Selbstständiger Vater, mein Kumpel und ich

Dabei
8 Jul 2011
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#1
Mein Vater ist Selbstständig seit nun fast zwei Jahren und ich helfe ihm ab und zu und seit einem Jahr sogar öfters. Ich kriege nichts dafür, will auch nicht wirklich was, aber manchmal ist die Arbeit echt sehr anstregend und schwer, sodass ich mir dann eigentlich froh wäre, wenn ich was kleines bekommen würde. Bis jetzt bekam ich nur einmal 50€.
Vor einem Jahr, kurz vor den Semesterferien bzw. Prüfungen, fragte er mich, ob ich für ihn einen Onlineshop einrichten kann. Er schickte mir die Seite mit der er den Shop einrichten wollt. ICh sagte ihm, dass es einfach aussieht, aber es mit seinen Produkten wahrscheinlich anders ist. Sagte ihm aber auch, dass ich zurzeit wenig Zeit hab wegen den Prüfungen. Da war er leicht eingeschnappt. Und so war es auch wieder kurz vor den Windersemesterferien und auch wieder dieses Jahr. Weiß nicht ob er das mit absicht macht und genau dann kommt, oder es halt so ist. Wahrscheinlich hätte ich wieder nichts dafür bekommen, sodass ich mir auch Zeit gelassen hätte mit der Arbeit.
Er sagt auch meistens, dass er knapp bei Kasse ist. Letzten Monat sprach er dann mit meinem besten Freund darüber, der Informatik studiert und etwas Ahnung vom PC hat, sein PC Wissen hab ich allerdings auch, außer das Programmieren. Diesen bot er dann einen "Job" an, die Seite einzurichten, natürlich würde er was kriegen. War echt sehr enttäuscht warum er mich nicht genau jetzt in den Semesterferien gefragt hat ob ich es machen kann und warum er ihn auch bezahlt.
Meine Freundin sagte meinem Freund gestern, dass ich es eigentlich verdient hätte, das zu machen und auch Geld dafür zu kriegen, da ich meinem Vater regelmäßig helfe. Mein Freund meinte dann, dass er es ja nicht wusste usw. Jetzt fragt er mich als, ob er den "Job" annehmen soll. Hab dem natürlich gesagt, dass es an ihm liegt.
Hab dann mit meinem Freund geredet, dieser würde den Job ablehnen, wenn ich es nicht will, aber ich kann es nicht einfach so sagen, aus diesem Grund gab ich ihm die Entscheidung, die er aber nicht fällen wollte und mir einen Tag Zeit gab, bis gestern. Hatte mich eigentlich entschieden, aber anscheinend er auch und er nahm den Job an, sprach anscheinend auch mit meinem Vater, weil dieser gestern Abend zu mir kam und reden wollte.
Das Gespräch hat mir nichts gebracht, da ich gleich gemerkt habe, dass er eigentlich nur wegen meinem Freund zu mir kam. Diesmal meinte er, wir könnten uns die Arbeit ja teilen (wobei ich eigentlich die zeitintensivere Arbeit erledigen soll, natürlich für nichts). Er kritisierte neben dem meine Ansichten was die Uni angeht und das Leben. Auch war er sehr enttäuscht und beleidigt, als ich ihm gesagt habe, dass ich ab und zu gerne mal was für die Arbeit hätte, weil ich mir vorkomme wie ein Praktikant. Er war sauer und meinte, ich würde dort für unsere eigene Zukunft arbeiten und helfen, sprich für die Familie. Mach ich gerne, aber irgendwann hab ich keine Motivation und das stört ihn, obwohl ich trotzdem stets helfe (ich soll ihm vom Herzen aus helfen). Ich hab noch nicht die Pflicht, mich um eine Familie zu kümmern.

Heut morgen erzählte mir meine Mutter, dass mein Vater zu ihr gesagt hätte, ich hätte keine Lust gehabt den Shop für ihn zu machen und hätte auch gesagt, dass ich das nicht kann. Wollte eigentlich heute hin und mal schauen wie es abläuft, nachdem ich das gehört hab, hab ich es sein lassen. Schließlich kam er ja auch nicht vom Herzen aus auf mich zu gestern Abend.

Mit meinem Vater kann man auch kaum diskutieren, da er immer kritisiert und immer gegen meine Ansichten ist. Ich soll mir einen Nebenjob suchen, dann frag ich mich aber, wer ihm helfen soll? Hatte mal einen kleinen Nebenjob, er hat dann als gemeckert (vor sich hin) das ihm der Rücken schmerzt und ihm alles langsam zu viel wird. Meine Mutter ist natürlich auch seiner Ansicht, dass es OK ist, dass ich nun seit Jahren helfe und nichts kriege. Ich will auch nicht regelmäßig was, nur bei harter Arbeit würde ich gerne entlohnt werden, damit ich auch ein gutes Gefühl habe.

Da reden nichts bringt, was köntne ich noch tun?


 
P

Papatom

Gast
#2
Hi,
Du könntest zum Beispiel erwachsen werden und Deinem Vater eine Grenze setzen. Klar, er ist Dein Vater. Das wars aber auch schon. Das macht Dich nicht zu seinem Personal oder Privateigentum. Du wohnst ja alleine anscheinend. Bekommst Du schon so Unterstützung von ihm?
Wenn Du unabhängig lebst, dann kann er mal nett fragen und ansonsten hat er halt Pech. Man muss auch ab einem gewissen Zeitpunkt seinen ELtern klar machen, dass man nun ein eigenes Leben fühern wird. Dazu gehört, dass Du über Deine Zeit verfügst, wie Du willst.

Sollte er Dir allerdings noch Geld geben für Dein Studium, kann es sein, dass er es als Deine "Pflicht" ansieht, da er ja schon bezahlt. In dem Fall würde ich sehen, dass Du nen Nebenjob bekommst und sein Geld nicht mehr nimmst.

Auch Eltern müssen lernen...

Grüße
 
Dabei
8 Jul 2011
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#3
Alleine wohne ich nicht, da ich noch studiere. Das mit dem Nebenjob hatte ich ja mal. Er war dann als am meckern und meinte, dass er es alleine nicht bewältigen kann und er die Firma für uns und später für mich gegründet und aufgebaut hat. Hatte auch vorgeschlagen, dass er mir einfach das Kindergeld gibt und ich bei ihm regelmäßig arbeiten würde. Allerdings hat er halt nicht immer was für mich zutun, meint dann aber, ich soll trotzdem kommen und ihm zu gucken. Kann ich für 1-2h machen, aber er arbeitet ja länger und erwartet von mir auch dann, dass ich länger bleibe.
 
P

Papatom

Gast
#4
Hi,
ob Du alleine wohnst heisst, nicht mehr bei Papi. WG ist ja ok. Also zahlt Dein Vater Dir Unterstützung? Ist halt immer schwer, wenn man was bekommt....dann gibt es Leute, die verbinden das mit Ansprüchen. Ich war daher immer lieber unabhängig.

Letztlich arbeitet Dein Vater für sich aus seiner Motivation. Hat er jemals gefragt, ob Du die Firma willst? Das kann er ja nicht erwarten, nur weil er viel Arbeit reinsteckt.

Grüße
 
Dabei
14 Feb 2013
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#5
Ich gehe mal davon aus, dass Deine Eltern Dir das Studium finanzieren, oder? Da finde ich gelegentliches Aushelfen im elterlichen Betrieb nicht unangebracht. Aber: Prüfungen sollten natürlich vorgehen.

Wenn reden nichts bringt, hilft nur handeln. Such Dir einen Job, damit Du auf eigenen Füßen stehen kannst und nicht auf den Unterhalt Deiner Eltern angewiesen bist. Kann natürlich passieren, dass das Studium noch ein bisschen länger dauert. Aber immerhin kann Dir keiner mehr dazwischen funken.

Grundsätzlich bringt reden immer was, aber man muss "richtig" reden. Ich habe den Eindruck, Ihr redet zwar miteinander, aber Ihr redet nicht Klartext. Es stehen viele Erwartungen unausgesprochen im Raum und wenn diese nicht erfüllt werden, wird gemeckert. Besser ist es, seine Wünsche und Erwartungen klar zu formulieren. Das gilt für beide Seiten.

Daher denke ich, Du solltest es trotzdem mal mit reden versuchen. Was Euch helfen würde wären klare, planbare Absprachen. Sag Deinen Eltern, dass Du bereit bist, bestimmte Dinge zu übernehmen (wenn das wirklich so ist). Und plant dann gemeinsam, wann das passieren soll, damit Dein Studiumsfortschritt nicht gefährdet wird. Das wäre ja sicher auch nicht im Sinne Deiner Eltern. Darüber hinaus könnt Ihr dann noch über "Extra-Pakete" verhandeln, die auch "extra" entlohnt werden, damit Du Dir auch mal was leisten kannst (und Du ja dann wahrscheinlich auf einen Nebenjob verzichtest).
 
Dabei
14 Feb 2013
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#6
Allerdings hat er halt nicht immer was für mich zutun, meint dann aber, ich soll trotzdem kommen und ihm zu gucken.
Bei der Arbeit zu sehen :shock: ? Das klingt für mich so, dass er gerne über Deine Zeit verfügen will, wenn er nicht gerade Handwerker ist und Du beim Zuschauen wirklich was lernen könntest. Wird Dein Studium eigentlich wertgeschätzt oder betrachtet er es als sinnlosen Zeitvertreib?
 
Dabei
8 Jul 2011
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#7
Danke für die Antworten.
War falsch ausgedrückt. Ich wohne bei meinen Eltern, sry. Wie gesagt, ich hatte mal einen Job, sollte dann aber trotzdem mal aushelfen, hatte dann aber gar keine Lust drauf, nach dem Job um 15Uhr nochmal bis 17-18Uhr auszuhelfen, hab schließlich noch Freunde und eine Freundin.

Mein Studium wird mir zwar anerkannt, aber ich hab große Probleme mit dem Studium. Ich studiere BWL und Recht, sprich, zwei Studienfächer in einem und ich fühle mich sehr unwohl auf der Uni, neben dem stimmen die Noten auch nicht so wirklich. Ich wills trotzdem durchziehen, aber mein Vater meint als, ich hätte nicht den Willen. Im Grunde will ich es einfach nur schaffen, aber er stellt es so hin, als hätte ich es komplett verbockt. Er meint auch, wenn ich meine Zähne zusammen beiße, schaff ichs. Mag zwar sein, aber ich fühl mich dort unwohl und anscheinend ist das nichts für mich. Er würde mich bei allem unterstützen, glaub aber kaum, dass er mich unterstützen würde, wenn ich sage, dass ich abbreche und mir was anderes suche. Ich lerne sehr viel für die Prüfungen, aber es klappt leider nicht immer und das passt ihm nicht, er ist der Meinung, ich würde zu spät und zu wenig lernen, dann heißt es, dass ich im auch hätte helfen können...

Ich würds gerne erst mal so ruhen lassen, wenn es mein Kumpel kann, soll er es machen. Will da echt nicht mehr aushelfen, wenn mein Kumpel doch eh Geld kriegt, kann er ja gleich alles machen.
 
P

Papatom

Gast
#8
Moin,
also, ich persönlich finde, man soll machen, was einen glücklich macht. Warum? Weil man darin meistens besser ist. Deshalb. Das würde bedeuten, warum studierst Du das, wenn es Dir nicht gefällt? Merkt man doch spätestens nach 1-2 Semestern? Dann muss man aufhören...

Mir scheint, Du stehst doch noch sehr unter der Fuchtel Deiner Eltern. Dazu gehört auch der geschmissene Job, der Dir Unabhängigkeit gegeben hätte. Anscheinend nimmst Du doch lieber Wohnung, Geld & Essen von zu Hause und nimmst dafür eben den gelegentlichen Ärger in Kauf.

Ändern kannst Du das nur, wenn Du Dich entwickelst. Das bedeutet: Umorientieren oder zumindest ordentlich abschließen. Job, Ausziehen usw. Mir scheint aber, dafür ist der Ärger zu Hause noch nicht groß´genug ;)

Schade, denn ich finde, eine VErnünftige Ablösung von zu Hause gehört zum Erwachsenwerden dazu

Gruß
 
Dabei
29 Jan 2013
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#9
Hi,

wenn du noch zuhause wohnst und zudem keinen Nebenjob hast und somit auf die Unterstützung deiner Eltern angewiesen bist, kann ich es schon nachvollziehen, dass deine Eltern es irgendwo als selbstverständlich sehen, dass du hilfst. Ich glaube das wäre bei mir daheim nicht anders.

Bei mir ist es aber so, dass ich schon lange einen Nebenjob habe und von meinen Eltern auch kaum noch Geld zur Unterstützung bekomme, ich wohne noch zuhause aber das war es eigentlich auch schon.

Vielleicht hilft ein Gespräch mit deinen Eltern, in dem du ihnen klar machst dass du das wie es momentan läuft nicht in Ordnung findest. Es lässt sich sicher ein Kompromiss finden dass alle zufrieden sind.



Wenn du dich mit deinem Studium nicht wohl fühlst dann solltest du wirklich abbrechen und dir etwas anderes suchen. Ich habe auch ein Studium angefangen und dann abgebrochen weil es einfach gar nichts für mich war.
Wenn das Studium dir schon nicht gefällt willst du doch sicher später auch nichts in der Richtung machen, dann hast du einen Abschluss und das wars.
 

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