Was ist nur los mit mir...?

Dabei
22 Jul 2009
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49
#1
Hallo zusammen.


Da ich keine wirkliche Ahnung habe, was mein Verhalten in der letzten Zeit soll und zu bedeuten hat, wende ich mich an erster Stelle nach dem gestrigen Vorfall an euch. Ich bitte euch, irgendwelche schlechtmachenden Kommentare oä zu unterlassen.


Nach der Trennung meiner Ex-Frau (mit der ich einen 2 Jahre alten Sohn habe) im Mai diesen Jahres habe ich bereits Ende Juli ein Date mit einer Frau gehabt, die ich über das Internet kennengelernt habe. Zu diesem Zeitpunkt habe ich mit meiner Ex emotional abgeschlossen.


Bereits beim ersten Date haben wir uns auf ihren Wunsch hin geküsst und uns danach noch oft mehrmals ujter der Woche und an Wochenenden gesehen, wo dann auch immer mehr passierte, neben gemeinsamen Ausflügen, romantischen Essen usw was wir auch sehr genossen haben. Es ging alles sehr schnell, nach knapp zwei Wochen waren wir schon offiziell vor dem ersten "Ich liebe dich" zusammen.


Sie hat meinen Sohn akzeptiert und ist sehr gut mit ihm umgegangen, da wir uns auch später 1-2x getroffen haben, als er bei mir war. Auch ihre Familie lernte ich bei kurzen Besuchen oberflächlich kennen.
Kurz gesagt, wir waren frisch verliebt und alles in Ordnung.


Jedoch schlichen sich nach anderthalb Monaten unerklärliche Unglücksgefühle bei mir ein. Ich kann bis heute nicht definieren, woher diese plötzlich auftauchten. Habe dies meiner Freundin der Fairness halber auch mitgeteilt, was sie zuerst zurückschrecken liess, ich ihr aber versicherte, dass ich mir ja dessen bewusst bin, eigentlich glücklich zu sein und in sie verliebt bin.


Dann lief auch weiterhin alles gut. Letztes Wochenende waren wir zusammen in einem Club mit Freunden meinerseits feiern und etwas trinken. Da ich das länger nicht gemacht hatte, ist sie den Abend leider etwas von mir vernachlässigt worden, da ich auch mit meinen Freunden wieder rege in Kontakt treten wollte und sie ein etwas schüchternerer Typ ist und nicht so wirklich ins Gespräch kam. Habe ich mich am nächsten Tag wieder für entschuldigt; wurde trotzdem ein paar Mal noch konfliktlos thematisiert. Habe es eingesehen, es war rücksichtslos.


Nun war sie von letztem Freitag bis gestern Abend bei mir. Ich hatte Spätdienst und habe sie vom Bahnhof nach der Arbeit abgeholt. Soweit war alles in Ordnung, bis auf dass ich müde war und Hunger hatte und demnach meine Stimmung etwas gedämpft war. Zuhause dann einen ruhigen Abend gemacht.
Am nächsten Tag war ich plötzlich sehr distanziert zu ihr. Wollten eigentlich einen Ausflug machen, jedoch hatte ich eher Lust auf einen ruhigen Tag im Wohnzimmer. So legte sie sich nachmittags etwas ins Bett und schlief. In dieser Zeit bekam ich wieder diese Unglücksgefühle, war plötzlich unzufrieden mit ihrer Figur, fand ihre Kritik an mir unverständlich und sah keinen Sinn in dieser schnelllebigen Beziehung mehr.


Habe sie dann aufgeweckt, eigentlich um mit ihr was Essen zu gehen. Sie ging duschen und ich fühlte mich so von mir selber in die Ecke gedrängt, dass ich kurzerhand mit ihr Schluss machte. Begründung war, dass meine Gefühle für sie nicht mehr die gleichen seien, nach der anfänglichen Aufregung nun die Beziehungsroutine ins Spiel kommt und mich unzufrieden sein lässt und ich so keinen Sinn mehr darin sehe. Besser, ich beende es frühzeitig, als dass ich lange unzufrieden diese Beziehung weiterführe, dachte ich mir.


Habe sie dann noch bis zum HBF gebracht und wir uns verabschiedet (natürlich alles etwas emotionaler als hier beschrieben, zumindest ihrerseits). Sie konnte das ganze natürlich nicht nachvollziehen, waren wir doch so ein frisch verliebtes Paar und genossem die Zeit miteinander.
Den Abend lang fühlte ich mich befreiter, wie als ob ich eine Last los geworden wäre. Wir tauschten per Handy noch ein paar Nachrichten aus, in der ich ihr meine Gefühlslage schilderte.


Am heutigen Morgen dann das schreckliche Erwachen; ich konnte (und kann bis jetzt) nicht mehr nachvollziehen, warum ich mich getrennt habe. Aus welchem Anlass? Warum habe ich so gefühlt? Mir wurde klar, dass ich eine Fehlentscheidung begangen habe. Jedenfalls haben wir im Laufe des Tages noch intensiv weitergetextet, wo es dann auch im Laufe des Gesprächs herauskam, dass ich die Entscheidung bereits bereue. Nun treffen wir uns Dienstag Nachmittag, "neutral" als Singles/Freunde, wie ein Date. Damit sie schauen kann, ob bei ihr überhaupt noch Vertrauen zu mir besteht. An meinen WIRKLICHEN Gefühlen zu ihr hat sich auch nichts geändert. Ich vermisse sie, wäre gerne bei ihr, möchte sie umarmen und das ganze irgendwie wieder gut machen.


Dazu müsste ich vllcht noch erzählen, dass ich von ihr, als auch unabhängig von meiner damaligen Ex-Frau als emotional instabil und als "die weibliche Rolle" in der Beziehung gesehen wurde. Ebenso empfinde ich mich als ein sehr melancholischer, bis hin leicht depressiver Mensch und nehme Medikamte gegen meine epileptischen Anfälle, welche sowas laut Nebenwirkungen noch verstärken können. Werde nach dem gestrigen Vorfall auch einen Termin bezüglich dessen machen, vllcht hat es ja mit meiner Kurzschlussreaktion zu tun...? Auch wenn dies natürlich kein Medizin-, sondern ein Liebeskummerforum ist.


Lange Rede, kurze Frage: seht ihr einen Anlass oder Grund dafür, warum ich so reagiert habe? Bzw irgendeine Vermutung? Kann unklare Dinge auch gerne noch nachträglich beantworten.
 
Dabei
13 Sep 2014
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254
#2
Kann normal sein, könnte aber auch auf tiefsitzende psychologische Probleme hinweisen.

Kann unklare Dinge auch gerne noch nachträglich beantworten.
Wie war deine Kindheit? Wurdest du misshandelt oder von einem Elternteil lieblos behandelt?
Wurden deine Eltern geschieden als du noch ein Kind warst?
Ist dir so etwas davor auch schon mal passiert? Warum hast du dich von deiner EX getrennt ?

Das reicht schon mal für den Anfang.
 
P

Papatom

Gast
#3
Moin,
den psychologischen Ansatz und die Medikamente lassen wir mal aussen vor. Dafür brauchst du einen Arzt oder Psychologen.

Menschlich gesehen wäre es sogar trotz Deiner anderen Sorgen verständlich. Denn um eine Beziehung verarbeiten zu können, zu reflektieren und letztlich persönlich daran zu wachsen und sich weitzer zu entwickeln braucht es meiner Meinung nach Zeit.
Unterbewusst magst Du das erkannt haben und das ganze beendet. Eigentlich gar nicht verkehrt als Ablenkung um über die Trennung hinwegzukommen.

Genausogut kannst Du aber natürlich tiefergehende Probleme haben, die das verursachen, gerade nach Deinen Andeutungen. Daher wäre ein Forum wohl eher nicht so gut. Geh zum Fachmann

Grüße
 
Dabei
22 Jul 2009
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#4
Hi :)

@smurfastic: Um auf deine Fragen zurückzukommen - meine Kindheit war eigentlich sehr liebevoll, meine Mutter jedoch bis heute übertrieben mit ihren Ängsten ("Nicht die Gabel nehmen, du stichst dir ein Auge aus!"), was sich irgendwann in meinen selbst in den Griff bekommenen, hypochondrischen Panikattacken äusserte. Hatte immer ein viel mütterlicheres Verhältnis zu meiner Grossmutter, bis heute eigentlich. Wenn ich meiner Mutter erzähle, dass ich mich seit Monaten niedergeschlagen fühle, kommt nur ein Ratschlag, ich solle doch mal zum Arzt gehen oder in Bezug auf meine Epilepsie inkl. Anfall auf der Arbeit; das hätte sie sich schon gedacht, aber es ist gut, wenn ich da ja jetzt in Behandlung bin. Solch ein Kontrast zum panischen Verhalten!
Desweiteren lernte meine Mutter als ich ca. 10 Jahre alt war einen Mann kennen, der sich zunächst als "Kumpelpapa" ausgab, mich dann aber nach der Geburt meiner Halbschwester (also, seiner Tochter) nicht mehr beachtete, sadistisch behandelte (drehte mir den Arm um oder warf mich als ich auf Krücken laufen musste einfach mal auf den Fliesenboden, weil ich "frech gegrinst hätte"). Das ging dann bis zu meiner Pubertät so, bis meine Mutter dann endlich den Mumm hatte, sich von diesem Psychopathen zu trennen. Teilweise beschäftigt mich diese Zeit immer noch sehr. Habe ich es damals als Kind nicht wirklich verstanden, verachte ich nun diesen Menschen umso sehr.
So eine willkürliche Trennung wie die am Samstag ist mir bisher noch nie passiert. War heute übrigens beim Facharzt und er war der Vermutung, dass ich nicht lediglich vollkommen überlastet bin (Kind, Arbeit, Ex die dauernd stresst, Freundin...) und einfach nur Zeit für mich brauche. Habe nun vorerst eine Überweisung zur Psychotherapie bekommen.

Ich hab mich nicht von meiner Ex getrennt, sie sich von mir. Es kam immer mal wieder zu Streitigkeiten, man hat sich zu sehr aneinander gewöhnt, keine Liebe mehr durch den Alltag mit Kind und Stress...im Endeffekt bin ich froh, dass es vorbei ist! Nun habe ich das Gefühl, endlich wieder leben zu können, da mich ihre impulsive und dominante Art sehr oft eingeschränkt hat.
 
Dabei
13 Sep 2014
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254
#5
Alles was ich lese kommt mir sehr bekannt vor. Habe einen guten Freund der ebenfalls Probleme in der Kindheit hatte und der ebenfalls "zwanghafte" Beziehungsabbrüche (bei ihm waren es mehrere) zu Wege gebracht hat. Freundschaftliche Ratschläge haben damals nichts gebracht, und er musste (eigentlich wollte) in Therapie deswegen. Heute geht es ihm wesentlich besser und er ist schon über 3 Jahre in einer Beziehung. Diese Impulse kommen zwar immer noch hoch, aber er hat gelernt damit umzugehen. Da du diese Überweisung bekommen hast, solltest du da auch hingehen und einfach mal "nachgucken" lassen. Falsche Ratschläge können dich in dieser Sache zurückwerfen.

Viel Glück und alles Gute für dich.
 

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