Ich möchte gern eine Beziehung eingehen aber ich weiß nicht wie ich das anstellen soll.

Dabei
26 Jan 2020
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#1
Hi Leute,

ich möchte gern mit meine 34 Jahren nun doch nochmal den Versuch unternehmen eine ernsthafte Beziehung zu einer Frau einzugehen. Der große Hacken an der Sache ist, dass ich bis jetzt noch nie eine Beziehung hatte auch keine flüchtigen "Abenteuer" (mir fällt gerade kein anderer Begriff dafür ein) oder sonst irgend etwas in dieser Richtung. Leider hat das zur Folgen, dass ich mit meine 34 Jahren völlig unerfahren bin und ich leider keine Ahnung habe was ich dagegen tun kann.

Normalerweise würde man den Umgang mit dem anderen Geschlecht ja in der Jugend lernen aber das hat bei mir leider nicht funktioniert. Ich bin leider auch nicht außergewöhnlich charmant oder gut aussehend (bei letzterem ist vielleicht noch was zu machen). Erschwerend kommt leider noch hinzu, dass ich mich zum Teil recht schwer damit tue Menschen und ihre Emotionen richtig einzuschätzen und passend zu reagieren. Ich weiß nicht, ob dass an mangelnder Erfahrung liegt oder ob mir wirklich etwas intuitives im Umgang mit anderen Menschen fehlt. Das wäre vielleicht nochmal zu ergründen.

Ich hab schon selbst versucht etwas in Gang zu setzen beispielweise habe ich mir Ratgeber zum Flirten gesucht (ja ihr dürft jetzt alle mal lachen) aber so richtig sinnvoll klang das nicht was da drin steht.

Daher möchte ich euch fragen, ob ihr mir weiterhelfen könnt? Ich hab leider auch keinen Freundeskreis aus dem ich mir Rat holen könnte.

Gruß Leser
 
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Dabei
22 Aug 2011
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#2
Leidensgefährten dürftest Du im Netz genug finden - googel mal nach "Absolute Beginners Forum". Allerdings wirst Du da schnell merken: es gibt nicht DEN Tipp, um Frauen kennenzulernen. Geschweige denn um eine Beziehung zu finden. Aber vielleicht ergibt sich ja dort die Chance, an einem Selbsthilfegruppen-Treffen oder einem allgemeinen Forentreffen teilzunehmen und so erstmal einen kleinen Freundeskreis aufzubauen und soziale Interaktion zu üben.
 
Dabei
22 Mrz 2021
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#4
ich möchte gern mit meine 34 Jahren nun doch nochmal den Versuch unternehmen eine ernsthafte Beziehung zu einer Frau einzugehen.
Mit welcher genau?
Der große Hacken an der Sache ist, dass ich bis jetzt noch nie eine Beziehung hatte auch keine flüchtigen "Abenteuer"
Auch keine Freundin?
Leider hat das zur Folgen, dass ich mit meine 34 Jahren völlig unerfahren bin und ich leider keine Ahnung habe was ich dagegen tun kann.
Mein erster spontaner Tipp: Streiche Begriffe wie "Beziehung" oder "Abenteuer". Denn die sind zu sachlich, also zu unpersönlich. Du bist ein Mensch, und auch jede Frau ist ein Mensch und keine Sache.
Normalerweise würde man den Umgang mit dem anderen Geschlecht ja in der Jugend lernen
Den "lernt" man nicht gezielt, sondern er ergibt sich quasi von selbst im täglichen Miteinander - es sei denn, du hättest nur Knabenschulen besucht.
Offtopic:

Gibt's so was überhaupt noch? Knaben- und Mädchenschulen wie vor -zig Jahren?

Ich hab schon selbst versucht etwas in Gang zu setzen beispielweise habe ich mir Ratgeber zum Flirten gesucht (ja ihr dürft jetzt alle mal lachen) aber so richtig sinnvoll klang das nicht was da drin steht.
Ich lache darüber keineswegs, aber es bestätigt meinen Eindruck, dass du das Thema zu versachlicht, zu protokollarisch, zu unpersönlich angehst. So'n Flirt-Ratgeber berücksichtigt nämlich nicht das, was sich wirklich zwischen zwei Menschen tut: Sympathie, Empfindungen, zwischenmenschlichen Gleichklang. Und vor allem berücksichtigt so'n Buch auch nicht die Reaktion der Frau, mit der du so zu flirten versuchst, wie es schwarz auf weiß in dem Ratgeberbuch geschrieben steht.
All solche Ratgeberbücher - egal ob Flirt-Ratgeber oder Ex-zurück-Ratgeber, haben unterm Strich nur einen Sinn: verkauft zu werden, damit der jeweilige Autor Geld verdient.
Ich bin leider auch nicht außergewöhnlich charmant oder gut aussehend (bei letzterem ist vielleicht noch was zu machen).
Glaubst du wirklich allen Ernstes, dass das das Maß der Dinge ist? Klar erleichtert ein angenehmes Äußeres zumindest die Kontaktaufnahme, aber auf die Dauer lebt Freundschaft oder gar Liebe nicht nur von äußerer Attraktivität oder außergewöhnlichem Charme.
Denk mal andersherum: nicht an das, was dir deiner Meinung nach fehlt, sondern an Qualitäten, die du hast! Welche sind das?
Erschwerend kommt leider noch hinzu, dass ich mich zum Teil recht schwer damit tue Menschen und ihre Emotionen richtig einzuschätzen und passend zu reagieren. Ich weiß nicht, ob dass an mangelnder Erfahrung liegt oder ob mir wirklich etwas intuitives im Umgang mit anderen Menschen fehlt. Das wäre vielleicht nochmal zu ergründen.
Das ist 'ne schwierige Frage. Als Laie auf dem Gebiet der Psychologie behaupte ich jetzt mal ganz kühn, dass man schon mit der Geburt oder zumindest in frühester Kindheit beginnt, Erfahrung zu machen, wie jemand reagiert. Meist geschieht das unbewusst. Also, mangelnde Erfahrung kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Fehlende Intuition schon eher. Aber wie das sein kann und woher das kommt, das kann dir nur jemand aufschlüsseln, der dich und dein Umfeld von Kindesbeinen an kennt oder vom Fach ist.
Daher möchte ich euch fragen, ob ihr mir weiterhelfen könnt?
Leider nein, nicht wirklich.
Ich hab leider auch keinen Freundeskreis aus dem ich mir Rat holen könnte.
Den habe auch ich nicht. Aber vielleicht ist für dich da der Tipp von @nixe wirklich was. Ich wusste bis eben noch nicht mal, dass es so'n "Absolute Beginners"-Forum überhaupt gibt.
 
Dabei
26 Jan 2020
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#6
Dürfte ich dich fragen, was sich bei dir konkret in der Zwischenzeit verändert hat?
https://www.lovehelp.de/threads/was-stimmt-mit-mir-nicht.44486/
Bisher hattest du ja kein Interesse daran und hast dich sogar als evtl beinahe asexuell bezeichnet. Ist das jetzt anders? Oder wird bloß der Druck deines Umfelds zu groß? Oder ist es einfach Neugier?
Hinter meinem Bestreben steckt einfach mein Wunsch nach menschlicher Nähe, das beißt sich ja nicht mit Asexuallität. Es wäre halt sehr schön, wenn da noch jemand wäre und ich nicht völlig allein in der Gegend herumstehe. Sex spielt bei meinen Überlegungen keine Rolle.

Ist das nachvollziehbar?
 
Dabei
6 Mrz 2013
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#7
Sex mag für dich keine Rolle spielen, aber für nahezu alle anderen Menschen tut er das halt nun mal. DIE allermeisten Menschen sind halt nicht asexuell.
Für menschliche Nähe solltest du erst mal mit Freundschaften oder Bekanntschaften üben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dabei
22 Mrz 2021
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#9
Hinter meinem Bestreben steckt einfach mein Wunsch nach menschlicher Nähe, das beißt sich ja nicht mit Asexuallität.
Mit Asexualität beißt sich aber das hier:
beispielweise habe ich mir Ratgeber zum Flirten gesucht
Denn was ist denn Flirten? https://de.wikipedia.org/wiki/Flirt?wprov=sfla1

Jedoch vermute ich ohnehin, dass du dir deine Asexualität lediglich einredest, weil es heutzutage schick ist, ein Sexualleben nicht nur zu haben, sondern es auch nach außen zu zeigen und sich für wirklich alle Schattierungen irgendeine wichtig klingende Definition aufs Auge zu drücken. Und "ich bin asexuell" klingt so schön vergeistigt, so schön jenseits aller schnöden Fleischlichkeit.
Offtopic:

Bei mir ist das ähnlich. Ich halte es grundsätzlich für richtig, erst mal einander als Menschen kennenzulernen und 'ne halbwegs stabile zwischenmenschliche Bindung zueinander aufzubauen. So bin ich erzogen, das habe ich verinnerlicht, und meine bisherige Erfahrung gibt mir darin auch recht. Mit dieser Ansicht aber, die für mich total normal und völlig selbstverständlich ist, muss ich feststellen, dass auch ich nunmehr doch einer besonders zu definierenden "sexuellen Randgruppe" zuzuordnen bin, denn das, was ich bin, heißt neuerdings "demisexuell".
Wenn ich also den Satz "Ich bin demisexuell" vor mir hertrage, dann ist mir schon mal gesellschaftliches Interesse sicher. Etliche kennen den Begriff "demisexuell" nämlich noch nicht, aber er klingt spannend und, da -sexuell, vielleicht sogar nach einer neuartigen "Perversion", nach etwas, das "man mal probiert haben muss", um "den eigenen sexuellen Horizont zu erweitern". Oder man versteht "demisexuell" als pervers, weil's genau das Gegenteil des allseits propagierten und für normal befundenen sexuellen Hedonismus ist.
Da "Demisexualität" und "Asexualität" eng zusammenhängen, erlaube ich mir die kühne Behauptung, dass es beides nicht wirklich gibt, sondern dass beides nur zeitgeistige Erfindungen sind, um die Aufmerksamkeit auf etwas zu lenken, was nur die unmittelbar Beteiligten etwas angeht, nämlich Sexualität.

Spätestens wenn deine Hand angesichts irgendwelcher Bildchen oder Filmchen einfach so in deinen Schritt gleitet und sich da ein paar Minuten lang heimlich oder unheimlich lustbringend betätigt, wirst du merken, dass auch du keineswegs nicht-sexuell, also keinesfalls a-sexuell bist. Du hast lediglich keine Partnerin, bist also neudeutsch Single, wie so viele andere auch. Alles weitere dazu steht in deinem ersten Thread, auf den bereits @Twi-n-light
hingewiesen hat.
 
Dabei
24 Sep 2017
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#11
Jedoch vermute ich ohnehin, dass du dir deine Asexualität lediglich einredest, weil es heutzutage schick ist, ein Sexualleben nicht nur zu haben, sondern es auch nach außen zu zeigen und sich für wirklich alle Schattierungen irgendeine wichtig klingende Definition aufs Auge zu drücken.
Es hilft manchen Leuten, einen Namen für eine Empfindung zu haben, auch um sich auszutauschen - und denen, die sagen "brauch keinen Begriff dafür", denen hilft's ja auch.
 
Dabei
22 Mai 2010
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#12
Wenn du asexuell bist, wären dann offene Beziehungen etwas für dich? Informiere dich auch mal, ob es Communitys bzgl Asexualität in deiner Stadt gibt, bei denen sich Gleichgesinnte treffen. Ansonsten wirst du Datingplatformen nutzen müssen.
 
Dabei
22 Aug 2011
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#13
Wenn du asexuell bist, wären dann offene Beziehungen etwas für dich?
Ist das nicht eine rein theoretische Frage? Warum sollte eine sexuell sehr aktive Frau sich explizit einen asexuellen Partner suchen, um dann ihre sexuellen Wünsche außerhalb der Beziehung auszuleben?

Das ist ja, als würde sich ein Mensch, der gern isst, eine Wohnung ohne Küche, Kühlschrank und Esstisch - also ohne jede Möglichkeit, Nahrung zu lagern, zuzubereiten oder zu essen - mieten, um dann immer nur auswärts zu essen. Und das, obwohl es so viele Wohnungen mit Einbauküche gibt ...
 
Dabei
22 Mai 2010
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#14
Ist das nicht eine rein theoretische Frage? Warum sollte eine sexuell sehr aktive Frau sich explizit einen asexuellen Partner suchen, um dann ihre sexuellen Wünsche außerhalb der Beziehung auszuleben?
Ich habe die Frage aus zwei Gründen gestellt. 1. Zum ersten habe ich schon von Paaren gehört / gelesen, welche so ein "Beziehungsmodell" führen. Heißt einer der Partner kann keinen Sex haben und gibt dem anderen Partner daher die Möglichkeit sich sexuell auszuleben. 2. Der zweite Grund ist, als asexueller Mensch ist es schwerer einen passenden Partner zu finden, daher sollte man alle Möglichkeiten in Betracht ziehen bzw. prüfen.
Damit möchte ich natürlich nicht sagen, dass jede Frau oder jeder Mann, welcher eine offene Beziehung anstrebt, mit einem asexuellen Partner glücklich wäre.
Das ist ja, als würde sich ein Mensch, der gern isst, eine Wohnung ohne Küche, Kühlschrank und Esstisch - also ohne jede Möglichkeit, Nahrung zu lagern, zuzubereiten oder zu essen - mieten, um dann immer nur auswärts zu essen. Und das, obwohl es so viele Wohnungen mit Einbauküche gibt ...
Wird übrigens in manchen Ländern häufig gemacht, da wo sich die Esskultur z.B. eher vor der Tür abspielt. ;-)
 
Dabei
24 Sep 2017
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#15
Ob asexuell oder nicht, wer sich eine Beziehung wünscht, sollte sich generell die Frage stellen: Wäre ich selbst denn gern mit mir zusammen? Warum, warum nicht? Wie stelle ich mir eine Beziehung denn vor?
@Leser Wärst du gern mit dir selbst zusammen? Würdest du dich selbst zu dir einladen? Da kann man sich theoretisch schon in eine bestimmte Richtung entwickeln, mit der man zufrieden ist. Findet man dann keine:n Partner:in:nen, was ja immer sein kann, dann ist man zumindest in love mit sich selbst.
 
Dabei
6 Mrz 2020
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#16
Ob asexuell oder nicht, wer sich eine Beziehung wünscht, sollte sich generell die Frage stellen: Wäre ich selbst denn gern mit mir zusammen? Warum, warum nicht? Wie stelle ich mir eine Beziehung denn vor?
@Leser Wärst du gern mit dir selbst zusammen? Würdest du dich selbst zu dir einladen? Da kann man sich theoretisch schon in eine bestimmte Richtung entwickeln, mit der man zufrieden ist. Findet man dann keine:n Partner:in:nen, was ja immer sein kann, dann ist man zumindest in love mit sich selbst.
Das finde ich einen ziemlich interessanten Ansatz.
 
Dabei
23 Sep 2023
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#17
Der Beitrag ist schon ein paar Monate als, aber ich antworte trotzdem mal, vielleicht liest du es. Ich bin auch asexuell (und es nervt mich immer, wenn mir Leute dann Vorträge darüber halten, dass mein Leben aber nicht mit dem, was sie unter Asexualität verstehen, übereinstimmt - gerne Leute, die eh mit dem Thema sonst nichts zu tun haben oder wenn einem dann vorgehalten wird, dass es dann aber sooo schwer wäre, jemanden zu finden - was nützt einem das?).

Ich habe auch Interesse an Kuscheln und Küssen, ich bin da sogar recht anhänglich, aber ich habe keine Lust auf Sex und ich bin auch nicht bereit, das "über mich ergehen zu lassen", nur weil es der andere will, folgerichtig habe ich keinen Sex und hatte nie welchen. Ich weiß, wenn man das andren erzählt, kommen manchmal so blöde Kommentare wie "Wie willst du es wissen, wenn du es nie probierst". Weiß man eben. Ich kann dich da total verstehen.

Entgegen dem, was Nicht-Asexuelle aber denken, ist Asexualität nicht so selten. Ich habe mal so Statistiken gelesen, dass 1 bis 3 Prozent asexuell sind (also einer von 30). Es gibt aber auch nicht wenige Menschen, die an Sex relativ wenig Interesse haben und zwar rein theoretisch Sex nicht völlig ablehnen, aber das nicht brauchen (Gray Ace) oder Frauen, die eigentlich nicht asexuell sind, aber wegen Schmerzen etc. keinen Sex wollen. Also ich habe dazu jetzt keine validen Daten, aber ich würde mal tippen, einer von 10 fällt in eine dieser Kategorien. Es laufen einem also auch im normalen Leben welche über den Weg. Ansonsten kannst du im Aven-Forum eine Karte finden, da ist eingetragen, wo die User wohnen (wenn die das wollten), da kann man sich Leute aus der eigenen Umgebung suchen und anschreiben (habe ich auch so gemacht).

Sinnvoll ist es immer, relativ zeitnah beim Kennenlernen zu sagen, dass man keinen Sex will. Dann kann das Gegenüber überlegen, ob es sich trotzdem einlassen will oder ob man da irgendein Modell findet oder es eben ganz sein lässt. Aber es wäre unschön, wenn man mit jemandem schon mehrere Dates hatte, sich verliebt hat und dann sagt man es und der andere will dann nicht mehr. Das ist leider auch manchmal so, dass Sexuelle sofort abblocken, wenn sie mitkriegen, dass sie einen nicht abschleppen können.
 
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