiten gewährt, wird sie sehr wahrscheinlich für frischen Wind in der Partnerschaft sorgen und die Liebe und Leidenschaft immer wieder aufs Neue entfachen. Ganz ohne Lügen und schlechtes Gewissen. [/FONT]
[FONT="]Was ist ehrlicher? Wenn rund die Hälfte der Männer (51 Prozent) und 42 Prozent der Frauen nach eigener Aussage schon mindestens einmal fremdgegangen sind (ganz zu schweigen von denen, die es gerne einmal tun würden) und damit den Partner betrügen (Umfrage des Hamburger GEWIS-Instituts) oder wenn beide im gegenseitigem Einvernehmen eine offene Beziehung/Ehe führen.[/FONT]
[FONT="]Ich denke, dass die meisten Anhänger der Monogamie von Eifersucht und Besitzansprüche getrieben sind. Sie glauben, dass sie das alleinige Recht haben ihren Partner zu lieben und zu begehren. Würden sie jedoch von Vertrauen geprägt sein, wären sie in der Lage einen alternativen Weg zu gehen. Hin zu einer Beziehung, die sehr wahrscheinlich länger dauern und länger vom Glück geprägt würde. [/FONT]
[FONT="]Eifersucht geht immer mit Verlustangst einher. In einer offenen Beziehung müsste es nach meiner Überlegung weniger Eifersucht geben, denn dadurch, dass man dem Partner erlaubt seine sexuellen Bedürfnisse auszuleben, wird ein wesentlicher Grund für Trennungen und Scheidungen eliminiert.[/FONT]
[FONT="]Auch ich möchte nicht in einer monogamen Beziehung leben, denn ich selber habe damit keine guten Erfahrungen gemacht. Sie sagte sinngemäß zu mir, dass sie sich zu sehr eingeengt fühle. Und um ehrlich zu sein, ich mich auch. Andererseits sehne ich mich, wie jeder andere Mensch auch, nach einer festen Beziehung in der ich mich mit einem Menschen austauschen und mit ihm zusammenleben kann. Dieser Mensch sollte nach Möglichkeit in etwa die gleichen Werte teilen wie ich. Außerdem, und das ist das wichtigste von allem, müssen wir uns gegenseitig vertrauen. Das wäre die Basis unserer Beziehung. [/FONT]
[FONT="]Jeder Mensch braucht einen sozialen und emotionalen Rückhalt. Niemand möchte gern alleine Leben. [/FONT]
[FONT="]Ich bin ein Befürworter der Familie. Sie ist die kleinste aber auch gleichzeitig wichtigste soziale Einheit. Je stärker, stabiler und selbstbewusster sie ist, desto besser. Wenn man jedoch die Familie aufgeben und verlassen muss um seine nicht ausgelebte Lust nachzugehen, sind alle Mitglieder der Familie verletzt, es entsteht ein wirtschaftlicher Schaden (u. a. Scheidungskosten) und es kann zudem negative Konsequenzen für die Entwicklung des Kindes nach sich ziehen. Denn eines ist auch 100%ig sicher. Wenn die Frau mit dem Kind einen neuen Lebensgefährten hat, wird der Lebensgefährte das Kind niemals so sehr lieben wie sein eigenes. Die Liste der verheerenden Folgen einer Scheidung ist sehr lang. Ich habe es selber in meiner Verwandtschaft gesehen. Für die beiden war es ihre erste Beziehung. Sie haben sich sehr früh gefunden (sie waren beide ca. 18). Sie hatten geheiratet und einen Sohn gezeugt. Beide hatten eigentlich ein perfektes Leben. Bis er das Gefühl hatte etwas im Leben verpasst zu haben. Er hat sich scheiden lassen. Eine gescheiterte Ehe mehr. Ich frage mich, ob das auch passiert wäre, wenn sie die Ehe offener geführt hätten.[/FONT]
[FONT="]Es heißt, wir leben in einer offenen Gesellschaft in der man alles sagen darf. Es ist aber verpönt, wenn man sagt, dass man mehr als einen Menschen liebt. Vor allem Frauen werden sich davor hüten, denn sie werden dann meist sofort als Schlampe bezeichnet. Wieso ist es moralisch inakzeptabel mehrere Menschen zu lieben?[/FONT]
[FONT="]Ich hoffe, dass bezüglich dessen ein Wandel eintritt. Der Wandel fällt wohl auch deshalb so schwer, weil wir von Kindheitsbeinen nichts anderes kennen. Es gibt bis heute quasi kaum nicht monogame Ehen an denen man sich orientieren kann. Uns wird das Gefühl vermittelt, dass nur eines von beiden gehe, also entweder nur Er bzw. Sie oder gar nichts. Etwas dazwischen gäbe es nicht. Alles andere sei verwerflich. Somit wäre es ja auch verwerflich, wenn jemand sein Weg doch anders gestaltet um glücklich zu werden. [/FONT]
[FONT="]Es wird in der Öffentlichkeit und den Medien überhaupt nicht über alternative Beziehungsformen diskutiert und folglich auch nicht über mögliche Vor- und Nachteile und ob sie für die Gesellschaft und die Bedürfnissen des Menschen vielleicht geeigneter wären. Es scheint ein Tabuthema zu sein. So darf es in unserer Gesellschaft einfach nicht sein![/FONT]
[FONT="]Um den ersten Schritt in diese Richtung zu machen, braucht es viel Mut, Selbstbewusstsein und Überzeugung, denn man muss gesellschaftlichen Widerstand überwinden.[/FONT]
[FONT="]Es fehlen auch prominente Vorbilder, die sich zu dieser Beziehungsform bekennen. Würde es sie geben, würden sich mehr Menschen trauen sich zu outen. [/FONT]
[FONT="]Offensichtlich geht es aber schon in die richtige Richtung: „Laut einer Studie der Singlebörse FriendScout24 zum Thema Liebe im Jahr 2020, bei der 990 Frauen und 1010 Männer befragt wurden, wird es in Zukunft viel mehr polyamore Beziehungen geben. Davon sind jedenfalls 71% der Befragten überzeugt.“ [/FONT]Quelle [FONT="]: bz-berlin[/FONT]
[FONT="]Versteht mich nicht falsch. Ich will damit die offene Beziehung/Ehe oder Polyamory nicht zwingend zur Norm machen. Aber jeder soll seine Beziehung so führen, wie es ihm am liebsten ist. Wenn jemand aber eine nicht monogame Beziehung bevorzugt, soll sie genau wie eine monogame akzeptiert werden. Ich würde mir auch wünschen, dass man beispielsweise von der Schule, aber ganz besonders von den Eltern schon früh gesagt bekommt, dass es in Ordnung sei, wenn man mehrere Menschen liebt. Denn schließlich sind es unsere wahren Gefühle, das was uns letztendlich zu Menschen macht. Es ist doch zu schade, wenn man gezwungen ist, diese aufgrund von irgendwelchen vorgestrigen gesellschaftlichen Normen zu unterdrücken. Liebe ist doch schließlich die schönste aller Gefühle.[/FONT]
[FONT="]Ich bin durchaus an einem eifrigen Gedankenaustausch interessiert. Mich würde vor allem interessieren, was Leute, die in einer offenen Beziehung leben für Erfahrungen gemacht haben.[/FONT]
[FONT="]MfG[/FONT]
[FONT="]Martin (24)[/FONT]
[FONT="]Die Scheidungsrate in Deutschland beträgt kontinuierlich ca. 50%. Wie ist das zu erklären?[/FONT]
[FONT="]Eine Erklärung ist laut Guy Bodenmann vom Institut für Familienforschung und -beratung[/FONT]
[FONT="]Universität Fribourg: „Beziehungen, die als Einschränkung des eigenen Erlebens- und Handlungsspielraums gewertet werden, oder welche die in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen, enden heute schneller und selbstverständlicher vor dem Scheidungsrichter“ [/FONT]
[FONT="]Weitere Gründe: „Befragt man Geschiedene direkt nach subjektiven Gründen für die[/FONT]
[FONT="]Auflösung der Ehe werden hauptsächlich Unzufriedenheit mit dem Partner, sexuelle Probleme, Untreue und außereheliche Beziehungen, eine Abnahme der emotionalen Bindung an den Partner (erloschene Liebe), Gewalt in der Ehe (physischer und psychischer Missbrauch, Vernachlässigung des Partners)……angegeben.“ [/FONT]
[FONT="]Wenn man in einer Beziehung (sexuell) frustriert ist, ist man unausgeglichen und das kann in Stress und das wiederum in eine erhöhte Gewaltbereitschaft umschlagen. Und dass in so einer Atmosphäre Kinderseelen anknacksen, dürfte jedem klar sein. Ganz zu schweigen von einer Scheidung.[/FONT]
[FONT="]Eine offene Beziehung/Ehe würde viele dieser Probleme lösen. Man hat einen festen Partner fürs Leben aber gleichzeitig auch die von den Befragten in einer klassischen Ehe als nicht vorhanden empfundenen „Erlebens- und Handlungsspielraume.“ Ein erfülltes Sexualleben bedeutet ein glücklicheres Leben. Es ist ein Stück Lebensqualität. [/FONT]
[FONT="]Glück wird in unserer Gesellschaft als ein erstrebenswerter Zustand angesehen, gleichzeitig wird das nicht Einhalten der Monogamie (was sehr viele Leuten glücklicher machen würde) von allen Seiten ohne stichhaltige Argumente verteufelt. Eine Doppelmoral.[/FONT]
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Das größte Hindernis für die Akzeptanz der offenen Beziehung/Ehe und Polyamory ist meiner Meinung nach die von der Gesellschaft tradierten Werte. Bezüglich der Themen Liebe/Beziehung/Ehe wurden diese wiederum zu einem erheblichen Maße von der Kirche übernommen („Bis dass der Tod uns scheidet“). Man sollte sich jedoch bewusst werden, dass die Kirche so ziemlich genau das Gegenteil der Vernunft ist. Man vergleiche das Mittelalter, in dem ja die Kirche (also der Glaube) in allen Bereichen das Sagen hatte, und Europa während und nach der Aufklärung, wo die Vorherrschaft der Vernunft als Maß aller Dinge galt bzw. gilt. Welche Epoche war bzw. ist wohl zivilisierter und fortschrittlicher? [/FONT]
[FONT="]Außerdem zeigt die Kirche doch auch, dass nicht einmal ihre geistlichen Autoritäten imstande sind ihre selbstverfassten Regeln zu befolgen. Anstatt das Zölibat abzuschaffen, vergreift man sich lieber an Kindern. Siehe die zahlreichen Missbrauchsfälle. Der menschliche Sexualtrieb lässt sich nicht unterdrücken. Das scheint sie bis heute wohl nicht wahrhaben zu wollen. Noch schlimmer ist es, wenn der Papst in einer der AIDS verseuchtesten Gegenden Afrikas behauptet „Kondome verschlimmern das AIDS-Problem“. Zum Glück treten immer mehr Menschen aus der Kirche aus. Wahrscheinlich erkennen sie, dass der Wertefundus der Kirche nicht für die moderne Gesellschaft geeignet und wider jeglicher Vernunft ist.[/FONT]
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Gesellschaftliche Normen werden all zu selten hinterfragt und einfach gedankenlos übernommen. Noch während der ersten beiden Jahrzehnte nach Gründung der BRD waren homosexuelle Handlungen strafbar und wurden verfolgt. Homosexualität wurde als schädlich für die Gesellschaft angesehen. Seit 2001 ist es für gleichgeschlechtliche Paare möglich, eine Lebenspartnerschaft zu gründen. Diese werden heute weitestgehend akzeptiert. Es hat sich sogar herausgestellt, dass eine Homo-Beziehung keinerlei negative Auswirkungen auf das Kind des Paares hat. Die Aversion gegenüber Homosexuellen beruhte anscheinend ausschließlich auf Vorurteilen, Intoleranz und Unverständnis. Mir scheint es, als ob es mit der offenen Beziehung und Polyamory ähnlich steht.[/FONT]
[FONT="]Ein anderer Aspekt ist, dass es in vielen Bereichen noch immer einen verklemmten Umgang mit Sexualität, Gefühlen und Beziehungen gibt, z. B. in der Familie oder der Schule, Bereiche also, die einem das Leben lang prägen.[/FONT]
[FONT="] „Ewige Treue“ bedeutet für die meisten Menschen, dass man den Rest des Lebens ausschließlich eine einzige Person zu lieben hat. Allein dieses Diktat ist mir zu wider. Ich kann es nicht bestimmen wen ich liebe und wen nicht.[/FONT]
[FONT="]Wenn die Liebeshormone im Körper weniger werden und der Alltagstrott eintritt, sehnt man sich nach einer Abwechslung. Wird diese von beiden Seiten gewährt, wird sie sehr wahrscheinlich für frischen Wind in der Partnerschaft sorgen und die Liebe und Leidenschaft immer wieder aufs Neue entfachen. Ganz ohne Lügen und schlechtes Gewissen. [/FONT]
[FONT="]Was ist ehrlicher? Wenn rund die Hälfte der Männer (51 Prozent) und 42 Prozent der Frauen nach eigener Aussage schon mindestens einmal fremdgegangen sind (ganz zu schweigen von denen, die es gerne einmal tun würden) und damit den Partner betrügen (Umfrage des Hamburger GEWIS-Instituts) oder wenn beide im gegenseitigem Einvernehmen eine offene Beziehung/Ehe führen.[/FONT]
[FONT="]Ich denke, dass die meisten Anhänger der Monogamie von Eifersucht und Besitzansprüche getrieben sind. Sie glauben, dass sie das alleinige Recht haben ihren Partner zu lieben und zu begehren. Würden sie jedoch von Vertrauen geprägt sein, wären sie in der Lage einen alternativen Weg zu gehen. Hin zu einer Beziehung, die sehr wahrscheinlich länger dauern und länger vom Glück geprägt würde. [/FONT]
[FONT="]Eifersucht geht immer mit Verlustangst einher. In einer offenen Beziehung müsste es nach meiner Überlegung weniger Eifersucht geben, denn dadurch, dass man dem Partner erlaubt seine sexuellen Bedürfnisse auszuleben, wird ein wesentlicher Grund für Trennungen und Scheidungen eliminiert.[/FONT]
[FONT="]Auch ich möchte nicht in einer monogamen Beziehung leben, denn ich selber habe damit keine guten Erfahrungen gemacht. Sie sagte sinngemäß zu mir, dass sie sich zu sehr eingeengt fühle. Und um ehrlich zu sein, ich mich auch. Andererseits sehne ich mich, wie jeder andere Mensch auch, nach einer festen Beziehung in der ich mich mit einem Menschen austauschen und mit ihm zusammenleben kann. Dieser Mensch sollte nach Möglichkeit in etwa die gleichen Werte teilen wie ich. Außerdem, und das ist das wichtigste von allem, müssen wir uns gegenseitig vertrauen. Das wäre die Basis unserer Beziehung. [/FONT]
[FONT="]Jeder Mensch braucht einen sozialen und emotionalen Rückhalt. Niemand möchte gern alleine Leben. [/FONT]
[FONT="]Ich bin ein Befürworter der Familie. Sie ist die kleinste aber auch gleichzeitig wichtigste soziale Einheit. Je stärker, stabiler und selbstbewusster sie ist, desto besser. Wenn man jedoch die Familie aufgeben und verlassen muss um seine nicht ausgelebte Lust nachzugehen, sind alle Mitglieder der Familie verletzt, es entsteht ein wirtschaftlicher Schaden (u. a. Scheidungskosten) und es kann zudem negative Konsequenzen für die Entwicklung des Kindes nach sich ziehen. Denn eines ist auch 100%ig sicher. Wenn die Frau mit dem Kind einen neuen Lebensgefährten hat, wird der Lebensgefährte das Kind niemals so sehr lieben wie sein eigenes. Die Liste der verheerenden Folgen einer Scheidung ist sehr lang. Ich habe es selber in meiner Verwandtschaft gesehen. Für die beiden war es ihre erste Beziehung. Sie haben sich sehr früh gefunden (sie waren beide ca. 18). Sie hatten geheiratet und einen Sohn gezeugt. Beide hatten eigentlich ein perfektes Leben. Bis er das Gefühl hatte etwas im Leben verpasst zu haben. Er hat sich scheiden lassen. Eine gescheiterte Ehe mehr. Ich frage mich, ob das auch passiert wäre, wenn sie die Ehe offener geführt hätten.[/FONT]
[FONT="]Es heißt, wir leben in einer offenen Gesellschaft in der man alles sagen darf. Es ist aber verpönt, wenn man sagt, dass man mehr als einen Menschen liebt. Vor allem Frauen werden sich davor hüten, denn sie werden dann meist sofort als Schlampe bezeichnet. Wieso ist es moralisch inakzeptabel mehrere Menschen zu lieben?[/FONT]
[FONT="]Ich hoffe, dass bezüglich dessen ein Wandel eintritt. Der Wandel fällt wohl auch deshalb so schwer, weil wir von Kindheitsbeinen nichts anderes kennen. Es gibt bis heute quasi kaum nicht monogame Ehen an denen man sich orientieren kann. Uns wird das Gefühl vermittelt, dass nur eines von beiden gehe, also entweder nur Er bzw. Sie oder gar nichts. Etwas dazwischen gäbe es nicht. Alles andere sei verwerflich. Somit wäre es ja auch verwerflich, wenn jemand sein Weg doch anders gestaltet um glücklich zu werden. [/FONT]
[FONT="]Es wird in der Öffentlichkeit und den Medien überhaupt nicht über alternative Beziehungsformen diskutiert und folglich auch nicht über mögliche Vor- und Nachteile und ob sie für die Gesellschaft und die Bedürfnissen des Menschen vielleicht geeigneter wären. Es scheint ein Tabuthema zu sein. So darf es in unserer Gesellschaft einfach nicht sein![/FONT]
[FONT="]Um den ersten Schritt in diese Richtung zu machen, braucht es viel Mut, Selbstbewusstsein und Überzeugung, denn man muss gesellschaftlichen Widerstand überwinden.[/FONT]
[FONT="]Es fehlen auch prominente Vorbilder, die sich zu dieser Beziehungsform bekennen. Würde es sie geben, würden sich mehr Menschen trauen sich zu outen. [/FONT]
[FONT="]Offensichtlich geht es aber schon in die richtige Richtung: „Laut einer Studie der Singlebörse FriendScout24 zum Thema Liebe im Jahr 2020, bei der 990 Frauen und 1010 Männer befragt wurden, wird es in Zukunft viel mehr polyamore Beziehungen geben. Davon sind jedenfalls 71% der Befragten überzeugt.“ [/FONT]Quelle [FONT="]: bz-berlin[/FONT]
[FONT="]Versteht mich nicht falsch. Ich will damit die offene Beziehung/Ehe oder Polyamory nicht zwingend zur Norm machen. Aber jeder soll seine Beziehung so führen, wie es ihm am liebsten ist. Wenn jemand aber eine nicht monogame Beziehung bevorzugt, soll sie genau wie eine monogame akzeptiert werden. Ich würde mir auch wünschen, dass man beispielsweise von der Schule, aber ganz besonders von den Eltern schon früh gesagt bekommt, dass es in Ordnung sei, wenn man mehrere Menschen liebt. Denn schließlich sind es unsere wahren Gefühle, das was uns letztendlich zu Menschen macht. Es ist doch zu schade, wenn man gezwungen ist, diese aufgrund von irgendwelchen vorgestrigen gesellschaftlichen Normen zu unterdrücken. Liebe ist doch schließlich die schönste aller Gefühle.[/FONT]
[FONT="]Ich bin durchaus an einem eifrigen Gedankenaustausch interessiert. Mich würde vor allem interessieren, was Leute, die in einer offenen Beziehung leben für Erfahrungen gemacht haben.[/FONT]
[FONT="]MfG[/FONT]
[FONT="]Martin (24)[/FONT]
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