ich finde die kritik gut und es war auch mal wichtig dass das endlich mal ausgesprochen wird!
Klar, es gibt auch gute Sendungen und Filme, Dokumentationen und Reportagen usw... und es ist auch gut, das es einige anspruchslose Sendungen gibt, sowas braucht man auch um einfach mal abzuschalten, abzulachen oder um sich zu wundern.
Nur was seit einigen Jahren im TV läuft ist wirklich zum abschalten größtenteils. Gerade die Privatensender sind eine Katastrophe. Ob es nun Sendungen wie Dschungelcamp, 30 Dinge die ein Mann tun muss, Germanys next topmodel oder Formate wie Schwiegertochter, Sara & Marc in love, Sara & Marc crazy in love, giovanni und ina - wir sind schwanger, und und und gesucht sind, es nimmt überhand und vorallem kein Ende. Kaum wird eine Sendung abgesetzt, weil sie schwache Quoten bringt weil wirklich mal niemand hinschaut, steht schon die nächste schwachsinnige Sendung in den Startlöchern.
Klar, Maliarda hat zum Teil schon Recht: "Ich finde, dass Hauptproblem liegt nicht an der Gesellschaft, sondern an den Fernsehmachern, die nicht nach komplexen Lösungen suchen, sondern lediglich behaupten, dass das, was ausgestrahlt wird ist, was die Leute sehen wollen."
Aber soviel Demokratie haben wir noch, als das man nicht auch ein bisschen Einfluss aufs Fernsehprogramm nehmen kann. Wenn so ein scheiß kommt, schau ichs mir vielleicht kurz an, vielleicht auch einmal ganz, aber das nächste mal schalte ich ab und das bleibt dann auch so. Wenn die Leute sich so etwas nicht ansehen gehen die Quoten in den Keller und die Sender sind gezwungen, ihr Programm umzustellen. Bei Stromberg gings ja auch, die Leute haben Unterschriften gesammelt und der Erfolg der Serie ist ungebrochen.
Warum kann es dann auch nicht in die andere Richtung funktionieren?
Und es kann mir niemand sagen, das es normal ist, wenn ich Nachmittags um drei Pro 7 oder RTL einschalt und mir dann zwei Silikonmöpse 30 Sekunden in Nahaufnahme ins Gesicht springen, und das nicht nur einmal, weil es die x-te Berichterstattung über ein Mädel mit einer Superfigur ist, deren größter Traum GOGO-Tänzerin oder Model oder sontwas zu werden und deswegen der größte Wunsch eine Schönheits-OP ist.
Dann muss man sich auch nicht wundern, dass die Jugend immer oberflächlicher und figurgeiler wird, die Mädels sich immer mehr unter Druck gesetzt fühlen, top auszusehen, eine 1a-Figur zu haben usw... Sowas gehört nicht ins Nachmittagsprogramm, wo das schon die 7, 8 Jährigen sehen können, und vorallem kommt sowas ja fast tagtäglich.
Ich kanns schon verstehen, das es einen Menschen mit literarischem Verständnis schockiert, soetwas tagtäglich überall rund um die Uhr und ohne Hemmschwelle mehr präsentiert zu bekommen. Mich stört es auch, und ich bin nicht hochliterarisch oder sonstwie. Ich schau auch gerne mal Unterhaltungssendungen oder auch einfach Filme, die belanglos sind. Aber alles in Grenzen und trotzdem nicht wahllos. Und wenn nix kommt was mich anspricht, schalt ich aus und schau ne DVD oder treff mich mit Freunden. Nur etwas anzusehen um am nächsten Tag mitreden zu können (was bei vielen durchaus der Fall ist), ist mir zu blöd. Dazu ist es auch zu unwichtig zu wissen wer von Heidi Klum ein Foto bekommen hat oder wer schon zum 100.mal bei Alexander Hold auf dem Stuhl saß.
Wie gesagt: Ich finde die Kritik durchaus berechtigt und dringend notwendig, allerdings bezweifle ich, dass sich irgendetwas ändern wird, solange die Leute einfach alles wahllos in sich aufnehmen und den Sendern die Quoten so in den Himmel jagen.
Aber das ist glaub ich eh ein Problem der deutschen Mentalität, die lassen sich in vielen Dingen viel zu sehr von irgendwelchen Instanzen gefallen ohne auch nur mal den Versuch zu starten etwas zu ändern. Da wird lieber jahrelang gemotzt und geschimpft, aber ändern sollens die anderen oder eben niemand.