Ist das Liebe?

Dabei
26 Okt 2006
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#1
Hallo zusammen!
Ich befinde mich gerade in einer Situation, die meine Gefühlslage ganz schön durcheinander gebracht hat. Ich hoffe ihr könnt mir trotzdem einen Rat geben, auch wenn ich heute zum ersten Mal da bin, und ihr noch gar nichts von mir wisst. Ich versuche einfach meine Situation so genau wie möglich zu beschreiben.

Ich arbeite seit etwa 4 Jahren in einer Firma und habe dort wirklich nette Kollegen. Besonders ein Kollege hat es mir von Anfang an angetan. Ich fand ihn total nett, habe immer gerne mit ihn zusammengearbeitet. Da wir beide in festen Partnerschaften sind, habe ich mir auch nie Gedanken darüber gemacht, ob mehr als nur Kollegialität möglich sein könnte. Obwohl ich zugeben muss, dass ich ihn schon toll finde und auch tiefere Gefühle für ihn entwickelt habe, was er aber nicht weiß und was ich ihm auch nicht sagen werde. Ich lasse es mir auch nicht anmerken.
Vor einigen Wochen habe ich aber intensiv angefangen an mir selbst zu arbeiten. Ich habe rein körperlich eingies getan (Sport, abnehmen,...) und habe auch versucht meine etwas angeknackste Psyche wieder auf die Reihe zu kriegen. Das ist nicht ohne Folgen geblieben. Ich habe mich verändert, gehe offener auf andere Menschen zu. Und ich merke, dass sich zwischen dem Kollegen und mir etwas verstärkt, was zwar von Anfang an da war, aber nie richtig greifbar war. Es ist schwer zu beschreiben, aber ich versuche es mal: Es ist ein Gefühl tiefer Verbundenheit. Wenn wir alleine im Raum sind und miteinander reden, entsteht immer so eine weiche, sanfte Atmosphäre, wie wenn absolute Harmonie herrschen würde, und das auch, wenn wir nur über geschäftliche Dinge reden. Wenn wir uns z.B. in der Mittagspause in der Kantine sehen tauschen wir Blicke aus. Das ist dann nicht dieses heimliche gucken, wenn man nur sehen will ob der andere guckt und wenn er guckt schnell wieder woanders hinschaut, sondern das sind direkte Blicke, wir schauen uns in die Augen. Manchmal lächeln wir uns dann an. Wir tauschen diese Blicke auch, wenn er an einem anderen Tisch sitzt und mit jemand anderem gerade am reden ist. Dann ist es aber auch nicht so, als wollt er mit seinem Blick sagen "Ich wär jetzt gern bei dir", sondern wir schauen uns einfach an, einfach so. Ich habe dann immer das Gefühl einen Blick in seine Seele tun zu dürfen.
In Besprechungen werfen wir uns auch manchmal Blicke zu, und ich habe das Gefühl genau zu wissen was er in dem Moment denkt. Ich weiß dann genau, dass er sich genauso über die Kollegin xy ärgert wie ich, oder sonstwas.
Und dann sind da noch diese beinahe Berührungen seinerseits. Ich traue mich nie wirklich andere Menschen zu berühren, warum auch immer. Ich habe das Gefühl ihm geht es ähnlich. Er ist sich nicht sicher ob ich das mögen würde, aber trotzdem sind da diese Kleinigkeiten. Er geht zum Beispiel absichtlich (vielleicht auch unterbewusst absichtlich) nah an mir vorbei, obwohl er auch andersrum gehen könnte. Oder er will mir die Hand auf die Schulter legen, deutet die Bewegung aber blos an und zieht seine Hand wieder zurück. Oder ich sitze vor meinem Computer, er steht hinter mir um mir etwas zu zeigen, bedient meine Maus und ist mir dadurch natürlich ziemlich nah, obwohl er sich ebenso auf den freien Stuhl neben mir hätte setzen können, der auf jeden Fall mehr Abstand zwischen uns bedeutet hätte.
Was meint ihr, was ist das was uns verbindet? Ist das Liebe? Ich dachte eigentlich, den Partner fürs Leben gefunden zu haben, den Mann den ich liebe. Deshalb habe ich meinen Mann geheiratet und Kinder mit ihm. Und ich weiß auch, dass ich ohne meinen Mann nicht glücklich wäre. Aber was ist das, was mich mit meinem Kollegen verbindet. Ich muss ehrlich sagen, dass ich so etwas noch niemals erlebt habe und kann gar nicht beschreiben wie wohl ich mich in seiner Gegenwart fühle.
Vielleicht kann mir jemand von euch helfen, meine Gefühle zu ordnen, etwas Licht in das Dunkel meiner Situation zu bringen. Ich wäre euch jedenfalls sehr dankbar.
 
Dabei
31 Jul 2006
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#2
Hallo Beka,

ja. du hast dich in Ihn verliebt. Das interpretiere ich aus deinen Schilderungen. Sei du nur vorsichtig mit deinen Interpretationen! Du meinst, das er "Umwege" in kauf nimmt, um dir näher zu sein usw.!? Es kann sein sein, das das Wunschvorstellungen sind, die du gerne so haben möchtest. Verstehe mich nicht falsch, aber du hast ja um Rat gefragt.
Das du dich trotz Ehe und Kind zu anderen hingezogen fühlst ist o.k. und
meiner Meinung nach auch normal, wenn man es unter individualistischen Aspekten betrachtet. Es gibt meiner Meinung nach nur 2 Wege: entweder du belässt es bei der jetztigen Situation oder du gehst den offensiven Weg,
und sprichst deinen Kollegen auf die Sache an! Wie auch immer du das anstellst!? Du wirst ansonsten immer im Unsicheren bleiben, in Spekulationen verfallen etc. etc.; wahrlich nicht einfach. Aber, wenn der
"Leidensdruck" größer wird, wirst du einer Entscheidung näher kommen oder sie wird dir leichter fallen. Viel Glück!
 
Dabei
26 Okt 2006
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#3
Hallo!
Vielen dank erst einmal für deine Antwort. Ich habe sie gestern abend schon gelesen und mir ehrlich gesagt die ganze Nacht darüber Gedanken gemacht.

Zuerst eine Frage: Woran genau denkst du zu erkennen, dass ich in meinen Kollegen verliebt bin? Ich habe mich ehrlich bemüht die Situation so sachlich wie möglich zu beschreiben, was natürlich bei einer so emotionalen Sache schwer ist...

Du findest wirklich, dass es in Ordnung ist in einen anderen Mann verliebt zu sein, wenn man verheiratet ist und Kinder hat? Ich bin mir da nicht ganz so sicher. Irgendwie kommt es mir wie Verrat vor.

Dass solche Interpretationen gefährlich sind weiß ich, ich musste das schon einmal leidvoll erfahren. Das hat mich damals in eine tiefe Krise fallen lassen, aus der ich mich bis heute nicht 100%ig erholt habe.

Dass ich mir die "Beinahe-Berührungen" einbilde kann sein. Das können durchaus auch Zufälle sein.
Aber bei den anderen beiden Dingen, die Blicke und die weiche, sanfte Atmosphäre wenn wir alleine sind, das ist wirklich so.
Ich fühle mich dann immer ganz verdreht, wenn so ein Vorfall war.

Was mich dabei am meisten wundert ist eben, dass das früher nicht so war. Wir kennen uns ja nun schon seit fast vier Jahren. Wie ich schon geschrieben habe, konnten wir schon immer ganz gut zusammen arbeiten, hatten aber ansonsten wenig Kontakt. Wir wissen nur das nötigste über das Privatleben des jeweils anderen. Seit ich wieder ein wenig zu mir selbst gefunden habe, hat sich zwar das nicht geändert, weil wir ja nur über geschäftliche Dinge reden, aber wir arbeiten jetzt häufiger zusammen und dann eben diese Blicke, immer wieder. Das haben wir früher definitiv nicht getan. Es sind keine verliebten Blicke oder so was, es sind wirklich Blicke, die alles offenbaren, aber gleichzeitig so viele Fragen haben. Aber du hast recht, im Grunde genommen ist auch das nur Spekulation meinerseits, wahrscheinlich gespeist von einer Menge Wunschdenken. Bleibt noch die wohlige Stimmung zwischen uns, wenn nur wir beide im Raum sind. Er redet dann immer so sanft, so als wäre ganz alleine ich wichtig auf der Welt. Er ist dann gedanklich wikrlich absolut bei mir und lässt sich nicht von irgendetwas anderem ablenken. Er gibt mir das Gefühl wichtig für ihn zu sein und ich werde dadurch immer ganz rührselig, mir wird ganz warm ums Herz.
Bilde ich mir das alles wirklich nur ein? Kann denn das wirklich sein?

Zum Thema Lösungmöglichkeiten:
Wie du schon sagst gibt es zwei Möglichkeiten, die jeweils zwei Ausgangsmöglichkeiten haben.

1)a) Ich behalte meine Gefühle für mich, mache so weiter wie bisher, ncihts ändert sich, ich leide weiter, wie ich es nun schon beinahe drei jahre tue.

1)b) Ich behalte meine Gefühle für mich und versuche sie abzustellen, was mir aus heutiger Sicht wahrscheinlich nicht gelingen wird, weshalb ich ebenso weiter leiden werde wie zuvor.

2)a) Ich rede mit meinem Kollegen darüber, er liebt mich auch, was uns beide in ein unlösbares Dilemma brignen würde, denn ich kann und möchte meinen Mann nicht verlassen und meine Kinder schon gar nicht.

2)b) Ich rede mit meinem Kollegen und zerstöre dadurch das was uns verbindet vollständig.

Möglichkeit 1a) ist definitv die einfachste. Ich weiß aber nicht wie lange ich das ncoh aushalte. Drei jahre sind eine lange Zeit und auch wenn die Gefühle immer mal schwächer waren, gab es doch auch immer wieder Zeiten wie die, die ich momentan durchlebe, in der die Gefühle so stark waren, dass ich an kaum etwas anderes denken konnte als an ihn.

Was Möglichkeit 2a) bringen würde, mag ich mir gar nicht ausmalen. Klar wäre es schön, wenn wir uns lieben würden. Aber wir sind beide nicht frei. Aus moralischen Gesichtspunkten geht das ja nicht. Wenn ich mich mit meinem Mann ständig streiten würde oder so, dann wäre es vielleicht einfacher, aber wir sind schon immer ein herz und eine Seele gewesen. Und dann von heute auf morgen, ohne Vorwarnung zu sagen, dass es aus ist, das geht nicht.

Möglichkeit 2b) habe ich, wie oben schon gesagt, schon einmal erlebt. Das möchte ich nie wieder durchmachen müssen. Es hat mir das Herz gebrochen damals.

Jetzt habe ich wieder so viel geschrieben, aber was ich eigentlich sagen wollte, fehlt noch: Ich habe immer noch die Hoffnung, dass das alles vielleicht nur eine besondere Art von Sympathie ist, eine auf der man eine Freundschaft aufbauen kann, eine Beziehung, die moralisch vertretbar ist, die niemandem weh tun würde.

Was soll ich blos tun?
 
Dabei
18 Aug 2006
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#4
Ich kenne das

Hallo Beka,

Deine Situation kommt mir fast zu 100% gleich vor, wie die, die ich auch durchlebt habe. Es ist schwierig damit umzugehen.

Auch ich machte eine körperliche wie geistige Veränderung in dieser Zeit durch und auch bei mir war es so, das wir uns auf der Arbeit immer sehr gut verstanden hatten und ein geniales Team waren ohne viele Worte. Ich hatte das Gefühl, dass er ab einem gewissen Zeitpunkt die Nähe von mir bewusst suchte. Ich habe mich extrem lange dagegen gewehrt. Auch wir waren beide verheiratet, bei mir hatte es schon gekriselt und bei ihm so viel ich weiss auch.

Wir kamen uns dann auch näher, ich erkannte meine Gefühle zu ihm, er war auch sehr gefühlvoll mit mir - am Anfang. Ich habe mich dann wirklich auch von meinem Mann getrennt und heute geschieden (ich merkte das ich so nicht weiter machen möchte). Er hatte mir dann irgendwann mal gesagt, dass er für mich etwas empfinde, es jedoch noch nicht Liebe sei. Ich habe auch lange neben ihm her gearbeitet, immer mit diesen endlosen Gefühlen und Sehnsüchten, doch er war nicht zu mehr bereit, er wollte seine gewohnte Umgebung, sprich Haus und Frau nicht verlassen, auch aus beruflichen Gründen (obwohl er mir klar und deutlich sagte, dass er seine Frau nicht mehr liebt und sie ihn zu sehr enttäuscht hätte - was genau weiss ich auch nicht).

Er hat immer wieder die Nähe zu mir gesucht - und plötzlich zog er sich wieder zurück. Ich konnte irgendwann nicht mehr und habe mich entschlossen die Arbeitsstelle aufzugeben, obwohl es mein absoluter Traumjob war - doch ich wollte nicht daran kaputt gehen.

Heute ist es so, dass ich diesen Mann immer noch nicht vergessen kann. Das die Gefühle zu ihm, mir für neue Beziehungen im Weg stehen. Er wollte die Freundschaft nicht missen und er besucht mich immer wieder mal, doch Liebe ist es von seiner Seite immer noch nicht.

Inzwischen kann ich auch besser damit umgehen, ich vermisse ihn zwar immer noch - doch ich grüble nicht mehr jede Sekunde. Ich habe wieder angefangen mein Leben zu geniessen und ehrlich gesagt liebe ich ihn immer noch sehr, doch ich habe aufgegeben zu hoffen, dass er mich irgendwann lieben wird. Für ihn wird es wohl immer Freundschaft bleiben und ich muss damit umgehen können oder den Kontakt ganz abbrechen.

Na ja hier meine Geschichte, sie wird dir vielleicht nicht unbedingt weiterhelfen, doch du siehst du bist nicht allein.

Lieber Gruss
von Sternenfee
 
Dabei
26 Okt 2006
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#5
Hallo Sternenfee!
Doch deine Geschichte hilft mir, sogar sehr. Sie zeigt auf, dass dieses Gefühl der Nähe auch Freundschaft, einfache Sympathie sein kann. Das würde mich sehr beruhigen. Ich möchte meinen Mann nicht verlassen, ich weiß, dass ich zu ihm gehöre und doch fressen mich die Gefühle für meinen Kollegen fast auf. Du gibst mir mit deiner Geschichte Hoffnung, dass ich vielleicht in der Lage dazu bin eine Freundschaft mit ihm aufzubauen, mit ihm die Zeit, die uns während der Arbeit bleibt zu genießen, auf freundschaftlicher Basis, ohne dass ich ein schlechtes Gewissen gegenüber meiner Familie haben müsste. Ob mir eine Feundschaft mit ihm auf die Dauer genügt weiß ich nicht, aber das wird die Zeit bringen. Danke für den, wenn auch winzigen Funken Hoffnung!

Durch das ganze Nachgrübeln bin ich jetzt ziemlich durcheinander. Ich werde ihn nachher sehen, einerseits freue ich mich riesig darauf andererseits habe ich solche Angst davor.
 
Dabei
31 Jul 2006
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#6
Liebe Beka,

meiner Meinung nach gibt es keine wirkliche Freundschaft zwischen Frau und Mann, WENN!!!!!: nur der geringste Ansatz der gegenseitigen Attraktivität gegeben ist :shock: Das ist meine feste Überzeugung. Vergiss es: Freundschaft mit IHM, das geht nicht, du wirst immer MEHR in Ihm sehen, als ein Freund, du wirst dich nach mehr als Worten sehnen etc. Das wird dich auffressen! Das mit dem Verrat an deinem Mann ist auch nicht ganz falsch, Ihr habt euch einmal ewige Treue geschworen etc. bedenke
aber auch, das die Ehe wie wir Sie praktizieren in vielfacher Hinsicht auf gesellschaftlichen Regeln basiert und im eigentlichen Sinne nichts mit unserer biologischen Natur zu tun hat. Hätte uns sonst die Natur, Gott, der Schöpfer oder wer auch immer die Eigenschaft gegeben, sich trotz fester Bindung zu verlieben??? Ich hatte es ja schon vermutet, gesagt: eine ganz komplizierte Kiste, in der du da steckst! Scheint ja auch kein temporäres Phänomen zu sein, 3 oder 4 Jahre sind ja auch kein Papenstil, das ist kein pubertäres Geschwärme mehr! Ich habe das hier schon mehrmals zum besten gegeben: mit Verstand und Rationalität hat Liebe nicht viel zu tun, sondern mit dem "Herz". Einziger Ausweg?: verlass diesen Arbeitsplatz, suche dir was neues, gewinn Abstand, vielleicht vergisst du Ihn, ABER: wenn es weiter geht mit deinen Gefühlen, wenn die Sehnsucht unerträglich wird, dann mußt du tun was du tun mußt: mit IHM sprechen, es besteht die Chance alles zu zerstören, oder alles zu gewinnen, einfach ist es nicht und wird es nicht werden...............
 
Dabei
26 Okt 2006
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#7
Danke für deine deutlichen Worte. Du hast mich zum Weinen gebracht. Ich glaube ich habe noch nie wegen IHM geweint. Es war auch noch nie so schlimm wie momentan. Wenn von ihm nichts zurück kommen würde, dann wäre ja alles einigermaßen erträglich, aber so...
Aber du warst nicht alleine Schuld, dass ich erstmalig in Tränen ausgebrochen bin. ER hat kräftig vorgearbeitet. Ich erzähle mal was heute los war, vielleicht sagt das auch wieder etwas über IHN und mich aus. Ich bin momentan zu verwirrt, um sein Verhalten zu deuten. Wahrscheinlich fällt euch das leichter.

Wir hatten heute mittag eine kleine Feier, nur wir Kollegen. Ich arbeite nur Teilzeit, bin aber, obwohl ich Freitags eignetlich frei habe hingefahren, denn ich ahb im letzten Jahr solche geselligen Dinge ziemlich vernachlässigt. Da ich Freitags niemand habe, der auf meinen Jüngsten aufpasst, habe ich ihn mitgenommen. Alle haben sich gefreut, haben mit ihm gespielt, ihn rumgetragen,... Nur ER hat uns völlig ignoriert. Er hat nicht einmal Hallo gesagt. Das ist absolut untypisch für ihn. Irgendwann kam dann ein flüchtiges Lächeln von ihm. Zwei, drei Minuten haben wir dann auch miteinander geredet, aber ich hatte das Gefühl, dass das nur Höflichkeits-Smalltalk war. Danach hat er mich wieder völlig ignoriert. Auch verabschiedet hat er sich nciht von mir. Wieso hat er so reagiert?
 
Dabei
23 Sep 2006
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#8
Hallo Beka,
du steckst in einem großen Gefühlchaos. Du solltest aber ganz ehrlich in dich hineinhören. Liebst du deinen Mann noch und bist du in deiner Ehe auch glücklich? Ich denke, dass ich das gelesen habe. Also beende das mit Kollegen ein für alle mal. Rede von mir aus auch mit ihm, um zu wissen was er eigentlich will. Ich für meinen Teil würde für so ein hin und her eine funktionierende Partnerschaft und Ehe nicht aufs Spiel setzen. Es kommt im Leben durchaus vor, dass man sich in einen anderen Menschen verkuckt, sehr sympatisch findet und durchaus Gefühle für ihn entwickelt. Aber das ist noch lange keine Liebe. Ich kann nur einen Menschen lieben, mit dem ich wirklich glücklich bin und du liebst deinen Mann und deine Kinder. Also gehe nochmal in dich und frage dich, ob es die Sache wert ist. Ich bin der Meinung lasse es.

LG, heartbeat
 
Dabei
26 Okt 2006
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#9
Ja, es wäre mit Sicherheit das vernünftigste, ihn einfach zu vergessen. Aber das ist leichter gesagt als getan. Wie gerne würde ich das tun, wie gerne hätte ich einfach ein absolut normales kollegiales Verhältnis mit ihm. Nach außen hin haben wir das ja auch...
Hin und Her? Ich weiß nicht... Ich habe das Gefühl, dass es daran lag, dass ich meinen Sohn dabei hatte. Wenn man sich immer nur auf Arbeit sieht und sich nie über die Familie zuhause unterhält, fällt es leicht auszublenden, dass da noch jemand ist, auch wenn man es eigentlich ganz genau weiß. Aber diesmal hatte ich den lebenden Beweis dafür dabei, dass ich verheiratet bin... Aber ich weiß nicht wirklich, ob das der Grund war. Ich kann es mir nur nicht anders erklären. Es sei denn, er würde hier mitlesen... :oops:
 
Dabei
31 Jul 2006
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#10
Hallo Beka,

ich verstehe, das du leidest, bis hin zu den Tränen, auch das ist völlig normal. Warum hat er dich ignoriert?: Ich will ja kein Öl ins Feuer schütten (jetzt fang ich auch schon an, zu interpretieren, Beka, nochmals alles Vermutungen), aber ich lass es mal raus: Für viele Männer ist es schwer zu ertragen, wenn Sie die "Angebetete" sehen, und Sie hat die Kinder "eines fremden" Mannes bei sich! Verstehst du?, die Kinder sind ein untrügliches Zeichen dafür, das du mit deinem Mann geschlafen hast und das du nach landläufiger, jahrhundertealter christlicher Tradition vergeben bist! Eigentlich ganz logischer Nonsens und das Selbstverständlichste von der Welt, aber in diesem Moment hat ER die
Konsequenz gesehen, Vielleicht hat es IHM weh getan? Wie gesagt, es ist eine denkbare Interpretation. Es wäre eine geschlechtsspezifisch, nämlich männlich nachvollziehbare Erklärung. So sehe ich es. Beka, wir versteigen uns in Vermutungen, du solltest Tatsachen schaffen..........
Übrigens: zu heartbeat, man kann auch 2 oder mehr Menschen lieben, das Beka Ihren Mann liebt, glaube ich fest. Das eine hat nichts mit dem anderen zu tun. (Dreh die Frage um: wen liebst du mehr, Vater oder Mutter, Bruder oder Schwester, deine Tochter oder deinen Sohn???? Schwierig, oder? Ist auch nicht "was anderes"! Es dreht sich um die gleiche Gefühlsebene oder Wertigkeit)
 
Dabei
23 Sep 2006
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#11
Hallo Beka,
klar gibt es so viele Möglichkeiten, warum dein Kollege sich so verhalten hat. Er war sicher auch ein Stück weit überrascht. Es ist nicht leicht, diesen Schritt zu machen. Du mußt dich aber entscheiden, weil du dich sonst nur aufreibst. Ich wollte dir auch nur aufzeigen, wie ich diese Sache sehe. Mit hin und her meinte ich auch eigentlich dein Gefühlschaos und deine Unentschlossenheit. Wie gesagt, ich würde mich für meinen Mann und meine Kinder entscheiden.
Übrigens: zu aviator1 weiß ich sehr wohl, dass man mehrere Menschen lieben kann. Was ich meinte war aber nicht die Mutter- und Geschwisterliebe, sondern die Liebe zu seinem Partner. Und da finde ich darf es nur einen geben. Meine Meinung

LG, heartbeat
 
Dabei
31 Jul 2006
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#12
Liebe Beka,

unsere Kommentare haben sich anscheinend überschnitten, wie du siehst scheinen wir auf dem gleichen Pfad zu sein!?

Viele Grüße
 
Dabei
31 Jul 2006
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#13
Hallo Heartbeat,

du triffst es AUF DEN PUNKT: mit dem Wörtchen "darf"!!!
Was nicht sein darf, das nicht sein kann!?
Leider, leider ist das im Leben nicht immer so einfach!

Gruß
 
Dabei
18 Aug 2006
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#14
Hallo Beka,

bei mir war einmal eine ähnliche Situation. Ich hatte auf einem Betriebsfest mit einem Kollegen eine ernste und intensive Diskussion - wir hatten uns zurückgezogen um zu reden. Da hatte er es mir auch zu spüren gegeben und konnte es am nächsten Tag auch nicht lassen eine blöde Bemerkung fallen zu lassen. Er hatte sich dann auch einen Moment von mir distanziert, was er übrigens immer wieder mal gemacht hat. Ich hatte ihn mal danach gefragt warum er das immer wieder macht, diese offensive, künstliche Distanz zu mir. Er meinte damals nur aus Selbschutz. Ich war es dann meistens immer, die versuchte den Frieden herzustellen, was ich heute auch nicht mehr so machen würde.

Ich bin auch der Meinung das du dich nicht mehr allzu lange quälen solltest, denn es wird nicht besser, die Gefühle verstärken sich und du wirst immer mehr im Dilemma stehen. Rede mit ihm darüber und entscheide dann für dich, oder du suchst dir eine andere Arbeit um ihm aus dem Weg zu gehen und ihn nicht mehr wieder zu sehen. Doch einfach es laufen lassen und denken es löst sich von selbst, glaube ich ist der Weg der dein Herz total zerbrechen lässt.

Ich wünsche dir alles Gute und machs gut

Sternenfee
 
Dabei
26 Okt 2006
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#15
ER hat die Konsequenz gesehen...

... und das wahrscheinlich einzig richtige gemacht. Er ist auf Distanz gegangen. Verdammt, das tut so weh. Auch wenn mein Verstand sagt, dass es besser so ist.

Tatsachen schaffen. Es ist schwierig. Ich kann diese Arbeitsstelle nicht einfach kündigen. Organisatorisch ginge es frühestens in eineinhalb Jahren. Aber wenn ich ehrlich bin,möchte ich da auch nicht weg. Es ist so schön dort, ich habe einige Kolleginnen sehr lieb gewonnen, unternehme hin und wieder auch was mit ihnen. Mit IHM reden, traue ich mich momentan nicht, zumal ich weiß, dass ich noch eine ziemlich lange Zeit mit IHM zusammen arbeiten muss. Obwohl ich IHN eigentlich für so vernünftig halte, dass normale Gespräche, wie sie unter Kollegen üblich sind auch nach so einer Aussprache noch möglich wären. Trotzdem würden ungute Gehfühle bleiben und zunächst bestimmt auch eine gespannte Atmosphäre zwischen uns. Zudem wäre es mir sehr unangenehm wenn irgend jemand von den anderen das mitbekommen würde und dann darüber spekuliert werden würde.
Ich bin momentan total verwirrt. Auf jeden Fall muss ich wohl abwarten, bis sich dieses Gefühlschaos wieder ein wenig gelegt hat, oder?
 
Dabei
26 Okt 2006
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#16
So, jetzt komme ich endlich dazu nochmal kurz zu schreiben. Vorher hatte sich mein Beitrag mit den von euch überschnitten, ich hab so lange gegrübelt während des Schreibens.

Du hast Recht heartbeat, es darf nur einen Partner geben. Aus moralischen und gesellschaftlichen Gesichtspunkten ist das definitiv so. An diese glaube ich auch und halte mich sehr gewissenhaft daran. Das ist es ja, was mich innerlich beinahe zerreißt. Die Liebe und das Pflichtbewusstsein gegenüber meinem Mann und meinen Kindern auf der einen Seite und diese extremen Gefühle für meinen Kollegen auf der anderen Seite. Ich weiß genau, dass ich eines davon aufgeben muss. Ich weiß aber nicht ob ich dazu (schon) bereit bin.
Es weiter laufen zu lassen ist zwar momentan am einfachsten, wenn auch sehr schmerzvoll. Ich kämpfe jeden Tag auf's neue gegen diese Gefühle an. Das bricht mir wirklich über kurz oder lang das Herz.

Ich finde es schön, dass es dieses Forum gibt und dass ihr mir hier so sehr helft, mir den Kopf wieder einS tückchen zurecht rückt und versucht mir mit euren Ratschlägen und Einschätzungen beizustehen. Danke dafür.
 
Dabei
5 Jul 2006
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#17
Hallo Beka,

Ich möchte mit dir meine Erfahrungen teilen, was eventuell passieren, kann wenn du mit ihm sprichst. Angenommen ihr stellt Im Gesrpäch beide fest, dass er die selben Gefühle dir entgegen bringt wie du ihm.

Ich finde bevor man das Gespräch anfängt, sollte man sich das überlegen. Ich habe das Gespräch vor 3 Monaten mit diesem Ergebnis gehabt und ich weiß nicht, ob mein verheirateter und kinderreicher Kollege froh darüber ist (ich habe es etwas einfacher, ich bin ungebunden).

Ja wir lieben uns, es ist keine Schärmerei. Nur ist die Frage wie solls denn weiter gehen. Wir haben bis jetzt keine Antwort auf die Frage gefunden, die es auch nicht geben wird. Die Situation ist absurd verrückt und einfach nur zum Heulen, und zwar für beide.

Aus diesem Grund würde ich wahrscheinlich lieber die Gefühle zurückhalten und das Verhältnis etwas abkühlen lassen in der Hoffnung, das sich dsa legt. Da gehört zwar eine Menge Disziplin dazu, erpart aber beiden sehr viel Kummer, wenn du von vorne herein weisst, dass du deine Familie nicht verlassen wirst.

Und solltest du doch mit ihm reden wollen, dann sollte dir vorher klar sein, dass nichts mehr so sein wird wie früher. Wenn man einmal darüber geredet hat, dann öffnet sich die Barriere bei einem selbst und man lässt ungewollt die Gefühle zu. Ab diesem Moment kann es pasieren, dass man sich immer mehr und mehr in den anderen verliebt. Dann fängt man an zu Hause unzufieden zu sein, weil der eigene Mann und nicht der geliebte Kollege neben einem ist. und und und... Man hasst sich dafür, weil der Partner es nicht verdient hat, bloss kann man dann seine Gefühle wirklich nicht mehr steuern.

Ich weiß, dss ich es dir mit diesem Beitrag nicht leichter mache, ich möchte dich nur warnen, dass zwar mit so einem Gespräch einerseits sehr schöne Gefühle verbunden sind, ndererseits einfach nur Hilflosigkeit und Ausweglosigkeit.

Das alles was du vorher geschrieben hast, wird, denke ich genau so sein, wie es die anderen auch interpretiert haben. Die Abweisung auf dem Fest wird meiner Meinung nach genau aus diesem Grund sein. Bei uns ist es auch so, dass wir es beide verdrängen, dass er noch ein anderes Leben hat, wenn wir zusammen sind. Anders ist es nicht auszuhalten. Drängt das andere Leben dann aus irgendwelchen Gründen kurz in "unser" ein, zieht sich bei mir alles zusammen und ich würde am liebsten wegrennen.

Ich kann es nachvollziehen wie du dich fühlst und wünsche dir viel Kraft
KP
 
Dabei
26 Okt 2006
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#18
Danke für deinen Bericht. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Und ja, ich möchte meine Familie nicht verlassen, und ich möchte auch nicht seine Partnerschaft zerstören. Es gibt keine Lösung, das weiß ich. Das einzige was ein Gespräch bringen würde ist Sicherheit. Zu wissen woran man ist. Aber ist es das wirklich wert? Ich weiß nicht ob ich bereit bin das sehr gute kollegiale Verhältnis mit ihm zu riskieren, nur um zu wissen was er für mich empfindet. Dein Beitrag zeigt mir eigentlich sehr deutlich, dass es nicht gut wäre, mit ihm darüber zu sprechen.
Letztlich bleibt nur abzuwarten und es mit mir selbst auszumachen. Das wird denke ich nicht einfach, schließlich versuche ich das schon seit drei Jahren und schaffe es nicht.
Aber ich habe jetzt erst mal eine Woche Urlaub, Zeit um vielleicht ein klein wenig Abstand zu gewinnen. Ob das was bringt? Ich weiß es nicht. Momentan kann ich an nichts anderes denken als an ihn. Diese Unsicherheit und das Hin- und Hergerissen sein, das ist beinahe unerträglich.
 
Dabei
18 Aug 2006
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#19
Kriegerin hat gesagt.:
Hallo Beka,

Und solltest du doch mit ihm reden wollen, dann sollte dir vorher klar sein, dass nichts mehr so sein wird wie früher. Wenn man einmal darüber geredet hat, dann öffnet sich die Barriere bei einem selbst und man lässt ungewollt die Gefühle zu. Ab diesem Moment kann es pasieren, dass man sich immer mehr und mehr in den anderen verliebt. Dann fängt man an zu Hause unzufieden zu sein, weil der eigene Mann und nicht der geliebte Kollege neben einem ist. und und und... Man hasst sich dafür, weil der Partner es nicht verdient hat, bloss kann man dann seine Gefühle wirklich nicht mehr steuern.

Hallo Beka,

Kriegerin hat mir aus dem Herzen geredet. Genau so wie oben beschrieben ist es mir ergangen. Und ich sage dir es ist verdammt schwer mit diesen Gefühlen umzugehen. Ich kann heute nur sagen ich bin froh arbeite ich nicht mehr dort, denn ich glaube ich wäre daran zu Grunde gegangen. Obwohl ich sehr lange hatte um mit dieser Niederlage, das ich gegangen bin, zurecht zu kommen - es war schliesslich mein absoluter Traumjob. Doch der Selbsterhaltungstrieb hat mich gezwungen.

Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und das du die Kraft hast mit diesen Gefühlen umzugehen und das sich eine Lösung abzeichnet.

Herzliche Grüsse

Sternenfee
 
Dabei
26 Okt 2006
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#20
Danke für eure ehrlichen Worte.

Sternenfee, du hast meine absolute Hochachtung, dass du es geschafft hast, deinen Traumjob dafür aufzugeben. Aber sind die Gefühle dadurch wirklich weg gegangen? Oder sind sie nur so, dass du eben irgendwie damit klar kommst? Ich glaube nicht, dass ich, sobald ich die Möglichkeit habe, meinen Job dort aufgeben möchte. Ich hänge viel zu sehr an allem dort. Ich habe mir dort so einiges aufgebaut (er übrigens auch), was wir an anderer Stelle wahrscheinlich so schnell nicht wieder bekommen würden. Momentan bin ich auch gerade in einer Phase wo ich ohne ihn gar nicht könnte. Es wäre furchtbar für mich zu wissen, dass ich ihn niemals wieder sehe. Aber auch das kann sich noch ändern.
Ich werde euch auf jeden Fall wissen lassen, wenn es was Neues gibt. Vermutlich werde dann auch wieder euren Rat brauchen. :oops:
 
Dabei
26 Okt 2006
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#21
Nun hatte ich einige Tage Zeit zum Nachdenken, ohne ihn zu sehen (ich habe gerade Urlaub). Irgendwie habe ich aber das Gefühl, dass dieses Gespräch zwischen ihm und mir bald passieren wird. Ich fühle mich zwar alles andere als bereit dazu und ich weiß auch gar nicht wie ich darauf komme. Aber ich habe schon seit drei Tagen ein unheimliches Kribbeln im Bauch, so wie wenn bald etwas passiert. Ich bin unruhig und nervös. Ich möchte dieses Gespräch (noch) nicht führen und werde es ganz bestimmt auch nicht anfangen. Aber was soll ich tun, wenn er es beginnt? Soll ich meine Gefühle gestehen, um dann vor einem unlösbaren Dilemma zu stehen, oder soll ich ihn anlügen, meine Gefühle leugnen, um ihm und auch mir selbst den Kummer zu ersparen? Was meint ihr?
 
Dabei
26 Okt 2006
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#22
Morgen werde ich ihn wieder sehen. Die Freude wandelt sich so langsam in Panik. Ich hab richtig gehend Angst vor einer Begegnung. Was wenn er mir an der Nasenspitze ansieht was los ist, ich bin nicht so gut im Verstecken von Gefühlen.
Und die Frage was ich im Falle eines Gespräches tun soll, konnte ich für mich auch noch nicht lösen.
Ich bin also immer noch für jede Meinung dankbar.
 
Dabei
31 Jul 2006
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#23
Hallo Beka,

ließ dir nochmal meine Antworten durch! Rede mit Ihm! Du must eine Entscheidung treffen, Mensch!, du bist doch ein großes Mädchen :D !
Also los, trau dich, was auch geschieht, es wird unweigerlich Konsequenzen haben, das ist sicher!

Viele Grüße, Kraft, Zuversicht und alles Liebe
 
Dabei
31 Jul 2006
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#25
Liebe Beka,

dann bist du aber der Gewissheit ein Stückchen näher, oder wirst sie (die Gewissheit) vollends bekommen und du wirst sehen, egal wie es ausgeht, das es dich weiterbringen wird. Übrigens: ließ mal im Liebeskummerforum
das Thema "verheiratet und in eine andere Frau verliebt"....ich denke, das wird dir helfen!?

Liebe Grüße
 
Dabei
26 Okt 2006
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579
#26
Ich habe den Beitrag gelesen und muss zugeben, dass mich die Geschichte sehr berührt hat. Allerdings glaube ich, dass die Ausgangsposition ein bisschen anders war, als bei meinem Kollegen und mir.

Wie auch immer. Ich konnte bisher nicht mit ihm reden. Ich hatte mich schon darauf eingestellt, mir auf dem Weg zur Arbeit durch entsprechend "gut gelaunte" Musik noch ein wenig Mut gemacht, und dann kam alles ganz anders. Er hat mich bis auf einen kleinen Moment weiterhin ignoriert. Es war als hätten die ganzen Blicke vorher niemals existiert. Es schien mir sogar, als sei er vor mir davongelaufen. Er ist gleich nach Arbeitsende ganz schnell verschwunden, was sonst nicht seine Art ist. Und auch am nächsten Tag ist er mir mehr oder weniger aus dem Weg gegangen, obwohl ich zugeben muss, dass mich sein Verhalten am Dienstag schon so unsicher gemacht hat, dass ich mich am Mittwoch nicht mal mehr getraut habe ihm in die Augen zu schauen. So verstohlene Blicke haben wir uns hin und wieder zugeworfen, er offener als ich, aber es waren nicht die selben Blicke wie zuvor. Ich hatte das Gefühl er wäre mir auf einmal völlig fremd. Das verwirrt mich sehr. Ich hatte gedacht, dass sich die Situation wieder entspannt, nachdem ich eine Woche lang im Urlaub war, aber da habe ich mich wohl getäuscht.
 
Dabei
26 Okt 2006
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579
#27
Ich denke ein Gespräch ist bis auf weiteres erst mal unnötig geworden. Ich hatte mir für diese Arbeitswoche vorgenommen, ihm ganz entspannt und locker zu begegnen, was ich auch weitgehend geschafft habe. Und es war wie früher immer. Es gab keine solchen Blicke, dafür hatten wir ein sehr schönes, langes Gespräch über allgemeine Dinge. Allerdings war dabei kurzzeitig wieder diese harmonische Atmosphäre zwischen uns. Ich habe gesagt, dass ich es schade finden würde, wenn unsere Abteilung aufgelöst würde und wir alle in andere Abteilungen versetzt würden, habe allerdings nicht gezeigt wie sehr mich das treffen würde. Er hat aber sofort leiser gesprochen und hat versucht mich zu "beruhigen" (obwohl das ja offiziell gar nicht notwendig war), aber ich hatte das Gefühl, er weiß ganz genau was genau ich mit meinen eigentlich belanglosen Worten ausdrücken wollte. Wir haben dann aber das Thema gewechselt und dann war diese Atmosphäre auch gleich wieder verschwunden. Wir gehen also zur Zeit locker miteinander um, ohne irgendwelche Anzeichen für tiefere Gefühle, die irgendwie sichtbar oder gar greifbar wären.
Ich habe das Gefühl, dass er mich schon sehr mag und wahrscheinlich auch angefangen hat, tiefere Gefühle für mich zu entwickeln, dass aber die Sache auf der Feier ihm derart zu denken gegeben hat, dass er eben nun so reagiert. Letzte Woche war ja eine ziemliche Spannung in der Luft, hatte ich das Gefühl. Und dadurch, dass ich jetzt lockerer war, hat sich zumindest vordergründig mal alles in Wohlgefallen aufgelöst.
 
Dabei
31 Jul 2006
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48
#28
Liebe Beka,

ich möchte dir ehrlich meine Gedanken zu deinen Worten schildern:

ich fürchte du (ver)spekulierst dich weiterhin. Durch vordergründige Gelassenheit verdrängst du deine wahren Gedanken/Gefühle. Es fällt mir weiterhin auf das du immer noch oder schon wieder Gefühle die er wohlmöglich (in deiner Wunschvorstellung) für dich empfindet auf Ihn
projezierst!? Ich meine, du bist in deiner Entschlusskraft schon mal viel weiter gewesen. Fast hättest du Ihn auf die Sache angesprochen. Beka, du kannst es nicht auf Dauer aussitzen ohne Schaden zu nehmen. Gehe nochmals in dich und trau dich eine (überfällige) Entscheidung zu treffen....

Sei nicht böse über meine ernst und ehrlich gemeinten Worte, ich könnte jetzt sagen, ich will doch nur dein Bestes, jedoch mindestens eine Einschätzung aus meiner Sicht geben :) Bis bald....
 
Dabei
26 Okt 2006
Beiträge
579
#29
Ich bin bestimmt nicht böse. Du hast so eine ehrliche, direkte Art zu schreiben was du denkst, und das was du schreibst ist dazu noch so logisch und einleuchtend. Du hast mir mit deinen Beiträgen bisher sehr geholfen. Auch mit dem letzten.
Allerdings habe ich das Gefühl der Sache momentan nicht ganz gewachsen zu sein. Ich habe da noch ein anderes Problem, das indirekt auch irgendwie mit M., dem Gespräch und dem allem zusammenhängt. Ich habe unheimlich Angst davor auf andere Menschen zu zugehen und ich drücke mich am liebsten vor sämtlichen gesellschaftlichen Anlässen, die so anstehen. Ich habe das Gefühl, dass ich zuerst das lösen muss, erst mal mich selbst wieder in die Spur kriegen, bevor ich solche Dinge angehe, die alles eskalieren lassen würden und meine bisherigen Fortschritte wieder zunichte machen würden. Sollte ich es ihm jetzt sagen und es stellt sich heraus, dass er mich eigentlich überhaupt nicht mag, dann wäre das fatal für meine Bemühungen offener mit anderen Menschen, auch mit ihm umzugehen. Abgesehen davon ist es auch unendlich schwer für mich so ein Gespräch überhaupt erst anzufangen. Ich habe ja schon Angst ihn nur nach der Uhrzeit zu fragen und das ist ja nun wirklich sowas von banal. Ich bin schon froh, dass ich wenigstens einigermaßen locker mit ihm reden kann, was aber auch nicht immer klappt. Diese soziale Angst macht mich sowas von fertig.
 
Dabei
31 Jul 2006
Beiträge
48
#30
weißt du, wenn du im allgemeinen Probleme hast auf Menschen zuzugehen, dann verstehe ich natürlich das es in dem jetztigen, speziellen Fall, ganz besonders schwer ist. Aber du kannst dir doch die denkbaren Konsequenzen vorstellen, das ist doch eigentlich ganz einfach! Es hat doch schon mal geklappt mit dem zwischenmenschlichen Kontakt, oder hat dir der Klapperstorch die Kinder gebracht :D ? Genau, das Beispiel Kinder:
Sie lernen nur durch versuchen und dann die Konsequenzen spüren, positiv oder negativ! Das macht letztendlich die Lebenserfahrung aus, entweder man lernt langfristig aus der Sache oder man stagniert und ist nie in der Lage gewisse Lebensituationen zu meistern, oder wenigstens anzupacken! Normalerweise müßte man ein tiefgreifenderes, wegen mir auch psychologisches Gespräch über deine "Defizite" führen. Vielleicht holst dir wirklich mal Rat bei einem Therapeuten/tin deines Vertrauens.
Aber der Rat einer Freundin/eines Freundes bewirkt regulär das gleiche.
Ich (die Mitglieder des Forums) versuchen dir zu helfen bzw. nur so kann ich es, dir aus meiner Sicht der Lebenserfahrung, ein paar Ratschläge zu geben. Allerdings habe ich gut reden, ich leide an allem, nur nicht an Kontaktschwäche :oops: :D
 

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