"Ich wurde wach als die ersten zarten Sonnenstrahlen sich ihren Weg durch das verdreckte Fenster auf mein Gesicht suchten. Es muss eine harte Nacht gewesen sein, flüchtige Bilder von Titten und Körpern die sich rhythmisch zu lustvollem Stöhnen bewegen, Gläser, Eis - zu flüchtig um zu erkennen ob es Erinnerung an die letzte Nacht waren. Was immer auch passiert ist, was übrig blieb ist das vertraute Gefühl der Leere und diese schreckliche Trockenheit im Mund und nur ein Gedanke: Wasser, klares, kühles Wasser!
Ich versuchte meine Augen zu öffnen aber mehr als ein unscharfes, verschwommenes Bild war mir nicht vergönnt. Überall Klamotten, alte Zeitungen und irgendwelches Zeugs. Ich tastete mich vor, bis ich zu einem Haufen dreckiger Teller mit getrockneten Essenresten, Tassen mit unidentifizierbaren Flüssigkeitsresten und etlichen schillernden Schimmelkolonien vorgestoßen war. Hinter all dem kann doch nur das Spülbecken sein und da gibt's auch Wasser! Hastig und leicht angewidert räumte ich alles beiseite um dann ernüchternd festzustellen, dass es nicht das Spülbecken sondern ein Sessel war. So kann das nicht weiter gehen!
Mein Blick wurde langsam klarer, ich schaute mich um und mir wurde das ganze Ausmaß klar. Alles verdreckt und vermüllt, das ist kein Zustand! Aber um es zu beseitigen bräuchte ich Tage und mit diesem Durst geht es überhaupt nicht! Eine Lösung muss her und zwar eine schnelle! Zwischen all dem Dreck, Gerümpel und Müll fixierte sich mein Blick auf einen Vorschlaghammer. Warum nur? Ich nahm den Hammer und fing an ein Loch in die Wand zu schlagen, gerade groß genug um einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Ich sah ein schönes, aufgeräumtes Wohnzimmer, sogar einen Barwagen mit Getränken. Ich rief "Hallo?!" wärend ich das Loch in der Wand vergrößerte. Mir viel ein, dass meine Nachbarn in den Urlaub gefahren sind und ich keine Antwort zu erwarten hätte. Mir war es egal, ich hatte Durst und musste einen Weg aus diesem Dreck finden, ich habe schliesslich besseres zu tun als Müll beseitigen. Ich stieg durch das Loch in der Wand und spürte die Erleichterung. Alles war so schön ordentlich und sauber, so gemütlich, einfach perfekt! Ich schob die Kommode vor das Loch in der Wand und überlegte erst Mal hier zu bleiben, bis ich eine Lösung gefunden hätte, empfand es aber dann als Zeitverschwendung und beschloss einfach, dass dies nun meine Wohnung ist, war ja auch viel besser als dieses alte Drecksloch in dem ich vorher gewohnt habe."
Frei nach William Kotzwinkle's Fan-Man ^^
Nur für dich Trolly.