Trotz Beziehung denke ich sexuell an jemand anderes

Dabei
7 Jan 2020
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#1
Guten Abend zusammen,

Ich weiß der Titel dieses Text lässt schon schlecht denken und ich kann es verstehen aber es steckt noch viel mehr dahinter.
Um einmal von vorne zu beginnen:
Seit beinahe 5 Jahren sind mein Partner und ich nun ein Paar.
Es fing schon bei unseren ersten Treffen an das wir merkten unsere Bedürfnisse was Sexualität angeht sind verschieden.
Ich möchte häufiger Sex wie er, für ihn hingegen ist Sex eher die zweite Wahl und nicht wirklich befriedigend.
Er tut es wie er es sagt "der Frau zu Liebe" das Problem ist aber das man ihm genau das auch an merkt.
Es steckt keine Liebe oder körperliche Zuneigung dahinter sondern er tut es weil er es tun muss.
Allein dieser Punkt verletzt mich sehr weil für mich nun mal das Salz in der Suppe die körperliche Begierde nach dem Partner ist.
Ich schweife ab, als wir uns also damals kennenlernten war alles noch recht harmonisch und nichts desto trotz hatten wir ein schönes Sexualleben.
Wir waren experementierfreudig und haben somit versucht unsere Bedürfnisse zu befriedigen.
Er war auch sehr zufrieden und glücklich mit der Situation.
Ich hingegen merkte aber das der Sex mit dem Vibrator einfach keinen leidenschaftlichen Sex ersetzen konnte.
Mir fehlte einfach etwas ganz wichtiges, die Zeit verging und unser Sexleben war am Anfang immer noch gut wurde aber mit der Zeit eintöniger und die Frustration bei mir wuchs.
Ich hatte das Gefühl das mein Partner ständig Wünsche äußerte aber im Gegenzug nicht besonders auf meine eingehen konnte oder wollte.
Beispiel: Er liebt Lack,Latex glänzende Outfits und Dessous.
In meinen Augen auch eine tolle Sache die ich gerne mitspiele.
Nur erwartete er das jedes mal wenn wir sexuell aktiv wurden.
Ich fühlte mich immer weniger wie eine begehrenswerte Frau sondern immer mehr wie ein Objekt.
Er hat nur noch die Kleidung gesehen die Frau dahinter ist körperlich eher zweitrangig.
Das tat mir persönlich weh, ich bin mir bewusst das ich kein Model bin.
Ich war am Anfang unserer Beziehung mollig und nahm im Laufe der Zeit ab.
Jetzt bewege ich mich zwischen schlank und normal.
Wie ich finde also eigentlich ganz in Ordnung.
Er stand schon immer auf gärtenschlanke Damen, irrsiniger weise hatten wir als ich mollig war ein besseres Sexleben.
Seit ca einem Jahr schläft er überhaupt nicht mehr mit mir.
Er verspürt keine Lust, er sagte zwar er wolle das mal beim Arzt abklären aber passiert ist seitdem auch nichts.
Nun war es fast zeitgleich so das ich mich beruflich weiter entwickelte und dabei einen Mann kennenlernte der mich wortwörtlich von den Socken haute.
Und das obwohl wir nicht mal viel miteinander zutun hatten.
Wir unterhielten uns öfters und verstanden uns ziemlich gut.
Ich muss auch dazu sagen das ich nichts mit ihm hatte.
Wir haben uns nicht einmal berührt geschweige denn Nummern ausgetauscht und geschrieben.
Es blieb meist einfach nur bei wahnsinnig intensiven Blicken und diesem unheimlich tollen Gefühl was dabei entstand und unseren Gesprächen.
Er wusste das ich vergeben war und auch mir war es klar.
Ich als seine Kursteilnehmerin und er als mein Dozent das war eine Konstellation die nie gut gegangen wäre!
Ja ich weiß .... man kann sich auch Dinge einbilden aber ich bin der Meinung das in diesem Fall die Blicke und Gesten nur eine Sprache gesprochen haben.
Ich kann meiner Meinung nach einen interessierten von einem nicht interessierten Mann unterscheiden.
Ich war schockiert als ich festgstellt habe das ein nahezu fremder Mann ein so heftiges Gefühl mit einem Blick in mir ausgelöst hatte was mein Partner in unserer gesamten Beziehung nicht geschafft hatte.
Aber ich will nicht lügen es tat sooo unheimlich gut.
So gut das ich mich in diese Welt geflüchtet habe und seitdem immer wieder an diesen Mann denke und mir vorstelle wie er sein könnte.
Auch wenn ich ihn inzwischen noch weniger sehe.
Ich dachte nach unserem Kurs, "Jetzt hat der Spuck ein Ende du siehst ihn nicht mehr wieder und die Sache hat sich."
Nach über einem Jahr sehe ich ihn nun immer wieder mal wenn wir beide denselben Weg zur Arbeit haben.
Um das zu verstehen muss man dazu sagen das er an einer Altenpflegeschule unterrichtet hat und ich nach Beendigung des Kurs eine Ausbildung begonnen habe und auf ein Haus in meiner Umgebung zugteilt wurde.
Ursprünglich hatte ich mich auf eine andere Einrichtung in meiner Nähe beworben.
Die jetztige Einrichtung liegt fast eine halbe Stunde von mir entfernt und liegt nun mal unmittelbar in der Nähe der alten Schule mit dem besagten Dozenten.
Lange Rede kurzer Sinn ich bin hin und her gerissen und fühle mich schlecht!
Ich würde meinen Partner zwar nie betrügen aber auch wenn es mir gut tut mich meinen Fantasien mit dem anderen Mann hinzugeben fühlt sich gegenüber meinem Partner auch nicht richtig an.
Andererseits bin ich erst 27 und möchte nicht mein Leben lang auf Sexualität verzichten.
Um nicht darauf zu verzichten möchte ich aber auch keines Falls meinen Partner betrügen !!!!
Eine Trennung möchte ich eigentlich auch nicht denn ich Liebe ihn.
Außerdem habe ich mir geschworen niemals eine Beziehung aus diesem niederen Grund wie Sex zu beenden.
Aber ich kann nun mal auch nicht leugnen das eines meiner Bedürfnisse absolut nicht erfüllt wird.
Eine Lösung ist dieser Zustand im Moment für keinen von uns beiden.
Mein Partner hält sich meist wage: Er wisse nicht woran es läge und er könne auch nichts daran ändern.
Ich müsste mich wieder verkleiden ..... aber ist es das was ich tun soll ???
Wirklich immer eine Rolle spielen in der ich mich nicht wohl fühle ? (Die Dinge die ich tragen soll sind wie gesagt eher für richtig schlanke Frauen an denen kein Gramm zu viel dran ist)
Ist es viel verlangt um seiner selbst Willen Begehrenswert zu sein ?
Vielleicht bin ich auch einfach nur komisch ich weiß es nicht ....
Ich weiß nicht mehr wie ich mich verhalten soll.


Meinungen von außen wären mir wichtig um auch mal eine neutrale Sicht der Dinge zu erhalten.
Ich sage schon mal danke an alle die sich die Mühe gemacht haben und meinen Roman bis zum Ende gelesen haben :)
 
Dabei
22 Mai 2010
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#2
Das Hauptproblem liegt ja anscheinend in der Beziehung.

Hast du mit deinem Freund darüber gesprochen, dass du dich nicht mehr begehrenswert fühlst?
Du scheinst da ja starke Zweifel zu haben, was sich meiner Meinung nach auf euer Sexuellleben auswirken könnte. Diese Zweifel müssen auch nicht direkt von deinem Freund kommen, sondern könnten letztendlich aus mangelndem Selbstbewusstsein (du hast dein Gewicht mehrmals erwähnt, warst eventuell auch länger mollig und damit unzufrieden) kommen.
Ich bin kein Psychologe, sehe da aber möglicherweise den Hund begraben. Kann mich natürlich auch irren. ;)

Natürlich kann es auch sein, dass dein Freund ein ernsteres Problem hat und es wäre nachvollziehbar, wenn sich eure Wege trennen.
Wenn du dich mit seinem Fetisch nicht anfreunden kannst und er davon nicht ablassen kann, täten euch beiden andere Partner vielleicht besser?
Vielleicht willst du dich auch wirklich Mal ausleben? Alternativ könntet ihr, bei mangelnder Libido seinerseits, auch eine offene Beziehung vereinbaren?

Wie lange besteht die sexuelle Flaute bei euch eigentlich?

Deinen Kollegen habe ich jetzt nicht erwähnt, weil ich Ihn nicht als große Liebe von dir sehe, sondern eher als ein Symptom, welches aus der fehlenden Leidenschaft resultiert. Ob du dich auf Ihn irgendwann irgendwie einlässt, kann dir keiner vorschreiben :)
 
Dabei
6 Okt 2019
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#3
Es steckt keine Liebe oder körperliche Zuneigung dahinter sondern er tut es weil er es tun muss.
Das ist sicher hart für dich.

Puh, nicht einfach für dich und auf lange Sicht wird die Situation mit deinem Freund vermutlich nicht besser. Ich finde jeder Mensch verdient es zu lieben und geliebt zu werden, dabei ist geliebt zu sein in einer Beziehung sehr wichtig. Ein rücksichtsvoller Umgang in der Sexualität ist zwar nicht die einzige, aber doch wichtige Grundlage für eine Beziehung. Die unterschiedliche Wünsche und Vorlieben, können die Beziehung bereichern, wenn man selber an der Lust des Anderen seinen Spass bzw. seine Freude hat. Wenn das aber zu einseitig wird, dann... leidet einer.

Du bist noch recht jung und man soll das Leben leben und geniessen, es gibt keine 2. Chance und es gibt nur dieses Leben. Such ein Gespräch und teil deinem Freund mit was dir in der Beziehung fehlt. Sex, Begehrt zu sein, Aufmerksamkeit und Beachtung auf menschlicher Ebene.... oder was dir sonst so wichtig ist. Du musst Dich und deine Träume für ihn aufgeben.

Außerdem habe ich mir geschworen niemals eine Beziehung aus diesem niederen Grund wie Sex zu beenden.
Vielleich lohnt es sich die Sache neuzuüberdenken und eine glückliche Beziehung und erfülltes Sexleben sich zu wünschen.

Ich hoffe, dass du für dich die richtige Entscheidung treffen wirst und am Ende dafür mit Glück, Lebensfreude und Liebe inkl. erfülltem Sexleben belohnt wirst.
LG aus CH
 
Dabei
30 Nov 2014
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1.537
#4
Andererseits bin ich erst 27 und möchte nicht mein Leben lang auf Sexualität verzichten.
Damit ist die Konsequenz, sprich Trennung, doch völlig klar.

Außerdem habe ich mir geschworen niemals eine Beziehung aus diesem niederen Grund wie Sex zu beenden.
Für die meisten Menschen ist Sex in unverzichtbares Bedürfnis, das als "niederen Grund" abzutun halte ich für falsch. Man liest jedoch schon zwischen deinen Zeilen (da widersprüchlich), dass du dir einredest darauf verzichten zu können und zu wollen. Der Verzicht auf Sex ist für die meisten schlichtweg mit einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität verbunden. Für andere wiederum nicht.

Aus meiner Sicht gibt es für dich nur eine richtige Entscheidung um ein glückliches Leben führen zu können. Zudem ist die gegenseitige Liebe vielleicht gar nicht so groß, denn ansonsten hätte er sich wohl schon um das Problem gekümmert oder es zumindest versucht. Du solltest ihm natürlich zumindest bewusst machen, dass er dich verlieren wird wenn sich an der Enthaltsamkeit nichts ändert, sofern noch nicht geschehen.

Eine Freundin von mir, kein Kind von Traurigkeit, hat sich ebenfalls nach langjähriger Ehe primär aus dem selben Grunde getrennt. Dann hat sie sich erstmal ausgetobt und ist nun wieder in einer glücklichen Beziehung. Sie hat die Entscheidung gegen ihren Mann, den sie ebenfalls noch geliebt hat, nicht eine Sekunde bereut.
 

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