Reagiere ich überzogen auf ihre Zurückweisung?

Dabei
9 Jan 2015
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#1
Ich empfinde gerade gefühlstechnisches Chaos und weiß nicht, ob es meine verzerrte Perspektive oder ihr Verhalten ist, dass mich so außer Fassung bringt. Meine Freundin hat mir gerade mitgeteilt, dass sie dieses Wochenende nach Hause fährt (300km entfernt von unserem Wohnort), weil ihre Schwester, zu der sie aber gar kein sonderlich gutes Verhältnis hat, in den Wehen liegt. Man weiß auch noch gar nicht, wann das Kind kommt und helfen kann sie bei der Sache auch nicht wirklich. Sie meint nur, sie sei aufgeregt und möchte deswegen gleich fahren. Ich kann das gar nicht so recht verstehen, dass sie dafür unser Wochenende aufgibt, wo wir demnächst wohl wenig Zeit aufgrund meiner Arbeit, ihrer Prüfungen und einem Auslandsaufenthalt ihrerseits haben werden. In der Woche muss ich recht viel arbeiten und es hätte mich gar nicht gestört, wenn sie am Montag gefahren wäre, aber nun fährt sie ausgerechnet am Freitagnachmittag :mad:. Als meine Schwester ihr Kind bekommen hat, war das lange nicht so ein Akt und ich habe meinen Neffen 2 oder 3 Wochen später dann auch noch gut kennengelernt. Ich habe ihr natürlich viel Spaß fürs WE gewünscht und gesagt, dass ich nun eine Menge andere Dinge tun könne (was ich auch mache), aber es ärgert mich trotzdem und ich merke meine Trotzreaktion. Hab ihr geschrieben, dass wir uns in letzter Zeit eh so oft gesehen haben. Sie meinte, dass sie mich gerade deswegen noch mehr vermisst. Ich kann es irgendwie nicht haben, wenn mich jemand zurückweist. Dann muss ich immer nachtreten und überlege ernsthaft nächste Woche auch nach Hause zu fahren und Ende des Monats bin ich eh für ne Woche allein im Urlaub...

Wie ist denn eure Einschätzung - Schätze ich das Ganze überzogen ein? Warum kränkt mich die Zurückweisung so? Oder ist meine Reaktion angemessen... Sie hätte ja auch nen Kompromiss finden können... :eusa_think:
 

Revage

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Dabei
3 Mai 2014
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#2
Ähm und was genau ist jetzt bit te dein Problem ? Dass deine Freundin zu ihrer Schwester fährt weil diese in den Wehen liegt oder sie nicht dass tut was du willst ?

Deine Freundin kann tun und lassen was sie will und du hast nicht zu bestimmen wann sie wo hinfährt. Es ist mehr als lächerlich, dass du hier ein Aufstand machst. Alleine deine Trotzreaktion zeigt deutlich dass du dich anscheinend nicht mit dir selber beschäftigen kannst.

Hast du überhaupt ein erfülltes Leben neben deiner Freundin ? Darüber solltest du dir mal Gedanken machen.
 
Dabei
9 Jan 2015
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#3
Also ganz so sehe ich es nicht - Man kann in einer Beziehung tun und lassen was man will (was wir auch beide machen, ich fördere ihren Auslandsaufenthalt und auch ihre Karriere), aber sollte dabei auch die Gefühle des Anderen berücksichtigen. Einen Aufstand mach ich nicht, denn ich habe ihr ja gesagt, dass sie fahren kann, aber ich merke, dass es mich ärgert. Vielleicht fokussiere ich mich zu sehr auf sie... Aber deine Antwort bringt mich persönlich auch nicht so richtig weiter, da es weder das Problem noch eine wirkliche Lösung erfasst. Mein Privatleben ist m.E.n. in Ordnung - ich wollte heute mit ihr mit Freunden von mir essen gehen und morgen Abend ist auch was geplant... Aber ich hätte es gerne mit ihr getan, da ich in der Woche häufig nicht vor 8 oder 9 Uhr zu Hause bin und dann kommt der Haushalt... Das Wochenende ist sozusagen meine/unsere heilige Insel, auf die ich mich sehr freue und die nun eben nur noch halb so toll ist... Es ist also nicht das Problem, dass sie es macht, sondern dass sie dabei mich nicht berücksichtigt. Weiterhin habe ich mein Verhalten ja bereits selbst hinterfragt... also beruhige dich.
 
Dabei
3 Sep 2012
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#4
Na und? Nächstes Wochenende ist sie wieder bei dir?

Genieß die zwei Tage ohne sie und jammer nicht so viel rum... :)
 
Dabei
9 Jan 2015
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#5
Wir sind noch recht frisch zusammen und vielleicht liegt es daran... Würde es euch denn gar nicht ärgern? Nach 5 Jahren Beziehung ist das natürlich auch was anderes...
 
Dabei
3 Sep 2012
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#6
Nein!
Das hat damit überhaupt nichts zu tun.

Wenn es dich "traurig" macht, ist das in Ordnung. Es ist normal, dass du eure knappe Zeit am WE gemeinsam nutzen willst - und wenn ihre Gefühle nicht gespielt sind, dann geht es ihr genauso.
Umso nachdenklicher sollte es dich machen, wenn sie trotzdem zu ihrer Schwester fährt. Nachdenklicher im Sinne von: Wie extrem wichtig ihr die Schwester und die Schwangerschaft sind...

Entsprechend solltest du eher Interesse zeigen, ggf. fragen, ob du sie begleiten kannst oder zumindest schauen, dass du ihr mögliches Redebedürfnis zu dem Thema erfüllst...
Stattdessen rumzumaulen, weil du mal ein WE alleine bleiben musst, ist halt leider hart lächerlich und zeugt von wenig Empathie, aber von großem Egoismus. :/ Da solltest du mal drüber nachdenken.

Sollte deine Vermutung im Sinne von "Sie mag ihre Schwester kaum, aber ich bin offenbar noch unwichtiger." zutreffen, wäre eure ganze Beziehung Banane, denn dann bist du ihr ja nischt wert. In dem Fall könnte sie sich aber viel leichter trennen, als irgendwelche "Fluchten" zu ihrer Schwester zu planen.... die Theorie ist also vermutlich Müll.

Dass dich diese ganze Nummer also "ärgerlich" macht, ist ziemlich bemiggelt.
Das Ende deines Einleitungsposts ist dann komplett affig. Wenn du ernsthaft noch solche Spiele in Erwägung ziehst, angibst "mit Zurückweisung nicht klarzukommen" und dich auf kindische Art an ihr rächen willst, dann bist du schlicht und ergreifend noch nicht reif genug für eine Beziehung. Keine Ahnung, wie alt ihr seid und wieviel Erfahrungen du bis dato mit Beziehungen hattest, aber das ist einfach sehr, sehr unreif und (sorry) bekloppt.

Ich würde mich als erstes mal für dieses unreife Verhalten bei ihr entschuldigen.
Dann daran arbeiten, dass du dich mal mehr für deine Freundin und IHRE Gefühle interessierst.
Und zum Schluss lernst du mal gefälligst, dass ein WE alleine, dich weder umbringt noch irgendwie schlecht sein muss.

Wenn du nicht an dir arbeitest, bist du ratzfatz wieder alleine. Geb ich dir mein Wort drauf.
Ein Partner ist nicht Eigentum des anderen. Viele Entscheidungen kann man gemeinsam treffen, aber es gibt Momente, in denen man eine abweichende Entscheidung des anderen mal akzeptieren und respektieren muss. Andernfalls hat man kein gleichberechtigtes Verhältnis auf Augenhöhe, sondern bestenfalls ein liebevolles Vater-Tochter-Verhältnis. Schlimmstenfalls ein Herr-Bedienstete-Verhältnis.

Grüße
 
Dabei
9 Jan 2015
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#7
Erlernt oder gar vererbt...

Okay, vielen Dank. Eine solche Perspektive hab ich gemeint... Du hast vollkommen recht. Habe mich letztes Jahr, nach 10 Jahren von meiner letzten Freundin getrennt... Bin Ende 20. Leider bin ich in der Tat bei dieser Sache (nicht generell) sehr egoistisch und finde es selbst affig... Sobald mich eine Frau verletzt, werde ich trotzig und gehe auf LeckmichamA...Kurs. Es wirkt wie Majestätsbeleidigung. Ich weiß nicht woher das kommt, aber vielleicht habe ich einen niedrigen Selbstwert, den ich durch meine Art überspielen will. Ja nicht der Schwächere sein, den man verletzen kann... Das muss ich nun mal für mich analysieren und an mir arbeiten. Das Problem liegt wohl tiefer und genau das ist es, was ich nicht begreife. Warum bin ich so verletzlich? Vielleicht weil ich öfter die Androhung von Trennung bei meinen Eltern erleben musste, die dennoch bis heute zusammen sind. Weil meine erste große Liebe mich ständig hintergangen hat und ich mich damals schon schwer verletzt gefühlt habe. Weil mein Vater mit eingetrichtert hat, nur die Besten kommen weiter... Btw. er reagiert in solchen Fällen genauso. Sobald wir mal richtig streiten, will er mich nie wieder sehen und nennt mich Arschloch. Das hält dann einen Tag und am nächsten haben wir uns wieder lieb. Den Kontakt zum Rest von seiner Familie hat er bereits abgebrochen. Was ist da falsch mit uns? Wer ähnliches kennt - ich freue mich weiterhin über eure Tipps und Meinungen!
 
P

Papatom

Gast
#8
Moin,
vor Deinem Hintergrund eigentlich kein Wunder. Du hast "gelernt" (erlitten), dass Du eben nicht um Deiner selbst willen geliebt wirst. Du musstes entweder Leisten oder funktionieren. Aber Du als Mensch "allein" hast nie gereicht.

Das überträgst Du nun und lebst es unreflektiert weiter. Ein nicht "gehorchen" ein nicht "voll auf Dich konzentrieren" ist für Dich schon gleichbedeutend mit einer Ablehnung. Du interpretierst ein völlig gesundes und normales Verhalten Deiner Freundin automatisch als Ablehnung. Anscheinend bist Du es nicht wert, dass sie bei Dir bleibt obwohl Du das ja gerne hättest.

Anstatt es zu sehen, wie "normal", nämlich dass es sogar gut und gesund für eine Beziehung ist, wenn jeder ein eigenes Leben hat, interpretierst Du es sofort auf einen Angriff auf Dein innerstes Selbst. Deshalb die völlig überzogenen (Selbstschutz) Reaktion.

Du musst das so für Dich "verteidigen" um die Wahrheit nicht an Dich ranzulassen.

Anscheinend hast Du doch glück und eine Parterin die Dich liebt. Mach das nicht kaputt in dem Du Dein Problem zu ihrem Machst. Dein Selbstwertgefühl und Deine Altlasten aus Deiner Kindheit sind nicht ihre. Sie kann und dasrf die nicht für Dich lösen. Es wird für Dich nicht besser, wenn Du immer extremere Forderungen stellst. Es würde Dir, überzogen formuliert, irgendwann nicht mal mehr reichen, wenn sie 24/7/365 um dich rum sitzen und mit Liebesbekundungen überhäufen würde.

Denn Dein Problem ist ja gar nicht sie, sonder Du selber. Das kling alles sehr komplex bei Dir. Wenn Du es alleine nicht schaffst, such Dir ruhig Hilfe. Das solltest Du Dir wert sein

Grüße
 

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