Leider ist durch eine große Dummheit meinerseits unsere Beziehung in eine sehr ernste Krise geraten...
Dazu muss ich aber etwas weiter ausholen:
Ich erzählte ihr einfach nicht die Wahrheit über einen gescheiterten Immobilienverkauf und die daraus folgenden Konsequenzen.
Ich wollte sie damit nicht belasten, aber sie denkt nun, ich wäre nicht ehrlich gewesen und hätte sie belogen.
Es geht darum, dass ich sie immer bei ihr zu Hause besuchte.
Sie fragte oft, wann ich sie denn zu mir holen wollte, sie wollte meine Stadt besser kennenlernnen, wie ich lebe, meinen Freundeskreis usw.
Denn ihr Haus ist ihr keine Heimat mehr, sehr stark Erinnerungsbelastet.
So bestand sie vor 14 Tagen darauf, mich zu besuchen, am Telefon gestand ich ihr, dass meine neue Wohnung noch sehr spartanisch eingerichtet und nicht auf Besuch ausgerichtet ist.
Und das der Verkauf der Immobilie meiner Mutter, des alten Elternhauses, die ihre Unterbringung im Pflegeheim finanzieren sollte, gescheitert ist.
Der Käufer ist zahlungsunfähig und damit musste der Kaufvertrag über die Sonderkündigungsklausel Zahlungsunfähigkeit gekündigt werden.
Diese Tatsache hat sich nun auf meine finanzielle Situation ausgewirkt, jeden Monat sind 2.600 Euro fürs Pflegeheim fällig....
...Ich musste Vorleistung bringen und hatte kein Geld um die Einrichtung komplettieren zu können und Gott sei Dank einen verständigen Vermieter.
Sie war stocksauer, sagte, das wäre "einfach nur Sche***e!!", dass ich ihr nicht reinen Wein eingeschenkt habe und dass sie nachdenken müsse.
Ich schickte ihr Ende letzter Woche einen Strauß Blumen an ihre Arbeitsstelle, sie meldete sich bei mir und das wir miteinander reden müssen.
So kam sie letzten Sonntag zu mir, zum alten Haus und ich sah sofort, was ich da angerichtet hatte...
Kein Lächeln..
Sie sagte "Ich will dich nicht umarmen, aber ich kann nicht anders!"
"Warum hast du mich belogen?"
"Warum hast du mich allein gelassen?"
Wir redeten sehr lange miteinander und fragten uns immer wieder "was sollen wir jetzt machen?"
"Du hast mir so gutgetan!!"
"Ich habe mich so viel besser gefühlt!"
Wir umarmten uns wieder und ich fing an zu weinen, ich konnte es einfach nicht zurückhalten, denn ich dachte, ich habe sie verloren!
Ich habe seit dem Tod menes Vaters vor ca 20 Jahren nicht mehr so geweint wie am Sonntag.
Sie sagte "Du kannst wenigstens noch weinen, ich kann das nicht mehr."
Wir hielten uns lange so umarmt.
"Mensch, ich liebe dich doch auch!!"
Wir küssten uns nocheinmal und dann ging sie.
Ich winkte ihr lange nach.
Wir sagten auch, dass wir beide erst mal etwas Abstand brauchen.
Am Montag danach, also Vorgestern, kam die Maklerin mit einem Kaufinteressenten für das Haus und das Grundstück zur Besichtigung und zwei Stunden später waren wir uns handelseinig.
Ich habe eine Finanzierungszusage der Hausbank des Käufers, ein Notartermin zur Unterschrift wird anberaumt.
Keine 24 Stunden nach ihrem Besuch.
Ich denke, ich werde erst einmal Funkstille bewahren und mich erst dann melden, wenn ich die Möglichkeit habe, neues Vertrauen aufbauen zu können.
Mein Bruder hilft mir mit etwas Geld aus für die Wohnung.
Es besteht immer noch diese ungeheure Anziehungskraft zwischen uns, auch am Sonntag war dies Kraft kaum zu kontrollieren.