Eheprobleme bei 4 Kindern

Dabei
3 Sep 2023
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#1
Hallo liebes Forum, ich schreibe hier, um ein wenig Feedback zu meiner Situation zu bekommen.

Ich bin seit bald acht Jahren in einer Beziehung zu einer Frau, mit der ich 4 Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahren habe. Wir sind verheiratet und leben gemeinsam in einem Haus. Wir teilen uns die gesamte Arbeit, die wir mit den Kindern haben, zu gleichen Teilen auf. Das heißt, dass wir beide beruflich in Teilzeit arbeiten, so dass wir uns intensiv um die Kinder kümmern können, mal abwechselnd, mal gemeinsam. Wir lieben unsere Kinder sehr und verbringen viel Zeit mit ihnen oder mit Gesprächen darüber, wie wir sie so gut es geht begleiten können, so dass sie gesunde, mutige junge Menschen werden. Das gelingt uns bis jetzt ziemlich gut, würde ich sagen. Wir mögen auch unser Leben in einem netten Haus in der Natur und dass wir beruflich nicht so viel Stress haben und dadurch mehr Freiheit haben als viele andere.

Nun komme ich zum problematischen: Unsere Beziehung ist davon geprägt, dass es einen großen Vertrauensverlust meiner Frau mir gegenüber gibt. Dieser hat sich schon sehr früh gezeigt, schon nach wenigen Monaten des Zusammenseins. Aus ihrer Sicht habe ich mich oft nicht um ihr Wohlergehen gekümmert und sie stattdessen in Momenten, wo sie mich gebraucht hat, allein gelassen. Sie kann mir viele Erlebnisse schildern, bei denen ich sie enttäuscht habe. Ich kann ihr oft Recht geben, denn ich habe tatsächlich große Schwierigkeiten damit, ein fürsorglicher Partner zu sein.

Vor allem zu Anfang unserer Beziehung habe ich oft Abwehr empfunden, wenn sie Erwartungen an meine Fürsorglichkeit hatte. Ein gutes Beispiel ist z.B. dass ich meinen Musikunterricht nicht ausfallen lassen wollte, obwohl sie mit großen Kopfschmerzen im Bett lag. Die Schüler kamen damals zu uns nach Hause und sie verbrachte die Zeit (als Schwangere) im Nebenzimmer. Ich habe irgendwann erkannt dass ich eine unbewusste Abwehr dagegen hatte, einfach nur lieb und fürsorglich zu ihr zu sein, da ich eine narzisstische Mutter hatte, der gegenüber ich als Kind völlig zu gemacht habe. Dieses Verhalten löse ich jetzt schon seit Jahren nach und nach auf aber dennoch würde ich sagen, dass ich noch weiter zu lernen habe um ein Gentleman zu sein, der die Lasten seiner Partnerin erkennt und ihr großherzig zur Seite steht. Der seine Pflichten, vor allem die Arbeit, für die Frau auch mal hinten anstellt.

Für mich hat sich in der Beziehung dadurch schon früh gezeigt, dass sich eigentlich keine richtige Nähe entwickelt, vor allem sexuell nicht. Das hat mich ziemlich frustriert und ich habe anfangs noch versucht, meiner Frau mit Kritik zu begegnen. Als ich merkte, dass es dadurch nur schlimmer wird, habe ich versucht, meine Erwartungen herunter zu fahren. Das war gut denn ich bin mittlerweile viel entspannter geworden. Ich kann sie mittlerweile liebevoll massieren oder streicheln ohne enttäuscht zu sein, wenn es dabei bleibt. Aber trotzdem ist da eine Sehnsucht nach intimer Sexualität, nach Küssen, nach tief in die Augen schauen, nach berührt werden, die sich nicht erfüllen will. Wir haben alle zwei Monate Sex und der ist schön. Aber es bleibt irgendwie eine Distanz zwischen uns. Ist ja auch klar, denn meine Frau vertraut mir nicht und kann sich bei mir nicht fallen lassen. Das sagt sie mir immer wieder. Dazu muss ich sagen, dass der Vater meiner Frau ein Narzisst und Machtmensch ist, mit dem meine Frau größte Schwierigkeiten hat und zu dem sie zum Glück nun den Kontakt abgebrochen hat.

Ich merke dass es ziemlich lang wird, daher versuche ich mal, abzukürzen: Wir haben heute beide unsere Ringe ausgezogen. Dem Vorweg ging ein Streit, bei dem meine Frau mich beschimpft hat und einige meiner Sachen durch die Gegend geworfen hat. Dies hat sie schon sehr oft getan. Vor einem knappen Monat gab es das letzte mal eine solche Eskalation, kurz bevor ich für zwei Tage verreist bin. Da habe ich entschieden, dass ich keine weiteren Respektlosigkeiten mehr möchte. Ich bin bereit, mein "heiles" Leben aufzugeben, wenn ich ich dafür nie wieder "A....och" genannt werde. Das habe ich ihr mitgeteilt und das hat sie scheinbar so beeindruckt, dass es fast vier Wochen lang keine verbale Gewalt mehr gab. Ich selbst bin früher in diesen Streitmomenten auch manchmal "heißgelaufen", doch selten so krass wie sie. Ich habe mich irgendwann gegen diesen Kontrollverlust entschieden, so dass ich mittlerweile ziemlich ruhig bleiben kann. Doch ihre Beschimpfungen habe ich mir bis heute weiter angehört, sie ausgehalten und sie ihr verziehen. Das möchte ich jetzt nicht mehr.

Jetzt ist unsere Idee, dass wir für unbestimmte Zeit unser Elternsein, in dem wir ziemlich gut sind, fortsetzen, aber die Paarbeziehung auf Pause setzen. Wir wollen uns die Familienaufgaben möglichst aufteilen und uns aus dem Weg gehen. Jeder hat seine freie Zeit, in der er sich zurückziehen kann. Wir bleiben erstmal unter einem Dach und schauen, wie sich die Situation und die Gefühle entwickeln.

Kann das funktionieren? Ich merke, dass ich sie sehr liebe und mich weiter dahin entwickeln möchte, ein Mann zu sein, bei dem sie sich fallen lassen kann. Aber ich befürchte dass es aufgrund ihrer vielen negativen Erlebnisse mit mir, die sie mir nicht verzeihen kann und ihrer Kindheit unter dem narzisstischen Vater nie dazu kommen wird. Ich habe zudem mittlerweile auch Sehnsucht danach, mein Mann-Sein zusammen mit einer anderen Frau zu erleben. Ich habe mir so oft angehört, dass es mir an bestimmten männlichen Qualitäten fehle, so dass ich wissen will, ob mir eine andere Frau dies auch so bestätigen würde. Ich kann es nämlich nicht glauben, bei all der berechtigten Kritik.

Bin für jedes Feedback dankbar!
 
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Dabei
6 Mrz 2013
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#2
Ich bin bereit, mein "heiles" Leben aufzugeben, wenn ich ich dafür nie wieder "A....och" genannt werde.
Was meinst du denn damit?! Ich musste es mir noch nie erkaufen, dass mein Partner mich nicht beleidigt, das wäre ja noch schöner!
Jetzt ist unsere Idee, dass wir für unbestimmte Zeit unser Elternsein, in dem wir ziemlich gut sind, fortsetzen, aber die Paarbeziehung auf Pause setzen. Wir wollen uns die Familienaufgaben möglichst aufteilen und uns aus dem Weg gehen. Jeder hat seine freie Zeit, in der er sich zurückziehen kann. Wir bleiben erstmal unter einem Dach und schauen, wie sich die Situation und die Gefühle entwickeln.

Kann das funktionieren?
Wieso nicht? Ein Versuch wäre es wert, könnte auf jeden Fall zur Deeskalation führen.

Bekommen eure Kinder euren Krieg eigentlich mit? Wollt ihr die genauso traumatisieren wie ihr es anscheinend durch eure Eltern seid?

ich eine narzisstische Mutter hatte,
ihrer Kindheit unter dem narzisstischen Vater
 
Dabei
3 Sep 2023
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#3
Was meinst du denn damit?! Ich musste es mir noch nie erkaufen, dass mein Partner mich nicht beleidigt, das wäre ja noch schöner!

Bekommen eure Kinder euren Krieg eigentlich mit? Wollt ihr die genauso traumatisieren wie ihr es anscheinend durch eure Eltern seid?
Hallo Twi-n-light,

zu 1) Damit meine ich dass ich zum ersten Mal ernsthaft eine Trennung in Betracht gezogen habe und dies auch so kommuniziert habe. Wir konnten uns dann aber versöhnen und sie hat sich aufrichtig für ihr Verhalten entschuldigt.

zu 2) Dies finde ich ziemlich unfair von Dir. Ich würde weder von Krieg sprechen noch unsere Streits mit dem Wahnsinn, den unsere Eltern veranstaltet haben, gleichsetzen. Du kannst Dir unsere klassischen Konflikte so vorstellen dass meine Frau verärgert und vorwurfsvoll mit mir redet und dann irgendwann auf Beleidigungen wie "Du Egoist" oder "A...loch" zugreift, weil sie den Frust nicht loswird. Ich stehe dann da mit Herzklopfen, rechtfertige mich, und versuche erfolglos sie dazu zu bringen, ruhig und sachlich zu bleiben. Im schlimmsten Fall fliegt dann ein Schlüsselbund oder eine Hose von mir durch die Gegend und sie zieht sich beleidigt zurück. Klar kriegen die Kinder das mit und ich finde das auch ziemlich kacke. Traumatisieren kann ich mir aber nicht vorstellen. Aber sicher sind wir da keine guten Vorbilder im Umgang mit Konflikten.
 
Dabei
23 Nov 2016
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#4
Vielleicht würde euch schon helfen, dass ihr lernt, wie man richtig streitet. Ein Kommunikationstraining oder feste Regeln, damit eure Streitereien nicht eskalieren. Das kann man durchaus lernen. Es wäre euch doch schon viel geholfen, wenn es nicht zu diesen schlimmen Beleidigungen und Vorwürfe kommen würde, die dann beim jeweils anderen im Kopf bleiben und eure Liebe jedes Mal ein Stück weiter untergraben. Dass es zu Meinungsverschiedenheiten und Streit kommt, lässt sich in einer längeren Beziehung kaum vermeiden. Diese Erfahrung wirst du auch mit einer anderen Frau machen. Es ist doch illusorisch zu denken, dass man nur die Frau tauschen muss, damit die eigenen Fehler verschwinden. Jeder von uns hat Fehler. In der ersten Zeit des Verliebtseins wirst du deine Bestätigung wahrscheinlich noch bekommen. Und dann? Ich würde mir das sehr gut überlegen. Ihr seid doch nicht die einzigen, die ein Kommunikationsproblem haben und nicht wissen, wie man respektvoll und ohne das eigene Kind in einem zu triggern, "streitet". Das können nur die wenigsten Menschen. Sucht mal nach einem professionellen Vermittler, der euch erklärt, worauf ihr achten müsst.

Dass man sich nicht fallen lassen kann, liegt an zwei Dingen, wie du ja selbst auch schon sagst: erstens daran, wie der andere auf die eigenen Bedürfnisse reagiert (und deine, aber auch ihre Reaktionen waren wohl nicht immer positiv) und zweitens an den Erfahrungen, die man als Kind gemacht hat, wenn es um die Befriedigung der eigenen Bedürfnisse ging.

An ersterem kannst du arbeiten, an letzterem muss deine Frau selbst arbeiten.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#5
Hey @Musikus1234 ,
also, das hier ist essentiell:
Vielleicht würde euch schon helfen, dass ihr lernt, wie man richtig streitet.
Das ist wohl das Wichtigste.
Denn so:
Dem Vorweg ging ein Streit, bei dem meine Frau mich beschimpft hat und einige meiner Sachen durch die Gegend geworfen hat. Dies hat sie schon sehr oft getan.
... werden eure Kinder auch nicht lernen, wie man richtig streitet. Ihr könnt ihnen ja nichts beibringen, was ihr selbst nicht könnt.
Aber das hier:
Jeder hat seine freie Zeit, in der er sich zurückziehen kann.
.. klingt total gut, hattet ihr das vorher nicht?
 
Dabei
23 Nov 2016
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#6
Ich muss leider noch hinzufügen, dass ich es ziemlich egoistisch von dir finde, Musikus, dass du dich über den mangelnden oder seltenen Sex beklagst und sogar darüber nachdenkt, dir da eine andere Frau zu suchen. Ich halte es deswegen für egoistisch, weil dir deine Frau in den letzten Jahren 4 Kinder geschenkt hat. Du scheinst nicht zu verstehen, was 4 Schwangerschaften in so kurzer Zeit und eventuell Stillen (das weiß ich ja nicht) für den eigenen Körper bedeuten. Das ist eine extreme Belastung und bedeutet extreme Veränderungen. Vielleicht recherchiert du da nochmal oder fragst einen Arzt, der es dir erklärt. Dass man bis zu 1 oder 2 Jahren nach der Geburt und Stillzeit keine Lust auf Sex hat, ist normal und kommt durchaus häufig vor. Es gibt Frauen, die richtig Probleme mit dem veränderten Körper haben und sich nicht mehr wohlfühlen. Das scheint für dich aber allein das Problem deiner Frau zu sein. Das ist ein Irrtum. Denn sie hat mit den Kindern auch in deine Zukunft investiert und mit ihrem Körper bezahlt. Dein Job ist es, Geduld zu haben, sie zu bestärken und Verständnis aufzubringen. Zeige ihr, dass du stolz auf ihre Leistung bist und sie schön ist. Setz sie nicht unter Druck und lass ihre Wunden heilen. Du kannst viel tun, damit ihr irgendwann auch wieder ein erfülltes Sexleben habt. Aber wenn du dir lieber "was Frisches" suchst, dann ist das eine Verachtung ihr gegenüber, die nicht mehr zu kitten wäre.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#7
Du kannst Dir unsere klassischen Konflikte so vorstellen dass meine Frau verärgert und vorwurfsvoll mit mir redet und dann irgendwann auf Beleidigungen wie "Du Egoist" oder "A...loch" zugreift, weil sie den Frust nicht loswird. Ich stehe dann da mit Herzklopfen, rechtfertige mich, und versuche erfolglos sie dazu zu bringen, ruhig und sachlich zu bleiben. Im schlimmsten Fall fliegt dann ein Schlüsselbund oder eine Hose von mir durch die Gegend und sie zieht sich beleidigt zurück.
Ja, genau so habe ich mir das vorgestellt und ich finde so eine Situation zuhause - sich aufs Gröbste beschimpfen und mit Gegenständen werfen - für Kinder absolut inakzeptabel.
 
Dabei
3 Sep 2023
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#8
Liebe Foristen, ich danke Euch herzlich für Euer Feedback. Das wichtigste, dass ich bis hierhin für mich erkennen konnte, ist, dass wir unsere destruktive Streitkultur auflösen müssen. Ich merke, dass ich mich bisher nie erfolgreich gegen die verbale Gewalt abgegrenzt und gewehrt habe und ich mich somit dauerhaft gedemütigt gefühlt habe. In Folge dessen hat sich mein Herz viel zu oft gegenüber meiner Frau verschlossen, auch in Momenten wo sie mich gebraucht hat. Dies löst dann bei ihr wiederum Frust aus und die nächste Eskalation bahnt sich an. Ich übe mich jetzt darin, die destruktiven Streitsituationen mit einem klaren "Stop!" aufzulösen und auch den Mut aufzubringen, das Thema später nochmal anzusprechen.

Wir haben heute ein langes und gutes Gespräch geführt und konnten uns über dieses Thema gut austauschen. Des weiteren haben wir festgestellt, dass wir in einer Beziehung leben, in der wir beide sowohl "Mann" als auch "Frau" - Attribute ausleben. Dadurch dass wir sehr viele Verantwortlichkeiten zu gleichen Teilen aufteilen, geraten wir beide manchmal in Situationen, die zu meistern eigentlich nur einer von uns wirklich gut kann. Mal ein Beispiel: Ich bin als Mann der bessere im Fordern und Fördern unserer Kinder und sie ist als Frau besser im Organisieren, Harmonisieren und Empathie zeigen. Dennoch erwarten wir bisher voneinander, das beide beide Rollen einnehmen können, und das auch noch in der Qualität des anderen. Das gelingt uns natürlich nicht und wir fühlen uns beide oft viel zu hohen Ansprüchen ausgesetzt. Im Grunde haben wir das Ideal versucht zu leben, das beide gegenüber den Kindern perfekt sein sollen und Mama und Papa-Qualitäten möglichst bei beiden zu finden sind. Das möchten wir jetzt ändern. Es ist kein Wunder, denke ich, dass wir uns unter solchen Ambitionen nicht mehr als Mann und Frau erleben und uns die Polarität fehlt.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#9
Mal ein Beispiel: Ich bin als Mann der bessere im Fordern und Fördern unserer Kinder und sie ist als Frau besser im Organisieren, Harmonisieren und Empathie zeigen.
Wenn ihr da mal nicht in eine Falle tappt und euch wieder auf Dinge versteift, die ihr nicht leisten könnt.
Die eigenen Stärken zu kennen ist wichtig, aber so einfach nach Geschlecht würde ich mir das nicht machen.
 
Dabei
3 Sep 2023
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#10
Ich muss leider noch hinzufügen, dass ich es ziemlich egoistisch von dir finde, Musikus, dass du dich über den mangelnden oder seltenen Sex beklagst und sogar darüber nachdenkt, dir da eine andere Frau zu suchen. Ich halte es deswegen für egoistisch, weil dir deine Frau in den letzten Jahren 4 Kinder geschenkt hat. Du scheinst nicht zu verstehen, was 4 Schwangerschaften in so kurzer Zeit und eventuell Stillen (das weiß ich ja nicht) für den eigenen Körper bedeuten. Das ist eine extreme Belastung und bedeutet extreme Veränderungen. Vielleicht recherchiert du da nochmal oder fragst einen Arzt, der es dir erklärt. Dass man bis zu 1 oder 2 Jahren nach der Geburt und Stillzeit keine Lust auf Sex hat, ist normal und kommt durchaus häufig vor. Es gibt Frauen, die richtig Probleme mit dem veränderten Körper haben und sich nicht mehr wohlfühlen. Das scheint für dich aber allein das Problem deiner Frau zu sein. Das ist ein Irrtum. Denn sie hat mit den Kindern auch in deine Zukunft investiert und mit ihrem Körper bezahlt. Dein Job ist es, Geduld zu haben, sie zu bestärken und Verständnis aufzubringen. Zeige ihr, dass du stolz auf ihre Leistung bist und sie schön ist. Setz sie nicht unter Druck und lass ihre Wunden heilen. Du kannst viel tun, damit ihr irgendwann auch wieder ein erfülltes Sexleben habt. Aber wenn du dir lieber "was Frisches" suchst, dann ist das eine Verachtung ihr gegenüber, die nicht mehr zu kitten wäre.
Hallo Badesalz, ich finde Deine Ausführungen völlig richtig. Aber leider hast Du mich falsch verstanden, oder ich habe es nicht gut formuliert. Mir geht es um Sehnsucht nach Nähe und Anziehung. Etwas, das wir meiner Meinung nach bisher nur wenig und nur in schwachen Ausprägungen erlebt haben. Das sind für mich Begegnungen mit offenem Herzen und tiefer Verbundenheit, in der wir uns der Anziehung zueinander hingeben können. Für mich ist das eine Beziehungsqualität, die ich mir wünsche, die sich dann natürlich auch beim Sex zeigt.
 
Dabei
3 Sep 2023
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#11
Wenn ihr da mal nicht in eine Falle tappt und euch wieder auf Dinge versteift, die ihr nicht leisten könnt.
Die eigenen Stärken zu kennen ist wichtig, aber so einfach nach Geschlecht würde ich mir das nicht machen.
Das ist völlig richtig, und die Gefahr sollten wir im Blick haben. Der Gedanke ist aber nicht, ein Ideal gegen das andere zu tauschen, sondern sich auf dass zu besinnen, was wir gut können. Was die Fähigkeiten angeht, sind wir eigentlich klassisch Mann und Frau, wir müssen uns aber auch dazu bekennen.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#12
Ich glaube nicht, dass es "klassisch Mann und Frau" gibt und ich glaube auch, dass Kinder davon profitieren, wie sie verschiedene Erwachsene die gleichen Dinge auf verschiedene Weise machen sehen, aber probiert euch mal aus.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#13
Ich übe mich jetzt darin, die destruktiven Streitsituationen mit einem klaren "Stop!" aufzulösen und auch den Mut aufzubringen, das Thema später nochmal anzusprechen.
Das finde ich schon mal sehr gut.
Wir haben heute ein langes und gutes Gespräch geführt und konnten uns über dieses Thema gut austauschen. Des weiteren haben wir festgestellt, dass wir in einer Beziehung leben, in der wir beide sowohl "Mann" als auch "Frau" - Attribute ausleben.
Schön dass ihr sachlich darüber sprechen konntet, und eure Analyse finde ich recht interessant.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#15
Mir geht es um Sehnsucht nach Nähe und Anziehung. Etwas, das wir meiner Meinung nach bisher nur wenig und nur in schwachen Ausprägungen erlebt haben. Das sind für mich Begegnungen mit offenem Herzen und tiefer Verbundenheit, in der wir uns der Anziehung zueinander hingeben können. Für mich ist das eine Beziehungsqualität, die ich mir wünsche, die sich dann natürlich auch beim Sex zeigt.
Warte mal, fehlte dir das von Anfang oder seit den Kindern? Achso, ihr seid 8 Jahre zusammen und das älteste Kind ist 6... waren vier Kinder immer dein Traum?
 
Dabei
3 Sep 2023
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#16
Warte mal, fehlte dir das von Anfang oder seit den Kindern? Achso, ihr seid 8 Jahre zusammen und das älteste Kind ist 6... waren vier Kinder immer dein Traum?
Das fehlte leider von Anfang an. Ich würde aber sagen, dass da dennoch eine Leidenschaft ist. Es ist schwer für mich, das zu erklären: Es gibt aus meiner Sicht eine starke Kraft, die uns zusammen hält. Es ist als gehörten wir einfach zusammen. Ich habe nie das Gefühl gehabt, bei der falschen Frau zu sein. Immer waren da klare Gedanke wie diese hier: "Sie ist die richtige für mich. Mit ihr möchte ich alt werden." Ich erkläre mir das als spirituelle Anziehung, so als hätten wir gemeinsam eine Aufgabe zu lösen. Ich bin mir z.B. sicher dass wir uns unbewusst füreinander entschieden haben, weil es uns immer wieder in die Aufarbeitung unserer Kindheit "schubst". Es ist für mich so, als hätten wir das Potential und auch den Drang, uns ganz füreinander zu öffnen und fallen zu lassen, schaffen es aber nicht.

Zu den Kindern: das erste Kind kam ungeplant und das hat mich anfangs total verängstigt und ins kalte Wasser geworfen. Ich hatte nie den Wunsch nach einer kinderreichen Familie, Kinder waren nie ein Thema für mich. Ich war neutral, habe mich damit einfach nicht beschäftigt. Aber mit der Geburt unseres Sohnes hat sich alles geändert. Ich finde es wunderbar. Nun liebe ich es, Papa zu sein und ich finde es ganz toll mit vier Kindern. Meine Frau war zwar immer die erste, die sich ein neues Kind gewünscht hat, aber ich habe jedes mal recht schnell gesagt: "Okay, warum nicht?"
 
Dabei
3 Sep 2023
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#17
Ich möchte Euch nochmal fragen, wie ich dem Thema Vertrauen begegnen soll. Auch, wenn wir unsere Streitkultur verbessern können, so bleibt für mich das Problem, das meine Frau in mir jemanden sieht, der sie immer wieder enttäuscht und ihre Bedürfnisse nicht ernst nimmt. Ob sie mir das nun in Ruhe sagt oder laut und wütend: Ich bin für sie jemand, der sie oft nicht gut behandelt. Sie wirft mir dann vor, wie ihr Vater oder wie meine Mutter zu sein: egoistisch, respektlos und unempathisch. Ich kann dieses schlechte Bild von mir nicht akzeptieren und glaube, dass sie schlechte Erfahrungen mit mir, die es natürlich manchmal gibt, nicht richtig einordnen kann und sie als Bestätigung nutzt für eine ziemlich düstere Sicht nach Außen. Sie fühlt sich auf sich allein gestellt und glaubt, dass niemand in der Lage ist, ihr Gutes zu tun. Sie hat keine Freunde und es fällt ihr schwer, in Verbindung mit anderen zu kommen. Sie ist tatsächlich ziemlich allein und ich bin der einzige, der tiefere Gespräche mit ihr führt, ihr einziger Freund. Ich bemühe mich schon lange, ihr Gutes zu tun, aber es gelingt mir einfach nicht, sie davon zu überzeugen, dass ich nicht so schlecht bin, wie sie es von mir denkt. Das lässt mich ziemlich verzweifeln...
 
Dabei
24 Sep 2017
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#18
Ich glaube nicht, dass es etwas gibt, das deine Frau von deiner Ehrlichkeit und Fürsorge überzeugt, wenn sie sich darauf nicht einlassen will.
Wenn sie aber bereit ist, gibt es für dich auch keine 12 Heldentaten, die du bestehst und dann ist alles gut, es ist kontinuierliche Arbeit. Und wie das zu tun ist, das muss dir deine Frau sagen. Dafür muss sie sich dessen aber bewusst sein /werden. Und dann bereit sein, dir das verständlich mitzuteilen - da kann sie gleich ihre "Empathie zeigen".
Ich glaube, ihr Fehlen an sozialen Kontakten ist ein Problem. Naja, vielleicht auch nicht, vielleicht ist sie ja glücklich so, ich kann mir das aber nicht vorstellen. Weißt du, wie sie ihre neugewonnene Freizeit denn verbringt? Vielleicht trifft sie ja neue Leute bei einem Hobby, das sie entdeckt...
 
Dabei
24 Sep 2017
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#19
Das fehlte leider von Anfang an. Ich würde aber sagen, dass da dennoch eine Leidenschaft ist. Es ist schwer für mich, das zu erklären: Es gibt aus meiner Sicht eine starke Kraft, die uns zusammen hält. Es ist als gehörten wir einfach zusammen. Ich habe nie das Gefühl gehabt, bei der falschen Frau zu sein. Immer waren da klare Gedanke wie diese hier: "Sie ist die richtige für mich. Mit ihr möchte ich alt werden." Ich erkläre mir das als spirituelle Anziehung, so als hätten wir gemeinsam eine Aufgabe zu lösen. Ich bin mir z.B. sicher dass wir uns unbewusst füreinander entschieden haben, weil es uns immer wieder in die Aufarbeitung unserer Kindheit "schubst".
Dazu kann ich leider nicht viel Gutes sagen, weil ich das nicht nachvollziehen kann - das ist ja aber eigentlich egal.
Ich habe mit meiner jetzigen Frau auch viel Kindheits- und Jugend-Aufarbeitung gemacht ohne dass Leidenschaft fehlt. Ich würde nicht (mehr) auf Idee kommen, jemanden als eine richtige Person zu bezeichnen, wenn das nicht da wäre, darum wirkt für mich diese "sprituelle Anziehung" wie eine Ausrede. Und die Aufgabe, die habt ihr 100%,nochceuer Leben lang.
Hauptsache ist, dass du das Gefühl hast, genau da zu sein, wo du hin möchtest. Schwung und Verbundenheit lässt sich vielleicht aus dieser spirituellen Verbindung ziehen?
 
Dabei
3 Sep 2023
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#20
Dazu kann ich leider nicht viel Gutes sagen, weil ich das nicht nachvollziehen kann - das ist ja aber eigentlich egal.
Ich habe mit meiner jetzigen Frau auch viel Kindheits- und Jugend-Aufarbeitung gemacht ohne dass Leidenschaft fehlt. Ich würde nicht (mehr) auf Idee kommen, jemanden als eine richtige Person zu bezeichnen, wenn das nicht da wäre, darum wirkt für mich diese "sprituelle Anziehung" wie eine Ausrede. Und die Aufgabe, die habt ihr 100%,nochceuer Leben lang.
Hauptsache ist, dass du das Gefühl hast, genau da zu sein, wo du hin möchtest. Schwung und Verbundenheit lässt sich vielleicht aus dieser spirituellen Verbindung ziehen?
Danke für Deine beiden Beiträge. Ich befürchte dass es alles viel schwieriger ist, als ich mir das eingestehen möchte. Meine Frau ist ziemlich unglücklich mit ihrem Leben. Sie schafft es trotzdem, eine fürsorgliche und liebevolle Mutter zu sein, die auch Spaß mit den Kindern hat. Ich bewundere sie dafür. Aber abseits ihrer Mutterrolle ist sie ziemlich unerfüllt und reibt sich sehr an der Welt. Ich suche seit Anfang an bei ihr nach Bestätigung dafür dass ich okay bin. Es gab vieles, was sie mal an mir toll fand, so dass ich früher mit ihrer Kritik besser umgehen konnte. Mittlerweile sieht sich mich nach meinem Eindruck fast nur noch als negativ. Ja, es gab schon Leidenschaft und wirklich schönen Sex, auch noch vor kurzem. Wie gesagt, ich kann unsere Verbindung schwer beschreiben. Außenstehende sehen in uns ein Paar das gut zusammen passt.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#21
Außenstehende sehen in uns ein Paar das gut zusammen passt.
Das ist ja schön, hat aber nichts zu bedeuten...
Ich suche seit Anfang an bei ihr nach Bestätigung dafür dass ich okay bin.
Und du hast das Gefühl, dass das zu viel verlangt ist? Wir suchen ja alle nach Bestätigung, wir wollen von unseren Partner:innen angenommen werden. Schaffst du dich nicht mehr selbst okay zu finden ohne sie?
Aber abseits ihrer Mutterrolle ist sie ziemlich unerfüllt und reibt sich sehr an der Welt.
Sieht sie das auch so? Hat sie das angesprochen? Hat sie die Möglichkeit, temporär etwas anderes zu sein als Mutter? Was wünscht sie sich denn?
Vermutlich ist es komplizierter, ja. Aber das bedeutet ja nicht, dass man nicht etwas machen kann. ❤️
 
Dabei
3 Sep 2023
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#22
Und du hast das Gefühl, dass das zu viel verlangt ist? Wir suchen ja alle nach Bestätigung, wir wollen von unseren Partner:innen angenommen werden. Schaffst du dich nicht mehr selbst okay zu finden ohne sie?
Du stellst gute Fragen. Ich habe das Gefühl dass es richtig ist, zu erwarten, dass meine Frau mir mehr positive als negative Eigenschaften zuschreibt, dass sie mich als Bereicherung für ihr Leben sieht. Ich habe aber auch das Gefühl dass es richtig ist, meiner Frau zu erlauben, in negativen Stimmungen zu sein, in denen sie sich an mir reibt und mich nicht mag. Ich glaube, es kommt auf das Verhältnis an. Und das ist bei uns einfach nicht stimmig. Es vergeht kein Tag, an dem sie nicht etwas an mir auszusetzen hat. Oft sind es gleich mehrere Dinge, die sie stören. Beispiele: "Du hörst mir nicht zu", "Du hast mich da eben nicht respektiert", "Ich bin Dir nicht wichtig, mal wieder ist Dir was anderes wichtig", "Ich habe Dir das doch schon dreimal gesagt und Du hast es trotzdem nicht gemacht"...

Ich finde mich selbst ziemlich okay und ich kann sehr gut alleine klar kommen. Was mich antriggert ist Ablehnung. Ich versuche, dann dafür zu kämpfen, dass meine Frau (oder derjenige sonst, der es tut) sein Bild von mir wieder korrigiert. Ich habe mich in den letzten Jahren ziemlich verändert und kann nun viel besser damit klarkommen, wenn ich merke, dass jemand ein schlechtes Bild von mir hat. Aber ich habe besonders zu Anfang der Beziehung mit meiner Frau furchtbar dafür gekämpft, dass sie ihre negativen Urteile über mich korrigiert. Ich fühle mich in der Beziehung wie ein Prügelknabe. Vor 6 bis 8 Jahren sehe ich mich als schwachen Jungen, der sich wegduckt und die Schläge nicht abwehren kann. Jetzt sehe ich mich eher als Koloss, der die Attacken einfach aushält oder an sich vorbeiziehen lässt. Eine neue Rolle, die ich jetzt entwickle, ist die des Kriegers, der aggressiv stop sagt, wenn die Grenzen des Respekts überschritten werden und der dann die Situation verlässt. Doch ich bin sehr unglücklich damit.

Sieht sie das auch so? Hat sie das angesprochen? Hat sie die Möglichkeit, temporär etwas anderes zu sein als Mutter? Was wünscht sie sich denn?
Vermutlich ist es komplizierter, ja. Aber das bedeutet ja nicht, dass man nicht etwas machen kann. ❤️
Ja, das sieht sie auch so. Sie bekennt sich schon zu ihren Problemen und sucht auch immer wieder nach Lösungen. Es macht kaum einen Unterschied ob sie sich wütend äußert oder in einem guten Moment mit mir spricht: sie hat große Probleme mit der Welt, kann sich schlecht anpassen und mit Menschen verbinden. Sie sieht vieles als kritisch und nur weniges als gut an. Sie könnte jederzeit Dinge für sich tun, das biete ich ihr immer wieder an. Es ist allerdings problematisch, wenn sie sich zu Hause zurück ziehen möchte und die Kinder da sind. Die suchen nämlich dann nach ihr und sie kann sie nicht zurück weisen. Ich schaffe es nicht, die Kinder immer von ihrer Tür fernzuhalten. Ich muss dann also mit den Kindern wegfahren was ich auch manchmal mache. Ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn sie mal allein verreisen würde. Aber sie macht das nicht obwohl sie sogar sagt dass ihr das gut tun würde. Das Problem ist auch, dass sie unsere Jüngste, die nun 14 Monate alt ist, noch stillt. Alle anderen Kinder waren mit einem Jahr abgestillt aber nun tut sich meine Frau unglaublich schwer damit, das Stillen zu beenden. Obwohl sie es möchte (so sagt sie es mir). Ist allerdings auch ein schwieriges Thema und vielleicht ist es auch okay wenn es noch etwas weitergeht.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#23
Eine neue Rolle, die ich jetzt entwickle, ist die des Kriegers, der aggressiv stop sagt, wenn die Grenzen des Respekts überschritten werden und der dann die Situation verlässt. Doch ich bin sehr unglücklich damit.
Das verstehe ich, dass dir das nicht gefällt, das klingt auch richtig furchtbar. Warum sollte man in einer Partnerschaft einen Angreifenden haben und einen, der das abwehren muss?! Das ist eine schwierige Dynamik und nicht wertschätzend - also vermutlich genau das, was sie dir vorwirft. Dieser Kreis muss durchbrochen werden, @Badesalz hat dazu ja schon etwas geschrieben.
sie hat große Probleme mit der Welt,
Die Welt ist auch abgefucked, vielleicht findet sie sich ja eine Art Aktivismus oder Bewegung - einfach, etwas tun - wieder und engagiert sich!
Ich schaffe es nicht, die Kinder immer von ihrer Tür fernzuhalten.
Kinder sollten lernen, dass es okay ist, Grenzen zu haben und alleine sein zu wollen! So stecken sie auch ihre eigenen Grenzen ab und haben kein schlechtes Gewissen, wenn sie etwas für sich machen.
nun tut sich meine Frau unglaublich schwer damit, das Stillen zu beenden.
Das Thema Stillen ist auch richtig schwer und gesellschaftlich auch.. Vielleicht kann jemand anderes hier etwas raten?
 
Dabei
3 Sep 2023
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#24
Das verstehe ich, dass dir das nicht gefällt, das klingt auch richtig furchtbar. Warum sollte man in einer Partnerschaft einen Angreifenden haben und einen, der das abwehren muss?! Das ist eine schwierige Dynamik und nicht wertschätzend - also vermutlich genau das, was sie dir vorwirft. Dieser Kreis muss durchbrochen werden, @Badesalz hat dazu ja schon etwas geschrieben.
Danke, dass Du mir das sagst. Kennst Du den Spruch "Widersache ist auch eine Form der Wertschätzung"? Ich glaube, dass ich das lange so gesehen habe. Dass ich also in ihrem Kampf mit mir eine Art Liebesbeweis gesehen habe. Das ist auch meine Kindheitsperspektive auf meine Mutter. Doch tief in mir geht es mir ziemlich schlecht damit. Du hast Recht, es ist nicht im herkömmlichen Sinne wertschätzend und es belastet die Beziehung. Das ist wichtig, dass ich das verstehe. Ich habe ein großes Talent, das zu verdrängen.

Zu den anderen drei Dingen kann ich Dir sagen, dass ich es genau so sehe wie Du. Doch es ist unglaublich schwer, meine Frau dazu zu bewegen, sich zu trauen, etwas für sich zu tun und / oder sich abzugrenzen. Ganz schnell ist da bei ihr das Gefühl, bedrängt zu werden und dann macht sie zu. Sie schafft es derzeit immerhin, zu joggen und gelegentlich Yoga zu machen. Das finde ich gut. Wofür sie allerdings unglaublich viel Energie aufbringen kann, ist, mit den Kindern etwas zu unternehmen oder für sie etwas zu organisieren. Ich halte das für zu viel weil ich da keine gute Balance sehe im Verhältnis der Selbstfürsorge zur Fremdfürsorge. Ich sehe aber auch, dass sie darin Sinn erfährt und auch glückliche Momente erlebt. Also bremse ich sie nur im Notfall, wenn ich merke dass sie in die Überforderung gerät.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#25
aber nun tut sich meine Frau unglaublich schwer damit, das Stillen zu beenden.
Ich habe mal gelesen, dass es Frauen gibt, die regelrecht süchtig danach sind, schwanger zu sein und zu stillen. "Bumpaholic" nennt man so was.
Hat sie sich vielleicht sogar extra deshalb immer wieder schwängern lassen? Dich immer wieder dazu überredet? Um was zu stillen zu haben? Denn so lässt sich auch gut ein gewisser Madonnenschein pflegen und der Mann fernhalten.
Und man kann sich gut darauf ausruhen, dem Mann soundsoviele Kinder geschenkt und den eigenen Körper dafür hergegeben zu haben. Dafür ist dann der Mann natürlich für den Rest seines Lebens verpflichtet, der Frau vor grenzenloser Dankbarkeit zu Füßen zu liegen und 24/7 ihren ausgeleierten Bauch und ihre Hängebrüste anzubeten. Denn sie hat sich ja für ihn so hergegeben, geradezu geopfert. Ganz klar.
Und wehe, der Mann tut's nicht, dann ist Terror.
Und wehe, der Mann wendet sich einer Frau zu, die gesund in der Birne ist, die verhütet und ihr Ding macht, statt ihm im Hosenschlitz zu hängen - dann ist erst recht Terror.

@Musikus1234 , wann hat deine Frau eigentlich mal zu eurem Lebensunterhalt beigetragen? Und was und wieviel? Oder durftest nur du ackern, während sie im Nebenzimmer selbstmitleidig einen auf "Maria durch ein' Dornwald ging" machte?

Junge, @Musikus1234 , komm in die Gänge! Statt immer und immer wieder wie doof an dieser Frau herumzuschwängern, schmeiß sie 'raus! Oder geh selbst. Deine Frau hat nichts weiter als Luxusprobleme, die soll sie sonstwo ablassen, aber nicht an dir! Du bist nicht ihr Deckhengst und nicht ihr Fußabtreter! Die soll dich endlich unterstützen und was zum Lebensunterhalt beitragen, bevor sie auch nur ansatzweise den Mund aufmacht!

PS: Ab 30 kannste als Erwachsener nicht mehr deine Eltern für deinen Psychokram verantwortlich machen. Ihr beide sowieso nicht, da ihr ja nunmehr selbst Eltern seid.
 
Dabei
3 Sep 2023
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#26
Landlady, ich danke Dir für Deinen Beitrag und Deine erfrischend forsche Sprache! :) Ich glaube aber, dass Du Situation nicht ganz richtig erfasst hast bzw. Deine Interpretation geht mir viel zu weit. Wir tragen zum Beispiel beide zu gleichen Teilen für unseren Lebensunterhalt bei. Es mag sein, dass an Deiner These über die Schwangerschaften etwas dran ist aber was Du schreibst, ist ja eine rein negative Auslegung, viel zu undifferenziert. Ich kann Dir aber auf jeden Fall zustimmen, dass ich in die Gänge kommen muss.

Zu Deinem PS: Richtig. Ich möchte aber dagegen halten, dass die Psyche eines jeden Menschen von der Konditionierung auf die Eltern geprägt ist. Ein erwachsener Umgang damit ist die Eigenverantwortung, das Anpacken der Probleme und nicht die Schuldsuche, ganz klar. Aber als Erklärung für die Eigenarten werden die Eltern immer herhalten müssen. Denn da liegt für vieles der Ursprung.
 
Dabei
22 Mrz 2021
Beiträge
952
#27
Deine erfrischend forsche Sprache
ist auf jeden Fall klarer und deutlicher als dein - und deiner Frau? - Psychoblabla. Hoffentlich werden eure Kinder nicht auch so.

Wir tragen zum Beispiel beide zu gleichen Teilen für unseren Lebensunterhalt bei.
Ja? Wie denn? Sie, indem sie zum Joggen und zum Yoga geht?
Und hat Yoga nicht irgendwas mit innerer Mitte, Ausgleich und Entspannung zu tun? Wieso schreit sie dann mit dir 'rum, beschimpft dich und schmeißt mit Gegenständen? Ist das der Nutzen, den ihr aus ihrem Yoga zieht?

ist ja eine rein negative Auslegung, viel zu undifferenziert.
Nee - nicht negativ und undifferenziert, sondern klar, deutlich und vor allem realistisch.

Aber als Erklärung für die Eigenarten werden die Eltern immer herhalten müssen. Denn da liegt für vieles der Ursprung.
Oh, dann darf man ja schon auf die vier Psychokrüppel gespannt sein, die ihr da heranzüchtet.
Stelle ich mir dann noch vor, dass jedes dieser vier seinerseits vier weitere in die Welt setzt, die den hingebungsvoll gepflegten und vererbten familiären Psychoknacks weiterpflegen und vererben, dann wird mir nicht besser.

Ich kann Dir aber auf jeden Fall zustimmen, dass ich in die Gänge kommen muss.
Ich als du hätte die Vasektomie längst hinter mir, schon allein, um bei der nächsten Frau wirklich Liebes-Partner sein zu dürfen, statt Schwängerer sein zu müssen.
Außerdem dürfte der Unterhalt für vier Kinder ganz schön zu Buche schlagen. Da wäre mir als du jedes weitere echt zu viel.

Noch besser: Falls deine Frau sich womöglich so ganz bumpaholic ein eigenes Sinfonieorchester zeugen möchte, so soll sie das mit deinem Nachfolger tun - der dann am besten auch gleich die vier adoptiert, die sie mit dir hat. Dann hast du nämlich keine Unterhaltsverpflichtungen mehr und bist ein freier Mann.

Also, unterm Strich: Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder du machst so weiter wie gehabt oder nicht. So wie gehabt möchtest du nicht, denn deshalb bist du ja hier und fragst nach Rat.

Ich als du sähe zu, wie ich mir diese Frau mitsamt ihrem Jogging und Yoga vom Hals halte. Acht Jahre sind genug. Was in diesen acht Jahren nicht gegangen ist, wird auch in Zukunft nicht gehen.
Und für eure Kinder ist ein geschiedenes Elternpaar wahrscheinlich nicht mal halb so schlimm wie ein verheiratetes, bei dem die Tassen fliegen.
 
Dabei
3 Sep 2023
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14
#29
Landlady, danke Deine Botschaft ist angekommen. Ich habe Deine Sicht verstanden und sage Dir noch einmal: Du interpretierst zu viel und machst falsche Annahmen. Ich finde Deine letzte Nachricht zum Großteil arrogant und übergriffig. Ich bitte Dich: Bleib diesem Thread von nun an fern.
 
Dabei
24 Sep 2017
Beiträge
2.853
#30
Ich verstehe zwar, dass dir die Formulierung sauer aufstößt, aber ich möchte auch einwerfen, dass du dich schon fragen könntest, ob an diesen Aussagen nicht etwas dran ist:
Oh, dann darf man ja schon auf die vier Psychokrüppel gespannt sein, die ihr da heranzüchtet.
Und für eure Kinder ist ein geschiedenes Elternpaar wahrscheinlich nicht mal halb so schlimm wie ein verheiratetes, bei dem die Tassen fliegen.
Zum ersten eben, dass ihr als Eltern nicht Aufgearbeitetes an eure Kinder weitergebt - was zum Teil vermutlich gar nicht unüblich ist und mitunter auch ein Grund, warum ich mich persönlich gegen Kinder entschieden habe, aber es ist frustrierend, dass ihr von diesen Problemen wisst, die ihr habt (ich vermute, das wissen sonst wenige Eltern), und vermeintlich nichts dagegen tun könnt und zum anderen, dass ihr in eurem Umgang miteinander ein Vorbild seid und euch überlegen müsst, wie ihr miteinander umgehen wollt, denn es geht seit 6 Jahren nicht mehr um euch allein.
Hat keiner von euch beiden je eine Therapie gemacht oder sich das mal überlegt?
 
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