Was soll ich nur tun?!

Dabei
24 Nov 2008
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#1
Hallo zusammen,

ich bin hier im Forum so zusagen noch Frischling dennoch muss ich euch bereits mit meinen Sorgen oder meinem Problem bomardieren.
Ich hoffe ihr verzeiht die Frechheit :oops: aber ich bin wirklich am verzweifeln.

Zuerst mal zu meiner Person ich denke das diese Infos ebenfalls wichtig sind um die Situation ein bisschen besser zu beurteilen.

Als kleines Mädchen wurde ich von meinem Vater sexuell missbraucht
meine Mutter hat sich dann von ihm getrennt und mich alleine gross gezogen. Mir war das alles gar nicht bewusst bis ich ins Teenager Alter kam und mich plötzlich die Erinnerungen aus meiner Kindheit einholten.
Meine Mutter gestand mir dann das dies nicht nur böse Träume sind die mich da verfolgen sondern der Realität entspricht dementsprechend hat mich das ganze doch ziemlich aus der Bahn geworfen. Sie hatte wahrscheinlich gehofft das ich mich nie daran erinnern werde. Zu meinem Vater hatte ich zwar in all den Jahren Kontakt aber nie ein richtiges Tochter - Vater Verhältniss aber seit dem Geständnis meiner Mutter versuche ich Ihn so gut es geht zu meiden. Ich bin jetzt 24 Jahre alt und habe es bis heute noch nicht geschafft ihn damit zu konfrontieren. Er geht immer noch davon aus das ich nichts weis.

Nun ja das ist das eine.
Ich habe aber im Verlauf der Zeit feststellen müssen auch wenn ich mich nicht bewusst an das Geschehene erinnern kann verfolgt mich das ganze doch stetig und beeinflusst mein Leben vorallem meine Beziehungen.
Ich habe extreme Probleme Vertrauen zu anderen Menschen zu fassen.
Wenn mir jemand zu nahe kommt neige ich dazu die Sache zu beenden oder meine Schutzmauer hochzufahren.

Jetzt ist es so das ich in diesem Frühjahr einen Mann kennenlernte der bei mir Einschlug wie eine Bombe anders kann man es nicht sagen.
Schon nach kurzer Zeit ist dann etwas unvorhergesehenes passiert ich wurde schwanger.
Ich sage mir immer noch das Schicksal hat manchmal eine seltsame Art zu zuschlagen weil schon die ganze Geschichte an sich etwas speziell ist.
Wir haben nun im Okt. Zivilstandesamtlich geheiratet.
Erwarten auf Feb 09 unser erstes Kind seit Sept. wohnen wir zusammen.
Eigentlich sollte ich die glücklichste Frau auf der Welt sein aber leider bin ich es nicht. Irgendwie hängen immer ein paar dunkle Wolken über mir.

Als erstes hatte ich grosse Mühe mich mit der ganzen Schwangerschaftsgeschichte abzufinden. Zweitens hat dies mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt nichts ist mehr wie es war.
Aber am meisten Mühe oder Angst habe ich davor mich einfach fallen zu lassen dieses Gefühl quasi von meinem Mann abhängig zu sein ( jedenfalls auf bestimmte Zeit ) macht mich fast kaputt. Dann habe ich extreme Angst davor unserem Kind keine Familie bieten zu können.

Ich denke bei mir kommen soviele Dinge zusammen.
Auf der einen Seite habe ich riesen Verlustängste, im Stich gelassen zu werden wieder eine Entäuschung zu erleben und alleine zu sein.
Aber das komische ist auf der anderen Seite fühle ich mich gefesselt und quasi eingesperrt.


Ich ziehe mich immer wie mehr von meinem Mann zurück und neige dazu jede Kleinigkeit in den falschen Hals zu kriegen und hoch zu spielen.
Ich habe das Gefühl wir entfernen uns immer wie mehr voneinander
körperlich wie auch gefühlsmässig.
Ich habe versucht mit ihm darüber zu sprechen aber er sieht das ganze anders. Er meint ich suche nur nach einem Grund wieder mit ihm zu spielen.
Aber das stimmt nicht ich habe einfach extrem viel Angst und weis nicht wie damit umgehen da ich mir das ganze selber nicht recht erklären kann.

Wie beurteilt ihr das ganze?
Ich weis im moment einfach nicht mehr wo mir der Kopf steht.
 
Dabei
9 Okt 2008
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55
#2
Das könnte ne ausgewachsene Schwangerschaftpsychose sein, die durch deine Kindheit mit verstärkt wird. Fakt ist das es viele Frauen gibt, die mit der Schwangerschaft nicht zurecht kommen und sehr grosse Ängste und Störungen entwickeln........bei einigen verschwindet das Monate nach der Geburt, mit einpegeln des Hormonhaushalts wieder.

Aber mit deiner Vorgeschichte rate ich zu professioneller Hilfe, weil deine Kindheit nicht verarbeitet ist, und nun durch bricht.....sie wird sich mit deinen eigenen Kindern verstärken und auch mit zunehmendem Alter schlimmer.

Wenn du die Möglichkeit hast iRL oder via Net, dann tu dich mit anderen Schwangeren zusammen, das hilft weil die die gleichen ängste haben wie du jetzt, und such dir prof. Hilfe.

Und ganz wichtig, rede mit deinem Mann, erklär ihm alles, und fordere Ihn auf, dir bei deiner Suche nach Hilfe zu helfen, weil er sicher sehr hilflos ist, und das kompensiert Mann am besten indem er was tut.

Viel glück.......und ganz viel Mut ........api
 
Dabei
14 Jul 2008
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1.814
#3
Eine Therapie wäre wirklich eine gute Möglichkeit.
Dein Handeln und Denken kann ich aber vollkommen verstehen. Ich mein, wer würde nicht so wie du reagieren, wenn man ein solch schreckliches Bild im Kopf hat.
Man macht sich doch automatisch Sorgen und Ängste, dass man seinen eigenen Kindern nichts bieten kann. Aber eins möchte ich dir schonmal sagen: Kopf hoch, Luana! Du wirst eine gute Mutter werden, versprochen. Du musst nur an dich selbst glauben und dein Mann wird dir sicher bei der ganzen Sache beistehen. Auch wenn er deinen Gedankengang nicht vollkommen nachvollziehen kann.

Schwierig ist nur die Verarbeitung deiner Kindheit. Wie gesagt wäre es ganz nützlich eine Therapie zu beginnen.
Leider bin ich hier schon mit meinem Latein am Ende. =(
Wünsch dir alles gute für die Zukunft und für deine kommende Familie!
 
Dabei
25 Nov 2008
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628
#4
Hallo, Luana.

Auch ich würde professionelle Hilfe vorschlagen, und rede natürlich auch mit deinem Mann darüber. Ich gehe selbst noch zu einer Psychologin, bin wegen Problemen im Beruf und der Beziehung dort gelndet und mir hat es gut geholfen, nach ner Weile.

Liebe Grüße

Diana
 

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