Selbstreflektion - was muss ich ändern und ist weiter Kontakt zur Ex halten sinnvoll?

Dabei
20 Mai 2020
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#1
Hey,

ich lese hier nun schon eine Weile passiv mit und habe für mich hier einige interessante Ansätze gefunden. Vielleicht kann ich künftig auch mal eine hilfreiche Antwort beisteuern, aber zunächst erst mal zum Thema.

Mich beschäftigt aktuell sehr stark das Thema Selbstreflektion. Meine letzte Beziehung ging vor ca 2 Monaten zu Ende und seither hänge ich in einer Art dauer Tief moralisch und psychisch. Ich habe nun für mich beschlossen, es muss sich etwas ändern - nur bin ich mir noch nicht gänzlich sicher, was genau.

Vielleicht zunächst einmal etwas zu mir und meinem Hintergrund - ich versuche nicht zu arg abzuschweifen.

Ich bin 27, männlich (falls relevant) und das Thema Dating und Partnerschaften war für mich schon immer irgendwie ein zwei schneidiges Schwert. Ich persönlich gebe nicht übermäßig viel auf Äußerlichkeiten, würde mich selbst allerdings aktuell als durchaus im Mittelfeld einstufen. Gepflegt, 7 Kilo zu viel auf den Hüften laut BMI, 1,80 groß - allerdings war das nicht immer so. Ich war ein rechter Spätzünder kann man wohl sagen. Mit 20/21 lag ich noch bei ca 112 Kilo und hatte mehr meinen Computer im Kopf, als Frauen. Ich bin ein Nerd und mache da eigentlich auch keinen Hehl draus, wieso auch - das findet sich auch in meinem Freundeskreis und den Hobbys wieder, womöglich sogar im Job (IT-Administrator).

Mit ca 22 hatte ich ein Aha-Erlebnis. Ich war mit meiner Ausbildung fertig und im ersten richtigen Job. Ich habe dort eine Frau kennen gelernt und daraus wurde eine ziemlich langwierige Geschichte die zuletzt in einer guten Freundschaft resultierte. Wir hatten einige wirklich gute Treffen und verrückte Nicht-Date Dates, aber als ich konkreter wurde bin ich ziemlich übel abgewiesen worden (Ich konnte es ihr eigentlich nicht verübeln, ich hätte mein damaliges Ich wohl auch nicht wirklich gedated). Danach habe ich so einiges an mir angepackt. Habe 26 Kilo abgenommen, meinen Kleidungsstil geändert, neuer Wagen, neue Möbel, mehr sozialer Kontakt. Ich schätze ich hatte es einfach satt nicht wahrgenommen oder vielleicht nicht ernst genommen zu werden. Leider hat sich der Kontakt zu ihr dann zunächst auch erst einmal eingefroren und wir haben uns aus den Augen verloren.

Als ich um die 24 war, war ich glücklicher Single noch, wie man so schön sagt, aber alles in allem noch echt unerfahren. Mir sind damals schon Begriffe wie AB und Looser durch den Kopf gegangen, aber dennoch wollte ich auch nicht wahrlos Daten. Womöglich war es auch naiv gewisse Ansprüche zu stellen, zumal ich selbst nicht extrem viel Erfahrung zu bieten hatte, dennoch habe ich letztlich rein zufällig über einen gemeinsamen Club meine erste Partnerin kennen gelernt. Leider war sie Studentin (Medizin) und viel unterwegs zwischen ihrer Uni mit ihrer Wohnung und dem Eltern Wohnort. Sie war zu Beginn auch noch wegen psychischer Probleme in geschlossener Behandlung, das schreckte mich aber nicht ab, ich habe sie dort auch das erste mal gedated - es war verrückt aber interessant. Dazu kam ein nicht unerheblicher Altersunterschied von knapp 5 Jahren die sie jünger war. Trotz Pseudo-Fernbeziehung hielt das ganze etwas mehr als ein Jahr, ging dann allerdings recht heftig in die Brüche, was mich letztlich auch den Club und einige gemeinsame Freunde gekostet hatte nach etlichen Monaten Rosenkrieg. Die Trennung hatte mich sehr überraschend getroffen, wie auch sonst alle in unserem bekannten Kreis, zumal bereits erste grobe Pläne bezüglich eines möglichen Zusammenziehens im Raum standen. Sie hatte über Whatsapp die Beziehung beendet, ohne Angabe von jeglichen Gründen zunächst - erst auf Druck durch Freunde und Familie erhielt ich zumindest die Erklärung, dass ich wohl einfach nicht mehr in ihre Lebensplanung gepasst habe. Es gab sicher auch andere Gründe - ich halte mich auch nicht für perfekt, aber eine wirkliche Aussprache gab es leider nie. Am meisten erfuhr ich tatsächlich noch von ihren Eltern, als diese ihren Hausstand aus meiner Wohnung holte ohne sie. Es war makaber wie peinlich ihnen das Verhalten ihrer eigenen Tochter war.

Ich bin danach stark abgerutscht und aus der Bahn geraten, da ich auch beruflich sehr gestresst war zu dieser Zeit. Ich möchte nicht von einer Depression sprechen, offiziell wurde mir diese nie attestiert, allerdings war ich auch nie bei einem Arzt mit meinen Problemen. Mich hat die Zeit nach der Trennung wirklich zermürbt zunächst, da meine Ex mit ihrem Verhalten genau in die richtigen Kerben getroffen hatte. Keiner unserer gemeinsamen Bekannten oder andere aus dem Club konnten ihre Aggressivität mir gegenüber nachvollziehen, allerdings hatte ich nach monatelangem hin und her genug. Sie schaffte es letztlich, dass ich dort aus einer führenden Position hinaus gewählt wurde und das führte zum Austritt von mir und sämtlichen meiner besseren Kumpel dort. Den Kontakt hatte ich bereits zuvor beendet.

Zu dieser Zeit etwa bin ich auch meiner Bekanntin von früher wieder begegnet - sie übte witziger weise das gleiche Hobby aus überraschend und es wurde erneut eine echt gute Freundschaft zwischen uns, mehr aber auch nicht.

Vor etwa 1 Jahr lernte ich dann eine wahnsinns Frau über ein Forum kennen, recht ähnlich wie hier! Wir hatten beide üble Erfahrungen hinter uns und irgendwie hat die Chemie gestimmt. Nach gefühlt ewigem Schreiben, Chatten und telefonieren haben wir uns dann getroffen - obwohl uns gute 500km Distanz trennten. Mir war das völlig egal, womöglich war das erneut recht naiv von mir. Das erste Treffen war unglaublich, so ein Date hatte ich bis dahin nicht erlebt und ich bleib direkt das ganze Wochenende. Daraus resultierte zunächst eine etwa 2 bis 3 monatige Geschichte ohne feste Bindungen aber mit sehr regelmäßigen Treffen bis wir uns einig waren, dass wir wohl eine Beziehung führen. Das ganze lief wie erwähnt bis vor 2 Monate und trotz komplizierter Fernbeziehung fand ich es grandios. Womöglich wäre ich dafür sogar umgezogen, allerdings kam es nicht mehr zu solchen Überlegungen. Zum Ende merkte ich, dass sie immer öfter unzufrieden wurde - sie hat geleugnet dass es an mir läge, aber so recht abgekauft habe ich ihr das nie. Es waren oft Zweifel im Spiel von ihrer Seite - an ihr selbst, an uns und an ihren Wünschen. Ich wusste, ich will sie - allerdings wollte ich sie nicht bedrängen, ich kannte ihre Situation vor mir nur zu gut. Zuletzt wurde es dann, nachdem es eine Zeit lang wirklich problemlos lief, plötzlich wieder schlechter. Sie hat mir gestanden dass sie jemand anderen attraktiv fand und das sie dies verwirrt hätte und 1 Woche vor unserer Trennung erfuhr ich, dass sie einen anderen Kerl, ein Arbeitskollege von ihr, getroffen hatte. Eine Radtour zum See, Eisessen, Pizza, Drinks Abends bei ihr. Ohne mich versteht sich. Ich wusste ihre Offenheit diesbezüglich zu schätzen und hätte ihr ein freundschaftliches Verhältnis zu ihm sogar mehr als gewünscht (Sie hatte kaum Freunde). Allerdings ahnte ich wohl, dass da mehr war und final gestand sie mir dass dann auch. Dennoch war ich froh dass sie so offen war, bevor es zu einem richtigen Betrug o.ä. gekommen wäre.

Wir hatten einige lange Aussprachen an dem letzten Wochenende mit ihr und ich habe weis Gott versucht sie gehen zu lassen. Ich war kein Idiot, ich wusste sie ist nicht mehr glücklich mit mir, aber manchmal kann man die richtige Entscheidung einfach nicht über sich bringen. Sie meinte dann unter Tränen, sie könne mich nicht verlassen, etc pp. Die Trennung folgte dann 2 Tage später am Telefon. Vermutlich war es besser so, sie wollte mehr, Dinge die ich ihr wohl nicht bieten konnte - damit wäre keiner von uns auf Dauer glücklich geworden, dies habe ich inzwischen eingesehen.

Seitdem drehe ich mich erneut in einer Spirale aus Selbstzweifeln, eigenen Vorwürfen und dem Drang mich irgendwie zu verbessern, um - so blöd es klingt - bei einer möglichen nächsten Gelegenheit mal "ausreichend" zu sein. Sie wusste um meine Erste Ex und die Geschichten und ich vermute sie hat mit manchen ihrer Aussagen unabsichtlich in die gleichen Kerben gehiebt, was meine Selbstzweifel extrem angeheizt hat, dennoch hatte sie wohl nicht ganz unrecht. Ich muss mich wohl einfach noch ändern.

Auch ausschlaggebend war für mich ein dummer Fehler vor ein paar Wochen. Es bestand wieder viel Kontakt zwischen mir und meiner alten Bekanntin / Kumpeline. Vor Kurzem half ich ihr auch bei ihrem Umzug und irgendwie flammte da wieder etwas auf, von dem ich dachte, dass es lange begraben wäre. Wir hatten unheimlich viel Spaß, hatten einige Treffen unter uns danach und selbst unsere gemeinsamen Bekannten, ihre wie meine, meinten da könne wohl etwas sein zwischen uns. Ich hatte zunächst mit mir gehadert, wollte dann aber auch nicht die nächsten Wochen wieder mit Rumgedruckse und Was-Wäre-Wenn Gedanken verbringen und habe ihr einen direkten Vorschlag für ein Abendessen und einen Tag am See unterbreitet - sie war begeistert und angetan - bis ich anmerkte, dass ich sie gerne auf ein Date ausführen will. Sie hatte dann erst am nächsten Tag reagiert und mich in die Friendzone verwiesen.

Ich bereue nicht, gefragt zu haben - jetzt herrschen zumindest klare Verhältnisse. Aber ihre Reaktion hat mir zu denken gegeben. Anscheinend wurde ich rein von den tieferen Aspekten und Hintergründen abgesehen nicht mal als Option wahrgenommen in ihren Augen.

Jetzt bin ich doch etwas abgedriftet, ich bitte um Entschuldigung. Um den Bogen zum Thema zurück zu spinnen: Ich frage mich langsam was ich noch an mir ändern könnte.

Die Meinungen im Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis gehen hierbei leider stark auseinander und brachten mich bis dato wenig vorwärts. Mehr Sport - nun sicherlich nicht verkehrt, Aussehen ist eben ein wichtiger Faktor. Vielleicht muss ich selbstbewusster oder dominanter auftreten. Ich baue derzeit erneut einiges in und an meinem Leben um und habe alte Erinnerungen getilgt in meinem Umfeld. Zu meiner letzten Exfreundin bestand noch ein oberflächlicher Kontakt, allerdings haben wir uns zunächst auf eine Kontaktsperre geeinigt - falls und das ist ein großes falls, es hier eine Freundschaft geben kann wäre das grandios aber zumindest nicht bis ausreichend Gras über die Sache gewachsen ist in meinen Augen.

Leider hat sie sich kürzlich nach 2 Monaten absolutem Kontaktverbot aus heiterem Himmel erneut bei mir gemeldet. Sie wollte sicherstellen ob wir noch Kontakt haben und sie hatte wohl Pech mit meinem Nachfolger, schlechtes Karma - wie sie meinte. Sie denke noch oft an unsere Zeit und wolle sich bedanken dafür und sie fände ein generelles Lebe wohl sehr schade. Ich war zunächst sehr kühl und distanziert, da ich hier vermutet hatte nur der Notnagel zu sein und diese Rolle wiederstrebt mir völlig. Allgemein vergebe ich selten und nur gut begründet 2. Chancen - egal worum es geht. Aber ehrlich gesagt fände ich einen völligen Kontaktverlust ebenso schade und auch wenn ich sie rein körperlich noch sehr anziehend finde und sie auch immer noch sehr gern habe - ist mir durchaus bewusst, dass das zu nichts führen würde, egal was ab jetzt folgt.

Denkt ihr eine Freundschaft wäre hierbei noch realistisch - ggf nach etwas mehr Zeit - oder würdet ihr generell davon abraten?

Hat ein guter Kumpel von mir recht und ich suche die Fehler ggf zu sehr nur bei mir selbst und übertreibe es mit der Selbstreflektion und Verbesserung - bzw kann man es damit wirklich übertreiben?

Ich habe das Thema Dating auch zunächst an den Nagel gehangen. Zum einen wüsste ich nicht wo ich aktuell jemand aktiv kennen lernen sollte, dank Corona und Abneigung gegen App Dating ist Mann etwas eingeschränkt - vor allem mit der Wohnung in einer ländlichen Region, auch wenn ich in München arbeite ;) Zum anderen habe ich das Gefühl erstmal mit mir selbst ins Reine kommen zu müssen, bevor ich mich auf jemand neues einlasse und diese dann am Ende noch mit in all das hinein ziehe. Oder denkt ihr, zu passiv zu werden könnte mir eher zum Nachteil gereichen? Ich möchte nicht wählerisch sein, aber ich hätte dennoch recht klare Vorstellungen davon, was eine Frau mitbringen sollte um wirklich mein Interesse zu wecken...

Ich frage mich, ob ich nochmal so viel Glück haben werde wie in meiner letzten Beziehung. Es war ein ungewöhnlich hohes Maß an gegenseitigem Verständnis vorhanden, welches ich extrem genossen habe. Ich möchte aber einer potentiellen neuen Frau in meinem Leben auch nicht die "Maßlatte" meiner Ex auferlegen, das wäre einfach nicht fair ihr gegenüber.

Ein ziemlich ausladender Text, ich verstehe falls dieser nur überflogen wird - aber ehrlich gesagt tut es gut einmal gänzlich offen zu sein und einfach drauf los zu fragen um sich ggf eine neutrale Meinung einholen zu können.

Danke euch schon mal vorab!
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#2
Ich glaube nicht dass du an dir selber was verändern musst. Du solltest allerdings bei der Auswahl deiner Frauen etwas vorsichtiger sein.
Die 1. Frau war quasi kaputt, als du sie kennen gelernt hast, es ist kein Wunder dass das nicht gutgegangen ist. Leider hat dich das dann auch kaputt gemacht.
Daraufhin hast du die 2. Frau idealisiert. Was ist so grandios an einer Frau, die nach 2 Monaten fremdgeht und dann wieder bei dir angekrochen kommt, nachdem das nicht geklappt hat? Ich würde den Kontakt zu ihr abbrechen, sonst wird das wieder so eine verkorkste Geschichte.
Und dann sollte deine Bekannte die Rettung sein. Auch da ist es kein Wunder dass das nicht klappte. Das ist doch eher die Regel, dass man aus einer Friendzone nach vielen Jahren nicht mehr rauskommt. Ist halt so. Freu dich wenn da anscheinend weiterhin eine normale Freundschaft möglich ist.
 
Dabei
20 Mai 2020
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#3
Danke für die Einschätzung, ich denke da größten Teils ebenso.

Ja - bei meiner ersten Partnerin war ich durchaus sehr naiv im Vorfeld. Irgendwie hatte mich der Faktor, dass sie selbst mit sich einige Baustellen hatte wohl einfach beruhigt zunächst. Dass ich viel zu viel in die erste Beziehung investiert hatte und mich daran quasi aufgerieben hatte, wurde mir leider erst danach richtig bewusst, als die rose-rote Brille dann endlich weg war.

Das ich meine letzte Exfreundin ziemlich idealisiere, daran ist wohl auch etwas dran. Womöglich fehlt mir einfach ein direkter Vergleich und ich schätze nach meinen Erlebnissen aus der ersten Beziehung hatte sie wohl auch sehr einfaches Spiel dahingehend bei mir.

Kleine Korrektur am Rande - die Beziehung mit ihr lief 3 Monate quasi als reines Dating und fest danach nochmal fast 6 Monate bis es dann vor 2 Monaten zur besagten Trennung kam. Ich hätte mich wohl besser kürzer fassen sollen, das passiert mir leider manchmal. Aber ja - ob 2 Monate oder 9 ist jetzt nicht der große Unterschied, das ist klar - liegt natürlich beides noch in der Kennen-lern Phase. Bezüglich dem Faktor fremdgehen - sie war immerhin sehr ehrlich zu mir und hatte mich schnell darüber in Kenntnis gesetzt, dass auf ihrer Seite wohl mehr Gefühle im Spiel waren als reine Freundschaft, ihrem Kollegen gegenüber - aber da wusste ich im Prinzip vorher schon, dass es das wohl war mit uns. Sie hatte auch davor bereits immer mal wieder angemerkt, dass ich eben nicht ihrem Idealbild Typen in ihrem Kopf entspreche, ihr das aber egal wäre, da ich sie so glücklich machen würde. Nun, letztlich war es das wohl doch nicht.

Was meine Bekannte angeht. Klar, ich bereue es zwar nicht, aber es war natürlich ein dummer Fehler dennoch. Ich weis auch immer noch nicht recht, was ich mir damit gedacht habe, falls denken überhaupt teil des Prozesses war. Vermutlich ein Mix aus alten Gefühlen, dem Wunschdenken welches einen nach der Trennung plagt und dieser komischen Chemie zwischen uns, welche mich seit jeher zu idiotischen Entscheidungen verführt hatte.

Irgendwie scheine ich immer wieder den Fehler zu machen zu glauben, ich müsse für eine Partnerin besonders viel tun, um quasi meine geringe Erfahrung und Macken in manchen Bereichen auszugleichen. Ein Problemlöser für sie sein. Allerdings ist mir dies erst jetzt, nach dem Feedback einiger guter Freunde richtig klar geworden. Auch habe ich festgestellt, dass mir das Thema Fernbeziehung kaum etwas ausmacht - ich bin es aus dem Freundeskreis irgendwie auch nicht anders gewöhnt. Aber meinen Ex-Partnerinnen fiel dies wohl leider nicht so leicht - gut, nicht jedem passt es unter der Woche sich quasi auf die Arbeit zu konzentrieren, zu Telefonieren und sich dann defakto nur an den Wochenenden richtig zu sehen. Ich bin unter der Woche meist täglich zwischen 10 bis 15 Stunden unterwegs für die Arbeit - je nach Pensum und Fahrtwegen. Das schränkt natürlich auch sehr ein - ich war zwar immer bemüht kreativ zu sein und Vorschläge zu machen (Spontantrips, ein langes Wochenende in Paris, Skype oder WebEx statt reinem Telefonieren, Überraschungsbesuche ab und an auf beiden Seiten, derlei Dinge eben) - aber letztlich reichte wohl auch das nicht. Ich sollte wohl das Thema Fernbeziehungen komplett abhaken, das birgt wohl einfach zu viele Problemursachen.

Ich hoffe, dass ich in einer möglichen neuen Beziehung irgendwann nicht wieder die gleichen Fehler begehe.
 
Dabei
27 Aug 2011
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#4
Hallo @Fenris,

für mich klingst du bereits sehr selbstreflektiert und du scheinst auch offen für Kritik und Anreize (z. B. aus deinem Freundeskreis) zu sein. Du hast bereits an dir gearbeitet und Vieles hinterfragt. Damit hast du den meisten Menschen schon einiges voraus.

Ich denke Veränderungen hören nie auf. Jeder Mensch ändert sich sowie die Lebensumstände. Es ist alles wechselseitig. Änderst du dich, ändern sich die Umstände, ändern sich Umstände, ändern sie dich. So zumindest in meiner Vorstellung.

Zum Thema Fernbeziehungen: Auf Dauer - und das ist meine Meinung - führt eine Fernbeziehung ins Nichts, solange es kein gemeinames Ziel gibt. Du hast bisher, wenn ich es richtig verstanden habe, hauptsächlich Fernbeziehungen geführt. Einen wirklichen Alltag gibt es bei Fernbeziehungen nicht. Die Macken des Anderen lernt man erst später wirklich kennen und auch das Zusammensein an sich ist einfach anders. Ich denke dahingehend wirst du definitiv noch ein Aha-Erlebnis haben, wenn du eine Beziehung führst, die nicht auf Distanz beruht.

Was sind deiner Meinung nach noch aktive Schwächen von dir, die du hast?
Und konntest du die Agressionen einer deiner Freundinnen dir gegenüber "verstehen" und verarbeiten?

CGL
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#5
Wahrscheinlich wäre es für dich besser, wenn es nächstes Mal keine FB wäre, einfach um mal eine ´normalere‘ Beziehung auszuprobieren.

Ich kann sehr gut mit einer FB umgehen. In dem Fall ist es aber unabdingbar dass das auf den Partner auch zutrifft.
 
Dabei
20 Mai 2020
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#6
Hallo @Fenris,

für mich klingst du bereits sehr selbstreflektiert und du scheinst auch offen für Kritik und Anreize (z. B. aus deinem Freundeskreis) zu sein. Du hast bereits an dir gearbeitet und Vieles hinterfragt. Damit hast du den meisten Menschen schon einiges voraus.

Ich denke Veränderungen hören nie auf. Jeder Mensch ändert sich sowie die Lebensumstände. Es ist alles wechselseitig. Änderst du dich, ändern sich die Umstände, ändern sich Umstände, ändern sie dich. So zumindest in meiner Vorstellung.

Zum Thema Fernbeziehungen: Auf Dauer - und das ist meine Meinung - führt eine Fernbeziehung ins Nichts, solange es kein gemeinames Ziel gibt. Du hast bisher, wenn ich es richtig verstanden habe, hauptsächlich Fernbeziehungen geführt. Einen wirklichen Alltag gibt es bei Fernbeziehungen nicht. Die Macken des Anderen lernt man erst später wirklich kennen und auch das Zusammensein an sich ist einfach anders. Ich denke dahingehend wirst du definitiv noch ein Aha-Erlebnis haben, wenn du eine Beziehung führst, die nicht auf Distanz beruht.

Was sind deiner Meinung nach noch aktive Schwächen von dir, die du hast?
Und konntest du die Agressionen einer deiner Freundinnen dir gegenüber "verstehen" und verarbeiten?

CGL
Hallo,

danke für deine Meinung. Nun, ich habe bei meinen bisherigen Flirt / Dating Versuchen und bei meinen beiden Partnerinnen im speziellen bisher die Erfahrung gemacht, dass man als Spätzünder gleich doppelt so genau unter die Lupe genommen wird. Ich hänge das nicht gern an die große Glocke, aber heraus kam es dennoch meistens schnell. Ich möchte mich trotz der Fehlschläge nicht auf der Denkweise ausruhen, dass es nur an meinen Ex-Partnerinnen lag. Ich sehe leider unmittelbar in meinem Bekanntenkreis, wie manche so denken und dadurch immer wieder die gleichen Fehler begehen. Ich sehe es so, dass ich aus dem Vergangenen etwas lernen will - von dem hoffentlich eine künftige Frau in meinem Leben profitieren kann.

Ich halte meine Veränderungen auch per se für nichts schlechtes. Im Gegenteil, einiges davon war nötig und sinnvoll und ich denke, mit jeder Anpassung meiner eigenen Idealvorstellung näher zu kommen.

Mir ist nur ein Faktor wirklich klar geworden nach der letzten Trennung. Innerhalb einer Beziehung oder Dating Phase liegt mein Fokus wohl nicht ausreichend auf mir selbst. Anfangs kam mir diese Denkweise unsäglich egozentrisch vor, aber ja. Zu Beginn der letzten Beziehung lag mein Fokus erneut ganz auf ihr. Ihre Probleme, ihre Baustellen, ihre Sorgen. Ich habe eine hilfsbereite Ader und kann eigene Themen gut zurück stellen, insofern ich diese für weniger wichtig erachte - leider lässt sich das wohl auch leicht ausnutzen. Als ich mich dann zuletzt vermehrt um Themen gekümmert habe, die mich belasten, hat das sehr schnell zu Reibung geführt.

Nach längeren Überlegungen habe ich eingesehen, dass ich wohl meistens ein nützlicher Problemlöser war. Jemand der geholfen hat psychische Probleme zu überwinden, der bei Umbauten, Renovierungen und Umzügen geholfen hat und auch sonst war ich wohl einfach etwas zu hilfsbereit. Leider resultierte dies meist darin, dass ich sobald es für "Sie" besser lief, gegen jemand "besseren" ausgetauscht wurde. Ich für meinen Teil habe allerdings daraus gelernt und dieser Aspekt ändert sich nun. Natürlich kann sich eine künftige Partnerin auf mich verlassen, insofern das aber umgekehrt ebenso gilt dann. Auch ansonsten habe ich diesen Punkt nun stark zurück gefahren. Ich sehe nicht ein für irgendwen der Notnagel zu sein, eine Kompromiss Lösung oder der Trottel der gerne helfen darf solange nicht besseres vakant ist.

Meiner guten Bekanntin stößt diese Veränderung an mir wohl am deutlichsten auf aktuell, aber sie half mir und ich nun ihr - wir sind quitt pro quo. Und Freundschaft in allen Ehren, natürlich hilft man sich noch, aber irgendwo muss man auch eine klare Grenze ziehen.

Bezüglich dem Punkt der Fernbeziehung:

Ja - es waren hauptsächlich FB, bisher hatte sich lokal nichts ergeben. Ich war immer bemüht dem ganzen trotz allem einen gewissen Alltags Charakter zu geben. Bei der ersten Beziehung half der Faktor, dass sie öfters einfach für mehrere Wochen am Stück bei mir geblieben ist wenn möglich. Bei der letzten Beziehung war es für sie recht schwierig - sie hatte recht mit sich selbst zu kämpfen und anfangs wollte ich extra keine Beziehung zu ihr. In meinen Augen musste sie zunächst mit sich selbst ins Reine kommen, bevor sie sich richtig auf mich einlassen könnte. Allerdings wollte ich sie auch in meinem Leben haben. Wir hatten öfters das Thema, wie es mit uns, der Distanz und dem Drumherum weiter gehen könnte - für sie war das schrecklich kompliziert obwohl die Lösung für mich simpel gewesen wäre. Insofern dass mit uns wirklich das gewesen wäre, was ich gehofft habe und zum geringen Teil auch immer noch vermisse - wäre ich zu ihr gezogen. Natürlich nicht direkt zusammen, aber in ihre Stadt. Ich hätte mir dort einen Job gesucht, eine neue Bude und auch sonst wäre das für mich kein Problem gewesen. Mein Freundeskreis liegt über ganz DE und teils dem Ausland verteilt, da hätte sich kaum etwas geändert. Ich habe dort ebenso Familie vor Ort und die Stadt hat mir gefallen. Das war für mich das Ziel dahinter. Allerdings war sie der Ansicht, dies nicht von mir verlangen zu können. Nun wie dem auch sei.

Meine Schwächen. Hm, gute Frage. Ich bin nach wie vor nicht der sozialste Typ - ich tue mich teils schwer neue Bekanntschaften zu machen und verbringe durchaus meinen Abend auch mal lieber vor Netflix als in einer Bar / Club. Ich habe immer noch ein paar Kilo zu viel auf den Rippen und müsste wohl allgemein einfach noch etwas mehr sportlicher und agiler sein. Und ich denke der Hauptfaktor wäre wohl noch der Sex.

Beide meiner Ex-Partnerinnen meinten zu beginn, sie wären SEHR kompliziert und dadurch könne es ggf nicht klappen - letztlich kamen sie aber wohl doch sehr auf ihre Kosten, aber wohl mehr weil mir Vorspiel und gewisse Techniken gut liegen. Leider ist mein Durchhaltevermögen selbst aber eher mau. Die Ausdauer ist weniger das Problem dabei, so unsportlich bin ich nun nicht. Aber ich hatte weisgott so manches durch an Hilfsmitteln, die Verbesserung war eher mäßig. Meine letzte Ex hatte mich schon soweit, zum Arzt zu gehen für invasivere Ansätze. Sie wollte wohl einen dominanteren und "länger durchhaltenden" Partner. Wir hatten diesbezüglich einige sehr gute Gespräche und sie hatte mir auch sehr überzeugend vermittelt, dass ihr das egal sei. Aber die Art und Weise der Trennung und Umstände danach hat mich daran zuletzt doch wieder zweifeln lassen. Es ist hart das Gefühl zu haben, seine Partnerin in diesem Aspekt wohl zu enttäuschen. Letztlich wird der Weg zum Arzt wohl unvermeidlich sein.

Bezüglich der Aggressionen meiner ersten Ex:

Nun. Wirklich verstehen konnte das bis heute niemand, wieso sie derart heftig vorgegangen ist. Vermutungen gibt es natürlich wie Sand am Meer.

Letztlich waren es schwierige Umstände. Sie wollte eine pseudo Freundschaft von mir nach der Trennung, zu welcher ich allerdings nicht bereit war, aufgrund dessen wie die Trennung vollzogen wurde und was alles danach folgte zunächst von ihrer Seite. Unsere gemeinsamen Freunde wandten sich darauf auch größtenteils von ihr ab, eben weil man ihren persönlichen Wandel nicht nachvollziehen konnte und ihre Handlungen für massiv überzogen hielt. Dies wurde mir dann von ihr angelastet, in ihren Augen war das wohl irgendwie meine Schuld. Der folgende Rosenkrieg sorgte dann für immer mehr Kopfzerbrechen bei mir und letztlich ist mir irgendwann der Geduldsfaden gerissen und ich habe begonnen ganz offen meine Meinung zu sagen. Der Faktor wie sie in unserem Club mit mir und guten Bekannten von mir umgesprungen ist, hat seinen Teil beigetragen.

Zuletzt erfuhr ich auch, dass ihre damaligen Probleme wohl weitaus drastischer waren, als sie es mir vermitteln wollte. Bi-Polare Tendenzen, heftige Psycho-Pharmazeutika, derlei war im Spiel. Von letzteren wusste ich natürlich auch. Ich hatte mir trotz beruflichem Stress so manche Nacht mit ihr um die Ohren gehauen, wenn sie wieder mal schweiß gebadet aufgewacht war und bin dafür fast am Schreibtisch eingeschlafen dann. Im Nachgang sicher verrückt vielleicht sich so etwas an zu tun, aber nun ja.

Ich habe das Thema inzwischen für mich abgehakt und eingesehen, dass ich manche Dinge womöglich nie ganz verstehen werde im Bezug auf meine erste Ex, aber in meinen Augen habe ich getan was mir möglich war und damit meinen Frieden gemacht.

Wahrscheinlich wäre es für dich besser, wenn es nächstes Mal keine FB wäre, einfach um mal eine ´normalere‘ Beziehung auszuprobieren.

Ich kann sehr gut mit einer FB umgehen. In dem Fall ist es aber unabdingbar dass das auf den Partner auch zutrifft.
Ja, das wäre wünschenswert. Von nichts kommt natürlich auch nichts und derzeit tue ich sicher nicht genug um lokal jemand zu finden, aber eigentlich ist das in Ordnung. Zeit zunächst die eigenen Verhältnisse zu ordnen und abzuwarten bis das Jahr rum ist und sich die Dinge ggf wieder normalisieren.

Ich sehe das sehr ähnlich - wenn beide Partner sich voll auf eine FB einlassen können und willig sind, daran zu arbeiten, kann das auch sehr gut klappen. Vermutlich hatte ich diesbezüglich einfach Pech. Ich war wohl ein nützlicher Problemlöser für den man einige Kompromisse eingegangen ist, aber die vollständige Bereitschaft für eine ernste Fernbeziehung war wohl in beiden Fällen einfach nicht vorhanden.

Vermutlich schadet es nicht, falls die nächste Beziehung doch wieder eine FB werden sollte, diese dann etwas kritischer zu betrachten und öfters mal einen Blick an der Rosa-Roten Brille vorbei zu werfen.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#7
Hmm.. Ich finde das nicht überraschend, dass die Meinungen in deinem Umfeld auseinandergehen, was mögliche Veränderungen angeht.
Wenn ich meine Freundinnen durchgehe, hat jede von uns einen ganz unterschiedlichen Geschmack und unterschiedliche Dinge, auf die wir achten. Wenn wir jede unseren Traummann beschreiben würden, dann kämen auch ganz unterschiedliche Versionen raus. Allein schon was den Beruf angeht, wäre da von "vielleicht immobilienmakler, er soll sich gut verkaufen können" bis hin zu "irgendwas soziales, denn er soll empathisch und fürsorglich sein" vermutlich so ziemlich alles dabei.
Auch wenn ich die Männer durchgehe, zu denen ich mich bisher hingezogen gefühlt habe, waren die sehr unterschiedlich. Von sehr outgoing und womanizer bis hin zu eher introvertiert, von sehr rational bis hin zu eher sensibel, oder von sehr aktiv bis hin zu eher ruhig und verträumt.
Deshalb könnte ich dir jetzt kein so wirkliches Rezept geben, was du ändern kannst, um erfolg zu haben und genauso empfinde ich es irgendwie nicht als zielführend sich diese antwort von anderen Personen als dir selbst zu erwarten.

Du hast ja aus Familien- und Freundeskreis schon alles mögliche an Input jetzt bekommen - wie empfindest DU das denn?
Wärst Du gerne dominanter?
Wärst Du gerne noch sportlicher?
Wärst Du gerne irgendwas anderes?
Möchtest Du dich nur verändern, weil es jetzt mit ein paar Frauen nur eine begrenzte Zeit lang und nicht dauerhaft geklappt hat?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#8
ich habe bei meinen bisherigen Flirt / Dating Versuchen und bei meinen beiden Partnerinnen im speziellen bisher die Erfahrung gemacht, dass man als Spätzünder gleich doppelt so genau unter die Lupe genommen wird. Ich hänge das nicht gern an die große Glocke, aber heraus kam es dennoch meistens schnell.
Das muss überhaupt nicht "rauskommen". Warum lässt du dir von Anfang an diesen Stempel aufdrücken? Würde ich lassen.
Ich halte meine Veränderungen auch per se für nichts schlechtes.
Ich auch nicht! Aber das allein bringt nichts, wenn du an einer kaputten Frau hängenbleibst.
Innerhalb einer Beziehung oder Dating Phase liegt mein Fokus wohl nicht ausreichend auf mir selbst.
Das ist doch schon mal eine wichtige Erkenntnis.
Ich für meinen Teil habe allerdings daraus gelernt und dieser Aspekt ändert sich nun. Natürlich kann sich eine künftige Partnerin auf mich verlassen, insofern das aber umgekehrt ebenso gilt dann.
Eigentlich sollte sich das schon ganz zu Beginn einer Beziehung/ Freundschaft bemerkbar machen, ob der andere ein Energievampir ist, der andere nur ausnutzt, oder nicht.
Und ich denke der Hauptfaktor wäre wohl noch der Sex.

Beide meiner Ex-Partnerinnen meinten zu beginn, sie wären SEHR kompliziert und dadurch könne es ggf nicht klappen - letztlich kamen sie aber wohl doch sehr auf ihre Kosten, aber wohl mehr weil mir Vorspiel und gewisse Techniken gut liegen. Leider ist mein Durchhaltevermögen selbst aber eher mau. Die Ausdauer ist weniger das Problem dabei, so unsportlich bin ich nun nicht. Aber ich hatte weisgott so manches durch an Hilfsmitteln, die Verbesserung war eher mäßig. Meine letzte Ex hatte mich schon soweit, zum Arzt zu gehen für invasivere Ansätze. Sie wollte wohl einen dominanteren und "länger durchhaltenden" Partner. Wir hatten diesbezüglich einige sehr gute Gespräche und sie hatte mir auch sehr überzeugend vermittelt, dass ihr das egal sei. Aber die Art und Weise der Trennung und Umstände danach hat mich daran zuletzt doch wieder zweifeln lassen. Es ist hart das Gefühl zu haben, seine Partnerin in diesem Aspekt wohl zu enttäuschen. Letztlich wird der Weg zum Arzt wohl unvermeidlich sein.
Das kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen. DU willst zum Arzt, weil deine beiden Exen sich selber als "SEHR kompliziert" bezeichnet haben? Das ist doch Blödsinn. Was genau soll der Arzt mit dir machen? Viagra verschreiben damit du standfester bist? Was meinte die Ex denn mit "invasiveren Ansätzen"?
wenn beide Partner sich voll auf eine FB einlassen können und willig sind, daran zu arbeiten, kann das auch sehr gut klappen.
Nur so nebenbei: Ich gehe keine Beziehung (mehr) ein, an der ich "arbeiten" muss. Ich bin lieber mit jemandem zusammen, mit dem es ohne "Arbeit" klappt. Sowas gibts. Dann kann man eine spannende, harmonische Beziehung führen, und die "Arbeit" hebt man sich für Krisen auf.
 
Dabei
20 Mai 2020
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30
#9
Hmm.. Ich finde das nicht überraschend, dass die Meinungen in deinem Umfeld auseinandergehen, was mögliche Veränderungen angeht.
Wenn ich meine Freundinnen durchgehe, hat jede von uns einen ganz unterschiedlichen Geschmack und unterschiedliche Dinge, auf die wir achten. Wenn wir jede unseren Traummann beschreiben würden, dann kämen auch ganz unterschiedliche Versionen raus. Allein schon was den Beruf angeht, wäre da von "vielleicht immobilienmakler, er soll sich gut verkaufen können" bis hin zu "irgendwas soziales, denn er soll empathisch und fürsorglich sein" vermutlich so ziemlich alles dabei.
Auch wenn ich die Männer durchgehe, zu denen ich mich bisher hingezogen gefühlt habe, waren die sehr unterschiedlich. Von sehr outgoing und womanizer bis hin zu eher introvertiert, von sehr rational bis hin zu eher sensibel, oder von sehr aktiv bis hin zu eher ruhig und verträumt.
Deshalb könnte ich dir jetzt kein so wirkliches Rezept geben, was du ändern kannst, um erfolg zu haben und genauso empfinde ich es irgendwie nicht als zielführend sich diese antwort von anderen Personen als dir selbst zu erwarten.

Du hast ja aus Familien- und Freundeskreis schon alles mögliche an Input jetzt bekommen - wie empfindest DU das denn?
Wärst Du gerne dominanter?
Wärst Du gerne noch sportlicher?
Wärst Du gerne irgendwas anderes?
Möchtest Du dich nur verändern, weil es jetzt mit ein paar Frauen nur eine begrenzte Zeit lang und nicht dauerhaft geklappt hat?
Danke für den Input.

Oh, ich erwarte gar nicht, dass mir jemand ein Rezept auf dem Silbertablett reserviert ala "Ändere X-Y und du wirst erfolgreicher sein" - das wäre wie du es so schön ausdrückst, auch gar nicht zielführend bzw realistisch.

Ich war nur sehr darauf fokussiert etwaige Makel an mir zu entdecken und zu beseitigen und mittlerweile frage ich mich einfach nur, bis zu welchem Grad das überhaupt noch einen großen Unterschied macht. Ich habe die externen Meinungen stellenweise sehr zu schätzen gewusst, einfach aus dem Grund, dass mir einige meiner "Schwächen" davor gar nicht wirklich aufgefallen sind und es durchaus erhellend war, einfach mal darauf hingewiesen zu werden. Aber in anderen Bereichen finde ich die Meinungen anderer wieder ziemlich überzogen und irritierend.

Letztlich entscheide ich natürlich für mich selbst, was ich davon annehme oder umsetze und auf welche Art, das ist logisch.

Wäre ich gerne dominanter? Gute Frage, hierzu hatte ich vor ca 2 Wochen eine längere Diskussion mit einem guten Kumpel geführt. Er ist der Ansicht, dass eine Beziehung auf Dauer nur funktionieren kann, wenn man als Mann den Ton angibt. Klare Entscheidungen, forderndes Verhalten und auch im Sexleben sehr dominant sein. Dies deckte sich durchaus auch mit Erfahrungswerten aus meiner ersten Beziehung und diversen von ihm. Vor der Trennung hatte meine neuste Ex-Freundin auch etwas in der Richtung angemerkt, sie hätte es zu schätzen gewusst, wenn ich in mancherlei Dingen mehr auf den Tisch gehauen hätte.

Nun, ich denke dort relativ darüber. Ich KÖNNTE dominanter sein, keine Frage. Allerdings finde ich es nicht gut der Partnerin ständig sagen zu müssen, wo es lang geht. Ich finde diese Denkweise eher altmodisch um ehrlich zu sein und ich finde es auch reizvoll, wenn meine Partnerin mir mal sagt wo es lang geht, egal worum es geht. Eine Beziehung auf Augenhöhe eben. Ich halte mich nicht für einen "Ja, Schatz" Typen, das ist nicht meine Art und wenn ich eine andere Meinung habe, tue ich diese auch kund. Aber ich diskutierte und streite auch nicht leidenschaftlich gerne - vor allem nicht nach der Arbeit und erst recht, wenn ich eine Entscheidung nicht für sonderlich relevant erachte. Kurz gesagt, ich muss auf Arbeit den ganzen Tag Entscheidungen treffen für mich und andere, da hatte ich einfach wenig Lust am Abend dann noch zu diskutieren ob es nun Reis oder Nudeln geben soll - es war mir eben wirklich einfach egal wie sie entscheidet, für mich wäre beides ok. Mir kam das zuletzt so vor, als wollte sie unbedingt Drama in ihrem Leben, vermutlich weil es ihr sonst zu langweilig wurde mit mir.

Im Bezug speziell auf meine letzte Beziehung habe ich sowieso den Verdacht dahingehend. Sie hatte schon in ihren Beziehungen vor mir das Problem, dass diese ihr irgendwann zu dröge und langweilig wurden. Ich habe auch einmal mit ihr darüber gesprochen, ob sie womöglich nur ein aufregendes Abenteuer sucht, um sich von anderen Sorgen oder Problemen in ihrem Leben abzulenken die sie stark geplagt hatten und das sie vielleicht diese Baustellen, ggf mit meiner Hilfe, lösen sollte um zufriedener zu werden. Sie stimmte mir dahingehend auch zu. Aber wie dem auch sei nun.

Wäre ich gerne sportlicher? Ja. Aber weniger aus Gründen der Beziehung. Nein ganz klassisch aus Ausdauer gründen. Für die Selbstwahrnehmung und um schwarze Hemden tragen zu können, ohne das man eine Rolle sieht. Deshalb steht der Punkt für mich auch auf der Liste.

Ob ich gerne etwas anderes wäre? Schwierig. Vielleicht weniger verkopft stellenweise. Ich neige dazu Dinge viel zu sehr zu durchdenken manchmal. Ich glaube ich stehe mir damit selbst im Weg, allerdings schätzen gerade das viele meiner Freunde und auch meine Ex-Freundinnen ihren Aussagen nach, da ich meist dazu neige kreative Lösungen parat zu haben, wenn noch kein anderer einen Ansatz hat oder weil ich gerne einen Plan habe - auf Reisen oder bei Unternehmungen. Wobei sich das schon wieder gefährlich nah daran bewegt, sich ausnutzen zu lassen. Ich schätze es durchaus, wenn mal jemand anders das Ruder übernimmt.

Und nein auf keinen Fall. Sich nur für andere komplett zu verändern führt in meinen Augen zu nichts. Aber die Sichtweise meines zum Beispiel längsten und besten Kumpel finde ich fragwürdig. Einfach nichts zu ändern und abzuwarten. Ich frage mich dabei eben, ob einem nicht womöglich eine große Gelegenheit durch die Lappen geht, nur weil man zu faul oder festgefahren war, ggf eine Änderung an sich oder seinen Lebensumständen zu vollziehen.

Das muss überhaupt nicht "rauskommen". Warum lässt du dir von Anfang an diesen Stempel aufdrücken? Würde ich lassen.
Mhm mittlerweile würde ich das auch nicht mehr so sehen. Ich bin vielleicht später gestartet als andere in diesem Bereich, aber habe inzwischen durchaus meine Erfahrungswerte gesammelt. Damals war es glaube ich ein Mix aus Aufregung, fehlendem Erfahrungsschatz der schnell vermittelt hatte, dass ich wenig an Beziehungserfahrung vorzuweisen hatte und dann wurde gebohrt diesbezüglich. Ich dachte mir dann, Ehrlichkeit währt am längsten, ergo hatte ich es nicht verschwiegen. Aber ja, es war an sich dumm denn man wird durchaus abgestempelt dafür.

Ich auch nicht! Aber das allein bringt nichts, wenn du an einer kaputten Frau hängenbleibst.
Ja. Das klingt sicher unsinnig, aber ich hatte nie den Eindruck es mir leisten zu können, sonderlich wählerisch zu sein. Getreu dem Motto, wenn sie bereit ist über meine Macken hinweg zu sehen, sollte ich das bei ihr auch sein. Allerdings war leider das Verhältnis diesbezüglich nicht wirklich gegeben bisher, darauf hätte ich mehr Wert legen müssen.

Das ist doch schon mal eine wichtige Erkenntnis.
Durchaus. Ich hatte leider in meiner Schulzeit mit starkem Mobbing zu kämpfen, auch wegen meinem Gewicht, weshalb ich eine gewisse Grundabneigung gegen egoistisches und egozentrisches Verhalten entwickelt hatte. Allerdings führte dies wohl auch dazu, dass ich nun zu sehr der Problemlöser für andere wurde und meine eigenen Sorgen nicht ausreichend beachtet habe.

Eigentlich sollte sich das schon ganz zu Beginn einer Beziehung/ Freundschaft bemerkbar machen, ob der andere ein Energievampir ist, der andere nur ausnutzt, oder nicht.
Wie gerade erwähnt, ich schätze ich habe darauf zu wenig geachtet einfach.

Das kann ich jetzt überhaupt nicht nachvollziehen. DU willst zum Arzt, weil deine beiden Exen sich selber als "SEHR kompliziert" bezeichnet haben? Das ist doch Blödsinn. Was genau soll der Arzt mit dir machen? Viagra verschreiben damit du standfester bist? Was meinte die Ex denn mit "invasiveren Ansätzen"?
Nun, Gott, wo fange ich da an. Also meine erste Ex war ein schwieriger Fall schätze ich. Jungfrau und sexuelle Blockade. Wir haben daran gearbeitet, sie hat dies soweit überwunden mit mir und es lief dann auch ganz gut mit uns anschließend. Allerdings hatte ich anfangs auch so meine Startschwierigkeiten mit ihr, da mich ihre sehr passive und fragile Art im Bett zu Beginn etwas überfordert hatte. Sie hatte allerdings nie ein besonderes starkes Interesse daran entwickelt, obwohl es ihr durchaus gefallen hatte. Sie war außerdem BI, ihre letzte Beziehung vor mir hatte sie mit einer Frau kurzzeitig.

Beziehung zwei lief da völlig in die andere Richtung. Non galant formuliert gleich 8 oder 9 mal in den ersten 2 Tagen. Leider, entschuldigt ich weis nicht wie ich das eleganter umschreiben soll, komme ich wohl recht früh beim Sex. Bei meiner ersten Ex war dies kein Problem, da sie selbst sehr schnell war. Hier sah dies anders aus, auch weil es viel intensiver war, vermute ich. Aber ohne jetzt weiter ins Detail gehen zu wollen, es war wohl viel zu kurz, das habe ich auch selbst so wahrgenommen. Dazu kamen dann im späteren Verlauf unterschiedliche Faktoren - zum einen die FB, wodurch wir uns auch mal 1 bis 2 Wochen am Stück nicht sehen konnten und das war natürlich hierfür weniger hilfreich auf meiner Seite. Zum anderen der Faktor das sie extrem mein Typ war, was es mir stark erschwert hat das zu ignorieren - obwohl sie zumindest das Kompliment darin erkannt hat und genossen hatte. Ich hatte im Verlauf viel probiert um das zu verbessern (Details erspare ich euch). Die Wirkung war da, aber nur begrenzt. Letztlich gäbe es wohl Möglichkeiten auf ärztlichem Wege dahingehend noch etwas zu tun, aber ich glaube das keinem Mann diese Vorstellung sonderlich gefallen würde.

Medikamente waren auch Teil der Überlegung, aber die Vorstellung einen Mix aus Tabletten oder dergleichen geplant schlucken zu müssen hat mich aufgrund etwaigen Nebenwirkungen eher abgeschreckt.

Ich gehöre nicht zu der Art Kerl, die dann einfach aufhören und am besten noch einschlafen. Mir war und ist das extrem wichtig, das meine Partnerinnen ebenso auf ihre Kosten kommen. Aber ich kann durchaus nachvollziehen das Frau das natürlich trotzdem nicht berauschend findet und letztlich war das Thema wohl speziell für meine letzte Ex ein großer Kompromiss.

Natürlich würde ich es dahingehend gerne vermeiden, eine künftige Partnerin in eine ähnliche Lage zu bringen. Womöglich kommt es auch nicht dazu, aber wer weis.

Nur so nebenbei: Ich gehe keine Beziehung (mehr) ein, an der ich "arbeiten" muss. Ich bin lieber mit jemandem zusammen, mit dem es ohne "Arbeit" klappt. Sowas gibts. Dann kann man eine spannende, harmonische Beziehung führen, und die "Arbeit" hebt man sich für Krisen auf.
Nachvollziehbar, durchaus. Ich denke eine gewisse Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten gehört zwar dazu - in einem bestimmten Rahmen natürlich, aber ja. Arbeit habe ich weis gott genug in meinem Leben. Dank Arbeit, Fortbildung und meiner ersten Beziehung stand ich laut meinem Arzt auch bereits kurz vor einem Burnout. Ich schätze deshalb wollte ich in meiner zweiten Beziehung auch so sehr in meinen Augen unnötige Konflikte vermeiden oder vorbeugen.


Danke für die Sichtweisen nochmals. Es hilft durchaus mal unvorbelastete und frische Meinungen zu hören!
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#10
Gute Frage, hierzu hatte ich vor ca 2 Wochen eine längere Diskussion mit einem guten Kumpel geführt. Er ist der Ansicht, dass eine Beziehung auf Dauer nur funktionieren kann, wenn man als Mann den Ton angibt.
So ein Schwachsinn.
Allerdings finde ich es nicht gut der Partnerin ständig sagen zu müssen, wo es lang geht. Ich finde diese Denkweise eher altmodisch
Völlig richtig, und wieso lässt du dir dann von irgendwelchen Kumpels was einreden bzw dich verunsichern?? Manche Frauen mögen Machos, und du bist eben keiner. Ich weiß nicht ob dir das weiterhilft, aber je mehr ich von dir lese, desto mehr denke ich, dass du ok so bist wie du bist. Klar kann man immer noch an was feilen, aber das muss immer noch zu DIR passen.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#11
Bei "Ton angeben" dachte ich auch noch "so ein Schwachsinn", aber bei "klare Entscheidungen" dachte ich dann "ah ne, das kann ich mir vorstellen."
Also ich würde niemanden wollen, der immer auf seine Entscheidung pocht, aber ich mag es auch nicht, wenn jemand jede Entscheidung mir überlässt. Mir ist es oftmals genauso egal ob es jetzt Reis oder Nudeln gibt, oder wo man essen bestellt, oder was auch immer. Aber ich würde die Wahl nicht jedes Mal auf den anderen abwälzen, weil ich weiß, wie es mich irgendwann nervt, wenn ich ständig alles entscheide. Aber das ist das einzige, was ich irgendwo nachvollziehen kann. Abgesehen davon bin ich absolut deiner/ eurer Meinung.

Ich finde eben, es gibt einen Unterschied zwischen "den Ton angeben" und "sich einbringen".
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#12
Das seh ich auch so. Aber das ist doch nichts spezifisch Männliches. Der Kumpel sprach ja über die Rolle des Mannes in einer Beziehung. In eine Beziehung sollten sich mE beide einbringen. Der TE sprach von Augenhöhe, genau darum geht es, finde ich.
 
Dabei
20 Mai 2020
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#14
Also ich sehe das genauso.

Ich habe damit kein Problem, unabhängig von ggf überholten Geschlechterrollen, als Partner in einer Beziehung auch mal etwas zu entscheiden, ich finde es aber ebenso nicht dramatisch auch mal ehrlich zu sagen, wenn mir beides recht ist und es egal ist. Meist frage ich dann auch, was ihr denn recht wäre, da es ja sein kann, das sie selbst eine Präferenz hat!

Ich schätze hierbei lag auch ein allgemeines Problem meiner letzten Beziehung. Sie hat ständig Antworten von mir verlangt, wie es mit uns weiter gehen kann oder was ihre Zweifel betrifft. Für mich waren das relevante Themen über die ich mir den Kopf zerbrochen habe und eine solch simple Frage wie der Unterschied zwischen Nudeln und Reis ging dann auch einfach mal komplett an meinem Fokus vorbei, was sie dann wiederum gestört hatte.

Natürlich hätte mir viel früher bewusst werden müssen, dass die Beziehung eigentlich schon absolet war, als sie Begann diese ständig zu hinterfragen und mir ihre Zweifel mitzuteilen. Allerdings wollte ich sie einfach nicht aufgeben und dachte, wenn ich ihr Lösungen auf ihre Fragen und Probleme bieten kann, hält das mit uns. Womöglich naiv von mir, aber ich bereue den Versuch auch nicht. Allerdings würde ich mir bei einer kommenden Beziehung vermutlich auch keine solche Baustelle mehr aufladen nun.

Ich hatte ihr damals auch gesagt, das ich mich gefühlt in einer Zwickmühle befinde. Denn auf der einen Seite wollte sie ihren Freiraum, aber auf der anderen Seite sollte ich entschiedener und dominanter auftreten und für mich war das gefühlt jeden Tag ein Tanz auf dem Drahtseil, mal war das eine richtig, dann wieder das andere.

Zuletzt meinte sie auch, dass sie eigentlich selbst nicht genau wüsste, was sie möchte.

Sie hing in unserer Dating Phase auch noch sehr an ihrem Ex, was für mich ein absolutes No-Go war für eine Beziehung, zumindest dies hatte sich allerdings gelöst nach ein paar Wochen. Ich meinte auch, dass sie womöglich einfach noch mehr Zeit und Abstand bräuchte, da dies mit ihrem letzten Ex noch nicht sehr lange her war zu dem Zeitpunkt.

Aber letztlich hat sie mich verlassen und sich direkt mit jemand neuem getroffen, was wohl fürchterlich schief gegangen ist. Nicht das es mich noch kümmern würde - ich habe keinen Grund ihr etwas schlechtes zu wünschen, das wäre auch kindisch in meinen Augen, aber es muss mich auch nicht länger kümmern.

Ich für meinen Teil weis zumindest nach was ich suche und werde wohl meine Augen weiter offen halten müssen.

Aber um das Thema kurz abzuhaken - Nein, ich mag es ebenso nicht wenn Leute zu häufig herumdrucksen und keine Entscheidungen fällen und ich bin immer versucht klare Antworten zu geben, wenn möglich - auch bei simplen Themen wie dem Abendessen versteht sich.


Das bringt mich aber noch zu einer Interessenfrage:

Wie denkt ihr über Männer, die durchaus mal gerne Aufräumen, Abwaschen, Putzen oder die Wäsche machen (nicht zwingend in einem geteilten Haushalt)? Ist eine ziemliche Klischeegeschichte, ich weis. Denkt ihr, ein Mann wird dadurch schneller langweilig oder weniger aufregend?

Meine Ex hat es gelinde gesagt gehasst, wenn ich ihr bei ihrem Haushalt etwas unter die Arme greifen wollte. Ich selbst kam mit meinem gut klar bei mir, aber sie hat sich oft beklagt dass sie viel um die Ohren hätte und unter der Woche kaum zu etwas kommt. Es hat mich in keinster Weise gestört für sie mal die Wäsche anzuwerfen, Abzuspülen oder mal schnell irgendwo drüber zu putzen wenn sie noch auf Arbeit war. Ich dachte mir, wenn es ihr hilft, wieso nicht.

Ich wollte mich keines Falles in ihren Haushalt einmischen oder dergleichen, aber sie meinte sie müsse das selbst alles erledigen und es würde mich irgendwie uninteressant machen, wenn ich so etwas für sie mache.

Okay, ein abwaschender Mann ist jetzt vielleicht nicht unbedingt sexy, das verstehe ich - aber das einen so etwas gleich langweilig machen soll?

Wie seht ihr das? Solange man es nicht übertreibt würde ich mich ja im Umkehrschluss durchaus auch mal um etwas Hilfe freuen in meiner Wohnung, auch wenn ich so gut alleine klar komme - Geschlechterrollen mal ganz außen vor gelassen. Ich empfinde es jetzt auch nicht als dramatisch sich gegenseitig mal bei etwas zu helfen, auch mal ungefragt, wenn man seit einer Weile eine feste Beziehung führt. Für mich gehört es aber zum Teil auch einfach zum guten Ton - wäre ich z.B. bei einem guten Freund zum Essen eingeladen, würde ich mich danach durchaus ebenso am Abwasch beteiligen, ähnliches Prinzip für mich.
 
Dabei
30 Nov 2014
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#15
Ich denke auch nicht, dass es ursächlich an dir lag. Beide Frauen hatten offensichtliche psychische Defizite.

Dennoch ist Selbstreflektion nie verkehrt und es gibt sicherlich Dinge, die du besser machen kannst. Man sollte aber auch nicht alles in Frage stellen und "zerhirnen".
 
Dabei
6 Feb 2017
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#16
Fenris hat gesagt.:
Wie denkt ihr über Männer, die durchaus mal gerne Aufräumen, Abwaschen, Putzen oder die Wäsche machen (nicht zwingend in einem geteilten Haushalt)?
Also wenn er seinen eigenen Haushalt gut in Schuss hält, dann finde ich das schon attraktiv, aber auf der Ebene, dass ich das bewundere. Er würde dann auch direkt erwachsener auf mich wirken. Es wäre mir allerdings unangenehm ihn in meine Wohnung zu lassen. ;)
Dass er dann zu mir kommt und bei mir aufräumt... hmm.. schwierig. Also vielleicht fände ich das nicht so toll. Hätte aber nichts damit zu tun, dass ihn das für mich langweilig und uninteressant machen würde, sondern einfach, dass es mir unangenehm wäre, andere Leute meinen Dreck wegmachen zu lassen. Nur meinem Bruder hab ich manchmal 20€ gegeben, damit er meinen Abwasch macht. :053:
 
Dabei
20 Mai 2020
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#17
Ich denke auch nicht, dass es ursächlich an dir lag. Beide Frauen hatten offensichtliche psychische Defizite.

Dennoch ist Selbstreflektion nie verkehrt und es gibt sicherlich Dinge, die du besser machen kannst. Man sollte aber auch nicht alles in Frage stellen und "zerhirnen".
Danke.

Ach, bezüglich meiner ersten Ex habe ich aufgehört mir zu viele Gedanken zu machen. Sie ist auch längst blockiert und jeglicher Kontakt lange unterbunden und das ist gut so.

Zu meiner letzten Ex-Freundin herrscht noch ein zwangloser, offener Kontakt - wir sind immerhin nicht im Streit auseinander gegangen und ich sehe aktuell keinen Grund zumindest, sie zu blockieren. Aber uns verbindet wohl auch nicht genug für eine direkte Freundschaft. Vielleicht kommt das noch und wenn nicht, ist es wohl auch okay.

Zumindest hier hat sich gezeigt, dass ich wohl doch nicht so übel war letztlich. Sie hat mir erzählt, dass sie nach mir wohl ziemlich daneben gegriffen hat mit ihrem Neuen und auch vor mir lief es ja eher mäßig für sie. Sie bereut es, dass es nicht geklappt hat und meinte sie war eigentlich wirklich glücklich mit mir. Leider hat ihr das nur trotzdem nicht gereicht und das ist für mich ausschlaggebend. Ich habe wenig Lust der Notnagel oder ein Kompromiss zu sein für irgendjemanden. Aber zu wissen, dass man wohl doch nicht alles falsch gemacht hat, ist schon ein netter Moral Bonus.

Und ja - ich versuche mir auch das angesprochene Verkopfen wirklich abzugewöhnen und die Zügel dahingehend auch mal lockerer zu lassen.

Also wenn er seinen eigenen Haushalt gut in Schuss hält, dann finde ich das schon attraktiv, aber auf der Ebene, dass ich das bewundere. Er würde dann auch direkt erwachsener auf mich wirken. Es wäre mir allerdings unangenehm ihn in meine Wohnung zu lassen. ;)
Dass er dann zu mir kommt und bei mir aufräumt... hmm.. schwierig. Also vielleicht fände ich das nicht so toll. Hätte aber nichts damit zu tun, dass ihn das für mich langweilig und uninteressant machen würde, sondern einfach, dass es mir unangenehm wäre, andere Leute meinen Dreck wegmachen zu lassen. Nur meinem Bruder hab ich manchmal 20€ gegeben, damit er meinen Abwasch macht. :053:
Okay. Naja, in meinem Kumpelkreis haben sie es alle eher weniger mit dem Haushalt, dadurch stellte sich die Frage dort nicht. Aber deine Meinung deckt sich ziemlich mit der einer guten Bekanntin von mir.

Klingt recht chaotisch bei dir ;) Aber mich stört so etwas auch überhaupt nicht. Ich finde zwar eine gewisse Grundordnung gut bei mir und meinen eigenen vier Wänden, aber ich bin es aus dem Kumpelkreis mehr als gewöhnt das absolutes Chaos herrscht wenn ich da bin, ergo bin ich ziemlich immun gegen so etwas und es stört mich auch nicht.

Ich würde auch niemals bei irgendwem einfach so das Aufräumen, putzen oder Bügeln anfangen. Zum einen weil ich mich wie gesagt nicht bei anderen einmischen will und zum anderen weil es MICH nicht stört, wenn irgendwo etwas zu tun wäre.

Bei meiner Ex war das ein leichter Sonderfall - sie hat sich meist dauernd beklagt, dass sie gar nicht richtig abschalten kann vorm TV oder wenn wir Essen waren - weil Zuhause ja noch XY auf sie wartet, bzw noch zu erledigen wäre. Eigentlich habe ich ihr primär deshalb geholfen, damit sie mal abschalten kann und wir die Wochenenden dann auch wirklich genießen können zu zweit. Ich habe ihr auch oft genug gesagt, dass ich dafür nichts von ihr erwarte, außer vielleicht, dass sie mir ggf ebenso mal zur Hand geht, wenn ich bei irgendwas Hilfe brauchen sollte. Was für mich in einer festen Beziehung aber irgendwo auch logisch ist.

Aber nun gut.
 
Dabei
6 Feb 2017
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#18
Deine Ex klingt einfach, als ob sie super gerne gejammert hat und nicht wollte, dass ihr die Grundlage dafür genommen wird. Also sie klingt, als ob sie lieber die Probleme aufzählen wollte, als Lösungen zu finden.
Das ist dann auch wieder was anderes.

Sie hat ja weder selbst aufgeräumt noch dich aufräumen lassen noch akzeptiert dass es dann halt unordentlich ist.
Da kann man ja nur unzufrieden enden.

Ich finde dass es in deinen vergangenen Beziehungen sehr stark so klingt als wärst du der "Geber" gewesen und die Freundin jeweils der "Nehmer". War das so? Und wenn ja, warum glaubst du, hast du diese Rolle eingenommen, wo dir doch Augenhöhe und Ausgewogenheit schon wichtig sind?
 
Dabei
20 Mai 2020
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#19
Nun, dagegen könnte ich jetzt ad hoc nichts sagen. Rational betrachtet glaube ich inzwischen, dass sie ein gewisses Maß an Action und Drama gebraucht hatte in der Beziehung, um sich von eigenen Problemen abzulenken. Sie hatte Sorgen bezüglich ihrer Familie, war mit sich selbst und ihrer Gesamtsituation irgendwie unzufrieden und die Beziehung sollte das wohl richten.

Ich konnte ihr das aber nicht bieten, da mir ständige Action und Drama wohl einfach zu viel waren. Sie hatte mir auch von ihren Beziehungen vor mir berichtet, beides sehr eigenwillig. In der ersten lief wohl alles wirklich gut, ein toller Kerl der Erzählung nach, aber er wurde zu langweilig. Der danach hat sie 6 Monate lang völlig verarscht. Er hatte eine Freundin und sie war nur die "Nebengeschichte" und wurde praktisch von früh bis spät belogen. Dennoch hat sie ihm danach noch Monate lang nachgetrauert, nachdem alles raus kam.

Das Putzen war wohl auch nur eine von vielen Baustellen. Es gab oft "Probleme" bei denen sie die einfache und meines Erachtens nach logische Lösung aus unerfindlichen Gründen nicht akzeptieren konnte.

Ich schätze mich ungern selbst ein, vor allem positiv, das hat so etwas von Eigenlob. Aber faktisch betrachtet, vermutlich ja. Vermutlich habe ich mich in beiden Beziehungen bis zu einem gewissen Grad ausnutzen lassen auf unterschiedliche Art und Weise.

Dadurch ziehe ich mich aktuell auch komplett aus dem Dating Bereich zurück mitunter. Das trifft teils auf massives Unverständnis im Kumpelkreis, ja selbst meine Ex meinte ich solle mich nur nicht Zuhause vergraben. Aber ich weis nicht. Ich glaube in meinem aktuellen Zustand wäre ich eher Balast für eine neue potentielle Partnerin und irgendwo fehlt mir auch die Power dafür. Ich komme mir ausgebrannt vor nach der letzten Trennung und so blöd wie das vielleicht auch klingt, ich habe Zweifel das ich so schnell wieder jemand neues vertrauen kann oder will. Ich war nie gut darin Leute an mich ran zu lassen.

Wieso ich die Rolle angenommen habe? Hmm, komplexe Frage - ich würde sagen in meiner ersten Beziehung weil ich wohl dachte, sonst nichts in die Beziehung einbringen zu können. Sie war Medizinstudentin, glatter 1er Schnitt, aus meinem Club mit den gleichen Interessen, war irgendwie süß und ihre Familie... Ärzte, eigenes Familienwappen, durchaus nicht Unvermögend mit gewissen Erwartungen. Dazu war ich wie erwähnt älter als sie. Ich schätze ich dachte ich muss ihr etwas bieten und daraus wurde ein Selbstläufer.

Beziehung 2 war etwas simpler dahingehend. Ich war sehr skeptisch zu Beginn. Meine Erfahrungen aus der Beziehung davor. Der Faktor das sie noch an ihrem Ex nagte gedanklich und überhaupt. Aber was soll ich sagen - ich habe mich Hals über Kopf verliebt, das hatte ich nicht erwartet. Ich wollte sie einfach glücklich machen und irgendwie hat meine Logik da komplett versagt. Mir war das tatsächlich einfach völlig egal, obwohl ich es bemerkt habe. Selbst Freunde und Familie konnten nicht verstehen, wieso ich so viel in Kauf genommen habe. Schon verrückt was man so alles tut. Sie war ein riesen Theater Fan, also habe ich einmal spontan Karten besorgt als sie dachte man bekomme keine mehr. Überhaupt nicht meine Art Vorstellung, Sitzplätze am Balkon, Geländer, obwohl ich nicht mal schwindelfrei bin. Ich habe jede Minute gehasst auf diesem Sitz und trotzdem wäre ich jederzeit wieder mit ihr hingegangen. Aber egal, unwichtige Details die hier keinen interessieren.

Ich hatte erst heute eine längere Aussprache mit ihr bezüglich allem. Es war sehr erhellend aber auch ernüchternd, mir geht es ziemlich mies erneut, aber nichts was ein guter Scotch nicht tilgen kann - zum Glück hatte ich in weiser Vorahnung erst die Hausbar aufgestockt!

Fakt ist, ich wurde nicht verlassen, sondern FÜR jemand anderen verlassen und sie stürzte sich wohl ohne Umschweife in die nächste Beziehung direkt. Offenkundig konnte er ihr das bieten, was ich nicht hatte. Nun, wir haben die Trennung eindeutig unterschiedlich verarbeitet - aber wozu sich grämen, so spielt das Leben eben. Das lief wohl katastrophal für sie, er wollte nach 5 Wochen die Trennung. Aber es war eindeutig, dass ich hier als Notnagel fungieren sollte und da bin ich wirklich der falsche Ansprechpartner für sie. Es flogen ziemlich die Fetzen, aber einiges wurde klar gestellt.

Nun - lange Rede kurzer Sinn, sie geht in klinische Behandlung jetzt, ich wünsche ihr das Beste, der Kontakt liegt nun endgültig auf Eis und ihre Nummer ist gelöscht. Ein passender Abschluss denke ich.

Aber wozu der Melancholie und Tristes verfallen - wie sich herausstellt ist auf meinem Kumpelkreis Verlass, es steht ein großes BBQ Wochenende an und danach sieht man weiter was so kommt.

Danke auf jeden Fall nochmal für eure Sichtweisen und Meinungen hier!
 
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