Wenn Katzen das Leben umkrämpeln...

Dabei
30 Okt 2022
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#1
Hallo meine Lieben,

eigentlich hatte ich nicht vor irgendwann darüber zu reden. Bzw hätte ich nicht gedacht, dass es mal nötig wäre. Nun habe ich mich doch angemeldet, weil es nicht mehr geht.

Zuerst Grundlegendes. Ich bin eigentlich in einer glücklichen Beziehung. Es ist eine Langzeitbeziehung (fast 10 Jahre) und Ehe/Kinder sind zwar kein Tabuthema aber mehr auch nicht. Zumindest von seiner Seite aus. Ich hätte irgendwann schon gern eine eigene Familie. Egal. Er ist mein erster Freund und gestritten haben wir uns auch noch nicht. Ja tatsächlich, noch gar nicht. Manchmal gab es natürlich Momente, die mich enttäuscht haben, aber das waren Kleinigkeiten und mir ein Streit nicht wert.

Nun haben wir Anfang September 2 kleine Kater (sie sind derzeit 6 Monate alt) aufgenommen. Die Idee mit den Katzen kam von mir, er war zunächst nicht begeistert, hat aber irgendwann zugestimmt und konnte es gegen Ende noch nicht einmal erwarten, sie endlich abzuholen. Er kümmert sich auch liebevoll um sie, die kuscheln mit ihm öfter als mit mir. Könnte perfekt sein, hm?
Vor genau einem Monat bin ich nach einer 3-tägigen Geschäftsreise wieder nach Hause gekommen. Kratzbaum im Flur, Tür zum Wohnzimmer zu, Tür zum Schlafzimmer zu (wobei das normal ist). Katzen im Flur. Mein Freund im Wohnzimmer. Ich frage warum - er: die eine Katze hatte einen dreckigen Po. Als ich nachgesehen habe, war ein kleines - wirklich nuuuuuur kleines Bisschen was. Habe es schnell weg gemacht. Habe die Wohnung komplett geputzt, dass alles wieder sauber ist. Trotzdem wollte er sie zunächst nicht mehr ins Wohnzimmer lassen und am Ende auch nur mit Decken auf der Couch. Okay, ich habe Decken ausgebreitet... Seit dem war kein Vorfall mehr. Und auch sonst scheinen die zwei das mit dem Saubermachen gut in den Griff bekommen zu haben. Außerdem haben wir sie soweit erzogen, dass sie nicht auf jegliche Tische und Arbeitsflächen gehen. Das klappt wunderbar. Aber er hat den Teppich aus dem Bad verbannt, weil sie ja drauf machen könnten (es sei nebenbei erwähnt, dass sie bei Abholung schon absolut stubenrein waren) und zieht in der ganzen Wohnung nur noch seine Schlappen an (früher mit Socken).
Letzte Woche war ich wieder für 5 Tage weg... (ich bin bis April noch hin und wieder mal für ein paar Tage weg). Komme heim und die Wohnung ist nicht gesaugt, der Boden nicht gewischt. Er beschwert sich über die ganzen Haare, verbringt den ganzen Tag im Schlafzimmer (tierfreie Zone quasi). Er will nicht mehr auf der Couch liegen, weil die Katzen dort "ja überall ihren Po abschmieren". Ich habe also wieder ganz schnell die Wohnung geputzt, Boden gewischt, die Decken auf der Couch gewaschen und wollte sogar mit dem Nasssauger die Couch reinigen, damit er wieder ein sauberes Sofa hat. All das bringt nichts.. Er hat sie heute allen ernstes "ekelhaft" genannt und "Viecher".... Er macht einen Bogen um sie. Dabei war heute früh noch alles okay.

Ich bin geschockt, verletzt, wütend. In mir ist gerade ein Gefühlsvulkan ausgebrochen. Ich weiß nicht, was ich machen soll... Wenn ich da bin, lüfte ich jeden Tag (macht er z.B. auch nicht, warum auch immer.. vllt bekommt man beim Rauchen genug Frischluft ab), lasse ich den Staubsaugerroboter jeden Tag durchlaufen, wische 2x die Woche den Boden, entferne die Haare auf der Couch...Ich habe elektrische Luftreiniger besorgt (auch weil er nach dem Rauchen immer mit dem "Raucherduft" wieder in die Wohnung kommt - gerade im Winter für mich als Nichtraucherin nicht soooo angenehm aber hey, man liebt auch die schlechten Angewohnheiten. War quasi eine Investition, die ich eh getätigt hätte) Unsere Wohnung riecht auch wirklich null nach Katzen - mehrfach und unabhängig von (wirklich teils unverschämt ehrlichen und kritischen) Besuch bestätigt. Bin ich aber mal für einen längeren Zeitraum nicht da, wendet sich das Blatt. Er bekommt gefühlt einen Hass auf die zwei. Und das schlimme... Wenn ich mit ihm reden will - weil das in einer Beziehung nunmal normal ist, dass man über Probleme redet und eine Lösung findet - hieß es vorhin "jetzt nerv mich nicht"... Ganz ehrlich, ich erkenne ihn nicht wieder. Oder lerne ich ihn erst jetzt kennen? Wie soll das mal mit Kindern werden, die überall ihr Spielzeug rumfliegen lassen? Ich tue - wenn ich da bin wirklich alles Mögliche, um einen sauberen Haushalt zu haben (wär ohne Katzen auch so aber mit ihnen umso mehr). Wirklich. Und in der Zeit gibt es auch keine Auseinandersetzungen. Nur, wenn ich nicht da bin.....

Ich sitze gerade da und weiß nicht weiter. Was soll ich machen? Mich ab jetzt jeden Monat auf Streit einstellen? Mich damit abfinden und aussitzen? Ich sagte ihm mal, dass mir meine Beziehung wichtiger ist und ich im Notfall die Reißleine ziehen würde und für die zwei ein neues Zuhause suchen würde.... Die Frage ist nur, wie viele Kompromisse muss ich eingehen, und wann ist es genug? Er war gegen Ende doch auch derjenige, der sie lieber früher als später haben wollte... Ich habe gerade mit beiden gespielt und in ihre Augen gesehen und musste direkt los heulen... ich gerade auch einfach nur überfordert mit der Situation.. Kenne es wie gesagt nicht, seit sie da sind sind wir schon 2x aneinander geraten. Davor 9 Jahre lang gar nicht...

Hatte jemand von euch schon so eine Situation? Eine "Lebensumstellung" aufgrund von Tieren? Wie seid ihr da durch gekommen?

Eure - gerade nicht ganz so positivdenkende - thinkpositiv.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#2
Ich tue - wenn ich da bin wirklich alles Mögliche, um einen sauberen Haushalt zu haben
Und was tut er - außer einen sauberen Haushalt zu fordern?

Wie soll das mal mit Kindern werden, die überall ihr Spielzeug rumfliegen lassen?
Bist Du ganz sicher, dass ihr je Kinder haben werdet? Was sagt er zu dem Thema?

Du erlebst jetzt, wie es läuft, wenn Du ihn zu etwas überredest, was er anfänglich nicht wollte. Und das sind nur Katzen, im Vergleich zu einem Kind sehr pflegeleicht.

Mir scheint es irgendwie, als ob er der Typ ist, der bei Schwierigkeiten mit einem "DU wolltest das, also musst DU Dich jetzt drum kümmern" reagiert. Was glaubst Du, was passieren wird, wenn euer Kind nachts weint? Im Supermarkt einen Wutanfall hat? Sich in der Schule prügelt? Betrunken von der ersten Party nach Hause kommt? Schaffst Du es, Dich gleichzeitig um den im Schlafzimmer wegen des Kindes leidenden Mann und das im Flur weinende Kind zu kümmern?

Er war gegen Ende doch auch derjenige, der sie lieber früher als später haben wollte...
Du hattest halt überzeugende Argumente. Aber dann hat er die schwierigen Seiten direkt erlebt - und sich dann lieber auf "Eigentlich wollte ich ja gar nicht" zurückgezogen und es Dir überlassen, damit fertig zu werden.

Die Frage ist nur, wie viele Kompromisse muss ich eingehen, und wann ist es genug?
Die Frage ist eher: wie viele Kompromisse bist Du bereit einzugehen? Würdest Du z.B. die Katerchen abgeben? Auf Kinder verzichten?

Er hat momentan ein schönes Leben. Bevor die Katerchen kamen, war er unangefochtener Mittelpunkt Deines Lebens. Meinst Du, dass er bereit ist, das aufzugeben und dafür den harten Job eines verantwortungsvollen Familienvaters auf sich zu nehmen?
 
Dabei
30 Okt 2022
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#3
Liebe Nixe,

vielen Dank für deine Antwort, ich versuche auf deine Fragen einzugehen...

Bezüglich Haushalt macht er natürlich auch was..Er räumt schon hin und wieder mal auf.. Er ist fürs Spülen zuständig (wobei ich das Katzenzeug selber spülen, er mag das nicht). Früher haben wir auch mal zusammen aufgeräumt aber seit wir die Tierchen hier haben, übernehme ich es freiwillig, weil ich gerade solche Gespräche vermeiden will... Kurzum, wenn etwas mit den Tieren zu tun hat, mach ich das - das Katzenklo macht er nur gezwungenermaßen wenn ich nicht da bin...

Was die Kinder angeht. Nunja, das weiß ich nicht... Es ist wie gesagt kein Tabuthema aber es ist nicht so, dass wir explizit darüber reden.... dabei wäre es langsam durchaus Zeit zumindest mal Standpunkte zu setzen...

Mir scheint es irgendwie, als ob er der Typ ist, der bei Schwierigkeiten mit einem "DU wolltest das, also musst DU Dich jetzt drum kümmern" reagiert. Was glaubst Du, was passieren wird, wenn euer Kind nachts weint? Im Supermarkt einen Wutanfall hat? Sich in der Schule prügelt? Betrunken von der ersten Party nach Hause kommt? Schaffst Du es, Dich gleichzeitig um den im Schlafzimmer wegen des Kindes leidenden Mann und das im Flur weinende Kind zu kümmern?
Tatsächlich hat er mir heute vorgeworfen, dass die zwei nicht hier wären, wenn es nach ihm ginge. Er hat sich nur auf sie gefreut, weil ich ja dann happy war. Wirkte auf mich wirklich so, als würde er mir die Schuld geben wollen, dass er sich gefreut hat...

Die Frage ist eher: wie viele Kompromisse bist Du bereit einzugehen? Würdest Du z.B. die Katerchen abgeben? Auf Kinder verzichten?

Er hat momentan ein schönes Leben. Bevor die Katerchen kamen, war er unangefochtener Mittelpunkt Deines Lebens. Meinst Du, dass er bereit ist, das aufzugeben und dafür den harten Job eines verantwortungsvollen Familienvaters auf sich zu nehmen?
Ganz ehrlich... Ich weiß es nicht. Vielleicht habe ich mich in etwas verrannt. War vor Freude blind. Habe ihn überrumpelt... Ich sitz gerade da und weiß nicht, was es für mich bedeutet.

Er zeigt mir gerade, dass es offensichtlich auch nur schwer möglich ist, durch schwierigere Zeiten zu kommen... Es findet kein Gespräch zur Lösungsfindung statt.. Und wenn das bei Tieren - die natürlich Arbeit bedeuten aber im Vergleich zum Familienaufbau nun wirklich nicht der Rede wert sind... - So schlimm ist, weiß ich nicht, ob er der Richtige für die Zukunft ist.
Aber dieser Gedanke tut wirklich verdammt weh... Auch weil ich seit einem Jahr immer wieder mit den Gedanken konfrontiert werde (aus anderen Gründen, das gehört hier aber nicht her)... Was ist, wenn ich 10 Jahre lang nur aufgrund von Hoffnung geblieben bin? Irgendwie fühlt es sich so an, als würde mein "perfektes" Leben gerade zu bröckeln anfangen...

Ich wünsche mir irgendwann zu heiraten, Kinder zu bekommen, natürlich die Kinder mit Tieren aufwachsen zu sehen. So wie ich (und er eigentlich auch --> 1 Katze, 2 Hunde).
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#4
Bezüglich Haushalt macht er natürlich auch was..Er räumt schon hin und wieder mal auf.. Er ist fürs Spülen zuständig (wobei ich das Katzenzeug selber spülen, er mag das nicht). Früher haben wir auch mal zusammen aufgeräumt aber seit wir die Tierchen hier haben, übernehme ich es freiwillig, weil ich gerade solche Gespräche vermeiden will... Kurzum, wenn etwas mit den Tieren zu tun hat, mach ich das - das Katzenklo macht er nur gezwungenermaßen wenn ich nicht da bin...
Seid ihr beide berufstätig? Du drückst dich ja etwas nebulös aus, aber die Hauptlast im Haushalt scheinst schon mal du zu tragen. Und dass du dich ganz allein um die Katzen kümmerst, geht auch nicht, finde ich. Es sind EURE Katzen. Egal ob er jetzt meint, er hätte sich breitschlagen lassen, es war eine gemeinsame Entscheidung - oder nicht? Und nun sieht er - kein Wunder, dass er sich da geirrt hat, nachdem er anscheinend auch mit Haushalt nicht so viel am Hut hat - was das für eine Arbeit macht.
Ihr solltet das dringend besprechen, bevor noch mehr Beziehungsporzellan zerschlagen wird. Allerdings sehe ich das schon kommen: Selbst wenn ihr euch entscheidet, die Katzen wieder wegzugeben, weil er damit nicht klarkommt,wirst du unweigerlich (berechtigte) Schlüsse auf das Kinderthema ziehen.
Auch weil ich seit einem Jahr immer wieder mit den Gedanken konfrontiert werde (aus anderen Gründen, das gehört hier aber nicht her)...
Du musst es natürlich nicht hier niederschreiben, wenn du nicht möchtest, aber wenn du seit 1 Jahr Zweifel an deiner Beziehung hast, dann gehört das schon zum Thema.
Was ist, wenn ich 10 Jahre lang nur aufgrund von Hoffnung geblieben bin?
Diese Einschätzung verstehe ich nun nicht. Wer wartet denn 10 Jahre, bis der andere endlich zu einer Heirat und zum Kinderzeugen einwilligt? Ihr habt halt 10 Jahre einvernehmlich eine bestimmte Art von Leben geführt. Und wenn jetzt einer von euch beiden das ändern will - zB du, indem du nun eine Familie gründen willst - wird es sich zeigen, ob ihr beide zusammen in eine neue Phase gehen könnt/ wollt, oder ob das wegen unvereinbarer Standpunkte/ Wünsche das Ende der Beziehung sein wird.
 
Dabei
30 Okt 2022
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#5
Hallo Twi-n-light,

entschuldige, ich bin dieses Wochenende etwas neben der Spur. Also ja, beide berufstätig - er richtig, ich sowohl Studentin als auch wissenschaftliche Hilfskraft an der Universität. Er arbeitet näher am Wohnort, ich pendle 100 km einfach - ich blocke wichtige Termine zusammen, sodass ich auch mal 2-3 Tage weg bin. Das ist allerdings nur noch bis April so, ab da habe ich voraussichtlich den Master und noch flexiblere Arbeitsbedingungen.
Bezüglich Haushalt habe ich das Gefühl, dass es mit den Katzen "stressiger" wurde. Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll oder kann. War früher mal ein Wasserfleck auf dem Boden, war das kein Problem für Ihn und es blieb bis zum nächsten Wischen. Seid sie da sind, ist jeder Fleck auf dem Boden potentiell eine Hinterlassenschaft. Es ekelt ihn an.
Was die Entscheidung angeht: Ja, es war eine gemeinsame. Ich hatte zwar die Idee aber ich hätte nicht Katzen gekauft, wenn er wirklich nicht wollte. Die Kaufentscheidung kam, nachdem er mich gefragt hat, wie es mit den Zwei aussieht und danach gesagt hat, dass ich zusagen soll. Ich habe zu dem Zeitpunkt noch nicht einmal von mir das Gespräch angefangen und auch tagelang vorher nicht.

Du musst es natürlich nicht hier niederschreiben, wenn du nicht möchtest, aber wenn du seit 1 Jahr Zweifel an deiner Beziehung hast, dann gehört das schon zum Thema.
Wenn ich dieses Thema hier ansprechen würde, wären wir super schnell in einem anderen Thema gelandet. "Kurzfassung": Vor 11 Jahren habe ich mich das erste mal mit 16 verliebt. *Er* war für mich aber aufgrund seiner Beziehung tabu. Wir waren aber dennoch sehr gute Freunde, einfach ohne dass was passiert ist. Mit Ende-17 lernte ich dann meinen jetztigen Partner kennen, erzählte *Ihm* davon und nachdem er enttäuscht den Kontakt abgebrochen hatte, habe ich lernen müssen, ihn zu "vergessen". Versteht mich nicht falsch, ich war natürlich glücklich in der Beziehung aber ich verlor trotzdem einen für mich wichtigen Menschen ohne wirklich zu wissen, warum. Letztes Jahr - 10 Jahre nach dem ersten Kennenlernen - kamen wir plötzlich wieder in Kontakt, nachdem er mich angeschrieben hatte (witzig, meine Handynummer habe ich gefühlt nie geändert). Wir haben uns ausgesprochen und er erzählte, dass er sich damals in mich verliebt hatte, aber überfordert war. Einerseits aufgrund der Beziehung und andererseits aufgrund meines noch jungen Alters (er war zu dem Zeitpunkt schon fertig mit Ausbildung, während ich erst angefangen hatte usw.). Er wollte mir Zeit geben um meine eigenen Erfahrungen zu machen ohne ihn als Bremse. Je älter ich wurde, desto ausgeprägter war sein "Wunsch". Er beendete vorher seine Beziehung und wollte es mir dann sagen - zeitgleich mit meinem Beziehungsstart quasi.. Dieser alte-neue Kontakt hat mich etwas aus der Bahn geworfen, weil er immernoch der selbe Mann ist, in den ich mich verliebt habe. Gleiches Grinsen, Selbes Lachen, gleicher Humor, selbe Augen - nur ein erwachseneres Gesicht (es steht ihm wirklich sehr gut). Und man fragt sich unweigerlich "Was wäre, wenn? Haben wir damals eine Chance verpasst?". Irgendwann erzählte er mir, dass er fast ein wenig "Angst" hatte bzw eigenlich schon fest davon ausgegangen ist, dass ich mittlerweile schon eine Familie habe, weil wir früher mal drüber geredet hatten. Insgesamt haben wir gemerkt, dass wir früher und jetzt selbe Ansichten zum Leben haben. Nein, es viel zwischen uns kein Kuss oder mehr, auch meiner Beziehung wegen aber ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dieser Mann raubt mir manchmal den Gedanken. Leider kam eine "gesundheitliche" Geschichte (die ich aus Respekt ihm gegenüber nicht weiter ausrollen möchte) dazwischen, ich habe ihm seit dem "Zwischenfall" kein einziges Mal mehr lachen hören noch sonst etwas. Es ist schwer den Kontakt zu halten, wenn er sich von sich aus immer wieder zurück zieht und es tut mir natürlich weh, ihn so zu sehen.. Kurz vor seinem Arztbesuch hatte er mir noch gesagt, dass er sich wünscht, dass ich glücklich bin... Aber seit dem hat er sich sehr verändert.. Ganz so kurz ist die Fassung doch nicht, aber ich habs zumindest versucht - wie gesagt, das wäre fast ein eigener Thread wert...

Diese Einschätzung verstehe ich nun nicht. Wer wartet denn 10 Jahre, bis der andere endlich zu einer Heirat und zum Kinderzeugen einwilligt? Ihr habt halt 10 Jahre einvernehmlich eine bestimmte Art von Leben geführt. Und wenn jetzt einer von euch beiden das ändern will - zB du, indem du nun eine Familie gründen willst - wird es sich zeigen, ob ihr beide zusammen in eine neue Phase gehen könnt/ wollt, oder ob das wegen unvereinbarer Standpunkte/ Wünsche das Ende der Beziehung sein wird.
Das war tatsächlich etwas unglücklich ausgedrückt und du fragst dich jetzt nach der Geschichte sicher vor allem noch mehr, was um Himmels willen mich eigentlich hält, richtig? Ganz ehrlich? Ich weiß es nicht... Ich sag es mal so, es hat natürlich Gründe, warum ich 10 Jahre mit ihm zusammen geblieben bin. Er ist ja an sich kein schlechter Mensch und es gab natürlich auch Momente, in denen er mich glücklich macht (er hat mich durch extreme Abnahmen und Zunahmen begleitet z.B. und war da, wenns mir schlecht ging). Mit 18 wusste ich zwar, dass ich irgendwann Familie will aber das ist zu dem Zeitpunkt ja noch kein Thema, ich fing an zu studieren und wir hatten Jahre lang eine Wochenendbeziehung und haben es "überstanden". Während dem Studium kommt das Thema Heirat und Kinder jetzt auch nicht sooo häufig auf. Es fing vielmehr irgendwann mit 25 an - wenn Freundinnen heiraten - da mein Master jetzt bald endet und der kommende Job es erlaubt, denkt man sich ja auch dass der Zeitpunkt doch eigentlich passt. Mein Partner ist ja auch nicht partou gegen Heirat, das weiß ich. Aber es kommen ansonsten auch keine Ambitionen.. Er ist auch nicht kinderfeindlich aber wir sind beide der Ansicht, dass da ersteinmal das Fundament der Ehe kommen muss (auch wenns arg traditionell klingen mag). Heißt im Umkehrschluss einfach, dass Themen, die immer nur im Hintergrund waren jetzt nach vielen (ja auch glücklichen) Jahren Beziehung eher in den Vordergrund rutschen.

Dann haut *Er* mich letztes Jahr mit einem einfachen "Hey [mein Spitzname], ich hoffe, es geht dir gut." aus der Bahn und reißt mir mit der Gesundheitssache noch einmal den Teppich unter den Füßen weg (wobei das ja nicht nur für mich, sondern vor allem für ihn belastend ist).
Das mit den Katzen kommt jetzt noch dazu... Ich habe gerade einfach das Gefühl, dass egal, was ich mache oder noch machen werde, es ist falsch...
Letztens habe ich auf Instagramm oder so irgendwo die Frage gelesen "Wenn du mit deinen Erfahrungen zurückreisen und etwas verändern könntest. Würdest du das selbe noch einmal tun? Wenn nein, wie weit würdest du zurückreisen um etwas zu ändern?"... Mein erster Gedanke "11". Und diese Antwort hat mich ehrlich gesagt selbst geschockt.... Irgendwas in mir sträubt sich gegen diese Antwort..
 
Dabei
30 Okt 2022
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#6
Er hat durchscheinen lassen, dass er lieber einen Welpen hätte... Aus Erfahrung weiß ich, dass gerade Welpen erst einmal stubenrein werden müssen, dass mit Ihnen Gassi gegangen werden muss und der Kot aufgeräumt werden muss. Wenn wir mal mit besagtem Familienhund das Gassigehen übernehmen, bin ich die jenige, die aufsammelt, weil er das nicht mag..... Ja, Tiere sind etwas tolles und geben einem so viel, aber man hat für sie eben auch Verantwortung...
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#7
Weiß dein Freund von dem anderen Mann? Also dass du damals in ihn verliebt warst, wie ihr damals den Kontakt abgebrochen habt, dass ihr euch wiedergesehen und getroffen habt? Wenn nein, dann sehe ich da spontan keinen Zusammenhang zu dem Verhalten deines Freundes iVm der Katzengeschichte.

Das war tatsächlich etwas unglücklich ausgedrückt und du fragst dich jetzt nach der Geschichte sicher vor allem noch mehr, was um Himmels willen mich eigentlich hält, richtig?
Nein, wieso? Ihr habt doch 10 normale Beziehungsjahre gehabt. Du hast jedenfalls nicht geschrieben, dass du dich während dieser Zeit nach dem anderen Mann verzehrt hast.

Diese beiden Aussagen passen gar nicht zusammen:
Ich bin eigentlich in einer glücklichen Beziehung.
Er ist ja an sich kein schlechter Mensch und es gab natürlich auch Momente, in denen er mich glücklich mach
Kann es sein, dass du dir die Katzen geholt hast, weil du mit diesem Mann, in den du damals verknallt warst und der dich anscheinend immer noch "kontrolliert", nicht zusammenkommen kannst?
 
Dabei
30 Okt 2022
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#8
Jein, er weiß zwar, dass ich vorher verliebt war, kennt ihn aber nicht. Er weiß auch nichts vom Kontaktabbruch bzw. hat nicht mitbekommen, wesshalb und wann. Vom erneuten Kontakt weiß er auch nichts. Ich möchte aber auch nicht noch mehr Drama erzeugen als so schon ist. Reicht, wenn ich damit zu kämpfen habe. Also kurz: Zusammenhang besteht da keiner.

Nein, wieso? Ihr habt doch 10 normale Beziehungsjahre gehabt. Du hast jedenfalls nicht geschrieben, dass du dich während dieser Zeit nach dem anderen Mann verzehrt hast.
Nein. Also es war natürlich schmerzhaft und gerade am Anfang hab ich auch viel damit zu kämpfen gehabt. Aber der Schmerz hat irgendwann nachgelassen. Ich habe aber auch nie über diesen "Verlust" mit jemandem geredet. Ich habe hin und wieder natürlich an ihn gedacht, aber es war jetzt nicht so, dass mich diese Gedanken aus der Bahn geworfen haben, oder so. Und es ist wie gesagt ja nicht so, dass ich fremd gegangen bin. Anziehung sicherlich ja, aber Kein Kuss, kein Sex. Garnix dergleichen.

Diese beiden Aussagen passen gar nicht zusammen:
Hmmm.. Ich weiß gar nicht, wie ich es erklären soll. Einfacher und vllt ein bisschen ehrlicher wäre es natürlich zu sagen, dass ich gerade jetzt im Moment eher weniger glücklich bin. Eigentlich - im Normalfall, wenn alles läuft - ist es aber gut. Vllt passt es auch ganz gut zu meinem Gefühlschaos, dass diese Aussagen nicht passen. Ich fühle mich gerade echt schlecht, wenn ich daran denke, in was ich mich da hinein manövriert habe.

Kann es sein, dass du dir die Katzen geholt hast, weil du mit diesem Mann, in den du damals verknallt warst und der dich anscheinend immer noch "kontrolliert", nicht zusammenkommen kannst?
Wie genau meinst du das? Also den Katzenwunsch hatte ich das erste Mal, als ich angefangen habe zu studieren. Ich bin mit Tieren aufgewachsen und war es gewohnt, etwas wuseliges um mich zu haben. Damals im Studentenheim durften aber keine Tiere her, insofern habe ich das ziemlich schnell verworfen. Irgendwann bin ich aus dem Studentenheim, aufgrund dessen, dass ich aufgrund des angehängten Masterstudiums die Maximalwohndauer überschritten habe, in eine eigene Wohnung umgezogen. Der Vermieter hatte es erlaubt und ich habe wieder öfters mit dem Gedanken gespielt. Da ich aber wusste, dass ich irgendwann eh mit meinem Partner zusammen ziehe, muss er damit ja auch einverstanden sein. Das war mein Gedanke. Mittlerweile wohnen wir eh zusammen und wie das ausgegangen ist, wissen wir jetzt. Die ersten Gedanken bzgl. Katzen kamen aber wie gesagt vor ca. 5 Jahren.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#9
Hey @thinkpositive ,
mach doch deinen Master in Ruhe fertig, sei zur Not die alleinige Kümmern über den Katzendreck, trenn dich, zieh aus, hab mit den Katzen die Zeit deines Lebens. Vielleicht kommt *er* zurück in dein Leben, vielleicht auch nicht, alles ist besser als das hier, die jetzige Beziehung ist bringt dir doch gar nichts mehr.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#10
Also es war natürlich schmerzhaft und gerade am Anfang hab ich auch viel damit zu kämpfen gehabt. Aber der Schmerz hat irgendwann nachgelassen. Ich habe aber auch nie über diesen "Verlust" mit jemandem geredet. Ich habe hin und wieder natürlich an ihn gedacht, aber es war jetzt nicht so, dass mich diese Gedanken aus der Bahn geworfen haben, oder so. Und es ist wie gesagt ja nicht so, dass ich fremd gegangen bin. Anziehung sicherlich ja, aber Kein Kuss, kein Sex. Garnix dergleichen.
Du belügst dich gerade selbst.

mach doch deinen Master in Ruhe fertig, sei zur Not die alleinige Kümmern über den Katzendreck, trenn dich, zieh aus, hab mit den Katzen die Zeit deines Lebens. Vielleicht kommt *er* zurück in dein Leben, vielleicht auch nicht
Das finde ich einen realistischen Tipp :002:
 
Dabei
30 Okt 2022
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#11
Inwiefern? Ja, ich habe an ihn gedacht - irgendwann waren die Gedanken aber nicht schmerzhaft o.ä. Man denkt ja hin und wieder auch mal an alte Freunde; zumindest ich, wenn mal eine Situation aufkommt, die mich an etwas von früher erinnert. Aber auch da sind die Erinnerungen nicht schmerzhaft, sondern eher was Schönes. Ich erinnere mich gerne zurück an meine Schulzeit etc. Der Alltag geht aber weiter, immerhin lebt man im "Hier und Jetzt"
Und was die Anziehung angeht. Das ist vielleicht ungünstig, aber kann nunmal nicht bestritten werden. Dennoch ging es nicht ins Körperliche.

Vllt verstehe ich das, was du meinst, aber auch gerade falsch.
 
Dabei
30 Okt 2022
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#12
Hey @thinkpositive ,
mach doch deinen Master in Ruhe fertig, sei zur Not die alleinige Kümmern über den Katzendreck, trenn dich, zieh aus, hab mit den Katzen die Zeit deines Lebens. Vielleicht kommt *er* zurück in dein Leben, vielleicht auch nicht, alles ist besser als das hier, die jetzige Beziehung ist bringt dir doch gar nichts mehr.
Hi, danke für deine Nachricht. Im Grunde genommen hast du vllt auch Recht, das wäre die rationale Antwort. Die Sache ist nur irgendwie nicht ganz so einfach, wie man sich das denkt. Es ist gerade sehr schwer eine so lange Beziehung einfach so "wegzuwerfen"..
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#13
Ach komm, die Frage meinst du jetzt aber nicht ernst. Du schreibst mehrfach von der Anziehung zu diesem Mann und erwähnst immer wieder, dass es ja zu nichts Körperlichem gekommen sei. Du bist scharf auf ihn, deine Gedanken sind ganz bei ihm, das solltest du wenigstens vor dir selber zugeben.

Die Sache ist nur irgendwie nicht ganz so einfach, wie man sich das denkt. Es ist gerade sehr schwer eine so lange Beziehung einfach so "wegzuwerfen"..
Ich glaube nicht dass jemand hier denkt, dass das "einfach" ist, und von "wegwerfen" ist doch auch nicht die Rede.
Du hast selber geschrieben, dass du seit 1 Jahr selber an der Beziehung Zweifel hast. Und das, was hier gerade in Verbindung mit den Katzen läuft, könnte ein Schlüsselerlebnis sein.
 
Dabei
30 Okt 2022
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#14
das solltest du wenigstens vor dir selber zugeben.
Naja also wenn ich ehrlich bin, habe ich das ja selbst doch nicht bestritten. Ist ja nicht so, dass ich geschrieben habe, er wäre mir egal oder interessiert mich nicht - im Gegenteil. Ich schrieb doch selbst, dass die Anziehung da ist, dass ich in ihm den Mann von früher sofort wieder erkannt hab und vieles mehr. Hatte ich nicht ganz zu beginn, als das Thema auf dem Tisch war, nicht sogar erwähnt, dass er mir den Atem raubt? Ich bin mir dessen also durchaus bewusst. Ändert aber nichts an der Grundsituation, sondern ist eigentlich ein anderes Thema.

Um zum Ursprünglichen zurück zu kommen: Schlüsselerlebnis... Tja, das kann es durchaus sein. Ich werde mir was das angeht natürlich meine Gedanken machen.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#15
Es ist gerade sehr schwer eine so lange Beziehung einfach so "wegzuwerfen"..
Das kann ich verstehen. Das Jetzige, das kennst du ja schon, das ist sicher. Es gibt keine Garantie dafür, dass es wirklich schöner wird, wenn du diese Sicherheit verlässt. Es ist immer einfacher, Potenzial wegzuwerfen.
Ich finde aber, du hast nicht nur Dir selbst gegenüber Verantwortung. Du hast den Katzen gegenüber Verantwortung und wer weiß, was noch passiert, da kann sich noch mehr Vernachlässigung einschleichen; du hast deiner Zukunft gegenüber halt auch eine Verantwortung, deinen Wünschen. Die wirst du zwar irgendwie halbgar auch in deiner jetzigen Beziehung ausleben, aber anstatt mehr Spaß und Unterstützung wirst du vermutlich eher weniger haben.
Und die Katzen, die haben gar nichts umgekrempelt. Die haben dir nur gezeigt, was vorher schon da war.
 

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