Was ist das zwischen uns?

Dabei
30 Mai 2012
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14
#1
Hallo ihr Lieben,

nachdem ich lange Zeit nicht mehr hier war, melde ich mich nun auch mal wieder zu Wort.

Ich bin jetzt fast ein Jahr lang Single. Eine Zeit, die ich mir bewusst gegönnt habe und auch brauchte, um mich zu sortieren, zu verwirklichen und zu mir zu finden.

Vor gut fünf, sechs Wochen habe ich jemanden kennen gelernt. Im Internet. Ne halbe Stunde geschrieben und uns noch spontan für den selben Abend verabredet. Waren erst gute zwei Stunden in ner Kneipe. Haben über Gott und die Welt geredet und viel gelacht. Danach war ich noch mit bei ihm. Haben noch einen Film geguckt und sind auch relativ schnell im Bett gelandet. Es war nicht geplant, es hat auch keiner darauf angelegt, es hat sich einfach ergeben. Ich bereue es nicht und mache mir auch keine Gedanken darüber, ob zu früh oder, oder, oder.

Wir haben viel und guten Kontakt seitdem. Haben uns fast täglich gesehen, wenn nicht, zwischendurch mal kurz telefoniert oder ein, zwei Nachrichten hin und her geschrieben. Was ich persönlich als sehr angenehm empfinde. Kein Druck, kein getipper den ganzen Tag, jeder macht noch seine Sachen und wenn wir Zeit und Lust haben, treffen wir uns. Gehen raus (essen, bummeln gehen, Weinchen trinken, spazieren. Mal alleine, mal mit einem Freund von ihm), oder verbringen die Zeit zu zweit. Gammeln, kuscheln... Alles total harmonisch. Ein paar Mal habe ich schon bei ihm geschlafen.

Er fragt, was wir am Wochenende machen, ob wir X oder Y machen wollen. Als ich jetzt zwei Mal relativ kurz hintereinander ein paar Tage weg war, sollte ich mich melden, wenn ich angekommen bin, damit er sich keine Gedanken machen muss.

Es kommt unheimlich viel von ihm aus. Schon direkt am nächsten Tag, ob ich in D. bin und nach m Sport vorbei kommen möchte, er würd was zu essen machen. Erkundigt sich, ob Gericht X auch wirklich in Ordnung ist (ich habe schon einiges abgenommen, bin aber noch nicht fertig), und ist echt verständnisvoll - auch wenn ich mit meiner unpünktlichen Art mal wieder um einiges zu spät bin. Er ist unheimlich liebevoll, fürgsorglich, aufmerksam und erkundigt sich nach Dingen, die mir wichtig sind, obwohl er es nur am Rande mitbekommen hat und er die Leute noch nicht mal kennt.

Ja, vielleicht ist das für einige normal. Für mich leider nicht mehr. Bei meinem Exfreund, mit dem ich drei Jahre zusammen war und auch zusammen gewohnt habe, war es das ganze Gegenteil. Da waren solche Sachen am nächsten Tag schon wieder vergessen und ich konnte mir anhören "Wusste ich nichts von, hast du mir nicht erzählt." War ich mal nicht erreichbar oder hab nicht innerhalb von ein paar Minuten geantwortet, kam direkt ne richtig blöde Nachricht hinterher.

Dementsprechend habe ich jetzt das komplette Gegenteil. Wir sind auf einer Wellenlänge - in allen Dingen. Soweit man es nach den paar Wochen schon sagen kann. Sagen wir besser, das, was wir bis jetzt voneinder kennen.

Eigentlich würde ich sagen, es klingt sehr gut und ich soll es einfach mal laufen lassen.

Aber - und das muss ich ehrlich zugeben - ich habe durch meinen Exfreund und seinen Nachfolger - wohl echt einen Schaden davon getragen. Es fällt mir unheimlich schwer ihm zu glauben, zu vertrauen, mich zu öffnen. Ich bin total verkopft und kann mich nicht wirklich fallen lassen.

Jetzt, wo ich so langsam merke, das es vielleicht mehr als nur Freundschaft für mich ist, zieh ich mich zurück. Stoße ihn zurück.

Mittwoch habe ich mit ihm gesprochen. Das ich gern wissen würde, was das für ihn ist. Wo die Reise hingehen soll. Das es für mich mehr wird als eine reine Freundschaft. Ich möchte ihm nicht die Pistole auf die Brust setzen und auch nicht sofort hören "Beziehung ja oder nein". Darüber brauchen wir noch gar nicht reden, dafür kennen wir uns zu wenig. Aber ich denke, man wird wissen, ob man sich mehr vorstellen kann oder nicht. Selbst eine Freundschaft wäre für mich ok gewesen. Er ist ein toller Mann. Und noch bin ich nicht so verliebt, als das ich das nicht könnte.

Auf jeden Fall habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen und ihn angesprochen. Ja, er mag mich und könnte sich auch mehr vorstellen. Einfach mal weiter treffen und laufen lassen. Einfach mal schauen, wo die Reise hingeht.

Ja, an sich würde ich ihm zustimmen. Aber nachdem, was ich letzten Sommer mitgemacht habe, fällt es mir doch schwerer als gedacht. Mir fehlt die Sicherheit. Aber, gibt es sowas überhaupt? Wahrscheinlich nicht.

Ich genieße die Zeit mit ihm unheimlich. Es ist echt schön. Eigentlich teile ich seine Ansicht auch. "Weniger Kopf, mehr laufen lassen und einfach mal schauen, wie es sich noch entwickelt." Dennoch habe ich aber manchmal noch so Momente, wo ich damit doch sehr überfordert bin. So wie jetzt...
 
Dabei
14 Jun 2014
Beiträge
103
#2
Hey


Wenn ich Dich richtig verstehe hast Du Angst??

Wir alle haben, egal wie alt, sicher schon negatives erlebt. Dies gehört zum Leben, sonst wüssten wir nicht was gut und
was schlecht ist.

Man darf nicht immer denken, hoffe passiert das, jenes nicht wieder-past is past !

In so Momenten wo du "unten" bist, lenke Dich gleich ab-sofort egal mit was...

Und wenn Du noch nicht so richtig verliebt bist, ist es doch auch gut. Nimm einfach die schöne Zeit und schaue was daraus wird,
aber lass die Vergangenheit ruhen.

regards
Kristall
 
Dabei
15 Mai 2011
Beiträge
11.867
#3
Es ist im Grunde ganz einfach: Sicherheit gibt es deswegen nicht, weil jeder das Recht hat, seine Meinung jederzeit zu ändern und sein leben so zu leben, wie es ihm am besten gefällt. Insofern war Deine Frage, wohin das ganze führt oder was er sich vorstellen kann, sinnfrei. Dadurch hast Du nichts gewonnen. Fakt ist: Wenn Du nicht soweit bist, Deine Exgeschichte hinter Dich zu lassen, wirst Du die Sache mit dem Typen höchstwahrscheinlich gegen die Wand fahren. Auf jeden Fall wirst Du für ihn zur Belastung. Du hast gemerkt, wie toll es lief, als Du von Kontrolle abgelassen hast. Jetzt wird es kompliziert. Einfache Rechnung also: Mach Druck und es wird schlecht. Lass von Druck ab und es ist toll.

Ergo: Die Welt kümmert sich nicht um Deine Verfassung. Ob Du etwas dafür kannst oder nicht ist nebensächlich. Wichtig ist, dass Du mit Deiner Einstellung die Sache über kurz oder lang nur kaputtmachen kannst. Es sollte also in Deinem eigenen Interesse sein, über Dich hinauszuwachsen und Deine Vergangenheit in der Vergangenheit zu lassen. Das ist etwas, das Dir keiner abnehmen kann, da Du bereits alles weißt, was Du wissen musst. Falls Du jedoch einen Ansatz haben willst: Wichtig ist einzig und allein die Gegenwart, der Moment. Das liegt daran, dass es das einzige ist, das real ist. Die Vergangenheit ebenso wie die Zukunft ist eine Illusion, die nur in Deinem Gehirn existiert. Genieße also, was real ist und hör auf, einer Illusion nachzuhängen.
 
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