Kommunikation in der Beziehung

Dabei
21 Jul 2015
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#1
Hallo zusammen

Einige kennen mich vielleicht von früher, dennoch möchte ich folgendes Thema aufgreifen.

Ich (w, 36) bin mit meiner Freundin (w, 30) seit 5 Jahren zusammen und leben in derselben
Wohnung. Wir hatten bis anhin eine sehr holprige Beziehung und haben dennoch einiges erreicht und ein glückliches Jahr hinter uns – mit wenig Streits. Einzig was wirklich einfach nicht funktioniert ist unsere Kommunikation, was leider gleich ein wesentlicher Grundbaustein in einer Beziehung ist. Meine Freundin KANN nicht mit mir über tiefere Beziehungsthemen sprechen. Sie ist eine Person, die vor Problemen immer davonläuft und hat diesbezüglich eine kontroverse Einstellung. Lieber den Job nach 5 Jahren hinschmeissen, weil sie ein Problem nicht lösen kann, lieber eine 5-jährige Beziehung hinschmeissen (mit mir), statt vorgängig zu sagen was sie stört. Wie geht so was?

Teilweise hatten wir im Grundverständnis verschiedene Meinungen (bsp. Qualität der gemeinsamen Zeit oder Verhältnis zu Ex-Partnern oder der eigenen Mutter) – aber ich bin der Meinung, dass man solche Themen mit einer guten Kommunikation lösen kann.
Wie ist das möglich, dass einem der Partner (in diesem Fall meine Partnerin) über Jahre hinweg bis vor wenigen Wochen sagt, dass er einem liebt, einem anstrahlen kann, einem schöne Worte schreibt (sagen kann sie es nicht) im Stil von «ich freue mich auf unsere gemeinsame Zukunft» «du bist das Schönste im Leben» etc., auf der anderen Seite keine Probleme anspricht und über Nacht innerhalb einer Stunde einem abfertigt und Schluss macht, ohne dass dabei jemand anderes im Spiel ist? Gibt es Menschen, die tatsächlich immer auf der «Flucht» vor heiklen Themen sind? Gibt es Menschen, die tatsächlich die Liebe opfern, um ihr psychisches Problem nicht angehen zu müssen? Seine Gefühle leugnen kann, um den Tatsachen (in diesem Fall ihre Vergangenheit) nicht in die Augen schauen zu müssen? Gibt es tatsächlich Bindungsphobiker oder ist das eine dumme Ausrede aufgrund dessen dass viele Beziehungen scheitern?

Und ist das einfach der normale Verlauf eines Beziehungsende, wenn jemand nicht konflikt-/kommunikationsfähig ist?
 
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Dabei
18 Okt 2012
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#2
Hallo,

intersessantes Thema. Betrift auch meine Beziehung.

Vorab denke ich aber, dass das eine mit dem anderen nicht 100% etwas zu tun hat.

Sie kann schlecht kommunizieren (in der Beziehung) - ich auch, vor allem sofort Probleme ansprechen. Ich beobachte gerne etwas und schaue wie sich Sachen entwickeln.

Das hat aber nichts damit zu tun, dass sie vor Problemen wegläuft. Das ist eine Charaktereigenschaft.

Das eine muss nicht zum anderen führen. Denn ich laufe nicht vor dem Problem weg, sondern löse es eben auf eine andere Weise.

Kommunikation ist wichtig aber immer stendig über alles sofort und gleich zu reden empfinde ich auch manchmal als nervig.

Muss mir aber nochmal ein paar Gedanken machen :)

Verstehe ich es richtig, dass du jetzt verlasen wurdest und das auf eine relativ radikale Art und Weise?
 
Dabei
21 Jul 2015
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#3
Ja, das möchte ich auch nicht, ständig über Probleme reden. Aber nie reden und dann den anderen vor vollendete Tatsachen reden finde ich nicht in Ordnung. Da bekommt man keine Chance, irgendetwas zu ändern.

Genau das verstehst du richtig. Das nach 5 Jahren und obwohl wir auch zusammen wohnen. Trotzdem haben wir uns dann aber dazu entschlossen, noch bis Mitte März abzuwarten. So paradox es klingen mag, aber wir haben die Kündigungsfrist von der Wohnung verpasst und können erst wieder auf Ende März kündigen. Daher nutzen wir diese paar Wochen und ich habe halt immer noch Hoffnung, dass wir auf einen grünen Zweig kommen.

Hast du in dem Fall auch eine Beziehung beendet? Resp. auch nie geredet=?
 
Dabei
18 Okt 2012
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#4
Nein, beendete Beziehungen nicht. Aber meine Partnerin beschwert sich auch des öfteren, dass ich ihr nicht sagen würde, wenn mir etwas nicht passt.

Das Ding ist aber, ich sehe eben etwas was mir nicht passt oder ich als Problem ansehe. Dann mache ich mir erstmal Gedanken darüber und schaue, wie es sich entwickelt, bevor ich alles immer sofort anspreche. Das hat Vor aber auch nachteile.

Aber Menschen sind da eben verschieden. Ich versuche das auch ab und an zu ändern oder daran zu arbeiten aber ist einfach "ICH". Ich bin so.

Problem ist dann, dass es dann manchmal in einem Streit aus mir rausbricht und das ist dann wirklich ein Nachteil. Der Partner sagt dann, warum hast du das nicht früher angesprochen, sondern einfach in dich reingefressen. Daran arbeite ich - ist aber wirklich schwer.

Das du so verlassen wurdest tut mir leid und ist auch unfair. Du hattest keine Chance. Die Frage ist nur - wollte sie überhaupt, dass du eine Chance hast? Da scheint mehr im Argen zu liegen, wenn das nach 5 Jahren passiert.
 
Dabei
21 Jul 2015
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#5
Nein das finde ich im Gegensatz gut, wenn man zuerst mal abwartet. Aber irgendwann sollte man den Punkt dann ansprechen um die Beziehung nicht zu gefährden. Würdest du eher die Beziehung kippen als mit deiner Freundin zu sprechen?

Warum ist das so schwer für dich? Hast du Angst vor Konfrontation?

Und was meinst du "Da scheint mehr im Argen zu liegen"? ...scheint ein deutsches Wort zu sein :)
 
Dabei
18 Okt 2012
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#6
Nein das finde ich im Gegensatz gut, wenn man zuerst mal abwartet. Aber irgendwann sollte man den Punkt dann ansprechen um die Beziehung nicht zu gefährden. Würdest du eher die Beziehung kippen als mit deiner Freundin zu sprechen?

Warum ist das so schwer für dich? Hast du Angst vor Konfrontation?
Nein, ich habe keine Angst vor Konfrontationen und nein, ich würde es nicht soweit kommen lassen, dass meine Beziehung kippt.

Bei mir ist es oft so, dass wir eine unterschiedliche Streitkultur haben. Ich bin eher der ruhigere Typ der ohne Vorwürfe und ruhig diskutiert. Sie ist eher impulsiv und schießt auch mal über das Ziel hinaus. Darum überlege ich mir oft, ob es es wert ist wegen jedem Furz einen Streit oder eine Diskussion vom Baum zu brechen. Viele Dinge erledigen sich auch von selbst oder man kann durch gewisse Anmerkung auch einiges erreichen.

Meine Beziehung würde ich dabei jedoch nicht auf's Spiel setzten.

Darum meine ich auch, dass da bei euch wohl mehr dahinter steckt. Ich denke sie wollte einer Diskussion lieber aus dem Weg gehen - evtl. weil ihr so oder so nicht mehr viel an der Beziehung liegt?

Das ist natürlich der einfachste und für den anderen auch schmerzhafteste Weg.
 
Dabei
18 Okt 2012
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#7
Hallo nochmal,

ich habe jetzt erst gesehen, dass ihr beide weiblich seid.

Nur mal so...ich es bei weiblich/gleichgeschlechtigen Beziehungen nicht öfter so, dass da ein Part oft so ist oder so reagiert - habe das in meinem Bekanntenkreis auch schon erlebt.

Gerade was Treue und die Festigkeit von Beziehungen angeht.

Ist eine Frage, keine Aussage.
 
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Papatom

Gast
#8
Moin,
tja, ist Kommunikation nicht unser aller Grundproblem? ;) Da gibt es ja unendlich viele Ansatzpunkte. Geht los, wie aufgeschlossen jemand erzogen wurde. Gab es nur Papas Meinung und alle anderen hatten Prinzipiell "Unrecht"? Haben die Eltern zugehört?
Wie ist man selber aufgestellt in der persönlichen Historie? Ist Leistung wichtig? Werden/ wurden Gefühle von den Bezugspersonen akzeptiert? Zuneigung erarbeiten durch "Leistung" usw. Ist man liebenswert einfach so? Wie haben das die Eltern gemacht?
Zudem das liebe Selbstbewußtsein. Das ist bei vielen so schlecht, dass man lieber mit allen Mitteln das Hilfskonstrukt aufrecht erhält oder eben wegrennt, als den Schmerz ertragen zu müssen, auf sich selber zu sehen. Das führt dann wieder zu den obigen Punkten und Fragen.

Ich meine, Du kämpfst jetzt schon recht lange mit ihr. On/ off, Trennung/ andere Frau usw. Du kennst Sie doch langsam....

Die Antworten sind leider ähnlich wie in dem anderen Thread :oops:

Grüße
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#9
Ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass Kommunikation euer Problem ist, sondern das, was du hier andeutest:

Teilweise hatten wir im Grundverständnis verschiedene Meinungen (bsp. Qualität der gemeinsamen Zeit oder Verhältnis zu Ex-Partnern oder der eigenen Mutter) – aber ich bin der Meinung, dass man solche Themen mit einer guten Kommunikation lösen kann.
Nein, solche Unterschiede im GRUNDverständnis kann man mit keiner Kommunikation der Welt lösen.
 
Dabei
27 Feb 2013
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#10
Ich kenne kaum Trennungen, die schön oder zumindest angenehm waren.

Tut mir leid, Frau Holle, dass du jetzt so traurig bist.

Aber lass los. Es gibt da draußen sicher eine andere Frau, die dich genau so, wie du bist, toll findet und mit der du auf einer viel gleicheren Wellenlänge schwimmst.

Irgendwie musst du deine jetzige Ex (?) ständig von eurer Beziehung und deiner Liebe überzeugen.

Das muss doch nicht sein.

Und ich glaube, man rennt nicht mehr davon, wenn man sein richtiges Nest findet. Also lass sie fliegen und es für sich finden.

Und du tu dir was Gutes, mach dich schick und sei einmal nur dir selber wichtig und höre in dich hinein, was dir gut tut und tu es dann.

Du hast es verdient, in einer erfüllenden und bereichernden Beziehung zu leben. Gib dich nicht mit weniger zufrieden.
 
Dabei
21 Jul 2015
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#11
Hi

Leider verstehe ich deine Aussage nicht. Darf ich dich bitten das zu konkretisieren?

QUOTE=goodbrother;430464]Hallo nochmal,

ich habe jetzt erst gesehen, dass ihr beide weiblich seid.

Nur mal so...ich es bei weiblich/gleichgeschlechtigen Beziehungen nicht öfter so, dass da ein Part oft so ist oder so reagiert - habe das in meinem Bekanntenkreis auch schon erlebt.

Gerade was Treue und die Festigkeit von Beziehungen angeht.

Ist eine Frage, keine Aussage.[/QUOTE]
 
Dabei
21 Jul 2015
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#12
Danke für die restlichen Beiträge. Ich weiss nicht wo mir der Kopf steht. Gestern als ich spät heimkam, freute sie sich extrem auf mich und zeigte mir auch Nähe.
Dieses Hin und Her machts mir abartig schwierig und ich kann nicht loslassen. Ich liebe sie, begehre sie und möchte sie für immer und ewig an meiner Seite wissen. Ich möchte aber auch wissen, dass wir über alles reden können.
Mir gehts leider nicht in den Kopf, dass jemand ohne mit dem anderen zu reden einfach eine Beziehung an die Wand fährt.
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#13
Mir gehts leider nicht in den Kopf, ...
Es gibt Vieles was man nicht versteht. Das ist - für mich - aber niemals ein Grund, mich von einem anderen quälen, schikanieren, verarschen usw zu lassen. Mit einem Borderliner zB würde ich keine Beziehung führen, sowas tu ich mir nicht an.

Aber sowas schreiben wir dir hier schon seit Jahren, ohne dass es was bringt.
 
Dabei
5 Jun 2015
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#14
Hallo Frau Holle
erst mal mein Mitgefühl.
es tut mir sehr leid für dich, dass deine Beziehung trotz all eurer Mühen und Kämpfen,
all eurer Differenzen und Versöhnungen und all der Bemühungen auf beiden
Seiten nicht zu einem glücklichen und ausgeglichenem Miteinander geführt hat.

Nun stellst du hier die Frage, ob das der normale Verlauf eines Beziehungsendes ist,
wenn ein Partner nicht kommunikationsfähig ist.
ich denke ja, wenn ein Partner das nicht kommuniezieren kann,
was ihn bewegt und antreibt,
dann kann er es nur in sich hineinfressen und endlich ganz dicht machen.
Ob er dann Kraft genug hat zu gehen oder in Agonie verweilt,
ist auch noch eine Energie und Temperamentfrage.

Aber ist es nun in deiner Situation wirklich wichtig, ob das Geschehen bei euch
"normal" oder außergewöhlich ist?
Ich biete dir einen anderen Blickwinkel an.
das nicht "reden können" ist ein echtes Handycap.
Egal warum es da ist,
es behindert deine Freundin in der freien Entfaltung
ihrer Persönlichkeit.

Vielleicht kann sie nicht über ihre Schwierigkeiten reden,
weil sie tief im innern nicht mal so recht weiß,
wo ihr Unmut ihr Nein und ihre Fluchttendenzen herrühren.
Ich vermute, dass sie es selbst nicht ergründen und für sich benennen kann.
Das wäre dann auch ein guter Grund, dass nicht in der Partnerschaft anzusprechen.
Denn dann kann sie auch keine Stellung zur Interpretation des Gegenübers nehmen.
das verunsichert sie dann vermutlich noch mehr.

du hast nun sehr lange viel 'Arbeit' in eure Beziehung gesteckt,
aber das Ergebniss zeigt, dass man den Anderen nicht näher kommen kann,
als dieser in der Lage ist, zu reflektieren und zu wachsen.

das ist sehr schade, aber derjenige, der im gemeinsamen Boot sitzt und
sieht, das er es nicht schafft mitzurudern und sich hilflos fühlt leidet und füht
sich sicherlich auf Dauer klein und unterlegen.
da nützt es ihm/ ihr nichts, dass das Gegenüber beteuert,
aber ich tue das doch gern für uns und ich liebe dich doch.

Vielleicht fehlt es deiner Freundin einfach an Liebe und Verständniss für sich selbst.
Aber sie ist eventuell auch zu stolz um sich von dir 'retten' zu lassen.

sie bräuchte vielleicht eher einen proffesionellen Beistand, als eine Liebesbeziehung
für die sie ( noch) zu klein ist.
 
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Dabei
21 Jul 2015
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#15
Ja das mag sein. Ich habe grösste Mühe loszulassen und da ist meine Krankheitsdiagnose leider auch kein Vorteil. Ich habe Angst, damit niemanden mehr zu finden. Ich schliesse da vielleicht auch von meinen Gedanken auf Andere. Ich würde wohl auch nicht mit jemandem zusammen sein wollen, der mit einer solchen Diagnose lebt. Da hätte ich zu grosse Angst, dass jederzeit das Schlimmste eintreten könnte. Keine Ahnung, ob sogar ICH zu einer professionellen Stelle hingehören würde.
 
Dabei
21 Jul 2015
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#16
Ich kenne kaum Trennungen, die schön oder zumindest angenehm waren.

Tut mir leid, Frau Holle, dass du jetzt so traurig bist.

Aber lass los. Es gibt da draußen sicher eine andere Frau, die dich genau so, wie du bist, toll findet und mit der du auf einer viel gleicheren Wellenlänge schwimmst.

Irgendwie musst du deine jetzige Ex (?) ständig von eurer Beziehung und deiner Liebe überzeugen.

Das muss doch nicht sein.

Und ich glaube, man rennt nicht mehr davon, wenn man sein richtiges Nest findet. Also lass sie fliegen und es für sich finden.

Und du tu dir was Gutes, mach dich schick und sei einmal nur dir selber wichtig und höre in dich hinein, was dir gut tut und tu es dann.

Du hast es verdient, in einer erfüllenden und bereichernden Beziehung zu leben. Gib dich nicht mit weniger zufrieden.
Danke für deine Worte Peachy :)
 
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Papatom

Gast
#17
Moin,
auch wenn es unromantisch klingt, so im allgemeinen sagt man ja (Untersuchungen in dem Bereich) dass gewisse Grundwerte im sozialen und persönlichen schon übereinstimmen müssen, um eine langfristige und feste Beziehung auf Augenhöhe zu gewährleisten.

Ist dem nicht so, geht es früher oder später auseinander, oder die "Beziehngsverantwortung" liegt überproportional bei einem Part. Das ist auf Dauer ungesund.

Ich sehe es wie Peachy. Kommunikation führt nur dann zueinander, wenn beide das Selbe wollen. Da scheitert es bei Dir doch schon. Nur wenn Du zurücksteckst und unheimlich viel Arbeit, Energie, Verständnis und Toleranz auf Deine Kosten investiert, funktioniert es. Das hat letztlich nichts mit Kommunikation zu tun. Es ist ihr schlicht nicht wichtig, auch auf Dich zuzugehen.

Dur wirst jetzt wie immer sagen "Ja, aber es gibt auch schöne Momente". Das ungünstige für Dich daran ist aber, dass die nicht dadurch entstehen, dass Ihr eine gute Partnerschaft habt, sondern dass es ihr halt gerade mal so passt. Wenn nicht mehr, wird es auch wieder anders sein und auf Deine Kosten laufen.

Aber Du hältst es schon so lange durch, ich fürchte, es muss noch schlimmer kommen.

Deine Frage wäre eigentlich nicht, was in der Beziehung schief läuft, Du kannst da eh nichts "verbessern". In allen Ehren, das könnte nur sie, wenn sie denn überhaupt mal wollte.

Nein, Deine Frage ist: Was ist Dir passiert, dass Du meinst, Dir so was antun zu müssen

Grüße
 
Dabei
27 Feb 2013
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#18
Ich habe Angst, damit niemanden mehr zu finden.
Oje. Das ist dann keine Liebe, sondern Angst vorm Alleinebleiben.

Du legst ihr da eine große Bürde auf, unbewusst machst du ihr damit Druck. Das hält niemand auf Dauer aus. Sie hat dich trotz der Diagnose genommen, aber kann nicht wegen der Diagnose bei dir bleiben, wenns nicht passt, das ist zu viel verlangt. Und wieso sollte dich jemand anderer nicht auch mit dieser Diagnose nehmen, sie hat es doch auch. Dann dürfte überhaupt kein Mensch auf der Welt mit einer Erkrankung eine Partnerschaft führen. Du willst doch wegen dir geliebt werden, nicht aus Mitleid oder?

Ja, professionelle Hilfe kannst du dir jedenfalls holen, weil es ist keine Schande, mit jemandem, der eine fundierte Ausbildung in diesen Bereichen hat, zu reden. Reden tut unheimlich gut.
 
Dabei
21 Jul 2015
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#19
Moin,
auch wenn es unromantisch klingt, so im allgemeinen sagt man ja (Untersuchungen in dem Bereich) dass gewisse Grundwerte im sozialen und persönlichen schon übereinstimmen müssen, um eine langfristige und feste Beziehung auf Augenhöhe zu gewährleisten.

Ist dem nicht so, geht es früher oder später auseinander, oder die "Beziehngsverantwortung" liegt überproportional bei einem Part. Das ist auf Dauer ungesund.

Ich sehe es wie Peachy. Kommunikation führt nur dann zueinander, wenn beide das Selbe wollen. Da scheitert es bei Dir doch schon. Nur wenn Du zurücksteckst und unheimlich viel Arbeit, Energie, Verständnis und Toleranz auf Deine Kosten investiert, funktioniert es. Das hat letztlich nichts mit Kommunikation zu tun. Es ist ihr schlicht nicht wichtig, auch auf Dich zuzugehen.

Dur wirst jetzt wie immer sagen "Ja, aber es gibt auch schöne Momente". Das ungünstige für Dich daran ist aber, dass die nicht dadurch entstehen, dass Ihr eine gute Partnerschaft habt, sondern dass es ihr halt gerade mal so passt. Wenn nicht mehr, wird es auch wieder anders sein und auf Deine Kosten laufen.

Aber Du hältst es schon so lange durch, ich fürchte, es muss noch schlimmer kommen.

Deine Frage wäre eigentlich nicht, was in der Beziehung schief läuft, Du kannst da eh nichts "verbessern". In allen Ehren, das könnte nur sie, wenn sie denn überhaupt mal wollte.

Nein, Deine Frage ist: Was ist Dir passiert, dass Du meinst, Dir so was antun zu müssen

Grüße

Lieber Papatom
Danke einmal mehr für deine tollen Worte. Ja, da hast du wohl Recht. Was ist passiert um das Gefühl zu haben, das durchhalten zu müssen. Deshalb meinte ich etwas weiter oben, dass vielleicht sogar ICH eine Hilfe bräuchte. Das ist schon nicht mehr normal.
Ich bin fast sicher, dass das aus meiner Jugendzeit und der Erziehung zu tun hat. Ich musste ständig um Liebe kämpfen und das wurde für mich normal. Ich habe nicht gelernt, wie es ist, einfach so bedingungslos geliebt zu werden - resp. dass man mich einfach so lieben kann, ohne dafür etwas zu tun. Ich weiss nicht, ob man einen solchen Wurm überhaupt noch aus dem Kopf bringen kann, auch mit therapeutischer Hilfe. Sonst wirke ich eigentlich eher selbstbewusst, aber das ist ein Thema, wo ich total schwach bin. Ich kann mir auch vorstellen, dass so was der Partner merkt und man dadurch langweilig für den Partner wird.
 
Dabei
21 Jul 2015
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665
#20
Oje. Das ist dann keine Liebe, sondern Angst vorm Alleinebleiben.

Du legst ihr da eine große Bürde auf, unbewusst machst du ihr damit Druck. Das hält niemand auf Dauer aus. Sie hat dich trotz der Diagnose genommen, aber kann nicht wegen der Diagnose bei dir bleiben, wenns nicht passt, das ist zu viel verlangt. Und wieso sollte dich jemand anderer nicht auch mit dieser Diagnose nehmen, sie hat es doch auch. Dann dürfte überhaupt kein Mensch auf der Welt mit einer Erkrankung eine Partnerschaft führen. Du willst doch wegen dir geliebt werden, nicht aus Mitleid oder?

Ja, professionelle Hilfe kannst du dir jedenfalls holen, weil es ist keine Schande, mit jemandem, der eine fundierte Ausbildung in diesen Bereichen hat, zu reden. Reden tut unheimlich gut.


Nein, sie hat mich "gesund" kennengelernt und die Diagnose MS habe ich in der Beziehung bekommen. So was bindet zusätzlich.
 
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