Mann wird zum Albtraum - wie werde ich ihn los?

Dabei
16 Aug 2022
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#1
Ich bin seit 4 Jahren mit meinem Mann zusammen, seit 3 Jahren verheiratet. Er neigte von Anfang an immer wieder zu Wutanfällen und hat rumgenörgelt. Das wurde mit der Zeit schlimmer, die Wutanfälle richteten sich irgendwann auch gegen mich (wüste Beschimpfungen), die guten Seiten (davon gab es anfangs viele) waren kaum mehr zu erkennen. Gemeinsame Unternehmungen gab es gar nicht mehr.

Seit dem Corona-Lockdown, bei dem er sich den ganzen Anti-Alles-Foren verschrieben hat, ist er mit einer kurzen Pause krankgeschrieben, litt an Depressionen. Dann starb noch seine Mutter. Das hat ihn leider nicht zu einem netteren Menschen gemacht. Ich muss mir immer absurdere Vorwürfe anhören. Immer wieder sagt er er hält es nicht mit mir aus und will sich eine eigene Wohnung suchen. Er findet mich zu unordentlich und ist eifersüchtig auf meine Katzen. Er hasst meine Stadt, misstraut meinen Freunden und Verwandten. Seine Therapiegruppe war für ihn vornehmlich ein Forum, um sich über mich auszukotzen. Weitere Details spare ich Euch. Ich muss wahrscheinlich nicht erwähnen, dass er so gut wie gar nichts mehr im Haushalt macht außer zum Kühlschrank zu gehen und sich Pudding und Eis zu holen, während ich alles mache und dann noch full time arbeite.

Überdies habe ich in der Zeit dreimal sein Handy erwischt und gesehen, dass er mit Prostituierten chattet. Er beteuert, das wäre nichts gelaufen und hat geschworen aufzuhören, hat es aber dann nicht getan. Egal, ob was mit den Prostituierten gelaufen ist - allein diese Tatsache reicht mir, um ihn nicht mehr zu wollen. Wenn er sich schlecht fühlt, kifft er und ist dann zu gar nichts mehr zu gebrauchen. Rundum: ein Traummann! (Scherz.) Ja, hübsch ist er immer noch, aber ansonsten tun sich da Abgründe auf.

Ich will ihn nur noch los werden. Wegen seiner Depression ist er aber nicht in der Lage, sich um irgendetwas zu kümmern. Für mich ist das wie ein gelebter Albtraum. Weil er immer wieder gemein ist, fehlt mir mittlerweile auch jegliches Mitleid. Hat hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tipps geben? Ich möchte ihn nicht so gerne rausklagen, wenn eine andere Lösung denkbar ist. Das ist erst die ultima ratio. Also mahne ich ihn immer wieder, sich um eine Wohnung zu kümmern und schreibe auch selbst auf Anzeigen. Wenn er nicht besichtigt, wird daraus aber nichts. Dass ich ihn beim besten Willen nicht mehr will, macht ihn noch depressiver und die Lage noch schlimmer.
 
Dabei
10 Jun 2015
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#2
Liebe Vani, bevor ich lange in einen Abgrund starre, oder verpestete Luft einatme, hätte ich mir längst
eine Wohnung gesucht und wäre ausgezogen.
Wenn du Arbeit hast, dich und die Kätzchen versorgen kannst, wozu streitet man sich da lange rum ?

Gruss, Rapante
 
Dabei
10 Jun 2015
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#4
Ist doch drauf geschissen.
Mir ist meine Lebenszeit und mein Wohlbefinden wichtiger, als mich mit einem Terroristen
um ne Hütte zu kloppen.
Aber klar, jeder hat so seine Prio's, nur darf man sich dann nicht beklagen, wenn sich nix
bewegt.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#5
Schluss machen und bei seinen Freund:innen oder seiner Familie um eine Intervention bitten - sie also einweihen, dass es vorbei ist, und sie bitten, ihm zu helfen, wieder auf die Beine zu kommen.
 
Dabei
10 Jun 2015
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#8
Es klang dringend, darum habe ich kurze Wege vorgeschlagen.
Wenn sich allerdings damit aufgehalten wird, Besitzverhältnisse unbedingt unter Stress klären zu wollen,
während die Gegenseite bekifft mauert, bitteschön.

Gute Idee und habe ich heute bei seiner besten Freundin gemacht.
Und, trägt sie ihn für dich raus ?
 
Dabei
16 Aug 2022
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#12
Es klang dringend, darum habe ich kurze Wege vorgeschlagen.
Wenn sich allerdings damit aufgehalten wird, Besitzverhältnisse unbedingt unter Stress klären zu wollen,
während die Gegenseite bekifft mauert, bitteschön.



Und, trägt sie ihn für dich raus ?
Es gibt verschiedene Eskalationsstufen. Freunde einbinden ist am unteren Ende. Eine Ex von ihm hat mal einfach Schlösser ausgetauscht. Ich hätte ihn damals genauer zu dem Vorfall befragen sollen
 
Dabei
3 Jan 2019
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#13
@Vani

Wichtig ist doch erst einmal: Was willst Du? Willst Du Dich lösen? Fühlst Du Dich bedrängt? Soll er ausziehen? Willst Du solange mit ihm wohnen? Könntest Du eventuell (vorübergehend) woanders unterkommen? Hat er irgendwelche Rechte an dem Haus (wenn z.B. noch Raten gezahlt wurden seit ihr verheiratet seid, steht ihm möglicherweise ein Anteil zu)?
 
Dabei
16 Aug 2022
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#15
@Vani

Wichtig ist doch erst einmal: Was willst Du? Willst Du Dich lösen? Fühlst Du Dich bedrängt? Soll er ausziehen? Willst Du solange mit ihm wohnen? Könntest Du eventuell (vorübergehend) woanders unterkommen? Hat er irgendwelche Rechte an dem Haus (wenn z.B. noch Raten gezahlt wurden seit ihr verheiratet seid, steht ihm möglicherweise ein Anteil zu)?
Die Rechte sind alle bei mir. Trennung ist ausgesprochen. Er ist depressiv. Und bequem.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#17
Die Rechte sind alle bei mir. Trennung ist ausgesprochen.
Aussprechen kannst Du viel. Solange ihr verheiratet seid, hat er ein Recht darauf, in der ehelichen Wohnung zu leben. Also reich möglichst schnell die Scheidung ein. Bis die durch ist, dauert es ewig. Und Du musst ein Trennungsjahr nachweisen. Das geht auch in der gemeinsamen Wohnung. Aber nicht nur durch "Trennung aussprechen" - separate Zimmer, separate Fächer im Kühlschrank und keine "Leistungen" mehr für den anderen (also, auch wenn seine Dreckwäsche zum Himmel stinkt, Du wäscht sie nicht!) sind da schon nötig.

Wenn Du arbeitest und er nicht, steht ihm bis zur Scheidung ein Trennungsunterhalt zu. Ca. 3/7 Deines Einkommens.

Und ich hoffe inständig, dass ihr einen Ehevertrag habt, der das Haus vom Zugewinn ausschließt. Sonst steht ihm nämlich, auch wenn es allein Dein Haus ist, die Hälfte der Wertsteigerung aus der Ehezeit zu. Was bei den explodierten Immobilienpreise echt ne hohe Summe sein kann.

Ab zum Anwalt!
 
Dabei
16 Aug 2022
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#19
Aussprechen kannst Du viel. Solange ihr verheiratet seid, hat er ein Recht darauf, in der ehelichen Wohnung zu leben. Also reich möglichst schnell die Scheidung ein. Bis die durch ist, dauert es ewig. Und Du musst ein Trennungsjahr nachweisen. Das geht auch in der gemeinsamen Wohnung. Aber nicht nur durch "Trennung aussprechen" - separate Zimmer, separate Fächer im Kühlschrank und keine "Leistungen" mehr für den anderen (also, auch wenn seine Dreckwäsche zum Himmel stinkt, Du wäscht sie nicht!) sind da schon nötig.

Wenn Du arbeitest und er nicht, steht ihm bis zur Scheidung ein Trennungsunterhalt zu. Ca. 3/7 Deines Einkommens.

Und ich hoffe inständig, dass ihr einen Ehevertrag habt, der das Haus vom Zugewinn ausschließt. Sonst steht ihm nämlich, auch wenn es allein Dein Haus ist, die Hälfte der Wertsteigerung aus der Ehezeit zu. Was bei den explodierten Immobilienpreise echt ne hohe Summe sein kann.

Ab zum Anwalt!
Klar haben wir einen Ehevertrag. Ich wär ja blöd. Getrennte Zimmer haben wir. Und ich vermute mal, dass Gewalt und Nutten für einen Härtefall reichen. Aber es wird in der Tat Zeit für die Scheidungsanwältin. Danke für die Erinnerung!
 
Dabei
3 Jan 2019
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#21
Einen Härtefall für die Scheidung hast Du möglicherweise, aber ihn aus dem Haus 'rausbekommen wird langwierig sein, wenn er sich quer stellt.

Trotzdem: Viel Glück und Erfolg.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#22
Aussprechen kannst Du viel. Solange ihr verheiratet seid, hat er ein Recht darauf, in der ehelichen Wohnung zu leben. Also reich möglichst schnell die Scheidung ein. Bis die durch ist, dauert es ewig. Und Du musst ein Trennungsjahr nachweisen. Das geht auch in der gemeinsamen Wohnung. Aber nicht nur durch "Trennung aussprechen" - separate Zimmer, separate Fächer im Kühlschrank und keine "Leistungen" mehr für den anderen (also, auch wenn seine Dreckwäsche zum Himmel stinkt, Du wäscht sie nicht!) sind da schon nötig.
Es gibt auch Möglichkeiten, dass ein Gericht einem die bisherige Ehewohnung zuweist. Aber auch dazu musst du natürlich erst mal zum Anwalt, der dann das Nötige für dich erledigt.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#23
Und ich vermute mal, dass Gewalt und Nutten für einen Härtefall reichen.
Dass er mit Prostituierten (auch das sind übrigens Menschen, die abwertende Bezeichnung nicht verdient haben) chattet, reicht sicher nicht. Regelmäßige lautstarke Sexkontakte mit verschiedenen Partnerinnen in der ehelichen Wohnung könnten allerdings hilfreich sein, damit ein Gericht schon vor der Scheidung beschließt, ihn der Wohnung zu verweisen

Körperliche Gewalt gegen Dich hattest Du bislang noch nicht erwähnt. Sollte das je wieder vorkommen: sofort, in der akuten Situation, die Polizei rufen. Die entfernen ihn dann erstmal direkt aus der Wohnung - und wenn Du dann eine einstweilige Verfügung erwirken kannst, dass er sich Dir nicht mehr nähern darf, ist er zwar noch nicht ausgezogen (also Du darfst nicht einfach seine Sachen rausschmeißen), aber erstmal weg und stellt keine unmittelbare Gefahr mehr da. Schloss tauschen kannst (und solltest) Du dann natürlich ...
 

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