
- Dabei
- 6 Jul 2016
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Hallo liebe Community,
mich belastet seit geraumer Zeit ein ziemlich Problem in meiner Beziehung, zu dem ich einfach keine Lösung finde. Ich versuche, das Ganze so gut wie möglich zu erklären, obwohl da ziemlich viel hinter steckt.
Ich bin mit meiner Freundin seit 4 1/4 Jahren zusammen. Seit knapp 1 1/2 Jahren wohnen wir zusammen. Davor waren wir in einer Fernbeziehung (~300km), sodass wir uns nur 1 - 2 mal im Monat am Wochenende sehen konnten. Ziemlich zu Anfang der Beziehung bin ich meiner Freundin aus diesem Grund fremd gegangen. Es war einmalig, ich hatte danach keinen Kontakt mehr zu dem Mädchen, es ging schlichtweg um Sex. Ich hielt es genau aus diesem Grund eine lange Zeit geheim, entschied mich aber es ihr zu sagen, bevor wir zusammen zogen. Die Zeit von dem Seitensprung bis zu dem Geständnis war sehr schwer für mich, da ich sowieso schon an Depressionen litt und mich durch die Schuldgefühle noch weiter fertig machte. Selbst danach ging es mir nicht wirklich besser und ich hab mich selbst sehr leiden lassen. Meine Freundin hielt ihre Gefühle eher hinter'm Berg, war nie wirklich sauer auf mich, lediglich etwas abweisend. Dies regulierte sich irgendwann. Wir hatten viele Gespräche, in denen ich mich sehr schwer tat meine Gefühle zu zeigen und über meine Ängste zu sprechen, da ich aus meiner Sicht das Recht verloren hatte, Ansprüche auf meine emotionale Unversehrtheit zu pochen. Ich sagte ihr jedoch letztendlich öfters, dass ihre Idee des Heimzahlens mit einer Affäre ihrerseits mich emotional kaputt machen würde und ich damit nicht umgehen könne. Sie sagte, sie würde es nicht soweit kommen lassen und sich etwas anderes suchen, um mit mir "auf der selben Stufe stehen zu können". Es kam wie es kommen musste, sie ging mir dann doch mit einem Kerl, von dem sie oft behauptete, da würde nichts laufen, fremd. Angeblich brach sie den Kontakt direkt danach ab, ich kann das aber nicht beurteilen. Wir hatten vor ca 6 Monaten einen großen Streit, in dem es um ihr abweisendes Verhalten und die fehlende Intimität ging (die Veränderung trat plötzlich ein). Im Zuge dieses Gespräches sagte sie mir dann auch nach wiederholter Nachfrage, dass sie fremd gegangen sei, obwohl sie es wochenlang vorher verneint hatte. Es folgten weitere Gespräche und eine sehr schwierige Zeit.
Mir ist aufgefallen, dass ich nie wirklich sauer auf sie war, da ich ja selbst auch fremd gegangen war, wenn auch aus anderen Gründen. Die Zeit, die dazwischen lag, war ja immens, aber trotzdem hatte ich diesen Fehler auch begangen, also denke ich, hab ich das Recht verloren, auf sie sauer zu sein. Aber ich merke, dass ich mit dieser Affäre absolut nicht umgehen kann. Vor kurzem kam das Thema wieder auf den Tisch, nachdem ich alles erfolgreich verdrängt hatte. Verdrängung hält nun mal nicht lange an. Seitdem habe ich akute Schlafprobleme, Albträume und eine zutiefst negative und nachdenkliche Grundstimmung. Mittlerweile hinterfrage ich die Beziehung, meine Gefühle zu ihr und auch, ob ich die Sache vielleicht falsch angehe. Ich merke, dass ich immer einen gewissen Sicherheitsabstand zu ihr halte, den ich nur sehr schwer niederbrechen kann.
Aus einer vorherigen Beziehung habe ich starke Bindungsängste davon getragen, weshalb mir das erneute vertrauen besonders schwer fällt (meine Freundin war darüber von Anfang an informiert). Ich gebe mir die größte Mühe mich ihr anzunähern, aber trotzdem habe ich das Gefühl, nur noch mit ihr zusammen zu sein, weil es die einfachste Option ist. Zumindest einfacher als auszuziehen etc.
Allerdings ist es schwer einzuschätzen, wie weit ich meinen Gefühlen trauen kann, da ja wieder meine Bindungsängste mitspielen.
Letztendlich denke ich, würde es mir helfen, ein paar Meinungen zu hören, ob ich überhaupt sauer auf sie sein darf. Wie soll ich am Besten damit umgehen? Egal wie oft wir das Thema ansprechen, irgendwie werde ich innerlich immer sauer, kann das aufgrund von Schuldgefühlen aber nicht zeigen bzw. ausleben. In den letzten Gesprächen sagte ich, sie würde überhaupt keine Initiative zeigen, mir zu zeigen, dass ihr das Fremdgehen wirklich leid täte. Sie würde kein Interesse an meinen Emotionen zeigen und mich nicht verstehen. Das stimmt auch so, aber sei scheint nicht zu verstehen, was ich damit meine. Bisher musste ich ihr immer ganz konkret sagen, was ich brauche und erwarte. Das setzt sie dann meistens um, aber man merkt, dass sie so in Wirklichkeit nicht ist. Dementsprechend verliert sie diese Änderungen auch schnell aus den Augen.
Aufgrund meiner Unsicherheit und auch, weil sie doch recht egoistisch ist (sie denkt in diesen Dingen kaum darüber nach, in wie weit ich Bedürfnisse habe und ist sehr unsicher, da ich sie ja abweisen könnte, wenn es mir schlecht geht), tauschen wir kaum noch Intimitäten aus, geschweige denn haben Sex.
Ich sagte ihr auch im Zuge einer der Gespräche, dass ich Angst hätte, dass sie auf Unifeiern o.ä. wieder fremdgehen könnte. Jetzt hat sie mir eröffnet, dass sie nächste Woche am Wochenende zu genau so einer geht und bei einer Freundin übernachtet. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie, es sei ja noch nicht klar, ob sie wirklich gehen würde. Jedoch war ihre erste Aussage ziemlich deutlich. Versteht sie mich wirklich nicht? Ist ihr Interesse so gering, dass sie selbst das nicht im Hinterkopf behalten kann? Ich öffne mich ihr immer wieder, obwohl sich alles in mir dagegen streubt, und immer wieder entstehen solche Situationen... ich bin ratlos. Ich habe das Gefühl, ich bin der einzige, der aktiv was dafür tut, dass wir wieder auf den gleichen Nenner kommen.
Aber trotz allem muss man ihr eins lassen: sie versucht zumindest Interesse vorzuspielen. Sie fragt manchmal, wie mein Lieblingsspiel so ist, wie weit ich da bin. Sie interessiert sich für meine Hobbies, damit wir was zu reden haben (im Prinzip fragt sie mich einfach nach oberflächlichen Dingen). Aber emotional versteht sie mich noch immer noch. Und da fragt sie auch einfach nicht nach. Zum Beispiel, WARUM ich sauer werde, wenn sie feiern geht --> weil ich Angst habe. Solche Gespräche kommen nicht zustande. Bin ich hier im Unrecht?
Entschuldigt diesen langen Text, es tut einfach gut die ganze Geschichte einmal los zu werden.
Abschließend meine Fragen:
Darf ich sauer auf sie sein?
Darf ich das auch zeigen?
Verhalte ich mich hier eventuell falsch? Sollte ich noch mehr auf sie zugehen?
Sollte ich einfach alle meine Ängste und Sorgen ablegen, mich emotional nackig machen, unabhängig davon, ob sie mich versteht und auf mich zukommt, oder nicht?
Woran merke ich, ob das alles noch zu retten ist?
Wann ist Aufgeben empfehlenswert?
Und wie werde ich diese Schuldgefühle los, die mich schon seit Jahren plagen?
Vielen Dank für eure Hilfe!
mich belastet seit geraumer Zeit ein ziemlich Problem in meiner Beziehung, zu dem ich einfach keine Lösung finde. Ich versuche, das Ganze so gut wie möglich zu erklären, obwohl da ziemlich viel hinter steckt.
Ich bin mit meiner Freundin seit 4 1/4 Jahren zusammen. Seit knapp 1 1/2 Jahren wohnen wir zusammen. Davor waren wir in einer Fernbeziehung (~300km), sodass wir uns nur 1 - 2 mal im Monat am Wochenende sehen konnten. Ziemlich zu Anfang der Beziehung bin ich meiner Freundin aus diesem Grund fremd gegangen. Es war einmalig, ich hatte danach keinen Kontakt mehr zu dem Mädchen, es ging schlichtweg um Sex. Ich hielt es genau aus diesem Grund eine lange Zeit geheim, entschied mich aber es ihr zu sagen, bevor wir zusammen zogen. Die Zeit von dem Seitensprung bis zu dem Geständnis war sehr schwer für mich, da ich sowieso schon an Depressionen litt und mich durch die Schuldgefühle noch weiter fertig machte. Selbst danach ging es mir nicht wirklich besser und ich hab mich selbst sehr leiden lassen. Meine Freundin hielt ihre Gefühle eher hinter'm Berg, war nie wirklich sauer auf mich, lediglich etwas abweisend. Dies regulierte sich irgendwann. Wir hatten viele Gespräche, in denen ich mich sehr schwer tat meine Gefühle zu zeigen und über meine Ängste zu sprechen, da ich aus meiner Sicht das Recht verloren hatte, Ansprüche auf meine emotionale Unversehrtheit zu pochen. Ich sagte ihr jedoch letztendlich öfters, dass ihre Idee des Heimzahlens mit einer Affäre ihrerseits mich emotional kaputt machen würde und ich damit nicht umgehen könne. Sie sagte, sie würde es nicht soweit kommen lassen und sich etwas anderes suchen, um mit mir "auf der selben Stufe stehen zu können". Es kam wie es kommen musste, sie ging mir dann doch mit einem Kerl, von dem sie oft behauptete, da würde nichts laufen, fremd. Angeblich brach sie den Kontakt direkt danach ab, ich kann das aber nicht beurteilen. Wir hatten vor ca 6 Monaten einen großen Streit, in dem es um ihr abweisendes Verhalten und die fehlende Intimität ging (die Veränderung trat plötzlich ein). Im Zuge dieses Gespräches sagte sie mir dann auch nach wiederholter Nachfrage, dass sie fremd gegangen sei, obwohl sie es wochenlang vorher verneint hatte. Es folgten weitere Gespräche und eine sehr schwierige Zeit.
Mir ist aufgefallen, dass ich nie wirklich sauer auf sie war, da ich ja selbst auch fremd gegangen war, wenn auch aus anderen Gründen. Die Zeit, die dazwischen lag, war ja immens, aber trotzdem hatte ich diesen Fehler auch begangen, also denke ich, hab ich das Recht verloren, auf sie sauer zu sein. Aber ich merke, dass ich mit dieser Affäre absolut nicht umgehen kann. Vor kurzem kam das Thema wieder auf den Tisch, nachdem ich alles erfolgreich verdrängt hatte. Verdrängung hält nun mal nicht lange an. Seitdem habe ich akute Schlafprobleme, Albträume und eine zutiefst negative und nachdenkliche Grundstimmung. Mittlerweile hinterfrage ich die Beziehung, meine Gefühle zu ihr und auch, ob ich die Sache vielleicht falsch angehe. Ich merke, dass ich immer einen gewissen Sicherheitsabstand zu ihr halte, den ich nur sehr schwer niederbrechen kann.
Aus einer vorherigen Beziehung habe ich starke Bindungsängste davon getragen, weshalb mir das erneute vertrauen besonders schwer fällt (meine Freundin war darüber von Anfang an informiert). Ich gebe mir die größte Mühe mich ihr anzunähern, aber trotzdem habe ich das Gefühl, nur noch mit ihr zusammen zu sein, weil es die einfachste Option ist. Zumindest einfacher als auszuziehen etc.
Allerdings ist es schwer einzuschätzen, wie weit ich meinen Gefühlen trauen kann, da ja wieder meine Bindungsängste mitspielen.
Letztendlich denke ich, würde es mir helfen, ein paar Meinungen zu hören, ob ich überhaupt sauer auf sie sein darf. Wie soll ich am Besten damit umgehen? Egal wie oft wir das Thema ansprechen, irgendwie werde ich innerlich immer sauer, kann das aufgrund von Schuldgefühlen aber nicht zeigen bzw. ausleben. In den letzten Gesprächen sagte ich, sie würde überhaupt keine Initiative zeigen, mir zu zeigen, dass ihr das Fremdgehen wirklich leid täte. Sie würde kein Interesse an meinen Emotionen zeigen und mich nicht verstehen. Das stimmt auch so, aber sei scheint nicht zu verstehen, was ich damit meine. Bisher musste ich ihr immer ganz konkret sagen, was ich brauche und erwarte. Das setzt sie dann meistens um, aber man merkt, dass sie so in Wirklichkeit nicht ist. Dementsprechend verliert sie diese Änderungen auch schnell aus den Augen.
Aufgrund meiner Unsicherheit und auch, weil sie doch recht egoistisch ist (sie denkt in diesen Dingen kaum darüber nach, in wie weit ich Bedürfnisse habe und ist sehr unsicher, da ich sie ja abweisen könnte, wenn es mir schlecht geht), tauschen wir kaum noch Intimitäten aus, geschweige denn haben Sex.
Ich sagte ihr auch im Zuge einer der Gespräche, dass ich Angst hätte, dass sie auf Unifeiern o.ä. wieder fremdgehen könnte. Jetzt hat sie mir eröffnet, dass sie nächste Woche am Wochenende zu genau so einer geht und bei einer Freundin übernachtet. Als ich sie darauf ansprach, sagte sie, es sei ja noch nicht klar, ob sie wirklich gehen würde. Jedoch war ihre erste Aussage ziemlich deutlich. Versteht sie mich wirklich nicht? Ist ihr Interesse so gering, dass sie selbst das nicht im Hinterkopf behalten kann? Ich öffne mich ihr immer wieder, obwohl sich alles in mir dagegen streubt, und immer wieder entstehen solche Situationen... ich bin ratlos. Ich habe das Gefühl, ich bin der einzige, der aktiv was dafür tut, dass wir wieder auf den gleichen Nenner kommen.
Aber trotz allem muss man ihr eins lassen: sie versucht zumindest Interesse vorzuspielen. Sie fragt manchmal, wie mein Lieblingsspiel so ist, wie weit ich da bin. Sie interessiert sich für meine Hobbies, damit wir was zu reden haben (im Prinzip fragt sie mich einfach nach oberflächlichen Dingen). Aber emotional versteht sie mich noch immer noch. Und da fragt sie auch einfach nicht nach. Zum Beispiel, WARUM ich sauer werde, wenn sie feiern geht --> weil ich Angst habe. Solche Gespräche kommen nicht zustande. Bin ich hier im Unrecht?
Entschuldigt diesen langen Text, es tut einfach gut die ganze Geschichte einmal los zu werden.
Abschließend meine Fragen:
Darf ich sauer auf sie sein?
Darf ich das auch zeigen?
Verhalte ich mich hier eventuell falsch? Sollte ich noch mehr auf sie zugehen?
Sollte ich einfach alle meine Ängste und Sorgen ablegen, mich emotional nackig machen, unabhängig davon, ob sie mich versteht und auf mich zukommt, oder nicht?
Woran merke ich, ob das alles noch zu retten ist?
Wann ist Aufgeben empfehlenswert?
Und wie werde ich diese Schuldgefühle los, die mich schon seit Jahren plagen?
Vielen Dank für eure Hilfe!
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