Verheiratet aber so einsam

Dabei
23 Feb 2010
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#1
Wir sind seit 6 Jahren verheiratet und haben 4 Kinder. Seit zwei Jahren leben wir in Bayern, in einem Kuhdorf , 800 km weit weg von allen die mir lieb sind, dass habe ich alles nur wegen ihm getan. Er hat versprochen, wenn es hier mit der Festanstellung nicht klappt, dass wir zurückziehen. Nun hat er betriebsbedingt seinen Job verloren und bekommt eine Abfindung, mit der er mich wohl kaufen will. Er verspricht er kauft ein Auto (hier fährt nämlich nur alle paar Stunden ein Bus und wir haben kein Auto). Bisher mache ich es seit 2 Jahren so, dass ich alles zu Fuß erledige, kilometerweit laufe oder mit dem Rad fahre. ich bin alleine mit den 4 Kids und habe Haushalt und den Garten. Zusätzlich arbeite ich daheim halbtags als freiberufliche Autorin und Zeichnerin und mache ein Fernstudium.
Ich bin einsam und das obwohl ich verheiratet bin. Er fuhr immer morgens um halb 7 weg, kam abends um 7 heim, SA arbeitete er noch im Nachbarort. Doch statt ans Umziehen zu denken, hat er sich ein kleines Büro gemietet, macht einen auf selbstständig und keine Anstalten hier weg zu wollen. Wenn ich mit Umzug anfange, dann schreit er rum, wirft mir vor ich mache alles kaputt. Und auch Nähe existiert nicht. Sex haben wir nur alle paar Wochen, mal eben auf die Schnelle. Ich bin erst 34 und habe noch so viele Wünsche und viel zu geben. Ich habe aber keine Chance. Ich weiß nicht weiter..

Jetzt hat er mir gnädigerweise einen Schreibtisch ins Büro gestellt, damit ich dann, nachdem ich die Kinder weggebracht habe, dort halbtags arbeiten kann (ist ja nicht so, als ob das nicht noch anstrengender wäre). Mittags würde ich dann mit dem Bus zum KIGA fahren und die Kiddies holen. Danach einkaufen und Haushalt, essen machen. Er würde natürlich erst abends heim kommen, einen gedeckten Tisch haben und dann sich an seinen Rechner setzen und programmieren.

Heute morgen hat er auf der Couch gepennt. Und wohl gewartet bis ich mit den Kindern das Haus verlassen habe,. um dann selber zu gehen (gnädigerweise hat er die Decke noch zusammengelegt) saugen und aufräumen musste ich dann gerade.

Wieso muss ich immer sein Leben leben, seine Träume wahr machen? Ihm den Rückenfrei halten (ne er schläft morgens länger und hilft nicht beim Kinder fertig machen, hilft nicht im Haus oder sonst irgendwo).

Das alles klingt bestimmt egoistisch, vor allem wo es die Kinder ja sehr gut hier haben und es sicher toll auf dem Land ist. Aber ich ertrage das Alleinsein einfach nicht länger. ich werde krank. Ich habe eine Erkältung nach der anderen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen, Durchfall. Ich schlafe oft im Sitzen ein, und das obwohl ich viel geschlafen habe. Immer bin ich so traurig in drinnen. Ehrlich gesagt bete ich dafür, dass ich irgendwann einen Job bekomme (nähe meiner Familie), dann wäre ich finanziell nicht mehr abhängig, ich würde weggehen mit den Kindern.

Mir fehlt der Mut zu gehen jetzt. Ich habe Angst. ich bin so alleine. Aber wie viel einsamer kann man sein?

Kann mir jemand ein paar Ratschläge geben?

Vielen Dank schon mal.

Liebe Grüße

melancholie
 
Dabei
10 Jan 2009
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#2
Weiß denn Dein Mann von Deinen Gefühlen und von Deinen Plänen oder machst Du einfach nur alles mit und bekommst den Mund nicht auf? Damit sich was ändert musst Du mit ihm sprechen und auch Deinen Standpunkt vollkommen klar machen.

Hast Du dort, wo ihr wohnt keine Freunde oder andere Mütter kennen gelernt? Irgendwelche Hobbies. Denn dafür bist DU verantwortlich und nicht ER.

Und wenn Du sagst, Du willst Dir in Deiner Heimat nen Job suchen - warum hast Du das bis jetzt hier noch nicht getan?
 
Dabei
9 Okt 2008
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#3
Du hast dich ganz schön von Ihm abhängig gemacht !

Aber das all das was du willst nur in deiner Heimat funktioniert ist illusorisch, mal abgesehn davon das du auch die Kinder wieder entwurzelst.

Ich bin auch aus meiner Heimat weg ins Ausland und hab mir hier was aufgebaut, und bin da gar nicht so unglücklich mit.

Ich würde aber auch nicht warten bis er "gnädigerweise" den Hintern hoch bekommt, sondern meine Pläne einfach durchsetzen, und es gibt sicher auch bei euch kleine Jobs die sich gut mit Kindern vereinbaren lassen, ......was ist mit Nachbarn, oder anderen Kontakten, und eine kleine Arbeit ist natürlich auch prima um andere Frauen zu treffen und Kontakte zu knüpfen.

Aber alles in allem bist du der Schmied deines Glücks und du hast dich viel zu sehr an Ihm festgekettet, dann bleibt halt mal was liegen, oder du spannst Ihn mit ein, bei 4 Kindern eh nicht zu verstehn, das er die Kinder nicht morgens weg bringt. Und dich mehr unterstützt, aber das musst du eben auch fordern.

Als ich damals anfing zu arbeiten, musste der mann mit ran, weil ich einfach nicht mehr zur Verfügung stand.
 
Dabei
23 Feb 2010
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#5
Hallo Egal. Danke für Deine Antwort.

Doch erst gestern wieder haben wir "geredet", das heißt ich habe geredet und er geschrien, weil ich ja mit nichts zufrieden bin (seine Worte).
Ja er weiß wie ich denke und er weiß, dass ich hier weg will.
Ich habe mir bisher keinen Job gesucht, weil mein Studium noch nicht beendet ist. Das dauert noch 1,5 Jahre und dann hoffe ich einfach nur, dass ich überzeugend genug bin, um einen Job zu bekommen, wo ich gut bezahlt werde.
Wie gesagt, ich arbeite ja "nur" von Zu Hause aus momentan, aber das macht mich nicht glücklich. Und hier in der Gegend eine Anstellung und sei es nur als Verkäuferin oder in einem Lager, geht einfach nicht, da ich keine Chance habe, irgendwo hinzukommen. Und da die Kinder noch so klein sind, muss ich sie ja auch abholen aus dem KIGA, wenn sie mal krank sind.
Habe ich Mütter kennengelernt? Klar habe ich das. Aber die haben ja ihre Familien hier, treffen sich mit der Oma und dem Opa, haben oft eine feste Arbeit, ein Auto. Da bin ich zu unflexibel mit den 4 Kindern. Da kann ich nicht mal eben mit nach Österreich fahren, weil für 5 Personen hat niemand in seinem Wagen einen extra Platz.
Hinzu kommt, dass ich zwar mich recht ordentlich mit den Nachbarn verstehe, aber das wars schon. Die, wo ich dachte, sie könnte eine Freundin werden, hat keinerlei Interessen an sozialen Kontakten.
Habe ich Hobbys? Ja. Wo wir beim nächsten Problem wären. ich bin Anime/Manga und Japan Fan. Wenn Du in meine Wohnung kommst, siehst du das sofort. ich zeichne auch in der Richtung. Aber das möchte ich nicht aufgeben. Ich möchte, wenn, dass man mich mag, wie ich bin, mache ich ja auch so bei anderen.

"Denn dafür bist DU verantwortlich und nicht ER" :sagt sich einfach. Denn er hat mich herhergeschleift. Wegen ihm sitze ich am Ende der Welt, eingekesselt zuwischen Bergen und dem Almöhi. Er hat durch seine Arbeit, seine Bekanntschaften. Er hat den ganzen Tag Menschen zum kommunizieren.
Damit ich irgendwo Fuß fassen kann, brauche ich Hilfe, in Form von Mobilität, Flexibilität (die ich nicht habe, da er mich weder bei den Kindern noch im Haus unterstützt, noch besitze ich ein Auto). Abends gibt es hier nix zum weggehen, es sei denn ich bin bereit mit dem Rad durch einsame Feldwege zu fahren.

Liebe Grüße
 
Dabei
9 Okt 2008
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#6
Warum schaffst du dir dann kein Auto an ? Ich hab mein Auto und würde nicht mehr darauf verzichten, zumal du hier auch ohne nicht wegkommst, hier fährt nur alle paar Stunden mal ein Bus.
Und gut das ist klar, das Freundinnen schwer zu finden sind, die Bayern sind wie die Niederösterreicher eigentlich nur innerhalb Ihrer großen Familien unterwegs.

Das er schreit ist ganz normal, das liegt daran das Ihr nicht gelernt habt miteinander zu reden, alles was du sagst klingt für Ihn nur als Vorwurf, so als würde er für euch gar nichts leisten.
Du musst dir selbst der Nächste sein, das wird er für dich nicht tun, weil er ja kein Problem hat.
 
Dabei
23 Feb 2010
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#7
hallo flyingapi: Mag sein, dass es nicht auf Anhieb woanders klappt. ich will auch nicht direkt in die heimat, aber in die Nähe, am besten eine Infrastruktur, Technik und Fortschritt vor der Tür und nicht zu vergessen Mobilität in Form von Bahn und Bus, Straßen zum einkaufen, mal bummeln gehen, sowas was für andere selbstverständlich ist und nicht den ganzen Tag auf dem Land, fern ab jeglicher Zivilisation und Ballungsgebieten, wo man nur die Heuschrecke nebenan hört.

Wie setzt man Pläne ohne eigene finanzielle Mittel durch? das bisschen was ich im Mom verdiene reicht für den Kiga und das Heizöl. Mal was sparen ist nicht drin. Zu den Nachbarn habe ich schon was gesagt und ich weiß ehrlich auch gar nicht mehr, wie oft ich jemand zum Kaffee eingeladen habe, aber nie jemand Zeit hat!
Ein kleiner Laden wäre schön. Ich hatte ihn gefragt, ob ich nicht einen kleinen Sushi-Laden aufmachen kann, jetzt wo er die Abfindung bekommt. Darüber denkt er nicht mal nach. Ist doch eh nur sone doofe Idee.

"Seines Glückes Schmied" das ist einfach, wenn man genug Freiheit besitzt, mal Luft hat zum Atmen, und eben auch jemand, der sich um die Kinder kümmern kann, mal zwischendurch, oder sie morgens wegbringt. Ich bin verheiratet, aber eigentlich alleinerziehend.

@DocBrown: Mein Leben stelle ich mir so vor: Einen schönen Beruf möchte ich haben, natürlich etwas in der Richtung Grafik-Design oder Illustrieren. Dazu eine schöne Wohnung. Für jedes Kind ein Zimmer. Einen kleinen Garten und dann Freiheit. Einfach, wenn einem die Decke auf dem Kopf fällt, raus. Ab zum bummeln, irgendwo Kaffee trinken. Abends am besten kulturelle Veranstaltungen, ab und zu mal, etwas neues sehen, lernen und sich ständig fortbilden.
Ich möchte menschliche Nähe und sexuelle Freiheit, und ich möchte vor allem, dass sich jeder wohl fühlt. Und einmal in meinem Leben wünsche ich mir ein Gefühl im Bauch, wo ich lächeln muss. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, will ich nie wieder in meinem Leben die berge sehen. Meinen kindern soll es an nichts fehlen und ich möchte, dass sie ebenfalls glücklich sind.

Leibe Grüße und danke noch mal.
 
Dabei
23 Feb 2010
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#8
flyingapi: Ich schaffe mir kein Auto an, weil ich einfach kein Geld dafür habe. Meinst Du ich bin reich? Ich muss auch beim einkaufen auf jeden Cent gucken. Und oft zitter ich, weil ich nicht weiß wie ich das Öl bezahlen soll. Das funktioniert einfach nicht. Und wenn er jetzt die Abfindung bekommt und ein Auto kauft, dann will ich das eigentlich gar nicht haben, weil er dann Dankbarkeit erwartet und ich will ihm nicht dafür danken, dass er mich in die Hölle schickt und dann versucht es mir leichter zu machen, indem er mich versucht zu bestechen.

Liebe Grüße
 
Dabei
9 Okt 2008
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#9
Du führst deine Ehe wissentlich vor die Wand, weil du bereits die Machtspielchen eröffnet hast !
Ich geb euch nicht mehr lange, sei so ehrlich und trenn dich besser jetzt schon und such dir mit den Kindern ein neues zu Hause, das hat dann den Vorteil das vor allem die Kinder zur Ruhe kommen, denn die bekommen die schlechte Stimmung aus 1.Hand mit. Und werden Verhaltensauffällig,, .......das was du mit deinem Mann betreibst kann keiner von euch beiden gewinnen, das bringt nur ne Menge Leid und eine Trennung mit sich.
Und wenn du nicht den Schlußstrich ziehst wird er es irgendwann tun, indem er dir "DIE NEUE" präsentiert, eine die ihn nicht zermürbt und mit Spielchen auslaugt.

Du bestrafst alle , die gesammte Familie weil du unzufrieden bist !

Laß das mal sacken, .....ich kenne das zu gut, weil es in meiner Ehe genauso anfing, heut bin ich geschieden und die Kinder sind in alle Himmelsrichtungen verstreut.

Und das alles nur weil eine Person, unzufrieden ist !
 
Dabei
19 Mrz 2008
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#10
@DocBrown: Mein Leben stelle ich mir so vor: Einen schönen Beruf möchte ich haben, natürlich etwas in der Richtung Grafik-Design oder Illustrieren. Dazu eine schöne Wohnung. Für jedes Kind ein Zimmer. Einen kleinen Garten und dann Freiheit. Einfach, wenn einem die Decke auf dem Kopf fällt, raus. Ab zum bummeln, irgendwo Kaffee trinken. Abends am besten kulturelle Veranstaltungen, ab und zu mal, etwas neues sehen, lernen und sich ständig fortbilden.
Ich möchte menschliche Nähe und sexuelle Freiheit, und ich möchte vor allem, dass sich jeder wohl fühlt. Und einmal in meinem Leben wünsche ich mir ein Gefühl im Bauch, wo ich lächeln muss. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, will ich nie wieder in meinem Leben die berge sehen. Meinen kindern soll es an nichts fehlen und ich möchte, dass sie ebenfalls glücklich sind.
So hab' ich mir das gedacht. In Summe sagt es nichts anderes aus, als dass ihr emotional de facto kein Paar mehr seid. Ob der Wunsch nach sexueller Freiheit dir in die Wiege gelegt wurde oder sich aufgrund der falschen Partnerwahl entwickelt hat, kann man natürlich nicht sagen. Eine Triebfeder gesellschaftlichen Lebens ist er aber immer, und da Du diese nun identifiziert hast, sollte dich von einer Trennung nichts mehr abhalten.

Oder hältst Du es für möglich, das alles doch noch mit deinem Mann zusammen zu erreichen?
 
Dabei
23 Feb 2010
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#11
Flyingapi: Ich glaube nicht, dass ich meine Unzufriedenheit einfach so wegstecken sollte und vor den Kindern so tun sollte "Mama ist glücklich" obwohl das nicht stimmt. Die merken nämlich schnell wenn man lügt. Außerdem denke ich nicht, dass ich hier Machtspielchen mache, sondern er, denn er ist derjenige, der nie nachgibt und nicht mal auf meine Bedürfnisse eingeht. Ich habe zwei Jahre ausgehalten, damit er sich was aufbauen kann, was ja nicht geklappt hat und ich denke, dass in einer Ehe beide nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte haben.
Man lebt nur einmal und ich denke nicht, dass ein Mensch Unglücklich sein aushalten sollte, genauso wenig hat ein anderer Mensch das Recht dazu Unglücklichkeit zu ignorieren. So wie du redest, soll ich mich gefälligst der klassischen Rollenverteilung ergeben. Er geht arbeiten und ich bin das Heimchen am Herd.
Würde ich gehen, was ich im Moment nicht realisieren kann, weil ich wie du richtig bemerkt hast, ziemlich abhängig bin und sei es "nur" in finanzieller Hinsicht.

Dann soll er mir doch seine "Neue" präsentieren, was aber nicht passieren wird, weil er für sowas keine Lust hat. Er denkt nur an seine Arbeit und glaubt er macht mich glücklich mit seiner Vorstellung vom Glück. Hätte er Lust auf Neues, kann er ja mal seine Pläne ändern endlich. Und hätte er Bock auf Nähe, dann würde es uns allen eh schon viel besser gehen.

Wenn jemand in der Familie unglücklich ist, müssen alle etwas tun, damit das sich ändert. Und das reicht nicht, nur so zu tun, als sei es gut. Wieso soll man alle belügen? Und dann stirbt man irgendwann mit dem Wissen, dass das eigene Leben der totale Reinfall war.

Bist du jetzt glücklich? Machst du mit deinem neuen Partner alles so, damit er glaubt, du seist glücklich? Heißt es nicht wie in guten sowie in schlechten Zeiten und bedeutet das nicht, dass beide an etwas arbeiten müssen?

"das was du mit deinem Mann betreibst kann keiner von euch beiden gewinnen, das bringt nur ne Menge Leid und eine Trennung mit sich" Was betreibe ich denn mit meinem Mann?

Liebe Grüße.
 
Dabei
23 Feb 2010
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#12
DocBrown: Ehrlich gesagt weiß ich das nicht, ob es mit ihm zusammen realisierbar ist. In meinen Tagträumen sehe ich ihn oft nicht, da sehe ich mich und auch die Kinder. Die sexuelle Freiheit ist nur ein kleiner Teil. das ich andere Neigungen habe als er wussten wir beide. Aber dass man ganz auf Sex verzichten muss, ist mir neu.
Wenn er den Anschein erwecken würde, mit mir etwas zusammen zu erreichen wollen,w as nicht nur seine Wünsche erfüllt, dann bin ich gerne bereit zu kämpfen. Immerhin habe ich gefühle für ihn und ich würde nicht sagen, dass alles tot ist. Aber dass wir uns emotionell immer mehr entfernen, habe ich auch schon mal zur Sprache gebracht. Er verneint das aber und gibt mir die Schuld, wenn die Ehe nicht 100% verläuft, bzw. ist er der festen Meinung, ich zitiere:" Du meinst nur, dass unsere Ehe nicht funktioniert. Du bist an allem schuld und wenn mal was kaputt gehst bist du das gewesen, du machst es allen kaputt, weil du nie mit dem was ich mache zufrieden bist. Deine Wünsche? Deine Wünsche kannst du realisieren, wenn du mal soviel verdient wie ich. Bis dahin will ich nichts mehr von dir hören, von dem Thema!"

Danach ist er nach oben gegangen und hat sich nicht mehr sehen lassen. Den Rest von heute Morgen habe ich ja schon erzählt.

Liebe Grüße
 
Dabei
19 Mrz 2008
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#13
Wieso kommt man denn zusammen, wenn man unterschiedliche Neigungen hat? Und was soll da der mögliche Kompromiss sein? Das dörfliche Leben zwingt dich derzeit in seine Bahn. Was würde in der Großstadt passieren, wenn Du alle Freiheiten hättest? Doch nichts anderes, als dass Du sie nutzen würdest. Und das geht vermutlich mit ihm nicht.
 
Dabei
23 Feb 2010
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#14
Ich schätze mal, wenn man verliebt ist, dann reicht das erst mal. So wichtig ist das mit den sexuellen Wünschen nicht, zumindest stehen sie grade nicht an erster Stelle bei mir.

Ich muss erst mal ein bisschen nachdenken jetzt.

Danke und Liebe Grüße.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#17
Liebe Melancholie,

ich glaube, Du hast flyingapi falsch verstanden, also zumindest anders, als sie ihre Aussagen gemeint hat. Ich denke, ihr habt beide durch Eure jeweiligen "Brillen" argumentiert. Das ist ganz normal - und mach ich auch so. Dennoch - wenn man eine Situation oder eine Aussage bewerten will, sollte man idealer Weise von außen drauf schauen bzw. die Vogelperspektive einnehmen. Und wenn Du aus dieser mal Apis Kommentare lesen würdest, würdest Du feststellen, dass sie ganz sicher nicht meint, dass Du "glücklich antäuschen" sollst, sondern eher, dass Du Dich trennen solltest - sie gibt Deiner Ehe keine Chance mehr.
Der Doc übrigens auch nicht. Aber der tut das eher wegen Deiner sexuellen Freiheitsliebe als wegen der offensichtlich unüberwindbaren Differenzen in Deiner Ehe, aufgrund derer und aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen Api das tut. Nur ist der Doc weder blöd noch ausschließlich auf das sexuelle fixiert, sondern eher sachlich nüchtern - und daher hat er Dich ja auch gefragt, warum ihr dann überhaupt eine Partnerschaft habt, wenn ihr so unterschiedlich seid und so unterschiedliche Bedürfnisse und Ansprüche ans und im Leben habt. Und die Frage ist nicht unberechtigt - von außen betrachtet. Mir drängt sich da sogar noch ne zweite Frage auf: Wieso um Himmels Willen habt ihr Kinder - und dann auch gleich noch so viele?
Aber, um ehrlich zu sein, ist das durch meine Brille betrachtet nicht die Frage, die mich brennend interessiert. Im Grunde ist es Euer Business. Und zu ergründen, warum ihr 4 Kinder habt, bringt nicht mehr viel - denn sie sind nun mal da - und verschwinden nicht wieder. Daher habt ihr auch für die Kinder eine Verantwortung - und der solltet ihr gerecht werden. Auch das ist eines von Apis Anliegen - nicht das, Dich zum Belügen Deiner Familie und Dir selbst zu bewegen.

Ich frag mich durch meine Brille viel mehr: wenn Dein Mann jetzt so eine Abfindung kriegt und den Job verliert: wieso macht ihr keinen Neustart irgendwo anders? Er könnte sich ja auch in einer Kleinstadt beispielsweise einen Job suchen - vielleicht als Kompromiss zwischen Großstadt und Landleben.
 
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Dabei
23 Feb 2010
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#19
Hallo Lilia: Danke für deine Erklärungen.

Das war auch meine Idee, aber er möchte einfach hier nicht mehr weg, da er ja hier seine neue Freunde hat und er meint es sei hier so am leichtesten etwas neues zu finden.

Das Thema ist schwer und ich habe auch schon oft geglaubt, dass unsere Beziehung am Ende ist, würde es da nicht immer auch mal die Momente geben, wo ich ihn so sehr liebe. Die sind sehr selten, wo mal alles rund läuft, aber dann doch recht stark.

Ich denke du hast recht und jeder sieht es durch seine eigene Brille, mit eigenen Augen und natürlich ist man durch seine Erfahrungen geprägt.

Für ihn gibt es keinen Kompromiss. Wir bleiben hier. Ende Basta. So sagt er das.
Ich muß wohl doch noch warten, bis ich soweit bin und eine Chance auf einen eigenen größeren Job habe, einen wo ich meinen Kindern dann auch weiterhin, ohne seine Hilfe alles bieten kann. Vielleicht sieht er dann ja auch alles anders.

DocBrown: Tja, wären die Gefühle nicht, dann wäre alles einfacher. Ich tu uns auch leid. Aber danke^^;;;

Liebe Grüße
 
Dabei
18 Dez 2009
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#20
Übrigens noch ne Anmerkung meinerseits:

ich geb Deiner Ehe auch keine große Chance mehr. Schon gar nicht, wenn Du Deine Haltung, Dein Mann sei für Dein ganzes Unglück verantwortlich, beibehältst. Wenn es überhaupt nochmal für Euch halbwegs Richtung Glück gehen soll, dann nicht ohne den Schritt, dass Du Deine eigene Verantwortung an der aktuellen Situation und an den zukünftigen Situationen erkennst und anerkennst. Und im Grunde liegt m.E. auch nur da die Erkenntnis, die Dir weiterhelfen kann, Dein Unglücklichsein loszuwerden. Stück für Stück. Wunder brauchst Du nicht zu erwarten. Das geht nicht von heute auf morgen. Und Dein Mann wird auch nicht von heute auf morgen plötzlich ganz anders sein und sich so verhalten wie Du es Dir wünschst.

Leider wirst Du auf dem Weg auch einsehen müssen, dass Dein Mann zumindest teilweise Recht hat, wenn er Dir sagt, Du machst ihm nur Vorwürfe und er kann Dir nichts recht machen. Kann er ja auch nicht wirklich. Eure Verschiedenheit ist des Rätsels Lösung. Die müsstet ihr anerkennen. Und entweder könnt ihr dann einen Entwurf für ein gemeinsames Leben als Familie mit Euren Kindern noch finden, der euch zumindest halbwegs beide glücklich macht - oder ihr trennt Euch lieber gleich.

Wenn Du Deine Unzufriedenheit weiter beibehältst und weiter nach außen kommunzierst, machst Du für nix und niemanden die Situation besser. Du wirst nicht zufriedener, er ganz sicher auch nicht - und die Kinder... Es geht nicht darum, ob Du ihnen mehr schadest, indem Du ihnen sagst, dass Du unglücklich bist, oder denen vorspielst, Du seist glücklich - und sie merken, dass es nicht stimmt. Es geht darum, dass Eure Kinder gerade unglückliche Eltern haben. Und damit schadet ihr Euren Kindern. Also tut was, und seht zu, dass ihr glücklicher werdet - auch wenn das Trennung bedeuten kann. Wahrscheinlich in Eurem Fall sogar wird.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#21
Meinen Beitrag von eben hab ich geschrieben, während Du geantwortet hast. Jetzt möcht ich daher noch auf Deine Antwort eingehen.

Das Thema ist schwer und ich habe auch schon oft geglaubt, dass unsere Beziehung am Ende ist, würde es da nicht immer auch mal die Momente geben, wo ich ihn so sehr liebe. Die sind sehr selten, wo mal alles rund läuft, aber dann doch recht stark.
Das kann ich sehr gut nachempfinden, so ging es mir letztes Jahr mit meiner 2. Ehe auch noch. Inzwischen leben wir in Trennung.

Für ihn gibt es keinen Kompromiss. Wir bleiben hier. Ende Basta. So sagt er das.
Hier macht Dein Mann aber ne sehr klare Ansage, auf die Du aufbauen kannst. Du kannst Dich dafür entscheiden, da zu bleiben, oder zu gehen.

Das ändert nichts daran, dass sich die ANsage Deines Mannes tatsächlich sehr gemein und nach Machtspielchen anhört - und wohl auch so anfühlt. Aber vielleicht ist sie das in Wirklichkeit gar nicht, sondern schlicht der Ausspruch dessen, was Dein Mann möchte. Und Du musst Dir überlegen und Dich dann dafür entscheiden, ob Du das auch willst oder nicht - das dann eben so klar wie er formulieren und kommunzieren - und danach handeln. Das wird Dich auch zufriedener machen, weil Du dann nicht mehr nur in Deiner Opferrolle hängst. Du kannst ohne Opfer zu sein, gehen - oder auch weiter bleiben, je nachdem, wofür Du Dich entscheidest.

Nur weiter einfach so da zu bleiben und Dich als Opfer zu fühlen, ist ne schlechte Lösung.
 
Dabei
18 Dez 2009
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#22
Ich muß wohl doch noch warten, bis ich soweit bin und eine Chance auf einen eigenen größeren Job habe, einen wo ich meinen Kindern dann auch weiterhin, ohne seine Hilfe alles bieten kann. Vielleicht sieht er dann ja auch alles anders.
Wenn Du da Möglichkeiten hast oder bauen kannst, könntest Du ja auch erstmal die Kinder nehmen und für mehrere Wochen - vielleicht 4? - zu Deinen Eltern oder Freunden fahren. Das könnte Euch beiden neue Einsichten bringen. Ihm das leere Haus - und Dir, wie es ohne ihn ist mit den Kindern. Allerdings solltest Du so einen Schritt nicht als Schachzug in Eurem Machtspiel propagieren und ausnutzen. Und auf jeden Fall etwas tolles für Deine Kinder planen in der Zeit, damit die nicht unter dem Ortswechsel leiden - sondern sowas wie Erlebnis-Ferien haben.
 
Dabei
23 Feb 2010
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#23
Danke für deine Hilfe. Ich brauche jetzt erst mal zeit zum Nachdenken. Ihr habt mir viele Denkanstösse gegeben.

Liebe Grüße
 
Dabei
18 Dez 2009
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#25
Danke Lilia wenigstens eine die verstanden hat was ich sagen wollte ! ;)
Ich glaub, Melancholie hats jetzt auch. Naja, irgendwie ist das wohl das, warum es denn doch noch Sinn macht, sich hier im Forum überhaupt auseinander zu setzen und seinen Senf abzugeben: weil durch den Austausch mit mehreren ja doch so das ein oder andere Licht aufgeht. ;) Manchmal sogar denen, von denen man es nicht vermutet hatte. :mrgreen:
 
Dabei
19 Mrz 2008
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#26
Das ändert nichts daran, dass sich die ANsage Deines Mannes tatsächlich sehr gemein und nach Machtspielchen anhört - und wohl auch so anfühlt. Aber vielleicht ist sie das in Wirklichkeit gar nicht, sondern schlicht der Ausspruch dessen, was Dein Mann möchte. Und Du musst Dir überlegen und Dich dann dafür entscheiden, ob Du das auch willst oder nicht - das dann eben so klar wie er formulieren und kommunzieren - und danach handeln. Das wird Dich auch zufriedener machen, weil Du dann nicht mehr nur in Deiner Opferrolle hängst. Du kannst ohne Opfer zu sein, gehen - oder auch weiter bleiben, je nachdem, wofür Du Dich entscheidest.
Das ist mal 'ne weise Aussage. Erstaunlich für'ne Frau.

;-p
 
Dabei
9 Okt 2008
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#27
Vor allem möcht ich mit dem Mann nicht tauschen, die Verantwortung für eine Frau und 4 Kinder, das Gefühl Geld verdienen zu müssen, dazu die Versagensängste er musste die Entscheidung treffen es beruflich an nem andern Fleck zu versuchen, nun ist das in die Hose gegangen, aber aufgeben darf er eben nicht,.....wegen der Familie.

Das wird immer alles als Selbstverständlich gesehn,, ich hab auch erst begriffen wie groß der Druck ist als mein Mann das allererste mal verzweifelt geweint hat, das hat er davor noch nie und danach auch nie wieder, aber da begriff ich wie schwer Verantwortung sein kann.

Ich kann aber auch dich (TE) gut verstehn, weil es mir in der 1.Ehe ganz genauso ging. Vor allem immer dieses hassende bohrende Gefühl das er alles hat, die Freiheit, das Auto, seinen Beruf , Freunde und Kollegen und ich nur der Arsch mit dem Haushalt bin.

Da müsst Ihr euch aber auch ne extreme Gegend ausgesucht haben, ich hab hier draussen Infrastruktur und bin trotzdem auf dem Land.
 
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