Unglücklich verliebt - abwarten?

Dabei
22 Sep 2015
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#1
Hallo zusammen!


Ich weiß momentan nicht was das Beste für mich ist und würde mich über Anregungen freuen!
So sieht es aus: Ich habe vor ca. 3 Monaten eine schwangere Frau kennengelernt (damals war sie im sechsten Monat). Sie hat sich von ihrem Ex (biologischer Vater) zwei Monate nach dem positiven Schwangerschaftstest getrennt. Wir haben uns super verstanden, waren auf einer Wellenlänge, haben die selben Vorstellungen von einer Beziehung und haben uns zueinander hingezogen gefühlt. Ich wusste, dass die Trennung von ihrem Ex sie ziemlich traumatisiert hat. Als wir uns vor einigen Wochen das erste mal körperlich näher gekommen sind, hat sie gemerkt, dass sie noch nicht bereit für eine neue Beziehung ist. Sie hat große Angst wieder verlassen zu werden und wieder jemandem zu vertrauen. Wir haben darüber sehr offen und ehrlich gesprochen. Sie weiß auch, dass ich starke Gefühle für sie habe und unter der Situation leide. Wir haben vereinbart zunächst nichts zu definieren und uns zwanglos zu treffen um zu schauen was daraus wird. Übersetzt war und bin (?) ich bereit ihr Zeit zu geben. Sie meint, dass sie nicht von mir verlangt Rücksicht zu nehmen oder zu warten.
Letzte Woche ist nun ihr Kind zur Welt gekommen und unser Kontakt dementsprechend weniger geworden. Ich habe ihr angeboten für sie da zu sein. Sie hält sich aber an ihren Plan, welchen sie nach der Trennung von ihrem Ex gemacht hat und läßt sich von ihren Freunden helfen. Ich fühle mich etwas außen vor, kann sie andererseits aber auch verstehen. Der Plan gibt ihr Sicherheit.
Ich befinde mich in einem Dilemma. Sie mag mich sehr und ich bin verliebt in sie. Eigentlich würde ich ihr gerne Zeit geben sich wieder mit der Frage einer neuen Beziehung auseinanderzusetzen. Momentan hat sie selbstverständlich sehr wenig Zeit und Kapazitäten sich darum zu kümmern. Leider leide ich unter der Situation sehr stark und weiß nicht wie lange ich das noch aushalte. Ich bin mir sicher, dass wir gut zusammenpassen würden. Aber unsere "halbe Beziehung" genügt mir nicht. Mir würde es die Sache erleichtern wenn sie den Wunsch, sofern sie ihn hat, ausspricht, dass ich ihr Zeit gebe...
Hat jemand schon eine ähnliche Situation erlebt oder hat irgendeinen Hinweis für mich?
 
Dabei
13 Sep 2015
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#2
Nichts Menschliches ist mir fremd, aber es erscheint mir schon befremdlich wie man sich in eine Schwangere verlieben kann. Dabei würde mich weniger die Tatsache stören, das der Braten in der Röhre von jemand anderes angesetzt wurde als die Vermutung, das es dieser Frau an nötiger Reife fehlt.

Zu viele Menschen sind sich m.E. viel zu wenig bewusst, das ein Kind eine ein Leben lang währende Verantwortung bedeutet. Die viel zu hohe Anzahl der "Alleinerziehenden" steht zudem dem Bedürfnis und Recht der Kinder auf beide Eltern entgegen. Es ist sehr "modern" heute, auf Teufel heraus herum zu Poppen, oder eben ... auf Kind komm raus. Während es nach wie vor "Erzeuger" gibt, welche sich angesichts des immer dicker werdenden Ergebnisses ihrer eigenen Lust aus der Verantwortung fliehen ist es auch "modern", das Frauen sich von Männern schwängern lassen mit denen sie persönlich im Leben auf Dauer wenig anfangen können. Es sind nicht nur die Männer, welche Frauen "schwängern" sondern eben auch Frauen welche Männer zu Erzeugern werden lassen, da bekanntlich 2 Menschen dazu gehören. Im Ergebnis sind die Frauen oft überfordert, die Männer sind nicht selten zu reinen Besuchs- und Zahleonkel degradiert anstatt richtige Väter werden zu können und die Schwächsten in der Kette, nämlich die Kinder, haben von vorn herein die Arschkarte. Für dieses Gesamtprozedere habe ich einen Namen: Unreif!

Mir riecht es zu sehr nach "Ersatzmann", der von ihr aus ihrer "Traumatisierung" heraus "instinktiv" gesucht wurde und das könnte mit Dir persönlich relativ wenig zu tun haben. (Instinkte aber gehören in die Tierwelt. Vom Menschen kann man Geist erwarten.) Dafür spricht, das sie Dich in die Geburt und die erste Zeit mit dem Kind daselbst nicht einbindet und sich auch recht spät überlegt hat, das sie für eine neue Beziehung "noch nicht bereit" ist. Ich meine, Du solltest Dir sehr gut überlegen ob Du zur Annahme dieses "Doppelpacks" auf Dauer wirklich bereit und fähig bist.
 

maelcom

Moderator
Dabei
14 Apr 2015
Beiträge
690
#3
Gut das wir nicht alle gleich ticken, sonst würden alleinerziehende Mütter auch ewig alleinerziehend bleiben...

Wenn Du an der Beziehung interessiert bist musst Du dir im klaren sein, was da in Zukunft auf dich zukommt.

Die ersten Monate werden für die Mutter purer Streß sein. Das Baby schläft nicht durch, will alle 2h trinken. Da wird sie an einem romantischen Candlelight Dinner mit Dir nicht viele Gedanken verschwenden.

Nach einiger Zeit ist das Baby dann mobiler und liegt nicht mehr hilflos wie eine Schildkröte auf dem Rücken. So kommt eines zum anderen. Aber dann geht es weiter mit ...

...dem biologischen Vater. Du wirst ihn dann wahrscheinlich öfter sehen als dir lieb ist. Er will sein Kind sehen, es gibt Zoff zwischen ihm und deiner Freundin. Dann geht es auch ums Geld (Unterhalt)...

Wenn Du dann immer noch zusammen bist, zieht ihr vielleicht zusammen. Kannst Du mit dem Gedanken Stiefvater zu sein leben? Auch Verantwortung tragen, die Mutter entlasten, dich um das Kind kümmern? Eventuell gibt es dann hier auch wieder Auseinandersetzungen mit dem Erzeuger.

Nun das ganze kann vielleicht relativ ruhig ablaufen, *wenn* hinter dem System "alleinerziehende Mutter" ein Netzwerk von Freunden & Familie steht, die hilft. Ansonsten wird es richtig chaotisch.

Wenn dir diese Zukunft ein mulmiges Gefühl vermittelt - lasse es lieber. Du würdest der Frau dann auch keine Unterstützung geben können.
 

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