Vollkommen richtig. Und das ist aus meiner Sicht, so wie es sich für mich zwischen den Zeilen liest, genau der Knackpunkt. Dass sie da mehr zulässt, als sie sollte. Außerdem vermute ich mal ganz stark, dass sie nicht die Sorte Frau ist, die ansonsten Männer zu ihrem Freundeskreis zählt und dieser Unbekannte hier somit ein Novum darstellt.
Seien wir doch mal ehrlich, die Geschichte ist lückenhaft dargestellt, aber die Lücken lassen sich relativ leicht füllen. Ein Versuch:
In der Ehe der beiden mangelt es ihr an irgendwas, sei es Sex, Nähe, Romantik..was auch immer. Sie begibt sich auf die Suche nach Möglichkeiten dieses Bedürfnis zu stillen, landet im Internet und ich bin jetzt mal so wagemutig und behaupte, sie wollte da nicht einfach nur Kochtipps im Chat austauschen. Sie gerät an den fremden Kerl, der vermutlich Single ist, sie flirten, sie wittert die Chance ihr Bedürfnis vielleicht zu erfüllen, beide wollen ein Treffen. Der Mann kriegt es spitz, besteht aus Eifersucht darauf den Aufpasser während der Treffen zu spielen, damit Frauchen nicht davon läuft. Beim dritten Mal schafft sie es ohne ihn den Unbekannten zu sehen, was da ablief überlasse ich der Phantasie jedes Einzelnen. Nun ist der Unbekannte verliebt und sie steht zwischen den Fronten, weil sie zum einen nicht das, was der Neue ihr gibt, aufgeben, andererseits aber auch nicht die vielen gemeinsame Jahre und/oder den Komfort bzw. die finanzielle Sicherheit der Ehe aufgeben will. Also wird rumgeeiert, damit man so lange wie möglich das Beste aus beiden Welten kriegt, bis es irgendwann kracht und eine Entscheidung kommen muss (falls die ihr nicht schon vorher abgenommen wird).
Nun bin ich mal noch konservativ und sage, dass sich die Geschichte zu 95%iger Wahrscheinlichkeit (evtl. mit leichten Abwandlungen bei Details) so abgespielt hat bzw. abspielen wird.
Ja, allgemein hast du Recht damit, JB, dass jeder mit jedem Freundschaften schließen darf. Wer ein bisschen bei Verstand ist, wird das auch so wissen. Aber hier geht es ganz offensichtlich um was anderes, sodass die "Du vertraust deiner Frau nicht?" Frage belanglos wird. Natürlich vertraut er ihr nicht, würde ich bei der Faktenlage auch nicht. Allerdings wäre ich dann auch konsequent, was meine Handlungen betrifft.