Ein leeres Blatt, eine leere Seite. Was für ein dramatischer Anfang.
Im Grunde geht es mir gut, sehr gut sogar. Ich habe nichts zu beklagen deshalb frage ich mich selbst warum ich hier etwas schreiben will?
Ich denke ich muss weil es mir vor einem halben Jahr nicht gut ging. Gar nicht gut. Mein letztes Jahr war voller Leben und das sowohl im guten als auch schlechten Sinn.
Und vielleicht ist es einfach so gewesen, dass ich zu viele Dinge nicht gesagt habe, die zu den schlechten gehört haben.
Den Anfang hat unser größter Feind gemacht. Gevatter Tod. Vor ungefähr einem Jahr ist die Mutter eines guten Freundes gestorben - Suizid. Sie war nicht meine Mutter und trotzdem ist es für mich immer noch oft sehr schlimm, oft weil es mir wehtut aber ich es mir nicht ganz vorstellen kann. Das kann wohl niemand, der es nicht erlebt hat. Die Frau die dir Essen gemacht hat, dir Laufen und Sprechen beigebracht hat und immer für dich da sein wollte ist gestorben - für dich.
"Es war ein letzter Beweis ihrer Liebe an euch" Das war der Satz den ich mir eingeprägt habe auf der Beerdigung, den Rest habe ich nicht gehört. Ich musste Messe dienen und habe mich gezwungen nicht zu weinen - ich hatte eine Aufgabe zu erfüllen und musste mich konzentrieren. So viele Leute in Schwarz. Eine ganze Wand aus Schwarz. Daran erinnere ich mich und an diese oben erwähnten Worte und es war so kalt so verflucht kalt aber ich konnte meine Hände nicht bewegen wegen dem Holzkreuz in meiner Hand.
In der Zeit danach habe ich mich oft gefragt ob meine Trauer Berechtigung hat. Habe ich das Recht um einen Menschen zu weinen den ich nur zufällig kenne? Habe ich das Recht Hilfe für so eine Trauer zu erhalten?
Ich bin nur der Angehörige eines Angehörigen und muss nicht jeden Tag mit diesem Schmerz leben. Manchmal würde ich es gern denn dann wäre alles was ich sage berechtigt.
Aber das ist Unsinn.
Ich sollte mich zwingen, weiter zu schreiben, denn sonst verführt mich doch noch das rote Kreuz am Fenster.
Im Frühjahr des letzten Jahres erlitt mein Vater einen Herzinfarkt. Mein Vater ist eine unglaublich wichtige Person in meinem Leben, ein Mensch zu dem ich aufblicke und der meine allergrößte Bewunderung hat. Als ich das gehört habe dachte ich er ist tot. Mausetot. Tot. Tot.
Aber mein Vater lebt auch heute noch, er hatte Glück im Unglück. Eine gute Behandlung unter sehr guten Ärzten.
Habt ihr je euren Vater weinen sehen? Habt ihr euren Vater je schwach gesehen? Ich habe beides gesehen und es ist ein Anblick den ich mir gern erspart hätte.
Ein Schlauch hat in seinem Hals gesteckt nach der Op und überall war orangefarbene Farbe, Kabel, Maschienen, mein Gott dieses ausgelaugte Gesicht seine Stimme nicht mehr als ein Wispern.
Seine Stärke war weit weit weg.
Als ich umgekippt bin hat meine Mutter gesagt es liegt sicher an der Hitze an diesem so sommerlichen Tag. Ja es lag an der Hitze, Mama, schließlich hast du mir gesagt dass mein Papa schlimm aussieht.
Was könnte ich ihr vorwerfen?
Was könnte ich irgendwem vorwerfen?
Wieder diese Wut in mir.
Ich weine ohne Grund denn wie könnte ich je behaupten dass meine Trauer berechtigt ist wenn es so viele andere Menschen gibt, die wahre Probleme haben. Probleme die sich benennen lassen. Alles was ich erzählen kann sind Geschichten von Dramen die nur fast welche waren.
Danke, Flüsterstimme dass du mich daran erinnerst.
Meine Flüsterstimme. Der Teil in mir der mich daran erinnert dass ich nicht jammern sollte sondern zur Hilfe eilen sollte. So ists richtig.
Was wäre ich ohne diesen Teil in mir? Eine nur halb so gute Freundin. Und das ist es doch worauf es ankommt, ganz gleich wie überzeugt wir von der Gleichberechtigung aller in einer Beziehung sind. Die beste Freundin ist die, die keine eigenen Probleme hat. Das musste ich immer wieder feststellen.
Ich bin gern eine beste Freundin. Es erfüllt mich wirklich mit Stolz.
Nur manchmal ist es anstrengend, Tränen zu schlucken weil sie keinen Grund haben.
Das ist nur das Gerede einer weiteren 16-Jährigen, die von ihren Hormonen verarscht wurde. Hey, nehmt es nicht so ernst, in ein paar Jahren werde ich diese Probleme vergessen haben, ist es nicht immer so?
Ihr kennt den Film der euch vorgespielt wird.
Im Grunde geht es mir gut, sehr gut sogar. Ich habe nichts zu beklagen deshalb frage ich mich selbst warum ich hier etwas schreiben will?
Ich denke ich muss weil es mir vor einem halben Jahr nicht gut ging. Gar nicht gut. Mein letztes Jahr war voller Leben und das sowohl im guten als auch schlechten Sinn.
Und vielleicht ist es einfach so gewesen, dass ich zu viele Dinge nicht gesagt habe, die zu den schlechten gehört haben.
Den Anfang hat unser größter Feind gemacht. Gevatter Tod. Vor ungefähr einem Jahr ist die Mutter eines guten Freundes gestorben - Suizid. Sie war nicht meine Mutter und trotzdem ist es für mich immer noch oft sehr schlimm, oft weil es mir wehtut aber ich es mir nicht ganz vorstellen kann. Das kann wohl niemand, der es nicht erlebt hat. Die Frau die dir Essen gemacht hat, dir Laufen und Sprechen beigebracht hat und immer für dich da sein wollte ist gestorben - für dich.
"Es war ein letzter Beweis ihrer Liebe an euch" Das war der Satz den ich mir eingeprägt habe auf der Beerdigung, den Rest habe ich nicht gehört. Ich musste Messe dienen und habe mich gezwungen nicht zu weinen - ich hatte eine Aufgabe zu erfüllen und musste mich konzentrieren. So viele Leute in Schwarz. Eine ganze Wand aus Schwarz. Daran erinnere ich mich und an diese oben erwähnten Worte und es war so kalt so verflucht kalt aber ich konnte meine Hände nicht bewegen wegen dem Holzkreuz in meiner Hand.
In der Zeit danach habe ich mich oft gefragt ob meine Trauer Berechtigung hat. Habe ich das Recht um einen Menschen zu weinen den ich nur zufällig kenne? Habe ich das Recht Hilfe für so eine Trauer zu erhalten?
Ich bin nur der Angehörige eines Angehörigen und muss nicht jeden Tag mit diesem Schmerz leben. Manchmal würde ich es gern denn dann wäre alles was ich sage berechtigt.
Aber das ist Unsinn.
Ich sollte mich zwingen, weiter zu schreiben, denn sonst verführt mich doch noch das rote Kreuz am Fenster.
Im Frühjahr des letzten Jahres erlitt mein Vater einen Herzinfarkt. Mein Vater ist eine unglaublich wichtige Person in meinem Leben, ein Mensch zu dem ich aufblicke und der meine allergrößte Bewunderung hat. Als ich das gehört habe dachte ich er ist tot. Mausetot. Tot. Tot.
Aber mein Vater lebt auch heute noch, er hatte Glück im Unglück. Eine gute Behandlung unter sehr guten Ärzten.
Habt ihr je euren Vater weinen sehen? Habt ihr euren Vater je schwach gesehen? Ich habe beides gesehen und es ist ein Anblick den ich mir gern erspart hätte.
Ein Schlauch hat in seinem Hals gesteckt nach der Op und überall war orangefarbene Farbe, Kabel, Maschienen, mein Gott dieses ausgelaugte Gesicht seine Stimme nicht mehr als ein Wispern.
Seine Stärke war weit weit weg.
Als ich umgekippt bin hat meine Mutter gesagt es liegt sicher an der Hitze an diesem so sommerlichen Tag. Ja es lag an der Hitze, Mama, schließlich hast du mir gesagt dass mein Papa schlimm aussieht.
Was könnte ich ihr vorwerfen?
Was könnte ich irgendwem vorwerfen?
Wieder diese Wut in mir.
Ich weine ohne Grund denn wie könnte ich je behaupten dass meine Trauer berechtigt ist wenn es so viele andere Menschen gibt, die wahre Probleme haben. Probleme die sich benennen lassen. Alles was ich erzählen kann sind Geschichten von Dramen die nur fast welche waren.
Danke, Flüsterstimme dass du mich daran erinnerst.
Meine Flüsterstimme. Der Teil in mir der mich daran erinnert dass ich nicht jammern sollte sondern zur Hilfe eilen sollte. So ists richtig.
Was wäre ich ohne diesen Teil in mir? Eine nur halb so gute Freundin. Und das ist es doch worauf es ankommt, ganz gleich wie überzeugt wir von der Gleichberechtigung aller in einer Beziehung sind. Die beste Freundin ist die, die keine eigenen Probleme hat. Das musste ich immer wieder feststellen.
Ich bin gern eine beste Freundin. Es erfüllt mich wirklich mit Stolz.
Nur manchmal ist es anstrengend, Tränen zu schlucken weil sie keinen Grund haben.
Das ist nur das Gerede einer weiteren 16-Jährigen, die von ihren Hormonen verarscht wurde. Hey, nehmt es nicht so ernst, in ein paar Jahren werde ich diese Probleme vergessen haben, ist es nicht immer so?
Ihr kennt den Film der euch vorgespielt wird.