Hey,
ich lese hier nun schon eine Weile passiv mit und habe für mich hier einige interessante Ansätze gefunden. Vielleicht kann ich künftig auch mal eine hilfreiche Antwort beisteuern, aber zunächst erst mal zum Thema.
Mich beschäftigt aktuell sehr stark das Thema Selbstreflektion. Meine letzte Beziehung ging vor ca 2 Monaten zu Ende und seither hänge ich in einer Art dauer Tief moralisch und psychisch. Ich habe nun für mich beschlossen, es muss sich etwas ändern - nur bin ich mir noch nicht gänzlich sicher, was genau.
Vielleicht zunächst einmal etwas zu mir und meinem Hintergrund - ich versuche nicht zu arg abzuschweifen.
Ich bin 27, männlich (falls relevant) und das Thema Dating und Partnerschaften war für mich schon immer irgendwie ein zwei schneidiges Schwert. Ich persönlich gebe nicht übermäßig viel auf Äußerlichkeiten, würde mich selbst allerdings aktuell als durchaus im Mittelfeld einstufen. Gepflegt, 7 Kilo zu viel auf den Hüften laut BMI, 1,80 groß - allerdings war das nicht immer so. Ich war ein rechter Spätzünder kann man wohl sagen. Mit 20/21 lag ich noch bei ca 112 Kilo und hatte mehr meinen Computer im Kopf, als Frauen. Ich bin ein Nerd und mache da eigentlich auch keinen Hehl draus, wieso auch - das findet sich auch in meinem Freundeskreis und den Hobbys wieder, womöglich sogar im Job (IT-Administrator).
Mit ca 22 hatte ich ein Aha-Erlebnis. Ich war mit meiner Ausbildung fertig und im ersten richtigen Job. Ich habe dort eine Frau kennen gelernt und daraus wurde eine ziemlich langwierige Geschichte die zuletzt in einer guten Freundschaft resultierte. Wir hatten einige wirklich gute Treffen und verrückte Nicht-Date Dates, aber als ich konkreter wurde bin ich ziemlich übel abgewiesen worden (Ich konnte es ihr eigentlich nicht verübeln, ich hätte mein damaliges Ich wohl auch nicht wirklich gedated). Danach habe ich so einiges an mir angepackt. Habe 26 Kilo abgenommen, meinen Kleidungsstil geändert, neuer Wagen, neue Möbel, mehr sozialer Kontakt. Ich schätze ich hatte es einfach satt nicht wahrgenommen oder vielleicht nicht ernst genommen zu werden. Leider hat sich der Kontakt zu ihr dann zunächst auch erst einmal eingefroren und wir haben uns aus den Augen verloren.
Als ich um die 24 war, war ich glücklicher Single noch, wie man so schön sagt, aber alles in allem noch echt unerfahren. Mir sind damals schon Begriffe wie AB und Looser durch den Kopf gegangen, aber dennoch wollte ich auch nicht wahrlos Daten. Womöglich war es auch naiv gewisse Ansprüche zu stellen, zumal ich selbst nicht extrem viel Erfahrung zu bieten hatte, dennoch habe ich letztlich rein zufällig über einen gemeinsamen Club meine erste Partnerin kennen gelernt. Leider war sie Studentin (Medizin) und viel unterwegs zwischen ihrer Uni mit ihrer Wohnung und dem Eltern Wohnort. Sie war zu Beginn auch noch wegen psychischer Probleme in geschlossener Behandlung, das schreckte mich aber nicht ab, ich habe sie dort auch das erste mal gedated - es war verrückt aber interessant. Dazu kam ein nicht unerheblicher Altersunterschied von knapp 5 Jahren die sie jünger war. Trotz Pseudo-Fernbeziehung hielt das ganze etwas mehr als ein Jahr, ging dann allerdings recht heftig in die Brüche, was mich letztlich auch den Club und einige gemeinsame Freunde gekostet hatte nach etlichen Monaten Rosenkrieg. Die Trennung hatte mich sehr überraschend getroffen, wie auch sonst alle in unserem bekannten Kreis, zumal bereits erste grobe Pläne bezüglich eines möglichen Zusammenziehens im Raum standen. Sie hatte über Whatsapp die Beziehung beendet, ohne Angabe von jeglichen Gründen zunächst - erst auf Druck durch Freunde und Familie erhielt ich zumindest die Erklärung, dass ich wohl einfach nicht mehr in ihre Lebensplanung gepasst habe. Es gab sicher auch andere Gründe - ich halte mich auch nicht für perfekt, aber eine wirkliche Aussprache gab es leider nie. Am meisten erfuhr ich tatsächlich noch von ihren Eltern, als diese ihren Hausstand aus meiner Wohnung holte ohne sie. Es war makaber wie peinlich ihnen das Verhalten ihrer eigenen Tochter war.
Ich bin danach stark abgerutscht und aus der Bahn geraten, da ich auch beruflich sehr gestresst war zu dieser Zeit. Ich möchte nicht von einer Depression sprechen, offiziell wurde mir diese nie attestiert, allerdings war ich auch nie bei einem Arzt mit meinen Problemen. Mich hat die Zeit nach der Trennung wirklich zermürbt zunächst, da meine Ex mit ihrem Verhalten genau in die richtigen Kerben getroffen hatte. Keiner unserer gemeinsamen Bekannten oder andere aus dem Club konnten ihre Aggressivität mir gegenüber nachvollziehen, allerdings hatte ich nach monatelangem hin und her genug. Sie schaffte es letztlich, dass ich dort aus einer führenden Position hinaus gewählt wurde und das führte zum Austritt von mir und sämtlichen meiner besseren Kumpel dort. Den Kontakt hatte ich bereits zuvor beendet.
Zu dieser Zeit etwa bin ich auch meiner Bekanntin von früher wieder begegnet - sie übte witziger weise das gleiche Hobby aus überraschend und es wurde erneut eine echt gute Freundschaft zwischen uns, mehr aber auch nicht.
Vor etwa 1 Jahr lernte ich dann eine wahnsinns Frau über ein Forum kennen, recht ähnlich wie hier! Wir hatten beide üble Erfahrungen hinter uns und irgendwie hat die Chemie gestimmt. Nach gefühlt ewigem Schreiben, Chatten und telefonieren haben wir uns dann getroffen - obwohl uns gute 500km Distanz trennten. Mir war das völlig egal, womöglich war das erneut recht naiv von mir. Das erste Treffen war unglaublich, so ein Date hatte ich bis dahin nicht erlebt und ich bleib direkt das ganze Wochenende. Daraus resultierte zunächst eine etwa 2 bis 3 monatige Geschichte ohne feste Bindungen aber mit sehr regelmäßigen Treffen bis wir uns einig waren, dass wir wohl eine Beziehung führen. Das ganze lief wie erwähnt bis vor 2 Monate und trotz komplizierter Fernbeziehung fand ich es grandios. Womöglich wäre ich dafür sogar umgezogen, allerdings kam es nicht mehr zu solchen Überlegungen. Zum Ende merkte ich, dass sie immer öfter unzufrieden wurde - sie hat geleugnet dass es an mir läge, aber so recht abgekauft habe ich ihr das nie. Es waren oft Zweifel im Spiel von ihrer Seite - an ihr selbst, an uns und an ihren Wünschen. Ich wusste, ich will sie - allerdings wollte ich sie nicht bedrängen, ich kannte ihre Situation vor mir nur zu gut. Zuletzt wurde es dann, nachdem es eine Zeit lang wirklich problemlos lief, plötzlich wieder schlechter. Sie hat mir gestanden dass sie jemand anderen attraktiv fand und das sie dies verwirrt hätte und 1 Woche vor unserer Trennung erfuhr ich, dass sie einen anderen Kerl, ein Arbeitskollege von ihr, getroffen hatte. Eine Radtour zum See, Eisessen, Pizza, Drinks Abends bei ihr. Ohne mich versteht sich. Ich wusste ihre Offenheit diesbezüglich zu schätzen und hätte ihr ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm sogar mehr als gewünscht (Sie hatte kaum Freunde). Allerdings ahnte ich wohl, dass da mehr war und final gestand sie mir dass dann auch. Dennoch war ich froh dass sie so offen war, bevor es zu einem richtigen Betrug o.ä. gekommen wäre.
Wir hatten einige lange Aussprachen an dem letzten Wochenende mit ihr und ich habe weis Gott versucht sie gehen zu lassen. Ich war kein Idiot, ich wusste sie ist nicht mehr glücklich mit mir, aber manchmal kann man die richtige Entscheidung einfach nicht über sich bringen. Sie meinte dann unter Tränen, sie könne mich nicht verlassen, etc pp. Die Trennung folgte dann 2 Tage später am Telefon. Vermutlich war es besser so, sie wollte mehr, Dinge die ich ihr wohl nicht bieten konnte - damit wäre keiner von uns auf Dauer glücklich geworden, dies habe ich inzwischen eingesehen.
Seitdem drehe ich mich erneut in einer Spirale aus Selbstzweifeln, eigenen Vorwürfen und dem Drang mich irgendwie zu verbessern, um - so blöd es klingt - bei einer möglichen nächsten Gelegenheit mal "ausreichend" zu sein. Sie wusste um meine Erste Ex und die Geschichten und ich vermute sie hat mit manchen ihrer Aussagen unabsichtlich in die gleichen Kerben gehiebt, was meine Selbstzweifel extrem angeheizt hat, dennoch hatte sie wohl nicht ganz unrecht. Ich muss mich wohl einfach noch ändern.
Auch ausschlaggebend war für mich ein dummer Fehler vor ein paar Wochen. Es bestand wieder viel Kontakt zwischen mir und meiner alten Bekanntin / Kumpeline. Vor Kurzem half ich ihr auch bei ihrem Umzug und irgendwie flammte da wieder etwas auf, von dem ich dachte, dass es lange begraben wäre. Wir hatten unheimlich viel Spaß, hatten einige Treffen unter uns danach und selbst unsere gemeinsamen Bekannten, ihre wie meine, meinten da könne wohl etwas sein zwischen uns. Ich hatte zunächst mit mir gehadert, wollte dann aber auch nicht die nächsten Wochen wieder mit Rumgedruckse und Was-Wäre-Wenn Gedanken verbringen und habe ihr einen direkten Vorschlag für ein Abendessen und einen Tag am See unterbreitet - sie war begeistert und angetan - bis ich anmerkte, dass ich sie gerne auf ein Date ausführen will. Sie hatte dann erst am nächsten Tag reagiert und mich in die Friendzone verwiesen.
Ich bereue nicht, gefragt zu haben - jetzt herrschen zumindest klare Verhältnisse. Aber ihre Reaktion hat mir zu denken gegeben. Anscheinend wurde ich rein von den tieferen Aspekten und Hintergründen abgesehen nicht mal als Option wahrgenommen in ihren Augen.
Jetzt bin ich doch etwas abgedriftet, ich bitte um Entschuldigung. Um den Bogen zum Thema zurück zu spinnen: Ich frage mich langsam was ich noch an mir ändern könnte.
Die Meinungen im Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis gehen hierbei leider stark auseinander und brachten mich bis dato wenig vorwärts. Mehr Sport - nun sicherlich nicht verkehrt, Aussehen ist eben ein wichtiger Faktor. Vielleicht muss ich selbstbewusster oder dominanter auftreten. Ich baue derzeit erneut einiges in und an meinem Leben um und habe alte Erinnerungen getilgt in meinem Umfeld. Zu meiner letzten Exfreundin bestand noch ein oberflächlicher Kontakt, allerdings haben wir uns zunächst auf eine Kontaktsperre geeinigt - falls und das ist ein großes falls, es hier eine Freundschaft geben kann wäre das grandios aber zumindest nicht bis ausreichend Gras über die Sache gewachsen ist in meinen Augen.
Leider hat sie sich kürzlich nach 2 Monaten absolutem Kontaktverbot aus heiterem Himmel erneut bei mir gemeldet. Sie wollte sicherstellen ob wir noch Kontakt haben und sie hatte wohl Pech mit meinem Nachfolger, schlechtes Karma - wie sie meinte. Sie denke noch oft an unsere Zeit und wolle sich bedanken dafür und sie fände ein generelles Lebe wohl sehr schade. Ich war zunächst sehr kühl und distanziert, da ich hier vermutet hatte nur der Notnagel zu sein und diese Rolle wiederstrebt mir völlig. Allgemein vergebe ich selten und nur gut begründet 2. Chancen - egal worum es geht. Aber ehrlich gesagt fände ich einen völligen Kontaktverlust ebenso schade und auch wenn ich sie rein körperlich noch sehr anziehend finde und sie auch immer noch sehr gern habe - ist mir durchaus bewusst, dass das zu nichts führen würde, egal was ab jetzt folgt.
Denkt ihr eine Freundschaft wäre hierbei noch realistisch - ggf nach etwas mehr Zeit - oder würdet ihr generell davon abraten?
Hat ein guter Kumpel von mir recht und ich suche die Fehler ggf zu sehr nur bei mir selbst und übertreibe es mit der Selbstreflektion und Verbesserung - bzw kann man es damit wirklich übertreiben?
Ich habe das Thema Dating auch zunächst an den Nagel gehangen. Zum einen wüsste ich nicht wo ich aktuell jemand aktiv kennen lernen sollte, dank Corona und Abneigung gegen App Dating ist Mann etwas eingeschränkt - vor allem mit der Wohnung in einer ländlichen Region, auch wenn ich in München arbeite
Zum anderen habe ich das Gefühl erstmal mit mir selbst ins Reine kommen zu müssen, bevor ich mich auf jemand neues einlasse und diese dann am Ende noch mit in all das hinein ziehe. Oder denkt ihr, zu passiv zu werden könnte mir eher zum Nachteil gereichen? Ich möchte nicht wählerisch sein, aber ich hätte dennoch recht klare Vorstellungen davon, was eine Frau mitbringen sollte um wirklich mein Interesse zu wecken...
Ich frage mich, ob ich nochmal so viel Glück haben werde wie in meiner letzten Beziehung. Es war ein ungewöhnlich hohes Maß an gegenseitigem Verständnis vorhanden, welches ich extrem genossen habe. Ich möchte aber einer potentiellen neuen Frau in meinem Leben auch nicht die "Maßlatte" meiner Ex auferlegen, das wäre einfach nicht fair ihr gegenüber.
Ein ziemlich ausladender Text, ich verstehe falls dieser nur überflogen wird - aber ehrlich gesagt tut es gut einmal gänzlich offen zu sein und einfach drauf los zu fragen um sich ggf eine neutrale Meinung einholen zu können.
Danke euch schon mal vorab!
ich lese hier nun schon eine Weile passiv mit und habe für mich hier einige interessante Ansätze gefunden. Vielleicht kann ich künftig auch mal eine hilfreiche Antwort beisteuern, aber zunächst erst mal zum Thema.
Mich beschäftigt aktuell sehr stark das Thema Selbstreflektion. Meine letzte Beziehung ging vor ca 2 Monaten zu Ende und seither hänge ich in einer Art dauer Tief moralisch und psychisch. Ich habe nun für mich beschlossen, es muss sich etwas ändern - nur bin ich mir noch nicht gänzlich sicher, was genau.
Vielleicht zunächst einmal etwas zu mir und meinem Hintergrund - ich versuche nicht zu arg abzuschweifen.
Ich bin 27, männlich (falls relevant) und das Thema Dating und Partnerschaften war für mich schon immer irgendwie ein zwei schneidiges Schwert. Ich persönlich gebe nicht übermäßig viel auf Äußerlichkeiten, würde mich selbst allerdings aktuell als durchaus im Mittelfeld einstufen. Gepflegt, 7 Kilo zu viel auf den Hüften laut BMI, 1,80 groß - allerdings war das nicht immer so. Ich war ein rechter Spätzünder kann man wohl sagen. Mit 20/21 lag ich noch bei ca 112 Kilo und hatte mehr meinen Computer im Kopf, als Frauen. Ich bin ein Nerd und mache da eigentlich auch keinen Hehl draus, wieso auch - das findet sich auch in meinem Freundeskreis und den Hobbys wieder, womöglich sogar im Job (IT-Administrator).
Mit ca 22 hatte ich ein Aha-Erlebnis. Ich war mit meiner Ausbildung fertig und im ersten richtigen Job. Ich habe dort eine Frau kennen gelernt und daraus wurde eine ziemlich langwierige Geschichte die zuletzt in einer guten Freundschaft resultierte. Wir hatten einige wirklich gute Treffen und verrückte Nicht-Date Dates, aber als ich konkreter wurde bin ich ziemlich übel abgewiesen worden (Ich konnte es ihr eigentlich nicht verübeln, ich hätte mein damaliges Ich wohl auch nicht wirklich gedated). Danach habe ich so einiges an mir angepackt. Habe 26 Kilo abgenommen, meinen Kleidungsstil geändert, neuer Wagen, neue Möbel, mehr sozialer Kontakt. Ich schätze ich hatte es einfach satt nicht wahrgenommen oder vielleicht nicht ernst genommen zu werden. Leider hat sich der Kontakt zu ihr dann zunächst auch erst einmal eingefroren und wir haben uns aus den Augen verloren.
Als ich um die 24 war, war ich glücklicher Single noch, wie man so schön sagt, aber alles in allem noch echt unerfahren. Mir sind damals schon Begriffe wie AB und Looser durch den Kopf gegangen, aber dennoch wollte ich auch nicht wahrlos Daten. Womöglich war es auch naiv gewisse Ansprüche zu stellen, zumal ich selbst nicht extrem viel Erfahrung zu bieten hatte, dennoch habe ich letztlich rein zufällig über einen gemeinsamen Club meine erste Partnerin kennen gelernt. Leider war sie Studentin (Medizin) und viel unterwegs zwischen ihrer Uni mit ihrer Wohnung und dem Eltern Wohnort. Sie war zu Beginn auch noch wegen psychischer Probleme in geschlossener Behandlung, das schreckte mich aber nicht ab, ich habe sie dort auch das erste mal gedated - es war verrückt aber interessant. Dazu kam ein nicht unerheblicher Altersunterschied von knapp 5 Jahren die sie jünger war. Trotz Pseudo-Fernbeziehung hielt das ganze etwas mehr als ein Jahr, ging dann allerdings recht heftig in die Brüche, was mich letztlich auch den Club und einige gemeinsame Freunde gekostet hatte nach etlichen Monaten Rosenkrieg. Die Trennung hatte mich sehr überraschend getroffen, wie auch sonst alle in unserem bekannten Kreis, zumal bereits erste grobe Pläne bezüglich eines möglichen Zusammenziehens im Raum standen. Sie hatte über Whatsapp die Beziehung beendet, ohne Angabe von jeglichen Gründen zunächst - erst auf Druck durch Freunde und Familie erhielt ich zumindest die Erklärung, dass ich wohl einfach nicht mehr in ihre Lebensplanung gepasst habe. Es gab sicher auch andere Gründe - ich halte mich auch nicht für perfekt, aber eine wirkliche Aussprache gab es leider nie. Am meisten erfuhr ich tatsächlich noch von ihren Eltern, als diese ihren Hausstand aus meiner Wohnung holte ohne sie. Es war makaber wie peinlich ihnen das Verhalten ihrer eigenen Tochter war.
Ich bin danach stark abgerutscht und aus der Bahn geraten, da ich auch beruflich sehr gestresst war zu dieser Zeit. Ich möchte nicht von einer Depression sprechen, offiziell wurde mir diese nie attestiert, allerdings war ich auch nie bei einem Arzt mit meinen Problemen. Mich hat die Zeit nach der Trennung wirklich zermürbt zunächst, da meine Ex mit ihrem Verhalten genau in die richtigen Kerben getroffen hatte. Keiner unserer gemeinsamen Bekannten oder andere aus dem Club konnten ihre Aggressivität mir gegenüber nachvollziehen, allerdings hatte ich nach monatelangem hin und her genug. Sie schaffte es letztlich, dass ich dort aus einer führenden Position hinaus gewählt wurde und das führte zum Austritt von mir und sämtlichen meiner besseren Kumpel dort. Den Kontakt hatte ich bereits zuvor beendet.
Zu dieser Zeit etwa bin ich auch meiner Bekanntin von früher wieder begegnet - sie übte witziger weise das gleiche Hobby aus überraschend und es wurde erneut eine echt gute Freundschaft zwischen uns, mehr aber auch nicht.
Vor etwa 1 Jahr lernte ich dann eine wahnsinns Frau über ein Forum kennen, recht ähnlich wie hier! Wir hatten beide üble Erfahrungen hinter uns und irgendwie hat die Chemie gestimmt. Nach gefühlt ewigem Schreiben, Chatten und telefonieren haben wir uns dann getroffen - obwohl uns gute 500km Distanz trennten. Mir war das völlig egal, womöglich war das erneut recht naiv von mir. Das erste Treffen war unglaublich, so ein Date hatte ich bis dahin nicht erlebt und ich bleib direkt das ganze Wochenende. Daraus resultierte zunächst eine etwa 2 bis 3 monatige Geschichte ohne feste Bindungen aber mit sehr regelmäßigen Treffen bis wir uns einig waren, dass wir wohl eine Beziehung führen. Das ganze lief wie erwähnt bis vor 2 Monate und trotz komplizierter Fernbeziehung fand ich es grandios. Womöglich wäre ich dafür sogar umgezogen, allerdings kam es nicht mehr zu solchen Überlegungen. Zum Ende merkte ich, dass sie immer öfter unzufrieden wurde - sie hat geleugnet dass es an mir läge, aber so recht abgekauft habe ich ihr das nie. Es waren oft Zweifel im Spiel von ihrer Seite - an ihr selbst, an uns und an ihren Wünschen. Ich wusste, ich will sie - allerdings wollte ich sie nicht bedrängen, ich kannte ihre Situation vor mir nur zu gut. Zuletzt wurde es dann, nachdem es eine Zeit lang wirklich problemlos lief, plötzlich wieder schlechter. Sie hat mir gestanden dass sie jemand anderen attraktiv fand und das sie dies verwirrt hätte und 1 Woche vor unserer Trennung erfuhr ich, dass sie einen anderen Kerl, ein Arbeitskollege von ihr, getroffen hatte. Eine Radtour zum See, Eisessen, Pizza, Drinks Abends bei ihr. Ohne mich versteht sich. Ich wusste ihre Offenheit diesbezüglich zu schätzen und hätte ihr ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm sogar mehr als gewünscht (Sie hatte kaum Freunde). Allerdings ahnte ich wohl, dass da mehr war und final gestand sie mir dass dann auch. Dennoch war ich froh dass sie so offen war, bevor es zu einem richtigen Betrug o.ä. gekommen wäre.
Wir hatten einige lange Aussprachen an dem letzten Wochenende mit ihr und ich habe weis Gott versucht sie gehen zu lassen. Ich war kein Idiot, ich wusste sie ist nicht mehr glücklich mit mir, aber manchmal kann man die richtige Entscheidung einfach nicht über sich bringen. Sie meinte dann unter Tränen, sie könne mich nicht verlassen, etc pp. Die Trennung folgte dann 2 Tage später am Telefon. Vermutlich war es besser so, sie wollte mehr, Dinge die ich ihr wohl nicht bieten konnte - damit wäre keiner von uns auf Dauer glücklich geworden, dies habe ich inzwischen eingesehen.
Seitdem drehe ich mich erneut in einer Spirale aus Selbstzweifeln, eigenen Vorwürfen und dem Drang mich irgendwie zu verbessern, um - so blöd es klingt - bei einer möglichen nächsten Gelegenheit mal "ausreichend" zu sein. Sie wusste um meine Erste Ex und die Geschichten und ich vermute sie hat mit manchen ihrer Aussagen unabsichtlich in die gleichen Kerben gehiebt, was meine Selbstzweifel extrem angeheizt hat, dennoch hatte sie wohl nicht ganz unrecht. Ich muss mich wohl einfach noch ändern.
Auch ausschlaggebend war für mich ein dummer Fehler vor ein paar Wochen. Es bestand wieder viel Kontakt zwischen mir und meiner alten Bekanntin / Kumpeline. Vor Kurzem half ich ihr auch bei ihrem Umzug und irgendwie flammte da wieder etwas auf, von dem ich dachte, dass es lange begraben wäre. Wir hatten unheimlich viel Spaß, hatten einige Treffen unter uns danach und selbst unsere gemeinsamen Bekannten, ihre wie meine, meinten da könne wohl etwas sein zwischen uns. Ich hatte zunächst mit mir gehadert, wollte dann aber auch nicht die nächsten Wochen wieder mit Rumgedruckse und Was-Wäre-Wenn Gedanken verbringen und habe ihr einen direkten Vorschlag für ein Abendessen und einen Tag am See unterbreitet - sie war begeistert und angetan - bis ich anmerkte, dass ich sie gerne auf ein Date ausführen will. Sie hatte dann erst am nächsten Tag reagiert und mich in die Friendzone verwiesen.
Ich bereue nicht, gefragt zu haben - jetzt herrschen zumindest klare Verhältnisse. Aber ihre Reaktion hat mir zu denken gegeben. Anscheinend wurde ich rein von den tieferen Aspekten und Hintergründen abgesehen nicht mal als Option wahrgenommen in ihren Augen.
Jetzt bin ich doch etwas abgedriftet, ich bitte um Entschuldigung. Um den Bogen zum Thema zurück zu spinnen: Ich frage mich langsam was ich noch an mir ändern könnte.
Die Meinungen im Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis gehen hierbei leider stark auseinander und brachten mich bis dato wenig vorwärts. Mehr Sport - nun sicherlich nicht verkehrt, Aussehen ist eben ein wichtiger Faktor. Vielleicht muss ich selbstbewusster oder dominanter auftreten. Ich baue derzeit erneut einiges in und an meinem Leben um und habe alte Erinnerungen getilgt in meinem Umfeld. Zu meiner letzten Exfreundin bestand noch ein oberflächlicher Kontakt, allerdings haben wir uns zunächst auf eine Kontaktsperre geeinigt - falls und das ist ein großes falls, es hier eine Freundschaft geben kann wäre das grandios aber zumindest nicht bis ausreichend Gras über die Sache gewachsen ist in meinen Augen.
Leider hat sie sich kürzlich nach 2 Monaten absolutem Kontaktverbot aus heiterem Himmel erneut bei mir gemeldet. Sie wollte sicherstellen ob wir noch Kontakt haben und sie hatte wohl Pech mit meinem Nachfolger, schlechtes Karma - wie sie meinte. Sie denke noch oft an unsere Zeit und wolle sich bedanken dafür und sie fände ein generelles Lebe wohl sehr schade. Ich war zunächst sehr kühl und distanziert, da ich hier vermutet hatte nur der Notnagel zu sein und diese Rolle wiederstrebt mir völlig. Allgemein vergebe ich selten und nur gut begründet 2. Chancen - egal worum es geht. Aber ehrlich gesagt fände ich einen völligen Kontaktverlust ebenso schade und auch wenn ich sie rein körperlich noch sehr anziehend finde und sie auch immer noch sehr gern habe - ist mir durchaus bewusst, dass das zu nichts führen würde, egal was ab jetzt folgt.
Denkt ihr eine Freundschaft wäre hierbei noch realistisch - ggf nach etwas mehr Zeit - oder würdet ihr generell davon abraten?
Hat ein guter Kumpel von mir recht und ich suche die Fehler ggf zu sehr nur bei mir selbst und übertreibe es mit der Selbstreflektion und Verbesserung - bzw kann man es damit wirklich übertreiben?
Ich habe das Thema Dating auch zunächst an den Nagel gehangen. Zum einen wüsste ich nicht wo ich aktuell jemand aktiv kennen lernen sollte, dank Corona und Abneigung gegen App Dating ist Mann etwas eingeschränkt - vor allem mit der Wohnung in einer ländlichen Region, auch wenn ich in München arbeite
Ich frage mich, ob ich nochmal so viel Glück haben werde wie in meiner letzten Beziehung. Es war ein ungewöhnlich hohes Maß an gegenseitigem Verständnis vorhanden, welches ich extrem genossen habe. Ich möchte aber einer potentiellen neuen Frau in meinem Leben auch nicht die "Maßlatte" meiner Ex auferlegen, das wäre einfach nicht fair ihr gegenüber.
Ein ziemlich ausladender Text, ich verstehe falls dieser nur überflogen wird - aber ehrlich gesagt tut es gut einmal gänzlich offen zu sein und einfach drauf los zu fragen um sich ggf eine neutrale Meinung einholen zu können.
Danke euch schon mal vorab!