Wie Verhüten bei Fernbeziehung?

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NinjaNiña

Gast
#1
Hallo :) ich mach's mal kurz: Ich (w23) hab mich in meinem Auslandsjahr in Peru in ihn (m23)verliebt und nach langem hin und her haben wir uns jetzt doch durchgerungen es zumindest einmal zu Versuchen mit einer Fernbeziehung ':). Ich werde ihn im Februar vorraussichtlich für anderthalb Monate besuchen und bin Grad am überlegen wie wir dass dann mit der Verhütung machen sollen. Wir hatten davor auch schon Sex und haben immer mit Kondomen verhütet und für mich hat das eigentlich voll gut funktioniert, für ihn leider nicht so :/ war öfter so, dass seine Erektion sozusagen einfach in sich zusammengefallen ist so bald er das Kondom übergezogen hat. Wir haben das auch mal thematisiert aber jetzt ohne wirklich ein Ergebnis, was soll man auch machen, nicht zu verhüten kommt halt nicht in die Tüte... Jetzt hab ich für dieses Mal überlegt, ob ich nicht vielleicht die Pille oder das Pflaster nehmen soll für die anderthalb Monate. Ich bin eigentlich nicht so begeistert von der Idee, weil ich hormoneller Verhütung eigentlich ziemlich kritisch entgegen stehe. Vor allem will ich das meinem Körper eigentlich auch nicht antun für so einen kurze Zeitraum :/ Außerdem weiß ich auch gar nicht, ob das überhaupt so geht wie ich das denke ? Also dass ich die Pille rechtzeitig vorher nehme und dann wieder absetzt wenn ich zurück komme? Hab über so kurzes Nehmen der Pille bisher nichts gefunden im Internet ... Und dann hab ich natürlich auch ein bisschen Schiss vor den Nebenwirkungen vor allem, weil ich auch gelesen habe, dass das Tromboserisiko steigt wenn man zum Beispiel exzessiv Sport macht oder bei starkem Hitze und wenig Wasserzufuhr ... Tja genau das haben wir allerdings vor (mehrere Tage Fahrradtour durch die Selva wo's viel Berg auf und Berg ab geht und es wirklich warm ist), dass allerdings nur am Rande, ist ja auch eher unwahrscheinlich, dass es dazu kommt ...
Naja ich wollte mir jetzt einfach noch ein Paar Meinungen einholen von Leuten, die vielleicht ein bisschen mehr Ahnung haben:)
Die Sache, dass es mit Kondomen oft nicht klappt belastet unsere Beziehung schon ein bisschen :/ Desshalb denk ich da ja auch darüber nach obwohl ich eigentlich wirklich nicht groß Bock hab die Pille oder das Pflaster zu nehmen... Was meint ihr zu der ganzen Sache, Pille nehmen ja/nein oder doch noch was anderes versuchen, bzw es doch nochmal mit Kondomen (da wird es wohl so oder so drauf rauslaufen wenn ich mich gegen die Pille entscheide) ?
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#2
Für mich hat die Verhütungsmethode nichts mit der Art der Beziehung zu tun. Wenn ich keinesfalls schwanger werden möchte, entscheide ich mich für die aus meiner Sicht sicherste Methode, und das dürfte bei jemandem, der mit Kondomen anscheinend nicht so gut umgehen kann, nicht das Kondom sein. Allerdings ist Kondom zur Verhütung von Geschlechtskrankheiten schon eine gute Idee.
 
Dabei
7 Sep 2023
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#3
Für einen so kurzen Zeitraum (2 Zyklen) sollten mögliche Nebenwirkungen der Pille (v.a. Thromboserisiko) eigentlich noch keine große Rolle spielen. Im übrigen stimmt es schon, dass das Kondom gerade mit Hinblick auf Geschlechtskrankheiten sinnvoll ist. Auch wenn es irgendwie lästig ist. Du weißt nicht, was er so nebenher macht... Und wenn er Probleme mit der Erektion hat, empfiehlt sich ein PDE5-Hemmer (Viagra/Cialis/Levitra). Da sollte in dem Alter schon eine kleine Dosis reichen und er steht wie eine Eins ;)
 
Dabei
4 Jul 2023
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#4
Für einen so kurzen Zeitraum (2 Zyklen) sollten mögliche Nebenwirkungen der Pille (v.a. Thromboserisiko) eigentlich noch keine große Rolle spielen.
Ne das kann ich nicht bestätigen. Mag sein, dass das auf die langfristigen Folgen zutrifft (wobei ich da meine Zweifel habe), aber Der Körper braucht erstmal eine Weile, bis er sich auf diese Hormone eingestellt hat und ich kann mir nicht vorstellen, dass dieses Hin und Her für den Körper gesund ist. Kann dir aus Erfahrung von mir und Freundinnen sagen, dass die Psyche und der Körper erstmal einige Wochen braucht um klarzukommen. Ich persönlich habe einen Monat quasi durchgeheult (und dann abgesetzt, aber dazu später mehr) und Freundinnen von mir erzählten, dass sie erstmal einen Monat durchgeblutet haben, starke Kopfschmerzen hatten, Brustschmerzen, psychische Verstimmungen, ... bis es sich ggf. dann eingependelt hat.

Ich hab sie wie gesagt nach einem Monat nicht weiter genommen und bin stattdessen auf ein Langzeit-IUD umgestiegen. Da Hormone für mich erstmal gestrichen waren, habe ich mich für die Kupferkette entschieden und habe die auch über die ganzen 5 Jahre sehr gut vertragen. Vielleicht ist sowas eine Idee für dich?
Ansonsten gibts ja noch so Geschichten wie das Diaphragma, wobei mir das persönlich zu umständlich wäre. Aber es gibt definitiv mehr als Kondom und Pille
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#5
Ich persönlich habe einen Monat quasi durchgeheult
Das ist wirklich sehr individuell und scheint auch vom konkreten Präparat abzuhängen. Ich habe immer wieder die Pille genommen, und dann, wenn ich keinen Partner hatte, pausiert, und ich habe die einwandfrei vertragen - bis auf eine Ausnahme, als ich auf ein angeblich schonenderes Präparat umsteigen wollte, da hatte ich auf einmal extreme Blutungen und Krämpfe, so dass ich das mit dem Umstieg gelassen habe. Eine Freundin hat lange ein bestimmtes Präparat genommen und wollte dann umsteigen, und die hat von der neuen Pille Depressionen bekommen - ist dann wieder auf die "frühere" umgestiegen. Das sind jetzt aber die einzigen Extremfälle, die mir persönlich bekannt wurden.
Musst du wirklich selber abwägen, was du da machen möchtest.
 
Dabei
15 Jun 2019
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#6
Ich bin eigentlich nicht so begeistert von der Idee, weil ich hormoneller Verhütung eigentlich ziemlich kritisch entgegen stehe.
Über die Pille wird viel diskutiert. In Zeiten von Social Media ist es auch sehr leicht, dass jede*r seine eigene Meinung verbreiten kann. Ja, die Pille ist ein Medikament und ja, die Pille kann Nebenwirkungen haben. Deshalb ist die Pille auch aus gutem Grund verschreibungspflichtig und man sollte sich gemeinsam mit der Frauenärztin/dem Frauenarzt die Zeit nehmen das individuell richtige Präparat zu finden.
Man muss aber auch ganz klar sagen, dass viele Behauptungen, die im Netz über die Pille verbreitet werden (z. B. die allgemeine Behauptung, dass die Pille die Libido senkt oder depressiv macht), durch die Studienlage nicht gestützt werden. Da ist viel Panikmache dabei, was verunsichern kann. Die Pille wirkt eben bei jeder anders und auch jedes Präparat wirkt unterschiedlich. Und man muss betonen, dass die Pille eben auch eines der sichersten Verhütungsmittel überhaupt ist, zumindest was die Schwangerschaftsverhütung angeht. Bei Geschlechtskrankheiten sieht es schon wieder anders aus.

Und dann hab ich natürlich auch ein bisschen Schiss vor den Nebenwirkungen vor allem, weil ich auch gelesen habe, dass das Tromboserisiko steigt
Das ist ein typisches Beispiel für diese Panikmache. Ja, das Thromboserisiko steigt durch Einnahme der Pille. Das bezieht sich aber auf das relative Risiko, nicht auf das absolute Risiko. Das Thromboserisiko erhöht sich relativ um etwa das 3.5-Fache. Klingt nach viel, ist es aber absolut gesehen nicht. Bei Frauen, die nicht mit der Pille verhüten, liegt das Thromboserisiko bei etwa 2 von 10000 Personen. Bei Frauen, die mit Pille verhüten, liegt das Risiko nur unwesentlich höher, bei etwa 5 bis 7 von 10000, wobei es hier auch aufs Präparat ankommt. Weit größere Risikofaktoren sind ungesunder Lebensstil (Rauchen, wenig Bewegung, ungesunde Ernährung) und selbst der Flug von Deutschland nach Peru lässt das Thromboserisiko schon leicht steigen und ich bin sicher, dass du aufs Fliegen nicht verzichten willst.

Ich kann und will dir deshalb nicht raten die Pille zu nehmen oder nicht zu nehmen. Das musst du selbst entscheiden, denn letztlich bist du für dich selbst verantwortlich. Ich kann dir aber raten, lass dich von deiner Gynäkolog*in beraten, hol dir ggf. eine zweite Meinung und wäge dann ab.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#7
ob ich nicht vielleicht die Pille oder das Pflaster nehmen soll für die anderthalb Monate. Ich bin eigentlich nicht so begeistert von der Idee, weil ich hormoneller Verhütung eigentlich ziemlich kritisch entgegen stehe.
Meine Meinung als gut 30 Jahre Ältere: Die absolut sichere Verbütung gibt es bekanntlich nicht. Aber von all den unsicheren Verhütungsmitteln ist die Pille doch das beste. Denn der Arzt wird dir genau die Pille verordnen, die aus medizinischer Sicht für dich am besten geeignet ist.
Ich selbst war die meiste Zeit in Fernbeziehung, habe jahrzehntelang mit Pille verhütet und fand das gut, weil ich mich so auch auf meinen Zyklus verlassen konnte und nie überraschend die Hosen voller Blut hatte.
Aufpassen muss man lediglich beim Zusammenwirken der Pille mit anderen Medikamenten, etwa Psychopharmaka. Wie das schiefgehen kann, habe ich ebenfalls erfahren.
Ansonsten aber waren Probleme mit der Pille für mich ein absolutes Fremdwort, weswegen ich nach wie vor die Pille nur empfehlen kann.[/B]

PS: Fettdruck spinnt mal wieder ein bisschen ...
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#8
Nachtrag - betrifft Pille und soziale Medien: Das Zeitfenster, in dem ich mit Pille verhütet habe, lag größtenteils vor der Existenz von sozialen Medien bzw. vor meiner Möglichkeit, soziale Medien zu nutzen und mich davon beeinflussen zu lassen.
Das heißt, ich habe die Pille genommen, mich auf die Meinung meines Frauenarztes verlassen und mir deswegen weiter gar keinen Kopf gemacht.
Und weißt du was? Ich bin völlig gesund geblieben ... ! Wie schon so viele andere Frauen vor mir, auch aus der Generation vor mir, für die die Pille zur Nachwuchsverhütung ebenso selbstverständlich war wie für mich.
 
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