Warum gönne ich es ihm nicht?

Dabei
15 Mai 2012
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#1
Hallo an alle!

Ich hoffe ich bin mit meinem Problem richtig bei euch und jemand kann mir vielleicht helfen dabei...

Ich bin jetzt fast 24 und mein Freund ist 34. Wir haben uns im Dezember letzten Jahres kennen gelernt und sofort ineinander verliebt. Nun bin ich vor knapp 3 Wochen in seine Nähe gezogen, damit wir uns ein bischen öfter sehen können (wir haben fast 300 km auseinander gewohnt, somit war nur eine Wochenend-Beziehung möglich!)

Nun zu meinem Problem:
Er ist begeisterter Motorradfahrer und er und seine Truppe unternimmt 1 - 2 Mal im Jahr eine mehrtägige Tour. Die erste war nun vor 2 Wochen, die zweite steht nun diesen Donnerstag an und dauert bis Samstag. Ich selbst kann nicht mitfahren, weil ich a) noch nie auf einem Motorrad mitgefahren bin, b) aus einem unbekannten Grund iwie Panik vor den Dingern habe und c) es eine "Vatertagstour" ist. (Ich muss dazu sagen, er ist nur bei 3 Leuten in der Truppe geoutet, ja wir sind zwei Männer, hoffe das ist kein Problem?)
Wir haben bereits über das Fahren gesprochen, sogar mehrfach. Ich habe gesagt, ich will es mal versuchen um zu sehen ob es mir gefällt und er meinte auch, er würde mich sehr gerne mitnehmen, auch auf die Touren dann. Doch diese beiden Touren fährt er nunmal alleine, die kommende sowieso, weil von keinem der Partner oder die Partnerin dabei ist, es ist ja eine "Vatertagstour".

Und genau da liegt mein Problem. Ich kann es ihm iwie einfach nicht gönnen, dass er alleine für ein paar Tage weg fährt, nur weiß ich einfach nicht warum!
Warum macht es mir soviel aus, meinem Partner sein Hobby auszuleben, auch wenn er alleine fährt?
Bin ich etwa krankhaft eifersüchtig/neidisch?
Was stimmt mit mir nicht?
Es ist sogar so schlimm, dass ich nachts schon schlecht davon träume!

Könnt ihr mir helfen?

Lieben Gruß,
Ardeo88
 
Dabei
15 Mai 2011
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#2
Du erzählst wenig von eurer Beziehung, wie sie im Alltag abläuft. Das könnte aber bei der Beurteilung helfen.

Aber so, wie es scheint, ist er der Extrovertierte, der sein Leben genießt und auch sein Extraleben hat, während Du das "Anhängsel" bist, welches zu ihm zieht und sich zu sehr auf ihn fixiert. Es ist sehr wichtig, ein eigenständiges Leben zu haben und nicht den gesamten Lebensinhalt nur aus der Parnterschaft bestehen zu lassen. Sonst verliert man schnell an Augenhöhe vor dem Partner.

Ergo: Du beneidest ihn, weil er etwas hat, was Du scheinbar nicht hast: Eigenständigkeit und ein variables Leben. Du solltest Dich mehr auf Dich selbst konzentrieren und Dir ein Leben neben der Bezieung aufbauen. Dann gönnst Du Dir auch mal etwas und Deine Gedanken müssen sich nicht 24/7 um den Partner drehen.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#3
Hallo jesseblue!
danke für deine rasche Antwort.

Hm, zum alltäglichen Leben...
nunja, er hat eine Wohnung über der von seinen Eltern, ist aber bei diesen ebenfalls noch nicht geoutet. Dies ändert sich ja nun Gott sei Dank in Kürze!
wir sehen uns regelmäßig eigentlich jedes Wochenende wie vor meinem Umzug auch und eben ab und an auch mal unter der Woche.
wir unternehmen eigentlich schon recht viel, aber dieser Punkt ist etwas was er (noch) alleine tut.

Naja klar, ich bin ja noch dabei mir alles hier "neu aufzubauen". Somit habe ich nichts vergleichbares zu seinen Touren, was ich großartig stattdessen tun kann.

Aber so zu denken wie ich ist doch nicht normal oder?
was mache ich falsch?
 
Dabei
15 Mai 2011
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#4
Wie bereits gesagt: Er kann sein Leben mit Dingen füllen, die nicht nur Dich betreffen. Und Du kannst das eben nicht bzw. noch nicht. Deswegen erscheint er autonom und Du unselbstständig. Ich empfehle Dir dringend, Dich ein Stück weit von der Beziehung autonom zu machen und Dir eigene Hobbies, Freundeskreise etc. zu suchen. Dann merkst Du, wie schön und auch gesund für die Beziehung es ist, wenn man auch mal sein eigenes Ding macht und nicht stets mit dem Partner aneinanderklebt. Dann verschwindet auch dieses Gefühl, welches mit angrenzender Sicherheit auf Neid basiert.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#5
*seufz*
Also kann ich quasi sagen, dass ich an mir arbeiten muss, ohne ihn.
Ich habe halt schon Angst, dass ich solche Dinge nicht schaffe und unsere Beziehung iwann an solchen "Lappalien" zu Bruch geht.

Ich fühle mich ehrlich gesagt schäbig und schlecht wenn ich solche Gedanken habe und ihm im Kopf am Liebsten ins Gesicht springen würde!
Und wie gehe ich mit der kommenden Tour um?
Mit ihm drüber reden wie es in mir ausschaut? Oder schauspielern und so tun, als wäre nichts?
Manchmal denke ich sogar, er hätte in dem Punkt was Besseres als mich verdient, jemanden der da keine "Szene" macht und ein Problem draus aufleben lässt... :cry:
 
Dabei
15 Mai 2011
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#6
Wünsche ihm viel Spaß bei seiner Tour. Dieser Ausflug ist sein gutes Recht. Und wenn er im Allgemeinen zu Dir steht, dann hast Du nichts zu befürchten. Nutz die Zeit, um Dich abzulenken, auszugehen, etc. Du wirst merken, dass es sehr befreiend ist, wenn sich die eigenen Gedanken nicht nur um den Partner kreisen.

Die Selbstmitleidstour bringt Dich jedenfalls nicht weiter.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#7
Ja ich weiß es ja innerlich, dass es sein gutes Recht ist zu fahren und auch sein gutes Recht ist alleine zu fahren wenn und wann er will, es ist ja schließlich SEIN Hobby.
Nur leicht fällt es mir halt nicht.
Und durch die Tatsache, dass ich hier oben noch relativ "fremd" bin, erleichtert mir das Ganze nicht unbedingt.
Tja, da muss ich dann wohl einfach in den sauren Apfel beißen und durch, es hilft ja doch nichts.

Jedenfalls möchte ich dir danke sagen, dass du ein offenes Ohr für mich hast (oder offene Augen besser gesagt :))
 
B

Blanche

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#8
Wieso sollte es für uns ein Problem sein, dass du schwul bist? Ist doch menschlich. Habe mir vorherige Beiträge
nicht gründlich durchgelesen und widme mich direkt dem Anfang.

Du bist ein Mann und daher kannst du doch genauso am Männertag (ist ja nicht nur Vatertag!) mitfahren.
Dazu müsstest du eben deinen Mut überwinden und deine Angst vor Motorrädern. Wenn er das nicht wollen
würde, was ich hier nicht direkt heraus lesen kann, ist das aber auch ok.

Außerhalb der Beziehung braucht jeder noch sein eigenes Leben. Ich denke das Problem liegt, sowie ich es
des öfteren in meiner Umgebung mitbekommen habe, auch an der hohen Untreuenrate bei Homosexuellen.
Ein wenig mehr Vertrauen solltest du ihm schon schenken, bisher hat es ja auch gut geklappt mit der Treue.
Das Hauptproblem sehe ich aber mehr im Fokus zu dir. Auch du brauchst einen Ausgleich zum Beziehungsleben,
genauso wie er, das ist ganz wichtig. Ob das tägliche/wöchentliche Fitnessclubbesuche sind, oder ein
spezieller Sport der dir liegt... und wenn du nicht der sportliche Typ bist, dann eben etwas anderes,
gibt doch so vieles. ;)

Und auch wenn du in eine neue Gegend gezogen bist, der Anfang ist immer etwas schwer. Du solltest
trotzdem schauen, Kontakte zu knüpfen, mit denen du so oft es geht etwas unternimmst. Anfangs mags ja
ganz schön sein, dass man alles zusammen macht, trotzdem braucht beiderseits es für eine lange
Beziehung einen Ausgleich. Und auch wenn du nicht daran denken willst, stell dir vor mit euch ist es aus:
Dann hast du kein richtiges Leben dort aufgebaut und musst es ganz neu erarbeiten. So abhängig sollte
man sich nicht vom Partner machen.

Hoffe meine Tipps haben dich zum Nachdenken gebracht und tragen zur Lösung deiner schlechten Nächte bei.
Alles Gute wünsche ich dir jedenfalls und euch für eure Beziehung.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#9
Hallo Blanche!

Auch dir schonmal danke für deine Mühe, mir weiter zu helfen.

Ja, ich weiß schon, durch meine Angst vor den Dingern stehe ich mir hier nur selbst im Weg und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, bin ich selber daran Schuld, dass ich diese Situation gerade durch mache. Immerhin, wäre ich gleich am Anfang mal über meinen Schatten gesprungen, wäre ich wohl schon einige Male mit gefahren und hätte vielleicht diese beiden Touren sogar mitgemacht. Aber anstatt eben die Schuld bei mir zu suchen, war es (wieder mal) einfacher für mich gleich in Angriffstellung zu gehen und ihm Vorwürfe deswegen zu machen, zumal er ja gar nichts dafür kann!
Das mit der "Vatertagstour", tja da weiß ich auch nicht so recht was das von seiner Seite aus heißen soll. Ob das jetzt so gemeint war, dass ich diese eine Tour niemals mitmachen werde, weil er ja der "Vater" (Motorradfahrer) ist und von keinem der anderen die PartnerIN mitfährt oder es einfach jetzt auf die momentane Situation bezogen war, ich weiß es nicht...

Zu deinem restlichen Beitrag bzw zum ganzen Thema das ich hier veröffentlich habe, möchte ich gerne etwas mehr schreiben, ich hoffe das ist in Ordnung für euch?

Ich habe seit gestern sehr intensiv über mich, mein Leben, meine innere Einstellung und meine bisherigen Beziehungen nachgedacht und mir ist da so einiges klar geworden.
In meinen letzten 3 Beziehungen (über insgesamt 8 Jahre) musste bzw durfte ich eigenen Hobbies und Interessen nie nachgehen! Meine Partner waren mir immer stinkbeleidigt, wenn ich mal was alleine unternehmen wollte und ich war so blöd und hab das an mich ran und zugelassen! Heute stehe ich da, soll mir ein Hobby suchen, doch ich hab mir ja noch nicht einmal Gedanken bisher machen müssen, was mir denn Spaß machen könnte bzw was ich mir vorstellen könnte auszuprobieren. Jetzt habe ich einen Partner, dem es sogar wichtig ist, DASS ich mal was alleine, ohne ihn unternehme und diese Umstellung fällt mir echt verdammt schwer...

Ich habe auch erkannt, dass ich dadurch, dass ich nichts alleine unternehmen durfte bisher, für meinen jeweiligen Partner nur Hass, Enttäuschung, Wut übrig hatte, wenn SIE mal was alleine machen wollten, ohne mich! "Klar, du darfst das und ich nicht?!" war dann immer der Satz der am besten von meiner Seite aus gepasst hat. Das alles sitzt wie gesagt tief drin in mir und mein jetziger Partner hat schon ganz schön zu leiden darunter. Ich weiß auch, dass es ihm gegenüber falsch ist, so zu denken und zu handeln, weil er mir ja eigentlich keinen Grund dafür gibt. Aber iwie schiebt mein Hirn z. Bsp. die Situtation mit der jetzt anstehenden Tour automatisch in diese Schublade und signalisiert mir, dass alles so ist wie bisher und meine Reaktion kommt dann ganz automatisch! Ich will es eigentlich gar nicht, weiß aber grade nicht so recht, wie ich das abstellen oder in was positives umwandeln soll...

Klar, am liebsten würde ich ihn am Donnerstag zu Hause einsperren, aber ich weiß mittlerweile auch, dass mir das vielleicht diese drei Tage leichter erträglich machen würde, aber ich würde mich damit mehr ins eigene Fleisch schneiden, als ich einen Nutzen davon hätte. Stimmt ja auch, je mehr ich meinen Partner versuche festzuhalten, desto mehr möchte er weg von mir. Auch das habe ich erkannt und eingesehen.

Ich habe so viele "negative" Eigenschaften, Verhaltensmuster und Denkweisen seit gestern an mir fest gestellt, dass ich mich ernsthaft frage, ob ich das alles denn noch ändern und zum besseren ändern kann. Es tut weh, sich das alles einzugestehen. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weiß ich auch, dass ich das schon in meiner letzten Beziehung fest gestellt habe, aber mir nicht eingestehen wollte...
Ich möchte meinen jetzigen Freund glücklich machen, ihm zeigen wie wahnsinnig wichtig er mir ist und dass er sich auf mich verlassen kann! Ich möchte nicht wieder ein paar Jahre auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeiten und dann feststellen dass alles umsonst war, weil ich ein "Problem" habe und es nicht zugeben bzw mir eingestehen will!
Ich liebe diesen Kerl einfach wahnsinnig doll und ich möchte ihn nicht mehr verlieren! Er behandelt mich so, wie ich es immer von einem Mann erleben wollte und er zeigt mir jeden Tag auf´s Neue wie sehr er mich liebt und was er an mir hat, sei es durch kleine Aufmerksamkeiten oder durch größere Taten seinerseits.

So, das war jetzt etwas viel auf einmal. :)
ich weiß, Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, aber ich weiß grade im Moment nicht, wie ich da an mir arbeiten kann, wie ich das anstellen soll, mich da zum Besseren zu ändern...
Was kann ich da tun?
(Hoffe das ist jetzt nicht iwie offtopic oder so? Kenn mich mit Foren nicht so sonderlich gut aus :p )

Lieben Gruß,
Ardeo88

edit:
Ich habe mit ihm bereits über diese Punkte ein bischen gesprochen und ihm auch gesagt, warum und weswegen das bei mir alles so ist. War das ein Fehler? :(
 
Dabei
15 Mai 2011
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#10
Habe mir vorherige Beiträge nicht gründlich durchgelesen und widme mich direkt dem Anfang.
Manchmal lohnt es sich, die vorherigen Beiträge durchzulesen. Dann musst Du nicht genau das gleiche nochmal hinschreiben.

------------------------------

An den Fragesteller:

Die Eigenreflexion war der erste wichtige Schritt. Jetzt musst Du dort ansetzen und weitermachen. Klar änderst Du Deine Gewohnheiten nicht komplett von einem Tag auf den anderen. Doch wenn Du Dich anstrengst, wirst Du Schritt für Schritt auf die Freiheit zugehen und hast dabei beste Chancen, eine erfüllende Beziehung zu genießen. Dabei ist stetige Reflexion sehr wichtig. Fang einfach an, z.B. mit Vereinssport etc. Was Du eben magst. Mit der Zeit kommst Du immer mehr rein. Genieße Deine Freiheiten, die Du Dir in den Beziehungen davor dummerweise hast nehmen lassen.
 
Dabei
15 Mai 2012
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#13
Die Eigenreflexion war der erste wichtige Schritt. Jetzt musst Du dort ansetzen und weitermachen. Klar änderst Du Deine Gewohnheiten nicht komplett von einem Tag auf den anderen. Doch wenn Du Dich anstrengst, wirst Du Schritt für Schritt auf die Freiheit zugehen und hast dabei beste Chancen, eine erfüllende Beziehung zu genießen. Dabei ist stetige Reflexion sehr wichtig. Fang einfach an, z.B. mit Vereinssport etc. Was Du eben magst. Mit der Zeit kommst Du immer mehr rein. Genieße Deine Freiheiten, die Du Dir in den Beziehungen davor dummerweise hast nehmen lassen.
Stetige Reflexion heißt in diesem Fall mir immer wieder selbst auf die Finger zu schauen und mir meine Fehler ein- bzw. zuzugestehen?
Muss mir halt wie gesagt nun zum ersten Mal erst Gedanken machen, was mir gefallen könnte und es ausprobieren, eben auch hier über meinen Schatten springen...
Auch mit Freundeskreis usw muss sich alles erst ein bisschen aufbauen, denn auch hier musste ich die letzten Jahre ja nichts tun, die Freunde waren ja da. Durch den Umzug ist alles auch in dieser Hinsicht noch sehr neu und unbekannt für mich. Auf Leute zugehen um Leute kennen zu lernen, muss ich auch erst wieder richtig lernen.
Ich hoffe dass ich das alles irgendwie schaffe und auf die Reihe bekomme, erscheint alles ganz schön viel auf einmal...
 
Dabei
15 Mai 2011
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#14
Es heißt, sich von Verhaltensweisen zu lösen, die man selbst nicht erklären kann und die man z.B. nur deswegen macht, weil andere es machen oder es einem vorschreiben. Die meisten Menschen kommen deswegen nicht voran, weil sie zu bequem oder ängstlich sind, um mental auf eigenen Beine zu stehen. Wenn man sich von Zeit zu Zeit reflektiert, kann man dem gut vorbeugen und läuft nicht Gefahr, zum Mitläufer zu werden.

Du schaffst das schon. Sieh nicht den Berg voller Arbeit, sondern nur den nächsten Schritt. Dann macht das auch mehr Spaß. Eine fremde Stadt kann einem Angst machen oder man sagt sich: Hier komme ich, die Stadt gehört mir. Neue Herausforderung, eine aufregende Sache. Alles Einstellungssache.
 
B

Blanche

Gast
#15
Das mit der "Vatertagstour", tja da weiß ich auch nicht so recht was das von seiner Seite aus heißen soll. Ob das jetzt so gemeint war, dass ich diese eine Tour niemals mitmachen werde, weil er ja der "Vater" (Motorradfahrer) ist und von keinem der anderen die PartnerIN mitfährt oder es einfach jetzt auf die momentane Situation bezogen war, ich weiß es nicht...
Hallo Adeo,
dann frage ich dich, was ihr für eine Beziehung führt? Wenn etwas unklar ist fragt man doch
einfach nach. Das kann ja neutral sein und muss nicht in Vorwürfen ausarten...

Zu deinem restlichen Beitrag bzw zum ganzen Thema das ich hier veröffentlich habe, möchte ich gerne etwas mehr schreiben, ich hoffe das ist in Ordnung für euch?

Ich habe seit gestern sehr intensiv über mich, mein Leben, meine innere Einstellung und meine bisherigen Beziehungen nachgedacht und mir ist da so einiges klar geworden.
In meinen letzten 3 Beziehungen (über insgesamt 8 Jahre) musste bzw durfte ich eigenen Hobbies und Interessen nie nachgehen! Meine Partner waren mir immer stinkbeleidigt, wenn ich mal was alleine unternehmen wollte und ich war so blöd und hab das an mich ran und zugelassen! Heute stehe ich da, soll mir ein Hobby suchen, doch ich hab mir ja noch nicht einmal Gedanken bisher machen müssen, was mir denn Spaß machen könnte bzw was ich mir vorstellen könnte auszuprobieren. Jetzt habe ich einen Partner, dem es sogar wichtig ist, DASS ich mal was alleine, ohne ihn unternehme und diese Umstellung fällt mir echt verdammt schwer...
Ist super, dass du dir über so Vieles klar geworden bist :)
Aber weißte, genau daraus besteht eine funktionierende Beziehung,
wie ich bereits erwähnt habe, gehört das einfach dazu. Neben der
Beziehung muss man dringend sein eigenes Leben sehen und leben!
Sei froh, dass er so ist, er scheint ein klasse Kerl zu sein.

Ich habe auch erkannt, dass ich dadurch, dass ich nichts alleine unternehmen durfte bisher, für meinen jeweiligen Partner nur Hass, Enttäuschung, Wut übrig hatte, wenn SIE mal was alleine machen wollten, ohne mich! "Klar, du darfst das und ich nicht?!" war dann immer der Satz der am besten von meiner Seite aus gepasst hat. Das alles sitzt wie gesagt tief drin in mir und mein jetziger Partner hat schon ganz schön zu leiden darunter. Ich weiß auch, dass es ihm gegenüber falsch ist, so zu denken und zu handeln, weil er mir ja eigentlich keinen Grund dafür gibt. Aber iwie schiebt mein Hirn z. Bsp. die Situtation mit der jetzt anstehenden Tour automatisch in diese Schublade und signalisiert mir, dass alles so ist wie bisher und meine Reaktion kommt dann ganz automatisch! Ich will es eigentlich gar nicht, weiß aber grade nicht so recht, wie ich das abstellen oder in was positives umwandeln soll...
Als ich oben fragte was ihr für eine Beziehung führt, wurde mir mit deinem Text immer
mehr die Antwort darauf bewusst. Definitiv eine zu "un"offene Beziehung! Du musst ihm
das dringend mitteilen, dann wird er es dir auch nicht mehr so böse nehmen und weiß
wenigstens woher das herrührt. Ansonsten kann das schnell zu einer Kriese werden...
Das schaffst du, lass dir nur Zeit damit und fang an dich ihm mehr zu öffnen :023:

Stimmt ja auch, je mehr ich meinen Partner versuche festzuhalten, desto mehr möchte er weg von mir. Auch das habe ich erkannt und eingesehen.
Vollkommen korrekt. Siehste du bist nicht dumm und lernst schnell. Das ist das was
den meisten Menschen am schwierigsten fällt, aus sich und aus Erfahrung zu lernen.
Daher denke ich, dass du das wirklich gut meistern wirst.


Ich habe so viele "negative" Eigenschaften, Verhaltensmuster und Denkweisen seit gestern an mir fest gestellt, dass ich mich ernsthaft frage, ob ich das alles denn noch ändern und zum besseren ändern kann. Es tut weh, sich das alles einzugestehen. Und wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weiß ich auch, dass ich das schon in meiner letzten Beziehung fest gestellt habe, aber mir nicht eingestehen wollte...
Ich möchte meinen jetzigen Freund glücklich machen, ihm zeigen wie wahnsinnig wichtig er mir ist und dass er sich auf mich verlassen kann! Ich möchte nicht wieder ein paar Jahre auf eine gemeinsame Zukunft hinarbeiten und dann feststellen dass alles umsonst war, weil ich ein "Problem" habe und es nicht zugeben bzw mir eingestehen will!
Ich liebe diesen Kerl einfach wahnsinnig doll und ich möchte ihn nicht mehr verlieren! Er behandelt mich so, wie ich es immer von einem Mann erleben wollte und er zeigt mir jeden Tag auf´s Neue wie sehr er mich liebt und was er an mir hat, sei es durch kleine Aufmerksamkeiten oder durch größere Taten seinerseits.
Dann haben wir ähnliche Denkweisen, mir ergeht es in meiner Beziehung ebenso.
Er ist ein toller Kerl und ich bin ständig drauf und dran mich positiv zu verändern.
Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung heißt es doch, ich finde du meisterst
auch den Tiefgang in dich selbste sehr gut, aber bitte, lass dich davon nicht runterziehen.

So, das war jetzt etwas viel auf einmal. :)
ich weiß, Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, aber ich weiß grade im Moment nicht, wie ich da an mir arbeiten kann, wie ich das anstellen soll, mich da zum Besseren zu ändern...
Was kann ich da tun?
(Hoffe das ist jetzt nicht iwie offtopic oder so? Kenn mich mit Foren nicht so sonderlich gut aus :p )

Lieben Gruß,
Ardeo88

edit:
Ich habe mit ihm bereits über diese Punkte ein bischen gesprochen und ihm auch gesagt, warum und weswegen das bei mir alles so ist. War das ein Fehler? :(
Oh man ich habs oben selbst geschrieben xD egal, ich lass es mal stehen haha.
Du therapierst dich ja regelrecht selbst, ich denke du brauchst die Hilfe hier drin gar nicht ;)
Es ist dein Thema, du bestimmt worüber gesprochen wird, du kannst alles fragen was du
willst und alles was du wissen willst versuchen wir dir zu beantworten. Keine Sorge, nichts
davon ist Offtopic, ist doch deine Beziehung.. (und das hier ist ein Beziehungsforum)
Wunderbar, dass du es ihm so offen gesagt hast, du bist wirklich auf dem Besten weg, Glückwunsch.
 
B

Blanche

Gast
#16
Manchmal lohnt es sich, die vorherigen Beiträge durchzulesen. Dann musst Du nicht genau das gleiche nochmal hinschreiben.
Man, man, man, Jesselein du bist doch sonst immer komplett aktuell informiert..
Dass du ihm Forum nicht mitbekommen hast, dass ich derzeit komplett im Prüfungsstress
stehe und für den Führerschein büffel, ist dir wohl entgangen. Wollte dem sympathischen
Kerl einfach nur helfen und hatte wenig Zeit dafür, entschuldige schon, dass ich in all den
Lovehelp-Jahren ein einziges Mal die Antworten zum Beitrag nicht durchgelesen habe...

________________________________________________________________________________

Deinem letzten Beitrag stimme ich vollkommen zu, besser hätte auch ich es nicht formulieren können.
 
Dabei
15 Mai 2011
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#17
Man, man, man, Jesselein du bist doch sonst immer komplett aktuell informiert..
Dass du ihm Forum nicht mitbekommen hast, dass ich derzeit komplett im Prüfungsstress
stehe und für den Führerschein büffel, ist dir wohl entgangen. Wollte dem sympathischen
Kerl einfach nur helfen und hatte wenig Zeit dafür, entschuldige schon, dass ich in all den
Lovehelp-Jahren ein einziges Mal die Antworten zum Beitrag nicht durchgelesen habe...

________________________________________________________________________________

Deinem letzten Beitrag stimme ich vollkommen zu, besser hätte auch ich es nicht formulieren können.



Du bist es, die nicht informiert zu sein scheint. Ansonsten wüsstest Du, dass Du und Deine Belange/Wehwehchen mir genauso egal sind, wie Deine infantile Ausdrucksweise oder Deine Fürsprecherei. Mich juckt das Problem des jeweiligen Fragestellers. Mehr nicht.
 
Dabei
24 Apr 2010
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#18
fazit: steck dir nicht zu hohe ziele und gehe schritt für schritt vor. baue dir was eigenes auf und fixiere dich nicht zu sehr auf deinen freund.
im endeffekt musst du dich selbst glücklich machen, mit dir selbst zufrieden sein und notfalls auch ohne beziehung glücklich sein.
dass du einen freund hast, sollte nur ein "bonbon" sein, ein zusätzlicher bonus. genauso wichtig sind gute freunde, eine arbeit, die dich glücklich und zufrieden macht, hobbys. klar musst du dir das erst aufbauen. aber wenn du irgendwann zufrieden bist, dann bist du auch nicht mehr neidisch auf andere, die in deinen augen mehr haben als du.
du bist sicherlich verunsichert. gönn deinem freund seinen spaß, mit der zeit wirst du dir was eigenes aufgebaut haben, seöbstbewusster sein- dann wirst du auch keine probleme mehr haben damit, dass dein freund auf tour geht.

mach dich nicht so fertig, in dem du denkst, du wärst nicht normal, oder blöd eifersüchtig. denke lieber positiv und darüber nach, wie du deine situation öndern kannst. das heißt natürlich auch sich und seine verhaltensweisen zu reflektieren- ein prozess, der einen stets begleiten sollte im leben und wahrscheinlich nie abgeschlossen sein wird. es gibt immer "luft nach oben", verbesserungsmöglichkeiten.

jesse hat recht wenn er sagt, dass alles einstellungssache ist. du kannst destruktiv mit dingen umgehen, jammern, selbstmitleidig sein- oder dinge anpacken und positiv gestalten, verändern. es liegt in deiner hand.

wünsche deinem freund viel spass und verbrauche deine energie nicht für negative gedanken- sondern pack dein neues leben an und sei vor allem geduldiger mit dir selbst und allem anderen.
 

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