- Dabei
- 15 Nov 2020
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Hallo an alle,
ich bin seit paar Monaten mit meinem neuen Freund zusammen. Kennengelernt haben wir uns übers Internet und es ist eine Fernbeziehung (ca. 100 km Entfernung), weshalb ich am Anfang skeptisch war. Ich habe mich trotzdem darauf eingelassen und es ist bis jetzt meine beste Beziehung.
Er ist mein erster „guter“ Freund, d. h. der erste, der mich aus Eigeninitiative seinen Freunden vorstellt, mich auf Parties mitnimmt, unsere Beziehung nicht verheimlicht und was mich besonders überzeugt, ist die Tatsache, dass er im Vergleich zu mir (bin ein leidenschaftlicher Mensch) ausgeglichen ist und wenn es mal Probleme gab, hat er diese immer auf erwachsene Weise klären wollen. Er hat immer meine Fragen beantwortet, seinen Standpunkt erklärt, usw. Ich habe bei ihm auch keine Angst vor möglichen Affären, da er sich mit mir in der Öffentlichkeit zeigt (er wohnt in einem winzigen Dorf) und, wenn er duschen geht, mir sein Handy gibt, um Videos anzuschauen, usw. Das sind Kleinigkeiten, die mich einfach beruhigen. Natürlich kann man nichts ausschließen, aber grundsätzlich vertraue ich ihm.
Die einzigen Sachen, die ich an ihm nicht mag, sind, dass er ein bisschen egoistisch und faul ist. Er ist auch bisschen verpeilt und dies hat schon mal zu kleineren Konflikten geführt, weil dadurch Missverständnisse entstanden sind. Aber das ist normal und das sind keine Eigenschaften, die die Beziehung kaputt machen könnten.
Also versteht ihr, dass er nicht das Problem ist. Sondern ich.
Und zwar: Ich mache mir immer aus dem Nichts sorgen. Es gab vorher in meinem Leben 3 Typen, die „Spuren hinterlassen haben“. Der erste war mein erster Freund und mein erstes Mal. Er ist mir mehrmals fremdgegangen und hat mich ständig beleidigt. Außerdem hatte er schon am Anfang der Beziehung ein komisches Verhältnis zu seiner Ex (sie war viel älter als er und er war der Taufpate ihrer Tochter). Der zweite war ein Typ, mit dem ich ca. ein Jahr lang eine Pseudobeziehung geführt habe und bei dem sich am Ende herausgestellt hat, dass es nur Sex war und er meinte, er dachte, dass wir beide das Gleiche voneinander wollten, obwohl er mir ganz andere Sachen erzählt und gezeigt hat. Der dritte war ein Freund, mit dem ich bewusst so eine „Freundschaft“ ohne Commitment angeknüpft hatte. Wir hatten uns versprochen, dass wir uns nie ineinander verlieben werden und es uns sowieso gar nicht vorstellen konnten. Jedoch habe ich mich in ihn verliebt und als er angefangen hatte, mir zu verstehen zu geben, dass er auch in mich verliebt war, ist er immer verschwunden und hat sich nur gelegentlich gemeldet und mit mir getroffen. Es hat sich herausgestellt, dass er die ganze Zeit wieder mit seiner Ex zusammen war und mit ihr zusammen gewohnt hat.
Ich war also nie die „erste Wahl“ und habe nie erlebt, wie es wirklich ist, zurückgeliebt zu werden. Stattdessen hatte ich nur leere Versprechungen und dummes Gelaber, wie besonders und einzigartig und hübsch ich sei, usw.
Nun jetzt bin ich endlich die erste Wahl aber mache mir regelmäßig sorgen, nicht gut genug zu sein. Zurzeit ist es besonders schlimm, obwohl er mir keinen Grund dazu gibt. Ich habe immer Angst, dass er mich von heute auf morgen verlässt, weil er einfach keine Lust mehr auf mich hat. Warum auch immer. Oder Angst, dass er eine andere kennenlernt und sie besser als mich findet und mich für sie verlässt. Ich will mal viel Sex (im Bett läuft es sehr gut), mal gar keinen und es fühlt sich an wie Arbeiten. Ich lasse ihm seinen Freiraum, was Freunde und allgemein sein privates Leben angeht, aber wenn wir uns treffen, bin ich sehr anhänglich, was Körperkontakt angeht. Er hat noch nie was Böses dazu gesagt, nur scherzhaft, dass ich übertreibe. Sowas nehme ich richtig ernst und für mich ist das dann ein Zeichen, dass ich mich drastisch zurückziehen muss. Auf einmal bin ich dann sehr abweisend und abwesend und ignoriere ihn so lange ich kann absichtlich, weil ich denke, dass er mich nicht mag und ich mich rar machen soll. Öfter mache ich das ohne Anlass. Dann beweist er mir immer das Gegenteil (ich spreche das nicht an) und dann tut er mir so leid, dass ich manchmal weinen muss.
Ich weiß nicht, ob das richtige Beziehungsängste sind, ich bin mir aber sicher, dass meine vergangenen Erfahrungen mich so geprägt haben, dass ich jederzeit damit rechne, dass er mit mir Schluss macht. Ich spreche das nicht an und lass es mir nicht anmerken, weil ich ihn nicht nerven will - dann verliert er erst recht Interesse. Aber manchmal (wie heute) bin ich so verzweifelt, dass ich einfach mit ihm per Nachricht Schluss machen will, obwohl mich das so fertigmachen würde, weil ich nicht wieder verletzt werden will.
Ich hänge nicht an meinen Exen, sondern eher an meiner Vergangenheit. Und habe Angst, dass das meine Beziehung kaputtmachen wird. Wir haben zwar über das Thema „Fremdgehen“ geredet und er war verständnisvoll und hat gesagt, dass ich es sagen soll, wenn mich etwas stört, da es hier um Vertrauen geht und sonst noch alles getan und gesagt, um meine Unsicherheiten zu beseitigen. Aber ich mach mich immer selber fertig. Ich bin ein Familienmensch und will irgendwann, falls wir noch zusammen sein werden, eine Familie mit ihm gründen und fühle mich bereit, mich wieder auf etwas Langfristiges einzulassen. Jedoch ist momentan diese Sicherheit zerstört - durch meinen Kopf.
Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass er auch ein A*schloch ist, aber es gehört zum gesunden und liebesfähigen Erwachsenen dazu, dass er Risiko eingeht und trotz schlechter Erfahrungen Urvertrauen gegenüber seinen Mitmenschen aufbaut sowie immerhin an Liebe und Beziehungen glaubt. Diese Angst macht mich kaputt... habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gehabt und könnt ihr mir bitte Tipps geben, wie ich diese Angst am besten überwinden kann?
Danke im Voraus, er bedeutet mir sehr viel.
ich bin seit paar Monaten mit meinem neuen Freund zusammen. Kennengelernt haben wir uns übers Internet und es ist eine Fernbeziehung (ca. 100 km Entfernung), weshalb ich am Anfang skeptisch war. Ich habe mich trotzdem darauf eingelassen und es ist bis jetzt meine beste Beziehung.
Er ist mein erster „guter“ Freund, d. h. der erste, der mich aus Eigeninitiative seinen Freunden vorstellt, mich auf Parties mitnimmt, unsere Beziehung nicht verheimlicht und was mich besonders überzeugt, ist die Tatsache, dass er im Vergleich zu mir (bin ein leidenschaftlicher Mensch) ausgeglichen ist und wenn es mal Probleme gab, hat er diese immer auf erwachsene Weise klären wollen. Er hat immer meine Fragen beantwortet, seinen Standpunkt erklärt, usw. Ich habe bei ihm auch keine Angst vor möglichen Affären, da er sich mit mir in der Öffentlichkeit zeigt (er wohnt in einem winzigen Dorf) und, wenn er duschen geht, mir sein Handy gibt, um Videos anzuschauen, usw. Das sind Kleinigkeiten, die mich einfach beruhigen. Natürlich kann man nichts ausschließen, aber grundsätzlich vertraue ich ihm.
Die einzigen Sachen, die ich an ihm nicht mag, sind, dass er ein bisschen egoistisch und faul ist. Er ist auch bisschen verpeilt und dies hat schon mal zu kleineren Konflikten geführt, weil dadurch Missverständnisse entstanden sind. Aber das ist normal und das sind keine Eigenschaften, die die Beziehung kaputt machen könnten.
Also versteht ihr, dass er nicht das Problem ist. Sondern ich.
Und zwar: Ich mache mir immer aus dem Nichts sorgen. Es gab vorher in meinem Leben 3 Typen, die „Spuren hinterlassen haben“. Der erste war mein erster Freund und mein erstes Mal. Er ist mir mehrmals fremdgegangen und hat mich ständig beleidigt. Außerdem hatte er schon am Anfang der Beziehung ein komisches Verhältnis zu seiner Ex (sie war viel älter als er und er war der Taufpate ihrer Tochter). Der zweite war ein Typ, mit dem ich ca. ein Jahr lang eine Pseudobeziehung geführt habe und bei dem sich am Ende herausgestellt hat, dass es nur Sex war und er meinte, er dachte, dass wir beide das Gleiche voneinander wollten, obwohl er mir ganz andere Sachen erzählt und gezeigt hat. Der dritte war ein Freund, mit dem ich bewusst so eine „Freundschaft“ ohne Commitment angeknüpft hatte. Wir hatten uns versprochen, dass wir uns nie ineinander verlieben werden und es uns sowieso gar nicht vorstellen konnten. Jedoch habe ich mich in ihn verliebt und als er angefangen hatte, mir zu verstehen zu geben, dass er auch in mich verliebt war, ist er immer verschwunden und hat sich nur gelegentlich gemeldet und mit mir getroffen. Es hat sich herausgestellt, dass er die ganze Zeit wieder mit seiner Ex zusammen war und mit ihr zusammen gewohnt hat.
Ich war also nie die „erste Wahl“ und habe nie erlebt, wie es wirklich ist, zurückgeliebt zu werden. Stattdessen hatte ich nur leere Versprechungen und dummes Gelaber, wie besonders und einzigartig und hübsch ich sei, usw.
Nun jetzt bin ich endlich die erste Wahl aber mache mir regelmäßig sorgen, nicht gut genug zu sein. Zurzeit ist es besonders schlimm, obwohl er mir keinen Grund dazu gibt. Ich habe immer Angst, dass er mich von heute auf morgen verlässt, weil er einfach keine Lust mehr auf mich hat. Warum auch immer. Oder Angst, dass er eine andere kennenlernt und sie besser als mich findet und mich für sie verlässt. Ich will mal viel Sex (im Bett läuft es sehr gut), mal gar keinen und es fühlt sich an wie Arbeiten. Ich lasse ihm seinen Freiraum, was Freunde und allgemein sein privates Leben angeht, aber wenn wir uns treffen, bin ich sehr anhänglich, was Körperkontakt angeht. Er hat noch nie was Böses dazu gesagt, nur scherzhaft, dass ich übertreibe. Sowas nehme ich richtig ernst und für mich ist das dann ein Zeichen, dass ich mich drastisch zurückziehen muss. Auf einmal bin ich dann sehr abweisend und abwesend und ignoriere ihn so lange ich kann absichtlich, weil ich denke, dass er mich nicht mag und ich mich rar machen soll. Öfter mache ich das ohne Anlass. Dann beweist er mir immer das Gegenteil (ich spreche das nicht an) und dann tut er mir so leid, dass ich manchmal weinen muss.
Ich weiß nicht, ob das richtige Beziehungsängste sind, ich bin mir aber sicher, dass meine vergangenen Erfahrungen mich so geprägt haben, dass ich jederzeit damit rechne, dass er mit mir Schluss macht. Ich spreche das nicht an und lass es mir nicht anmerken, weil ich ihn nicht nerven will - dann verliert er erst recht Interesse. Aber manchmal (wie heute) bin ich so verzweifelt, dass ich einfach mit ihm per Nachricht Schluss machen will, obwohl mich das so fertigmachen würde, weil ich nicht wieder verletzt werden will.
Ich hänge nicht an meinen Exen, sondern eher an meiner Vergangenheit. Und habe Angst, dass das meine Beziehung kaputtmachen wird. Wir haben zwar über das Thema „Fremdgehen“ geredet und er war verständnisvoll und hat gesagt, dass ich es sagen soll, wenn mich etwas stört, da es hier um Vertrauen geht und sonst noch alles getan und gesagt, um meine Unsicherheiten zu beseitigen. Aber ich mach mich immer selber fertig. Ich bin ein Familienmensch und will irgendwann, falls wir noch zusammen sein werden, eine Familie mit ihm gründen und fühle mich bereit, mich wieder auf etwas Langfristiges einzulassen. Jedoch ist momentan diese Sicherheit zerstört - durch meinen Kopf.
Natürlich kann ich nicht ausschließen, dass er auch ein A*schloch ist, aber es gehört zum gesunden und liebesfähigen Erwachsenen dazu, dass er Risiko eingeht und trotz schlechter Erfahrungen Urvertrauen gegenüber seinen Mitmenschen aufbaut sowie immerhin an Liebe und Beziehungen glaubt. Diese Angst macht mich kaputt... habt ihr schon ähnliche Erfahrungen gehabt und könnt ihr mir bitte Tipps geben, wie ich diese Angst am besten überwinden kann?
Danke im Voraus, er bedeutet mir sehr viel.