Probleme thematisiert, wie geht's nun weiter?

Dabei
10 Feb 2013
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#1
Hallo,
kurz zu mir, damit klar ist worums geht: Ende 30, meine Frau ist ein paar Jahre jünger, 2 Kinder. Seit über 10 Jahren verheiratet.

Motiviert durch einen anderen Beitrag vor knapp einer Woche habe ich die ganze letzte Woche damit verbracht, mir zu überlegen, was in unserer Ehe noch toll ist und was nicht. Die trockene Sichtweise ist "wir sind uns eigentlich ziemlich gleichgültig", jeder lebt sein Leben, ich das eines Work-o-Holic (was überwiegend Spaß macht), meine Frau, obwohl sie auch studiert hat, auf dem Niveau von anderen Kindergarten/Schulmammis mit Gesprächen über lebenswichtige Dinge wie Kaffeesorten und Angebote bei Lidl, das nächste Schulfest und Tratsch und Klatsch ausm Ort. Ja ich bin etwas sarkastisch, ich weiß. Aber unser Privatleben ist derart langweilig geworden, dass ich es langsam nicht mehr aushalte.

Positiv: ich habs nach sau langer Zeit mal angesprochen. Fernseher ausgeknippst und gesagt, wir könnten ja auch mal was ganz krasses machen: reden. Haben wir dann auch, aber in der Bandbreite zwischen "was läuft schief" und "was sind die Optionen" sind wir final nicht wirklich viel weiter gekommen. Klar ich habe aus einem Abend auch keine konkreten Ergebnisse erwartet, aber ich bin mir unsicher, wie man - nachdem man schon endlich mal den Mut bewiesen hat, sich zu äußern - das ganze nicht im Sande verlaufen lässt, weil einen der Alltag wieder einholt. Wie also vorgehen? Und vor allem, in welchen zeitlichen Schritten?

yategoa.
 
Dabei
27 Aug 2011
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#2
Hallo Hilfesuchender,

ich kann leider nicht aus Erfahrung sprechen und daher ist mein Ratschlag wohl doch eher dürftig. Ich denke nach 10 Jahren Ehe haben sich du und deine Frau in verschiedene Richtungen entwickelt, was nun nicht unbedingt schlecht ist. Wenn die Beziehung dabei einschläft ist das jedoch eher weniger "produktiv".

Da du sonst nicht von Problemen bzw. Streitigkeiten schreibst, gehe ich davon aus, dass es bei euch einfach pure Routine und eine Art nebeneinander herleben ist.

Ich schätze mit diesem einen Gespräch hast du auf jeden Fall schon mal etwas getan. Nämlich den Mund aufgemacht. Und das ist schon mal viel Wert. Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist für dich als auch für deine Frau, dass euch beiden bewusst wird inwiefern sich jeder von euch in die Ehe mit einbringen kann, was vorher anders war.

Ich denke einige Gespräche zur Vertiefung deines Anliegens sind bestimmt nochmal nötig.

Wie wäre es denn mit einem gemeinsamen Hobby?
Da du ein Workaholic bist - wie du selbst schilderst - kann es auch sein, dass deine Familie speziell vllt. auch deine Frau zu kurz kommt, was Aufmerksamkeit und dergleichen betrifft?
Ihr könntet in kleinen Schritten anfangen. Ich weiß nicht wie alt deine zwei Kinder sind, sodass man zB einen Babysitter ins Haus holt und ihr dann zu zweit mal wieder schön Essen geht?
Back to the roots: Was habt ihr früher oft gemeinsam gemacht? Gemeinsame Interessen? Erinnerungen aufleben lassen...

Natürlich auch Kinder mit einbeziehen. Zum Beispiel Kletterparks, wo es um Gemeinschaft und Vertrauen geht, finde ich für Familien immer sehr schön...

Das wars auch.. mehr fällt mir grad nicht ein..

Liebe Grüße, CGL
 
Dabei
10 Jul 2012
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#3
Wie wäre es, fall's dir was an deiner Frau, der Familie usw weiter liegt, das reden einfach sein zu laßen und selber zu handeln?

Schieb die Kinder zur Oma ab für nen Abend, überleg dir was schickes für dich und deine Frau und bring neuen Reize in die Ehe.
So kann man das schon fast alleine wieder anders gestalten, sofern beide das insgeheim eigentlich noch wollen.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#4
... sofern beide das insgeheim eigentlich noch wollen.
Hochwichtiger Punkt. Was willst Du eigentlich? Was soll sich ändern? Konkrete, möglichst quantifizierbare Dinge.

Als Arbeitstier solltest Du den Wert von Workshops kennen. Örtliche Veränderung, unbeeinflusst von Tagesgeschäft ein Problem gezielt angehen. Bringt wesentlich mehr als eine zwischen Projekt 2 und Meeting 6 eingeschobene Krisensitzung.

Also, setz Dich mal ruhig hin und stell ne Agenda für so einen Workshop zusammen. Thema "Verbesserung unseren gemeinsamen Lebens". Dauer: 2-3 Tage. Teilnehmer: Du und Deine Frau. Ort: mindestens 50km weit weg.

Und sollte Dir das gelingen - dann schlag es Deiner Frau vor, gib ihr auch paar Tage, um sich ihre eigene Position zu verdeutlichen, und dann fahrt los. Schaden kann es nix - Wunder solltest Du aber auch nicht erwarten. Wenn ihr mit ein paar klaren Vereinbarungen und gemeinsamen Zielvorgaben zurückkommt, ist das schon viel wert.

Und anschliessend: nach dem Workshop ist vor dem Workshop. Plant die üblichen Zwischenevaluationen und das Intervall für das nächste Treffen dieser Art. Im besten Fall habt ihr dann keine Probleme mehr zu besprechen und könnt die Tage für ein paar eheliche Pflichten nutzen. Die vermutlich auch etwas kurz kommen in letzter Zeit ...
 
Dabei
11 Sep 2011
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#5
kurz gesagt werft euch in Schale und geht aus. Einen Abend bei Kerzenschein zu verbringen unterbricht die Monotonie und inspiriert zu neuen Ideen. Und außerdem sollte der Ort über derartige Probleme nachzudenken nicht im Zentrum des Alltags liegen. Auch das würde ich noch einmal besprechen, auf einem Spaziergang vielleicht.
 
Dabei
10 Feb 2013
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#6
Danke für die Antworten zu meiner Frage. Überwiegend ist Eure Meinung "Macht mal was Neues und durchbricht die Langeweile".
Auch nach einer Woche nachdenken habe ich mir aber selbst noch nicht die Frage beantworten können, ob ich das überhaupt noch will oder ob ich das für zukunftsfähig halte.
Auf der anderen Seite gibt es aber natürlich auch diese Komfortzone von "zu Hause", die man natürlich gar nicht so leicht verlassen will.
 
Dabei
27 Aug 2011
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#7
Nun ja. Eine Ehe heißt ja nicht, dass Handtuch zu werfen nur weil kein Wasser kommt..

Werde dir bewusst was du willst und dann agiere. Nimm dir vllt auch mal eine Auszeit (dir überlassen wie diese aussieht).
Oftmals ist es doch die Gewohnheit die uns vergessen lässt was wir immer wollten, bis wir es dann nicht mehr haben..
 
Dabei
10 Feb 2013
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#8
Werde dir bewusst was du willst und dann agiere. Nimm dir vllt auch mal eine Auszeit (dir überlassen wie diese aussieht).
Oftmals ist es doch die Gewohnheit die uns vergessen lässt was wir immer wollten, bis wir es dann nicht mehr haben..
Danke CrazyGreenLove, das ist es im Prinzip. Dieser Zwiespalt zwischen "was man hat" und "was man daraus nicht mehr haben will".

Ich bin die nächsten Wochen öfter mal beruflich weg, vielleicht reicht die Zeit aus, sind über ein paar eigene Wünsche klar zu werden.
 
Dabei
23 Feb 2011
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#9
Hi,

ich denke, du solltest erst Energie in deine Ehe investieren, mit deiner Frau sprechen und dich vielleicht mal auf ihr "Mami - Gerede - Niveau" einlassen. Das klang in deinem Beitrag etwas "herablassend". Wie soll sie denn andere Themen haben, wenn sie sich im eure Kinder kümmert? Du hast doch bestimmt auch hauptsächlich von deinem Job zu erzählen, oder?
Wenn du allerdings wieder gemeinsame Themen möchtest, dann müsst ihr gemeinsam was machen - vielleicht mal ohne Kinder.
Wenn ihr dann alles ausprobiert hast und du dann immer noch der Meinung bist "Das ist es nicht mehr", dann kannst du über eine Trennung nachdenken, aber jetzt finde ich das zu früh!
Ihr habt doch jetzt erst 1 Mal über euer Problem gesprochen. gib dem Ganzen etwas Zeit und arbeite mit deiner Frau an der Ehe!!
Oder, falls ihr zusammen keine Lösung findet, geht doch mal zu einer Eheberatung. Vielleicht findet ihr dort neue Denkanstöße :roll:
 
Dabei
10 Feb 2013
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#10
Hallo,
manche sind sicher neugierig, wie dieser Thread weitergeht.

Die Wochen gehen derzeit wie im Flug vorbei, kaum zu glauben, dass wir quasi schon Ende April haben. In meinen Entscheidungen bin ich oft sehr direkt und konsequent. Vor einigen Wochen hatte ich mir noch Rat bei einem guten Freund gesucht, aber dort im Prinzip nur die Bestätigung von dem bekommen, was ich mir selbst schon überlegt hatte:

Temporär ausziehen!

Meine Frau habe ich ziemlich vor vollendete Tatsachen gestellt, habe meine Koffer gepackt und bin ausgezogen. Natürlich habe ich erwähnt, dass die Schuldfrage nicht alleine bei ihr liegt, denn nach so langer Zeit sind wir beide nicht unschuldig. Und es stimmt ja auch, dass viel meiner schlechten Laune vielleicht hausgemacht war und auch bei mir lag.

Das Positive dabei: letzte Woche haben wir telefoniert, ich glaub länger als alle sinnvollen Gespräche des letzten halben Jahres zusammengerechnet ;-)
Für den Moment bin ich also mit "Wachrütteln und dann an sich arbeiten" ganz guter Dinge, aber weiterhin zu Hause wäre das nicht realisierbar gewesen, denn der Abstand, den wir jetzt haben, ist schon wichtig.
 
P

Papatom

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#11
Moin,
Du bist schon etwas seltsam.....was ist denn Dein Primärziel bei der ganzen Sache?

Wenn Du Workaholic bist und gleichzeitig nicht so wirklich Lust hast, an der Beziehung zu arbeiten, warum dann Ausziehen und danach wieder den Dialog suchen? Das ganze klingt für mich eher danach, als würdest DU erwarten, dass Deine Frau was starten soll und Du eigentlich ganz gerne in Deiner Arbeitswelt bleiben möchtest und wenig an Deiner Haltung verändern wirst. Das ist aber definitiv kontraproduktiv für eine Beziehung.

Also, warum dann Wachrütteln? Damit Deine Frau die Beziehungsalleinunterhalterin macht und Du wieder Spaß daran findest?

Grüße
 
Dabei
10 Feb 2013
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#12
Moin,
Du bist schon etwas seltsam.....was ist denn Dein Primärziel bei der ganzen Sache?
Ja, das mag wohl sein. Ich hatte ja aber oben auch schon erwähnt, dass es nicht alleine ein Beziehungsproblem ist, ich habe auch genug eigene Baustellen zu lösen, mit denen man manchmal überfordert ist. Schon aus dem Grund "mal Zeit zum Nachdenken haben" war das ein guter Schritt, und ich stehe heute (ca. 4 Wochen danach) immer noch dahinter.

Wenn Du Workaholic bist und gleichzeitig nicht so wirklich Lust hast, an der Beziehung zu arbeiten, warum dann Ausziehen und danach wieder den Dialog suchen? Das ganze klingt für mich eher danach, als würdest DU erwarten, dass Deine Frau was starten soll und Du eigentlich ganz gerne in Deiner Arbeitswelt bleiben möchtest und wenig an Deiner Haltung verändern wirst. Das ist aber definitiv kontraproduktiv für eine Beziehung.
Hm, das ist was dran, aber den Kontakt möchte ich schon alleine der Kinder wegen halten. Hast Du außer der Tatasche, dass ich mich vielleicht in dieser Situation falsch verhalten noch einen Alternativtipp?
 
P

Papatom

Gast
#13
Moin,
na ja, werde Dir klar, was Du willst. Jenseits von Gewohnheiten und Bequemlichkeit. Dann arbeite konstruktiv daran. Ohne Spielchen und Provokationen. Willst Du Singel sein und in Ruhe arbeiten, alle paar Wochen mal die Kids sehen? Willst Du Deine Beziehung retten und erkennen, dass es doch Dinge neben der Arbeit gibt?

Grüße
 
Dabei
30 Dez 2012
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#14
Hallo :)

Da haben sich aber zwei Menschen in völlig verschiedene Richtungen entwickelt und pflegen gewisse Rollen sehr intensiv und die Rolle als Partner wird vernachlässigt.
Ich konnte aus deinem Beitrag herauslesen , dass deine Frau sich (wie du selber auch :p ) verändert hat. Du sagtest mir sie sei eine typische Schulmami geworden, die sich über die neuesten Kaffeesorten unterhält usw.

Dein Problem ist, was übrigens in sehr vielen Familien vorkommt: Deine Frau reizt dich nicht mehr wirklich. Sie hat sich in ihrer Mutterrolle völlig entfaltet. Dabei hat sie die Rolle der Partnerin ind Ehefrau völlig vernachlässigt. Nun ist sie Vollzeit Mami und langweilt dich.
Und das musst du ihr sagen. Ihr habt eure Partnerschaft beide total links liegen lassen. Euch von dem Alltag eines Familienlebens einengen lassen.
Aber du hast natürlich genauso Schuld daran. Du bist Workaholic. Mit Leib und Seele bei deiner Arbeit. Aber deine Frau wird sich auch in ihre Rolle gedrängt gefühlt haben, denn ein Workaholic der rund um die Uhr arbeiten geht, kann sehr schleht ir die Lasten abnehmen.
Volzeit Mama + Workaholic Daddy , der sich immer weiter zurückzieht kann niemals eine tolle Partnerschaft werden.
Ihr müsst beide an euch arbeiten und ich drücke euch die Daumen.

Solche Fälle wie bei euch sind mir sehr vertraut. Ich arbeite neben dem Studium in einer Familienberatungsstelle.
Ich kann euch eibe Ehe Beratung oder eine Paartherapie nur empfehlen.

Und vielen Männern wird es langweilig, wenn die Ehefrau nur noch in ihrem Mama Dasein steckt. Doch da muss man sich melden. Über alles offen sprechen und vor Allem sich integrieren anstatt in die Arbeit zu flüchten. Ih hoffe ihr wollt beide an der Beziehung noch arbeiten. Ich wünsche euch alles Gute! Lg
 

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